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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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Entwicklung und Ausdehnung des Verkehrs nicht mehr; ins-
besondere war es die Ausbildung des Eisenbahnwesens,
und die Erfindung des electro-magnetischen Tele-
graphen
, welche das Postinstitut zu den äußersten Leistungen
anspornte, ja mit unwiderstehlicher Macht vorwärts drängte!

Es galt auf die rechte Nutzbarmachung der Eisenbahnen
für den Postbetrieb Bedacht zu nehmen; es galt das Beispiel
der englischen Postreform -- deren Grundsatz auf der Herab-
setzung des Porto's auf Minimalsätze, und auf rascher Be-
förderung der damit gewachsenen Briefmassen durch entsprechende
Einrichtungen, insbesondere durch Postmarken1) bestand --
auch bei uns entsprechend nachzunahmen.

Vermehrung der Postanstalten, Vervielfältigung der Post-
Course, Einrichtung fahrender Postbureaux auf den Eisenbahnen,

1) Storch, das Postwesen von seinem Ursprunge bis an die Ge-
genwart, Wien 1866, gibt in einer Sammlung historischer und stati-
stischer Notizen über das Postwesen aller Länder und Staaten insbe-
sondere auch Abbildungen der bis jetzt eingeführten Postmarken. --
Der ersten Postmarken bedienten sich schon im 17. Jahrhundert die
Hofleute Ludwig XIV., um ihre Briefe frei durch die Couriere beför-
dern zu lassen. -- Die erste durchgreifende Anwendung der
Marken datirt sich vom Jahr 1840, da Rowland Hill in England seine
neue Postorganisation in's Leben rief. -- Diese Art, die Briefe zu
frankiren, fand schnelle Nachahmung und ist jetzt unter allen Nationen
verbreitet, so daß man bei 1400 Arten von Briefmarken zählt. -- Die
allgemeine Einführung der Postmarken datirt in den verschiedenen
Ländern und Staaten hauptsächlich seit dem Jahre 1849 (Bayern,
Belgien, Frankreich), 1850 (Preußen, Oesterreich, Hannover, Sachsen,
Württemberg, Schweiz, Spanien etc.), 1852 (Taxis'sches Postgebiet,
Niederlande), 1854 (Portugal, Donaufürstenthümer), 1855 (Mecklen-
burg, Jtalien, Schweden), 1857 (Rußland), 1860 (Griechenland etc. etc.)

Entwicklung und Ausdehnung des Verkehrs nicht mehr; ins-
beſondere war es die Ausbildung des Eiſenbahnweſens,
und die Erfindung des electro-magnetiſchen Tele-
graphen
, welche das Poſtinſtitut zu den äußerſten Leiſtungen
anſpornte, ja mit unwiderſtehlicher Macht vorwärts drängte!

Es galt auf die rechte Nutzbarmachung der Eiſenbahnen
für den Poſtbetrieb Bedacht zu nehmen; es galt das Beiſpiel
der engliſchen Poſtreform — deren Grundſatz auf der Herab-
ſetzung des Porto's auf Minimalſätze, und auf raſcher Be-
förderung der damit gewachſenen Briefmaſſen durch entſprechende
Einrichtungen, insbeſondere durch Poſtmarken1) beſtand —
auch bei uns entſprechend nachzunahmen.

Vermehrung der Poſtanſtalten, Vervielfältigung der Poſt-
Courſe, Einrichtung fahrender Poſtbureaux auf den Eiſenbahnen,

1) Storch, das Poſtweſen von ſeinem Urſprunge bis an die Ge-
genwart, Wien 1866, gibt in einer Sammlung hiſtoriſcher und ſtati-
ſtiſcher Notizen über das Poſtweſen aller Länder und Staaten insbe-
ſondere auch Abbildungen der bis jetzt eingeführten Poſtmarken. —
Der erſten Poſtmarken bedienten ſich ſchon im 17. Jahrhundert die
Hofleute Ludwig XIV., um ihre Briefe frei durch die Couriere beför-
dern zu laſſen. — Die erſte durchgreifende Anwendung der
Marken datirt ſich vom Jahr 1840, da Rowland Hill in England ſeine
neue Poſtorganiſation in's Leben rief. — Dieſe Art, die Briefe zu
frankiren, fand ſchnelle Nachahmung und iſt jetzt unter allen Nationen
verbreitet, ſo daß man bei 1400 Arten von Briefmarken zählt. — Die
allgemeine Einführung der Poſtmarken datirt in den verſchiedenen
Ländern und Staaten hauptſächlich ſeit dem Jahre 1849 (Bayern,
Belgien, Frankreich), 1850 (Preußen, Oeſterreich, Hannover, Sachſen,
Württemberg, Schweiz, Spanien ꝛc.), 1852 (Taxis'ſches Poſtgebiet,
Niederlande), 1854 (Portugal, Donaufürſtenthümer), 1855 (Mecklen-
burg, Jtalien, Schweden), 1857 (Rußland), 1860 (Griechenland ꝛc. ꝛc.)
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[384/0397] Entwicklung und Ausdehnung des Verkehrs nicht mehr; ins- beſondere war es die Ausbildung des Eiſenbahnweſens, und die Erfindung des electro-magnetiſchen Tele- graphen, welche das Poſtinſtitut zu den äußerſten Leiſtungen anſpornte, ja mit unwiderſtehlicher Macht vorwärts drängte! Es galt auf die rechte Nutzbarmachung der Eiſenbahnen für den Poſtbetrieb Bedacht zu nehmen; es galt das Beiſpiel der engliſchen Poſtreform — deren Grundſatz auf der Herab- ſetzung des Porto's auf Minimalſätze, und auf raſcher Be- förderung der damit gewachſenen Briefmaſſen durch entſprechende Einrichtungen, insbeſondere durch Poſtmarken 1) beſtand — auch bei uns entſprechend nachzunahmen. Vermehrung der Poſtanſtalten, Vervielfältigung der Poſt- Courſe, Einrichtung fahrender Poſtbureaux auf den Eiſenbahnen, 1) Storch, das Poſtweſen von ſeinem Urſprunge bis an die Ge- genwart, Wien 1866, gibt in einer Sammlung hiſtoriſcher und ſtati- ſtiſcher Notizen über das Poſtweſen aller Länder und Staaten insbe- ſondere auch Abbildungen der bis jetzt eingeführten Poſtmarken. — Der erſten Poſtmarken bedienten ſich ſchon im 17. Jahrhundert die Hofleute Ludwig XIV., um ihre Briefe frei durch die Couriere beför- dern zu laſſen. — Die erſte durchgreifende Anwendung der Marken datirt ſich vom Jahr 1840, da Rowland Hill in England ſeine neue Poſtorganiſation in's Leben rief. — Dieſe Art, die Briefe zu frankiren, fand ſchnelle Nachahmung und iſt jetzt unter allen Nationen verbreitet, ſo daß man bei 1400 Arten von Briefmarken zählt. — Die allgemeine Einführung der Poſtmarken datirt in den verſchiedenen Ländern und Staaten hauptſächlich ſeit dem Jahre 1849 (Bayern, Belgien, Frankreich), 1850 (Preußen, Oeſterreich, Hannover, Sachſen, Württemberg, Schweiz, Spanien ꝛc.), 1852 (Taxis'ſches Poſtgebiet, Niederlande), 1854 (Portugal, Donaufürſtenthümer), 1855 (Mecklen- burg, Jtalien, Schweden), 1857 (Rußland), 1860 (Griechenland ꝛc. ꝛc.)

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 384. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/397>, abgerufen am 22.11.2024.