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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Jrrgarten.
zwar mit offen Augen geleitet von dem Hoffen
deß lang verlangten Ends. Der Weg ist offen
und verschlossen/ der Wandersmann wallt un-
verdrossen/ mit Ariadne Faden befürcht er keinen
Schaden. Die Freyheit eilt gefangen zum Ende
zugelangen; Der Trug ist ohne Trug und scher-
tzet mit den Füssen/ die Augen irren müssen; Die Ord-
nung ist verwirrt/ und Schneckenweis verdreht/
verwirbelt und verirrt. Es ist der Labirinth/ der
sehend machet blind.

Jst est: isstedit für isset.

Jucken die Ohren jucken 2. Tim. 4. 3. kucken
oder gucken das ist sehen durch das Gitter.
Sprichw. 7. 6.

217. Jud/ Juden.

Der Ebräer/ das weiland Gottes Volk/ die
Weltverachte Rott/ der frevle Wuchermann/
deß Kleid ein gelber Ring von Christen unter-
scheidet/ welches herkommt aus dem 4. Mos. 15.
38. der viel Verachtung leidet. Der beschnittne
Hauffen/ die alles Schweinfleisch hassen/ doch
lebend als die Schweine. Der siechende/ blasse/
unreine/ Kränkling/ der Christen schwacher Feind/
der gleich der Wasser Egel saugt armer Leute
Blut. Ein Kränkling den die Sprach und das
Gesicht verräht.

218. Jugend.

Die schönen/ holden/ genehmen/ frechen fri-

schen

Jrrgarten.
zwar mit offen Augen geleitet von dem Hoffen
deß lang verlangten Ends. Der Weg iſt offen
und verſchloſſen/ der Wandersmann wallt un-
verdroſſen/ mit Ariadne Faden befuͤrcht er keinen
Schaden. Die Freyheit eilt gefangen zum Ende
zugelangen; Der Trug iſt ohne Trug und ſcher-
tzet mit dẽ Fuͤſſen/ die Augen irren muͤſſẽ; Die Ord-
nung iſt verwirrt/ und Schneckenweis verdreht/
verwirbelt und verirrt. Es iſt der Labirinth/ der
ſehend machet blind.

Jſt eſt: iſſtedit fuͤr iſſet.

Jucken die Ohꝛen jucken 2. Tim. 4. 3. kucken
oder gucken das iſt ſehen durch das Gitter.
Sprichw. 7. 6.

217. Jud/ Juden.

Der Ebraͤer/ das weiland Gottes Volk/ die
Weltverachte Rott/ der frevle Wuchermann/
deß Kleid ein gelber Ring von Chriſten unter-
ſcheidet/ welches herkommt aus dem 4. Moſ. 15.
38. der viel Verachtung leidet. Der beſchnittne
Hauffen/ die alles Schweinfleiſch haſſen/ doch
lebend als die Schweine. Der ſiechende/ blaſſe/
unreine/ Kraͤnkling/ der Chriſtẽ ſchwacher Feind/
der gleich der Waſſer Egel ſaugt armer Leute
Blut. Ein Kraͤnkling den die Sprach und das
Geſicht verraͤht.

218. Jugend.

Die ſchoͤnen/ holden/ genehmen/ frechen fri-

ſchen
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[282[280]/0312] Jrrgarten. zwar mit offen Augen geleitet von dem Hoffen deß lang verlangten Ends. Der Weg iſt offen und verſchloſſen/ der Wandersmann wallt un- verdroſſen/ mit Ariadne Faden befuͤrcht er keinen Schaden. Die Freyheit eilt gefangen zum Ende zugelangen; Der Trug iſt ohne Trug und ſcher- tzet mit dẽ Fuͤſſen/ die Augen irren muͤſſẽ; Die Ord- nung iſt verwirrt/ und Schneckenweis verdreht/ verwirbelt und verirrt. Es iſt der Labirinth/ der ſehend machet blind. Jſt eſt: iſſtedit fuͤr iſſet. Jucken die Ohꝛen jucken 2. Tim. 4. 3. kucken oder gucken das iſt ſehen durch das Gitter. Sprichw. 7. 6. 217. Jud/ Juden. Der Ebraͤer/ das weiland Gottes Volk/ die Weltverachte Rott/ der frevle Wuchermann/ deß Kleid ein gelber Ring von Chriſten unter- ſcheidet/ welches herkommt aus dem 4. Moſ. 15. 38. der viel Verachtung leidet. Der beſchnittne Hauffen/ die alles Schweinfleiſch haſſen/ doch lebend als die Schweine. Der ſiechende/ blaſſe/ unreine/ Kraͤnkling/ der Chriſtẽ ſchwacher Feind/ der gleich der Waſſer Egel ſaugt armer Leute Blut. Ein Kraͤnkling den die Sprach und das Geſicht verraͤht. 218. Jugend. Die ſchoͤnen/ holden/ genehmen/ frechen fri- ſchen

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 282[280]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/312>, abgerufen am 23.11.2024.