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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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eine durch die handwerklichen Umstände gebotene Nothwendigkeit,
daß sich die Metzger Pferde halten mußten, um den Ein- und
Verkauf des Viehes auch über die nächsten Grenzen ihres
Heimatsortes betreiben zu können.

Dieser Umstand legte den Metzgern gar manche Verpflicht-
ung auf und machte ihre Zunft in der Folge zu einer histo-
risch berühmten. --

Wie es noch heute der Fall ist, daß bei Feuersgefahr na-
mentlich die Müller und Bräuer verpflichtet sind, mit ihren
Pferden herbeizueilen und die Spritzen zur Brandstätte zu
fahren, wie es ehedem Gesetz war, daß die Bräuer, Küfer,
Weißbinder in gleichem Falle ihre Bottiche, Kufen und sonstige
hölzernen Behälter zur Herbeischaffung von Wasser hergeben
mußten, so waren schon frühe im Mittelalter mit dem Auf-
blühen der Städte die Metzger verpflichtet, für den Fall der
Wehrhaftmachung der Stadt, den Cavalleriedienst zu übernehmen,
und sogar verbunden, ein Pferd zu diesem Zwecke zu halten.

Als nun der Handel zwischen den Städten der Lombardei,
Deutschlands und den Niederlanden allmählig emporzublühen
begann, als sich die mächtige Städteverbindung der Hansa ge-
bildet hatte, und als die Städte immer mehr und mehr durch
ab- und zugehende Boten zu Fuß und zu Pferde miteinander
in Verbindung traten, da wollte sich denn auch der Verkehr
nach den Seitenrouten ausdehnen.

Was bisher nicht an den Hauptbotenstraßen und später
den Hauptpoststraßen lag, war so gut wie außer aller Ver-
bindung mit der übrigen Welt.

Fürsten schickten ihre Briefe und Sachen durch Boten an
den Rath der nächsten Stadt, und dieser mußte durch andere

eine durch die handwerklichen Umſtände gebotene Nothwendigkeit,
daß ſich die Metzger Pferde halten mußten, um den Ein- und
Verkauf des Viehes auch über die nächſten Grenzen ihres
Heimatsortes betreiben zu können.

Dieſer Umſtand legte den Metzgern gar manche Verpflicht-
ung auf und machte ihre Zunft in der Folge zu einer hiſto-
riſch berühmten. —

Wie es noch heute der Fall iſt, daß bei Feuersgefahr na-
mentlich die Müller und Bräuer verpflichtet ſind, mit ihren
Pferden herbeizueilen und die Spritzen zur Brandſtätte zu
fahren, wie es ehedem Geſetz war, daß die Bräuer, Küfer,
Weißbinder in gleichem Falle ihre Bottiche, Kufen und ſonſtige
hölzernen Behälter zur Herbeiſchaffung von Waſſer hergeben
mußten, ſo waren ſchon frühe im Mittelalter mit dem Auf-
blühen der Städte die Metzger verpflichtet, für den Fall der
Wehrhaftmachung der Stadt, den Cavalleriedienſt zu übernehmen,
und ſogar verbunden, ein Pferd zu dieſem Zwecke zu halten.

Als nun der Handel zwiſchen den Städten der Lombardei,
Deutſchlands und den Niederlanden allmählig emporzublühen
begann, als ſich die mächtige Städteverbindung der Hanſa ge-
bildet hatte, und als die Städte immer mehr und mehr durch
ab- und zugehende Boten zu Fuß und zu Pferde miteinander
in Verbindung traten, da wollte ſich denn auch der Verkehr
nach den Seitenrouten ausdehnen.

Was bisher nicht an den Hauptbotenſtraßen und ſpäter
den Hauptpoſtſtraßen lag, war ſo gut wie außer aller Ver-
bindung mit der übrigen Welt.

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den Rath der nächſten Stadt, und dieſer mußte durch andere

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[197/0210] eine durch die handwerklichen Umſtände gebotene Nothwendigkeit, daß ſich die Metzger Pferde halten mußten, um den Ein- und Verkauf des Viehes auch über die nächſten Grenzen ihres Heimatsortes betreiben zu können. Dieſer Umſtand legte den Metzgern gar manche Verpflicht- ung auf und machte ihre Zunft in der Folge zu einer hiſto- riſch berühmten. — Wie es noch heute der Fall iſt, daß bei Feuersgefahr na- mentlich die Müller und Bräuer verpflichtet ſind, mit ihren Pferden herbeizueilen und die Spritzen zur Brandſtätte zu fahren, wie es ehedem Geſetz war, daß die Bräuer, Küfer, Weißbinder in gleichem Falle ihre Bottiche, Kufen und ſonſtige hölzernen Behälter zur Herbeiſchaffung von Waſſer hergeben mußten, ſo waren ſchon frühe im Mittelalter mit dem Auf- blühen der Städte die Metzger verpflichtet, für den Fall der Wehrhaftmachung der Stadt, den Cavalleriedienſt zu übernehmen, und ſogar verbunden, ein Pferd zu dieſem Zwecke zu halten. Als nun der Handel zwiſchen den Städten der Lombardei, Deutſchlands und den Niederlanden allmählig emporzublühen begann, als ſich die mächtige Städteverbindung der Hanſa ge- bildet hatte, und als die Städte immer mehr und mehr durch ab- und zugehende Boten zu Fuß und zu Pferde miteinander in Verbindung traten, da wollte ſich denn auch der Verkehr nach den Seitenrouten ausdehnen. Was bisher nicht an den Hauptbotenſtraßen und ſpäter den Hauptpoſtſtraßen lag, war ſo gut wie außer aller Ver- bindung mit der übrigen Welt. Fürſten ſchickten ihre Briefe und Sachen durch Boten an den Rath der nächſten Stadt, und dieſer mußte durch andere

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/210>, abgerufen am 24.11.2024.