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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Zügeiner.
534. Zügeiner.

Die zerlumpte/ unbeständige/ betrügerische/
verlogne/ buntbekleidte/ wetterfarbe/ abgebräun-
te/ nirgend wohnhaffte Rott/ der Bauren Last/
die sich Egypter rühmen/ da sie nie sind gewesen.

535. Zunder.

Der Glutfangende/ schweffliche/ lumpige/
rußschwartze Zunder/ der hilffet zu der Flammen
und brennt die Kertzen an. Das was der Stein
gespeyt/ das frisst den Zunder ein/ und weisst den
guldnen Schein.

Anzünden.

536. Zunge.

Die Dolmetscherin unsres Willens/ der
Spiegel unsers Verstandes/ die Knechtin unsrer
Gedanken/ der Schlüssel der Gedächtniß/ und
gleichsam die Amme unsrer Reden ist.

Die Zunge wird verglichen mit dem Geigenbo-
gen/ welcher zwischen den Zähnen als den Sai-
ten/ aus der Höle deß Halses die lieblichste Mu-
sic erklingenlässet/ daß sie kan brüllen wie der Löw/
blöcket wie der Ox/ brummet wie der Beer/ grun-
tzet wie das Schwein/ bellet wie der Hund/ zischet
wie die Schlang/ rinschet und wiehelt wie das
Pfert/ mauet wie die Katz/ schnattert wie die Gas
quacket wie die Ente/ kackelt und klucket wie das
Huhn/ klappert wie der Storche/ kracket wie der
Rab/ swieret wie die Schwalbe/ silket wie der

Sper-
Ji ij
Zuͤgeiner.
534. Zuͤgeiner.

Die zerlumpte/ unbeſtaͤndige/ betruͤgeriſche/
verlogne/ buntbekleidte/ wetterfarbe/ abgebraͤun-
te/ nirgend wohnhaffte Rott/ der Bauren Laſt/
die ſich Egypter ruͤhmen/ da ſie nie ſind geweſen.

535. Zunder.

Der Glutfangende/ ſchweffliche/ lumpige/
rußſchwartze Zunder/ der hilffet zu der Flammen
und brennt die Kertzen an. Das was der Stein
geſpeyt/ das friſſt den Zunder ein/ und weiſſt den
guldnen Schein.

Anzuͤnden.

536. Zunge.

Die Dolmetſcherin unſres Willens/ der
Spiegel unſers Verſtandes/ die Knechtin unſreꝛ
Gedanken/ der Schluͤſſel der Gedaͤchtniß/ und
gleichſam die Amme unſrer Reden iſt.

Die Zunge wird verglichen mit dem Geigẽbo-
gen/ welcher zwiſchen den Zaͤhnen als den Sai-
ten/ aus der Hoͤle deß Halſes die lieblichſte Mu-
ſic erklingenlaͤſſet/ daß ſie kan bruͤllẽ wie der Loͤw/
bloͤcket wie der Ox/ brummet wie der Beer/ grun-
tzet wie das Schwein/ bellet wie der Hund/ ziſchet
wie die Schlang/ rinſchet und wiehelt wie das
Pfert/ mauet wie die Katz/ ſchnattert wie die Gãs
quacket wie die Ente/ kackelt und klucket wie das
Huhn/ klappert wie der Storche/ kracket wie der
Rab/ ſwieret wie die Schwalbe/ ſilket wie der

Sper-
Ji ij
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[501[499]/0531] Zuͤgeiner. 534. Zuͤgeiner. Die zerlumpte/ unbeſtaͤndige/ betruͤgeriſche/ verlogne/ buntbekleidte/ wetterfarbe/ abgebraͤun- te/ nirgend wohnhaffte Rott/ der Bauren Laſt/ die ſich Egypter ruͤhmen/ da ſie nie ſind geweſen. 535. Zunder. Der Glutfangende/ ſchweffliche/ lumpige/ rußſchwartze Zunder/ der hilffet zu der Flammen und brennt die Kertzen an. Das was der Stein geſpeyt/ das friſſt den Zunder ein/ und weiſſt den guldnen Schein. ☞Anzuͤnden. 536. Zunge. Die Dolmetſcherin unſres Willens/ der Spiegel unſers Verſtandes/ die Knechtin unſreꝛ Gedanken/ der Schluͤſſel der Gedaͤchtniß/ und gleichſam die Amme unſrer Reden iſt. Die Zunge wird verglichen mit dem Geigẽbo- gen/ welcher zwiſchen den Zaͤhnen als den Sai- ten/ aus der Hoͤle deß Halſes die lieblichſte Mu- ſic erklingenlaͤſſet/ daß ſie kan bruͤllẽ wie der Loͤw/ bloͤcket wie der Ox/ brummet wie der Beer/ grun- tzet wie das Schwein/ bellet wie der Hund/ ziſchet wie die Schlang/ rinſchet und wiehelt wie das Pfert/ mauet wie die Katz/ ſchnattert wie die Gãs quacket wie die Ente/ kackelt und klucket wie das Huhn/ klappert wie der Storche/ kracket wie der Rab/ ſwieret wie die Schwalbe/ ſilket wie der Sper- Ji ij

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 501[499]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/531>, abgerufen am 22.11.2024.