Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.delsgrenzen und den Ein- und Ausfuhr-Handel im Auge, da Der große Karl trug die Ueberzeugung in sich, daß Schiff- Ebenso ist es aus zahlreichen Capitularien ersichtlich, wie Wie sollte man unter solchen Verhältnissen zweifeln, daß Und in der That existirt auch eine aus dem 16. Jahr- 1) Pertz, Monum. Germ. histor. Leges I. Car. M. vom
Jahr 805 pag. 133. -- De negotiatoribus qui partibus Sclavorum et Avarorum pergunt, quousque procedere cum suis negotiis debeant, id est, partibus Saxoniae usque ad Bardenuvich, ubi praevideat Hredi; et ad Schefla ubi praevideat Hatto. Ad Erpisfurt praevi- deat Madalgaudus. Ad Forachum, ad Breemberg et ad Ragnisburg Audulfus, et ad Lauriacam Warnarius. Et ut arma et brunias non ducant ad venundandum etc. delsgrenzen und den Ein- und Ausfuhr-Handel im Auge, da Der große Karl trug die Ueberzeugung in ſich, daß Schiff- Ebenſo iſt es aus zahlreichen Capitularien erſichtlich, wie Wie ſollte man unter ſolchen Verhältniſſen zweifeln, daß Und in der That exiſtirt auch eine aus dem 16. Jahr- 1) Pertz, Monum. Germ. histor. Leges I. Car. M. vom
Jahr 805 pag. 133. — De negotiatoribus qui partibus Sclavorum et Avarorum pergunt, quousque procedere cum suis negotiis debeant, id est, partibus Saxoniae usque ad Bardenuvich, ubi praevideat Hredi; et ad Schefla ubi praevideat Hatto. Ad Erpisfurt praevi- deat Madalgaudus. Ad Forachum, ad Breemberg et ad Ragnisburg Audulfus, et ad Lauriacam Warnarius. Et ut arma et brunias non ducant ad venundandum etc. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0153" n="140"/> delsgrenzen und den Ein- und Ausfuhr-Handel im Auge, da<lb/> er in einzelnen Städten die Namen derjenigen bezeichnet, die<lb/> den Verkehr weiter zu vermitteln hatten oder unter deren Schutz<lb/> mindeſtens die Kaufleute ihren Waarenverkehr zwiſchen den<lb/> fränkiſchen und den benachbarten ſlaviſchen und avariſchen Län-<lb/> dern austauſchen konnten<note place="foot" n="1)"><hi rendition="#aq">Pertz, Monum. Germ. histor. Leges I. Car. M.</hi> vom<lb/> Jahr 805 <hi rendition="#aq">pag. 133. — De negotiatoribus qui partibus Sclavorum et<lb/> Avarorum pergunt, quousque procedere cum suis negotiis debeant,<lb/> id est, partibus Saxoniae usque ad Bardenuvich, ubi praevideat<lb/> Hredi; et ad Schefla ubi praevideat Hatto. Ad Erpisfurt praevi-<lb/> deat Madalgaudus. Ad Forachum, ad Breemberg et ad Ragnisburg<lb/> Audulfus, et ad Lauriacam Warnarius. Et ut arma et brunias non<lb/> ducant ad venundandum etc.</hi></note>.</p><lb/> <p>Der große Karl trug die Ueberzeugung in ſich, daß Schiff-<lb/> fahrt und Handel die ſicherſten Hebel zur Beförderung des<lb/> Wohlſtandes und zur Civiliſation der ſeinem mächtigen Scepter<lb/> gehorchenden Völker ſeien.</p><lb/> <p>Ebenſo iſt es aus zahlreichen Capitularien erſichtlich, wie<lb/> Karl der Große nichts verabſäumte, um auch durch Hebung<lb/> der Cultur und des Anbaues, durch tüchtige Bewirthſchaftung<lb/> des Bodens, durch Anlegung von Schulen, durch Gründung<lb/> von Klöſtern mehr Licht in die Finſterniß ſeiner Zeit zu bringen.</p><lb/> <p>Wie ſollte man unter ſolchen Verhältniſſen zweifeln, daß<lb/> Kaiſer Karl nicht auch im Jnnern ſeines großen Reiches das<lb/> bisher auf Frohndienſte gegründete Verkehrsweſen zu einer<lb/> ſtaatlichen Einrichtung herauszubilden ſuchte, um ſich derſelben<lb/> zur Förderung ſeiner politiſchen Ziele zu bedienen!</p><lb/> <p>Und in der That exiſtirt auch eine aus dem 16. Jahr-<lb/> hundert ſtammende Nachricht, „daß Kaiſer Karl der Große im<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [140/0153]
delsgrenzen und den Ein- und Ausfuhr-Handel im Auge, da
er in einzelnen Städten die Namen derjenigen bezeichnet, die
den Verkehr weiter zu vermitteln hatten oder unter deren Schutz
mindeſtens die Kaufleute ihren Waarenverkehr zwiſchen den
fränkiſchen und den benachbarten ſlaviſchen und avariſchen Län-
dern austauſchen konnten 1).
Der große Karl trug die Ueberzeugung in ſich, daß Schiff-
fahrt und Handel die ſicherſten Hebel zur Beförderung des
Wohlſtandes und zur Civiliſation der ſeinem mächtigen Scepter
gehorchenden Völker ſeien.
Ebenſo iſt es aus zahlreichen Capitularien erſichtlich, wie
Karl der Große nichts verabſäumte, um auch durch Hebung
der Cultur und des Anbaues, durch tüchtige Bewirthſchaftung
des Bodens, durch Anlegung von Schulen, durch Gründung
von Klöſtern mehr Licht in die Finſterniß ſeiner Zeit zu bringen.
Wie ſollte man unter ſolchen Verhältniſſen zweifeln, daß
Kaiſer Karl nicht auch im Jnnern ſeines großen Reiches das
bisher auf Frohndienſte gegründete Verkehrsweſen zu einer
ſtaatlichen Einrichtung herauszubilden ſuchte, um ſich derſelben
zur Förderung ſeiner politiſchen Ziele zu bedienen!
Und in der That exiſtirt auch eine aus dem 16. Jahr-
hundert ſtammende Nachricht, „daß Kaiſer Karl der Große im
1) Pertz, Monum. Germ. histor. Leges I. Car. M. vom
Jahr 805 pag. 133. — De negotiatoribus qui partibus Sclavorum et
Avarorum pergunt, quousque procedere cum suis negotiis debeant,
id est, partibus Saxoniae usque ad Bardenuvich, ubi praevideat
Hredi; et ad Schefla ubi praevideat Hatto. Ad Erpisfurt praevi-
deat Madalgaudus. Ad Forachum, ad Breemberg et ad Ragnisburg
Audulfus, et ad Lauriacam Warnarius. Et ut arma et brunias non
ducant ad venundandum etc.
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