Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.GOTT. Wer hält alles Meer zusamm/und bepfält den Uferdamm? Wer hält alle Flüss' im Zaume? Wer giebt Most/ wer giebt Getreid? Wer befruchtet Laub und Baume? Wer giebt allem Vieh die Weid? Wer ernehrt die jungen Raben? Wer kan doch das Wild erlaben/ das schwebt in dem öden Wald und irrt sonder Aufenthalt? GOTT der Schöpfer aller Dinge Nimmet sein Geschöpf in Acht: Er schleusst mit dem Dreyling Ringe/ Was er hat aus nichts gemacht. Solt Er dann nicht deß gedenken Dem Er mildreich wollen schenken/ alles was er früh und spat Jhm zu Dienst verordnet hat. GOTT. Der Anfang und das End/ im Himmel und aufErden/ deß was gewesen ist/ und nachmals möchte wer- den: Doch binich der ich bin/ ohn Anfang und ohn End' Wol dem der glaubig mich/ und auch sich recht erkennt. 172. Got- Q
GOTT. Wer haͤlt alles Meer zuſamm/und bepfaͤlt den Uferdamm? Wer haͤlt alle Fluͤſſ’ im Zaume? Wer giebt Moſt/ wer giebt Getreid? Wer befruchtet Laub und Baume? Wer giebt allem Vieh die Weid? Wer ernehrt die jungen Raben? Wer kan doch das Wild erlaben/ das ſchwebt in dem oͤden Wald und irrt ſonder Aufenthalt? GOTT der Schoͤpfer aller Dinge Nimmet ſein Geſchoͤpf in Acht: Er ſchleuſſt mit dem Dreyling Ringe/ Was er hat aus nichts gemacht. Solt Er dann nicht deß gedenken Dem Er mildreich wollen ſchenken/ alles was er fruͤh und ſpat Jhm zu Dienſt verordnet hat. GOTT. Der Anfang und das End/ im Himmel und aufErden/ deß was geweſen iſt/ und nachmals moͤchte wer- den: Doch binich der ich bin/ ohn Anfang und ohn End’ Wol dem der glaubig mich/ und auch ſich recht erkennt. 172. Got- Q
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GOTT.
Wer haͤlt alles Meer zuſamm/
und bepfaͤlt den Uferdamm?
Wer haͤlt alle Fluͤſſ’ im Zaume?
Wer giebt Moſt/ wer giebt Getreid?
Wer befruchtet Laub und Baume?
Wer giebt allem Vieh die Weid?
Wer ernehrt die jungen Raben?
Wer kan doch das Wild erlaben/
das ſchwebt in dem oͤden Wald
und irrt ſonder Aufenthalt?
GOTT der Schoͤpfer aller Dinge
Nimmet ſein Geſchoͤpf in Acht:
Er ſchleuſſt mit dem Dreyling Ringe/
Was er hat aus nichts gemacht.
Solt Er dann nicht deß gedenken
Dem Er mildreich wollen ſchenken/
alles was er fruͤh und ſpat
Jhm zu Dienſt verordnet hat.
GOTT.
Der Anfang und das End/ im Himmel und auf
Erden/
deß was geweſen iſt/ und nachmals moͤchte wer-
den:
Doch binich der ich bin/ ohn Anfang und ohn
End’
Wol dem der glaubig mich/ und auch ſich
recht erkennt.
172. Got-
Q
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Zitationshilfe: | Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 243[241]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/273>, abgerufen am 03.07.2024. |