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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Marter.
Haubte/ gen Himmel sihet/ an den Leib verwun-
det ist/ und mit einem Blutfarben Purpurrock
pranget.

Ein anders ist Marder.

294. Mässigkeit.

Mässig seyn hält keusch und rein. Es folget
nach der Fülle der Wollust Dienerin: Der lu-
strend bösse Wille verrucket Muth und Sinn/
besihe ferners hiervon das 113. Blat in dem
II. Theil der Sonntags Andachten. Die Mässig-
keit hält Maß und Ziel/ thut nicht zu wenig noch
zu viel; bleibt auf der Tugend Mittelstrassen; kan
sich darvon nicht treiben lassen. Mässigkeit ist der
Gesundheit Nehrerin. Amme/ Schirmerin/
Schutze/ Quelle/ Pforten/ Ursacherin/ Zucht-
meisterin/ vieler Krankheit Artzeney/ der Pfand/
Band/ Bestand und Siegel. Ein tägliches
Wolleben/ die Feindin aller Laster/ der Müssig-
gänger Pflaster/ wird von ihr nicht berührt. Die
Arbeit und die Mässigkeit/ sind aller Frommen
Christen Freud.

Die Mäßigkeit hält alle fleischliche Begir-
den zu rucke/ und deß wegen wird sie gebildet/ mit
einem Zaum und Gebieß/ einer Unruhe/ welche
mit der Bewegung in ihrem Stande bleibet/ ne-
ben sich habend einen Elefanten.

295. Maulbeer.

Die braunen/ purpurschwartzen/ traubenar-

tige/

Marter.
Haubte/ gen Himmel ſihet/ an den Leib verwun-
det iſt/ und mit einem Blutfarben Purpurrock
pranget.

Ein anders iſt Marder.

294. Maͤſſigkeit.

Maͤſſig ſeyn haͤlt keuſch und rein. Es folget
nach der Fuͤlle der Wolluſt Dienerin: Der lu-
ſtrend boͤſſe Wille verrucket Muth und Sinn/
beſihe ferners hiervon das 113. Blat in dem
II. Theil der Sonntags Andachten. Die Maͤſſig-
keit haͤlt Maß und Ziel/ thut nicht zu wenig noch
zu viel; bleibt auf der Tugend Mittelſtraſſen; kan
ſich darvon nicht treiben laſſen. Maͤſſigkeit iſt der
Geſundheit Nehrerin. Amme/ Schirmerin/
Schutze/ Quelle/ Pforten/ Urſacherin/ Zucht-
meiſterin/ vieler Krankheit Artzeney/ der Pfand/
Band/ Beſtand und Siegel. Ein taͤgliches
Wolleben/ die Feindin aller Laſter/ der Muͤſſig-
gaͤnger Pflaſter/ wird von ihr nicht beruͤhrt. Die
Arbeit und die Maͤſſigkeit/ ſind aller Frommen
Chriſten Freud.

Die Maͤßigkeit haͤlt alle fleiſchliche Begir-
den zu rucke/ und deß wegen wird ſie gebildet/ mit
einem Zaum und Gebieß/ einer Unruhe/ welche
mit der Bewegung in ihrem Stande bleibet/ ne-
ben ſich habend einen Elefanten.

295. Maulbeer.

Die braunen/ purpurſchwartzen/ traubenar-

tige/
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[338[336]/0368] Marter. Haubte/ gen Himmel ſihet/ an den Leib verwun- det iſt/ und mit einem Blutfarben Purpurrock pranget. Ein anders iſt Marder. 294. Maͤſſigkeit. Maͤſſig ſeyn haͤlt keuſch und rein. Es folget nach der Fuͤlle der Wolluſt Dienerin: Der lu- ſtrend boͤſſe Wille verrucket Muth und Sinn/ beſihe ferners hiervon das 113. Blat in dem II. Theil der Sonntags Andachten. Die Maͤſſig- keit haͤlt Maß und Ziel/ thut nicht zu wenig noch zu viel; bleibt auf der Tugend Mittelſtraſſen; kan ſich darvon nicht treiben laſſen. Maͤſſigkeit iſt der Geſundheit Nehrerin. Amme/ Schirmerin/ Schutze/ Quelle/ Pforten/ Urſacherin/ Zucht- meiſterin/ vieler Krankheit Artzeney/ der Pfand/ Band/ Beſtand und Siegel. Ein taͤgliches Wolleben/ die Feindin aller Laſter/ der Muͤſſig- gaͤnger Pflaſter/ wird von ihr nicht beruͤhrt. Die Arbeit und die Maͤſſigkeit/ ſind aller Frommen Chriſten Freud. Die Maͤßigkeit haͤlt alle fleiſchliche Begir- den zu rucke/ und deß wegen wird ſie gebildet/ mit einem Zaum und Gebieß/ einer Unruhe/ welche mit der Bewegung in ihrem Stande bleibet/ ne- ben ſich habend einen Elefanten. 295. Maulbeer. Die braunen/ purpurſchwartzen/ traubenar- tige/

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 338[336]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/368>, abgerufen am 25.11.2024.