Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

Bild:
<< vorherige Seite
Perle.
und muß zu dem Gebrauch nur einen durchstich
leiden:
Die Jungfrau brangt mit mir/ als ihrem
wehrtsten Schatz/
ich mach ihr/ wann sie gehet/ bey allen Leuten
Platz.

Die Perle bedeutet die wehrt gehaltne und schetz-
bare Zier.

344. Pfand.

Das zu treuem Handen anvertraute/ siche-
re/ glaubreiche/ unbetrügliche/ gewiesse/ wehrte/
achtbare Pfand und Gegenpfand.

345. Der Pfau.
Ein Vogel ohne Flug/ viel Federn/ ohne Nutzen/
in welcher bunten Schmuck ich pfleg' herumb zu
stutzen:
Beschau' ich meinen Fuß und höre mein Ge-
schrey/
so sag' ich bey mir selbst/ daß nichts beständig
sey.

Der Pfau geht mit Bedacht/ hat ein ge-
kröntes Haubt/ sein Aug ist Kolenschwartz sein
Hals wie Amatisten gemischt mit Rosen Farb/
Carbunkel und Rubinen gemenget mit Saphir
sind seines Halses Zier/ der Schauplatz seiner
Augen ist wie der Regenbogen/ Ringrund her-
umb gezogen/ besternet und verwundert/ vor allen
ausgesondert/ der grossen Herren Lieb etc.

Der
Perle.
und muß zu dem Gebrauch nur einen durchſtich
leiden:
Die Jungfrau brangt mit mir/ als ihrem
wehrtſten Schatz/
ich mach ihr/ wann ſie gehet/ bey allen Leuten
Platz.

Die Perle bedeutet die wehrt gehaltne und ſchetz-
bare Zier.

344. Pfand.

Das zu treuem Handen anvertraute/ ſiche-
re/ glaubreiche/ unbetruͤgliche/ gewieſſe/ wehrte/
achtbare Pfand und Gegenpfand.

345. Der Pfau.
Ein Vogel ohne Flug/ viel Federn/ ohne Nutzen/
in welcher bunten Schmuck ich pfleg’ herumb zu
ſtutzen:
Beſchau’ ich meinen Fuß und hoͤre mein Ge-
ſchrey/
ſo ſag’ ich bey mir ſelbſt/ daß nichts beſtaͤndig
ſey.

Der Pfau geht mit Bedacht/ hat ein ge-
kroͤntes Haubt/ ſein Aug iſt Kolenſchwartz ſein
Hals wie Amatiſten gemiſcht mit Roſen Farb/
Carbunkel und Rubinen gemenget mit Saphir
ſind ſeines Halſes Zier/ der Schauplatz ſeiner
Augen iſt wie der Regenbogen/ Ringrund her-
umb gezogen/ beſternet und verwundert/ vor allẽ
ausgeſondert/ der groſſen Herren Lieb ꝛc.

Der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <pb facs="#f0402" n="372[370]"/>
              <fw place="top" type="header">Perle.</fw><lb/>
              <l>und muß zu dem Gebrauch nur einen durch&#x017F;tich</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">leiden:</hi> </l><lb/>
              <l>Die Jungfrau brangt mit mir/ als ihrem</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">wehrt&#x017F;ten Schatz/</hi> </l><lb/>
              <l>ich mach ihr/ wann &#x017F;ie gehet/ bey allen Leuten</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">Platz.</hi> </l>
            </lg><lb/>
            <p>Die <hi rendition="#fr">Perle</hi> bedeutet die wehrt gehaltne und &#x017F;chetz-<lb/>
bare Zier.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">344. Pfand.</hi> </hi> </head><lb/>
            <p>Das zu treuem Handen anvertraute/ &#x017F;iche-<lb/>
re/ glaubreiche/ unbetru&#x0364;gliche/ gewie&#x017F;&#x017F;e/ wehrte/<lb/>
achtbare Pfand und Gegenpfand.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">345. Der Pfau.</hi> </hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <l>Ein Vogel ohne Flug/ viel Federn/ ohne Nutzen/</l><lb/>
              <l>in welcher bunten Schmuck ich pfleg&#x2019; herumb zu</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">&#x017F;tutzen:</hi> </l><lb/>
              <l>Be&#x017F;chau&#x2019; ich meinen Fuß und ho&#x0364;re mein Ge-</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">&#x017F;chrey/</hi> </l><lb/>
              <l>&#x017F;o &#x017F;ag&#x2019; ich bey mir &#x017F;elb&#x017F;t/ daß nichts be&#x017F;ta&#x0364;ndig</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">&#x017F;ey.</hi> </l>
            </lg><lb/>
            <p>Der <hi rendition="#fr">Pfau</hi> geht mit Bedacht/ hat ein ge-<lb/>
kro&#x0364;ntes Haubt/ &#x017F;ein Aug i&#x017F;t Kolen&#x017F;chwartz &#x017F;ein<lb/>
Hals wie Amati&#x017F;ten gemi&#x017F;cht mit Ro&#x017F;en Farb/<lb/>
Carbunkel und Rubinen gemenget mit Saphir<lb/>
&#x017F;ind &#x017F;eines Hal&#x017F;es Zier/ der Schauplatz &#x017F;einer<lb/>
Augen i&#x017F;t wie der Regenbogen/ Ringrund her-<lb/>
umb gezogen/ be&#x017F;ternet und verwundert/ vor all&#x1EBD;<lb/>
ausge&#x017F;ondert/ der gro&#x017F;&#x017F;en Herren Lieb &#xA75B;c.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[372[370]/0402] Perle. und muß zu dem Gebrauch nur einen durchſtich leiden: Die Jungfrau brangt mit mir/ als ihrem wehrtſten Schatz/ ich mach ihr/ wann ſie gehet/ bey allen Leuten Platz. Die Perle bedeutet die wehrt gehaltne und ſchetz- bare Zier. 344. Pfand. Das zu treuem Handen anvertraute/ ſiche- re/ glaubreiche/ unbetruͤgliche/ gewieſſe/ wehrte/ achtbare Pfand und Gegenpfand. 345. Der Pfau. Ein Vogel ohne Flug/ viel Federn/ ohne Nutzen/ in welcher bunten Schmuck ich pfleg’ herumb zu ſtutzen: Beſchau’ ich meinen Fuß und hoͤre mein Ge- ſchrey/ ſo ſag’ ich bey mir ſelbſt/ daß nichts beſtaͤndig ſey. Der Pfau geht mit Bedacht/ hat ein ge- kroͤntes Haubt/ ſein Aug iſt Kolenſchwartz ſein Hals wie Amatiſten gemiſcht mit Roſen Farb/ Carbunkel und Rubinen gemenget mit Saphir ſind ſeines Halſes Zier/ der Schauplatz ſeiner Augen iſt wie der Regenbogen/ Ringrund her- umb gezogen/ beſternet und verwundert/ vor allẽ ausgeſondert/ der groſſen Herren Lieb ꝛc. Der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/402
Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 372[370]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/402>, abgerufen am 22.11.2024.