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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Wolthat.
liche/ freywillige/ dankreitzende/ löbliche Gnad/
Gutthat/ Mildigkeit etc. Wer will mit Wolthat
kriegen/ kan seinen Feind besiegen mit hohen Eh-
renruhm.

Dankbarkeit.

Die Wolthat wird gebildet in Gestalt einer
holdseligen Jungfrauen/ mit lachendem und frö-
lichem Munde/ mit einem blauen und mit Ster-
nen begläntzdem Gewand bedecket/ sonsten aber
entblösset (weil die Wolthat ohne Falsch seyn/ und
solche/ als eine Himmlische Gabe/ erkennet wer-
den sol) mit der rechten Hand träget dieses Bild
die drey Huldinen oder Gratien/ in der Linken ei-
ne guldne Ketten haltend/ als ob sie solche ver-
schenken wolte: auf der Hand hat sie 2. Flügel/
die flüchtige Vergessenheit der empfangenen Wol-
that bedeutend. Ob diesem Bilde können die Son-
nenstralen zusehen seyn.

Wort.

Rede/ Mund.

521. Wucher.

Der nagende/ plagende/ sorgenreiche/ übersetz-
te/ jüdische/ schinderische/ straffbare/ widerrechtli-
che/ fretzende und fressende/ geitzige/ verfluchte/ der
allen Segen mit sich nimmet und wie die Adlers-
Federn aufzehret/ der frisset wie der rote Krebs
und endlich nagt die Nerven ab. Der deß Geblü-
tes Krafft entzieht/ der zu dem Thor austrei-

bet

Wolthat.
liche/ freywillige/ dankreitzende/ loͤbliche Gnad/
Gutthat/ Mildigkeit ꝛc. Wer will mit Wolthat
kriegen/ kan ſeinen Feind beſiegen mit hohen Eh-
renruhm.

Dankbarkeit.

Die Wolthat wird gebildet in Geſtalt einer
holdſeligen Jungfꝛauen/ mit lachendem und froͤ-
lichem Munde/ mit einem blauen und mit Ster-
nen beglaͤntzdem Gewand bedecket/ ſonſten aber
entbloͤſſet (weil die Wolthat ohne Falſch ſeyn/ und
ſolche/ als eine Himmliſche Gabe/ erkennet wer-
den ſol) mit der rechten Hand traͤget dieſes Bild
die drey Huldinen oder Gratien/ in der Linken ei-
ne guldne Ketten haltend/ als ob ſie ſolche ver-
ſchenken wolte: auf der Hand hat ſie 2. Fluͤgel/
die fluͤchtige Vergeſſenheit der empfangenẽ Wol-
that bedeutend. Ob dieſem Bilde koͤnnẽ die Son-
nenſtralen zuſehen ſeyn.

Wort.

Rede/ Mund.

521. Wucher.

Der nagende/ plagende/ ſorgenreiche/ uͤberſetz-
te/ juͤdiſche/ ſchinderiſche/ ſtraffbare/ widerrechtli-
che/ fretzende und freſſende/ geitzige/ verfluchte/ der
allen Segen mit ſich nimmet und wie die Adlers-
Federn aufzehret/ der friſſet wie der rote Krebs
und endlich nagt die Nerven ab. Der deß Gebluͤ-
tes Krafft entzieht/ der zu dem Thor austrei-

bet
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[494[492]/0524] Wolthat. liche/ freywillige/ dankreitzende/ loͤbliche Gnad/ Gutthat/ Mildigkeit ꝛc. Wer will mit Wolthat kriegen/ kan ſeinen Feind beſiegen mit hohen Eh- renruhm. ☞Dankbarkeit. Die Wolthat wird gebildet in Geſtalt einer holdſeligen Jungfꝛauen/ mit lachendem und froͤ- lichem Munde/ mit einem blauen und mit Ster- nen beglaͤntzdem Gewand bedecket/ ſonſten aber entbloͤſſet (weil die Wolthat ohne Falſch ſeyn/ und ſolche/ als eine Himmliſche Gabe/ erkennet wer- den ſol) mit der rechten Hand traͤget dieſes Bild die drey Huldinen oder Gratien/ in der Linken ei- ne guldne Ketten haltend/ als ob ſie ſolche ver- ſchenken wolte: auf der Hand hat ſie 2. Fluͤgel/ die fluͤchtige Vergeſſenheit der empfangenẽ Wol- that bedeutend. Ob dieſem Bilde koͤnnẽ die Son- nenſtralen zuſehen ſeyn. Wort. ☞ Rede/ Mund. 521. Wucher. Der nagende/ plagende/ ſorgenreiche/ uͤberſetz- te/ juͤdiſche/ ſchinderiſche/ ſtraffbare/ widerrechtli- che/ fretzende und freſſende/ geitzige/ verfluchte/ der allen Segen mit ſich nimmet und wie die Adlers- Federn aufzehret/ der friſſet wie der rote Krebs und endlich nagt die Nerven ab. Der deß Gebluͤ- tes Krafft entzieht/ der zu dem Thor austrei- bet

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 494[492]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/524>, abgerufen am 22.11.2024.