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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Loben.
Menschen Mund. Lob und Liebe sind verbrüdert/
verschwestert und verknüpft.

Das Lob wird gemahlet in Gestalt einer
schönen Weibsperson/ gekrönt mit baldverwel-
kenden Rosen/ auf der Brust hat sie ein Kleinod
in welchem ein Jaspis ist/ dessen Glantz in die
Ferne leuchtet/ soll weiß bekleidet seyn/ in der
Hand tragen eine Trompeten/ daraus ein heller
Schein stralet: mit der Linken Hande Zeigerfin-
ger deutet dieses Bild auf eine Person von ferne.
Sein Lob ist ein Gedicht.

Lobsucht.

Ruhmredigkeit.

280. Lohn.

Der wolverdiente/ mildreiche/ bedingte/ ver-
glichne/ Ehrenvolle/ nutzliche/ beliebte Gnaden-
Lohn/ Verdienst/ Ablohnung/ Wiedergeltung/
Beschuldenung/ Erwiederung/ der Dienst ist sei-
nes Lohnes wehrt den stetsgeleiste Treu begehrt.
Wer wol dienetheischt täglich seinen Lohn. Ein
Thor wünscht Hohn für Lohn.

Die Belohnung wird gebildet in Gestalt ei-
nes alten und verständigen Mannes/ der mit ei-
nem langen/ erbaren und schwartzen Kleide/ und
mit einem guldnen Schleyr (die Warheit bedeu-
tend/) angethan ist und in beeden Händen träget
die unterschiednen Kronen/ von welchen unter
den Wort Kron Meldung geschehen ist.

Lorbeer.

Loben.
Menſchen Mund. Lob und Liebe ſind verbruͤdert/
verſchweſtert und verknuͤpft.

Das Lob wird gemahlet in Geſtalt einer
ſchoͤnen Weibsperſon/ gekroͤnt mit baldverwel-
kenden Roſen/ auf der Bruſt hat ſie ein Kleinod
in welchem ein Jaſpis iſt/ deſſen Glantz in die
Ferne leuchtet/ ſoll weiß bekleidet ſeyn/ in der
Hand tragen eine Trompeten/ daraus ein heller
Schein ſtralet: mit der Linken Hande Zeigerfin-
ger deutet dieſes Bild auf eine Perſon von ferne.
Sein Lob iſt ein Gedicht.

Lobſucht.

Ruhmredigkeit.

280. Lohn.

Der wolverdiente/ mildreiche/ bedingte/ ver-
glichne/ Ehrenvolle/ nutzliche/ beliebte Gnaden-
Lohn/ Verdienſt/ Ablohnung/ Wiedergeltung/
Beſchuldenung/ Erwiederung/ deꝛ Dienſt iſt ſei-
nes Lohnes wehrt den ſtetsgeleiſte Treu begehrt.
Wer wol dienetheiſcht taͤglich ſeinen Lohn. Ein
Thor wuͤnſcht Hohn fuͤr Lohn.

Die Belohnung wird gebildet in Geſtalt ei-
nes alten und verſtaͤndigen Mannes/ der mit ei-
nem langen/ erbaren und ſchwartzen Kleide/ und
mit einem guldnen Schleyr (die Warheit bedeu-
tend/) angethan iſt und in beeden Haͤnden traͤget
die unterſchiednen Kronen/ von welchen unter
den Wort Kron Meldung geſchehen iſt.

Lorbeer.
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[328[326]/0358] Loben. Menſchen Mund. Lob und Liebe ſind verbruͤdert/ verſchweſtert und verknuͤpft. Das Lob wird gemahlet in Geſtalt einer ſchoͤnen Weibsperſon/ gekroͤnt mit baldverwel- kenden Roſen/ auf der Bruſt hat ſie ein Kleinod in welchem ein Jaſpis iſt/ deſſen Glantz in die Ferne leuchtet/ ſoll weiß bekleidet ſeyn/ in der Hand tragen eine Trompeten/ daraus ein heller Schein ſtralet: mit der Linken Hande Zeigerfin- ger deutet dieſes Bild auf eine Perſon von ferne. Sein Lob iſt ein Gedicht. Lobſucht. ☞Ruhmredigkeit. 280. Lohn. Der wolverdiente/ mildreiche/ bedingte/ ver- glichne/ Ehrenvolle/ nutzliche/ beliebte Gnaden- Lohn/ Verdienſt/ Ablohnung/ Wiedergeltung/ Beſchuldenung/ Erwiederung/ deꝛ Dienſt iſt ſei- nes Lohnes wehrt den ſtetsgeleiſte Treu begehrt. Wer wol dienetheiſcht taͤglich ſeinen Lohn. Ein Thor wuͤnſcht Hohn fuͤr Lohn. Die Belohnung wird gebildet in Geſtalt ei- nes alten und verſtaͤndigen Mannes/ der mit ei- nem langen/ erbaren und ſchwartzen Kleide/ und mit einem guldnen Schleyr (die Warheit bedeu- tend/) angethan iſt und in beeden Haͤnden traͤget die unterſchiednen Kronen/ von welchen unter den Wort Kron Meldung geſchehen iſt. Lorbeer.

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 328[326]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/358>, abgerufen am 25.11.2024.