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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Stadt.
Weiber weinen laut: Man denkt sich zubefreyen/
in dem die Burgerschafft die Knechtschafft auf
sich bringt/ sich mit selbst eignem Schwert zu den
Verderben zwingt/ verheeret ihre Ehr/ stürtzt sich
in das Verderben/ das sie vermeiden will.

Deß gantzen Landes Aug/ die Freystadt in dem
Kriege/ die löbliche Gemein/ die Stadt mit hohen
Thoren/ der Ordnung und Gesetz die Sitten wol
regiert. Da wohnet Fried und Ruh nechst dem
beliebten Reben/ da ihre blaue Frucht die Feigen-
bäume geben. Die Stadt regiert der Raht die
Freystadt guter Sitten/ die von der Lasterseuch
bekrieget und bestritten.

Die Städte werden durch ihre eigne Wap-
pen bemerket.

438. Stein.

Der harte/ tief aus der Erden erhabne/ rauhe/
grobe/ Bau- und Mauerstein/ der Häuser Grund
und feste Wand/ der Städte schönste Zier/ der
Wolstand der Paläst/ der Mauren dichte Stär-
ke/ deß Landes bestes Gut ist Reichthum Holtz
und Stein/ zu Nutz/ zu Trutz/ zu Schutz. Die Er-
den und der Schein nutzt allen ins gemein.

Die edlen Steine werden nach ihren Farben
und Eigenschafften eigentlich und auch gleichniß
weis beschrieben.

Der viereckigte Stein bedeutet unbeweg-
liche Beständigkeit/ der rundgewältzte Stein/

Unru-

Stadt.
Weiber weinen laut: Man denkt ſich zubefreyen/
in dem die Burgerſchafft die Knechtſchafft auf
ſich bringt/ ſich mit ſelbſt eignem Schwert zu dẽ
Verderben zwingt/ verheeret ihre Ehr/ ſtuͤrtzt ſich
in das Verderben/ das ſie vermeiden will.

Deß gantzen Landes Aug/ die Freyſtadt in dem
Kriege/ die loͤbliche Gemein/ die Stadt mit hohen
Thoren/ der Ordnung und Geſetz die Sitten wol
regiert. Da wohnet Fried und Ruh nechſt dem
beliebten Reben/ da ihre blaue Frucht die Feigen-
baͤume geben. Die Stadt regiert der Raht die
Freyſtadt guter Sitten/ die von der Laſterſeuch
bekrieget und beſtritten.

Die Staͤdte werden durch ihre eigne Wap-
pen bemerket.

438. Stein.

Der harte/ tief aus der Erden erhabne/ rauhe/
grobe/ Bau- und Mauerſtein/ der Haͤuſer Grund
und feſte Wand/ der Staͤdte ſchoͤnſte Zier/ der
Wolſtand der Palaͤſt/ der Mauren dichte Staͤr-
ke/ deß Landes beſtes Gut iſt Reichthum Holtz
und Stein/ zu Nutz/ zu Trutz/ zu Schutz. Die Er-
den und der Schein nutzt allen ins gemein.

Die edlen Steine werden nach ihren Farben
und Eigenſchafften eigentlich und auch gleichniß
weis beſchrieben.

Der viereckigte Stein bedeutet unbeweg-
liche Beſtaͤndigkeit/ der rundgewaͤltzte Stein/

Unru-
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[436[434]/0466] Stadt. Weiber weinen laut: Man denkt ſich zubefreyen/ in dem die Burgerſchafft die Knechtſchafft auf ſich bringt/ ſich mit ſelbſt eignem Schwert zu dẽ Verderben zwingt/ verheeret ihre Ehr/ ſtuͤrtzt ſich in das Verderben/ das ſie vermeiden will. Deß gantzen Landes Aug/ die Freyſtadt in dem Kriege/ die loͤbliche Gemein/ die Stadt mit hohen Thoren/ der Ordnung und Geſetz die Sitten wol regiert. Da wohnet Fried und Ruh nechſt dem beliebten Reben/ da ihre blaue Frucht die Feigen- baͤume geben. Die Stadt regiert der Raht die Freyſtadt guter Sitten/ die von der Laſterſeuch bekrieget und beſtritten. Die Staͤdte werden durch ihre eigne Wap- pen bemerket. 438. Stein. Der harte/ tief aus der Erden erhabne/ rauhe/ grobe/ Bau- und Mauerſtein/ der Haͤuſer Grund und feſte Wand/ der Staͤdte ſchoͤnſte Zier/ der Wolſtand der Palaͤſt/ der Mauren dichte Staͤr- ke/ deß Landes beſtes Gut iſt Reichthum Holtz und Stein/ zu Nutz/ zu Trutz/ zu Schutz. Die Er- den und der Schein nutzt allen ins gemein. Die edlen Steine werden nach ihren Farben und Eigenſchafften eigentlich und auch gleichniß weis beſchrieben. Der viereckigte Stein bedeutet unbeweg- liche Beſtaͤndigkeit/ der rundgewaͤltzte Stein/ Unru-

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 436[434]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/466>, abgerufen am 22.11.2024.