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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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umfangreichen Werken von Matthias und Beust konnte, schon
nach ihrer ganzen Anlage und Eintheilung, dieses Bedürfniß
nicht befriedigt werden.

Jndem ich unter diesen Umständen gewagt habe, eine
allgemeine, möglichst lückenlose Geschichte der Posten zu ver-
fassen, kann ich um so bereitwilliger anerkennen, was ich den
einzelnen Arbeiten meiner Vorgänger zu verdanken habe, da
die mir gestellte Aufgabe an sich immer noch eine höchst schwie-
rige bleibt. Auch hätte ich dieselbe neben meinen amtlichen
Geschäften kaum durchzuführen vermocht, wenn nicht die kgl.
Hof- und Staatsbibliothek durch die Liberalität, mit der sie
mir ihre reichen Schätze zur Verfügung stellte, mein Unter-
nehmen wesentlich gefördert hätte. Nur so wurde es mir mög-
lich, allmälig das Material zu sammeln, Quellen auszuforschen,
und emsig Stein für Stein zusammenzutragen.

Das Buch, welches ich somit der Oeffentlichkeit übergebe,
obschon auf gelehrten Forschungen beruhend, ist gleichwohl nicht
für Gelehrte bestimmt, sondern den Gebildeten aller Stände
gewidmet. Es sollte vor Allem die praktischen Gesichtspunkte
in der Geschichte der Posten hervorheben, und diese letzteren
zu einem Bilde menschlicher Thätigkeit und Kultur gestalten.
Jch weiß sehr wohl, daß ein vollendetes Werk in diesem Sinne
erst dann möglich geworden sein wird, wenn einmal über alle
einzelne Länder gründliche Vorstudien gemacht und veröffent-
licht sind; aber ich hege die Hoffnung, daß mein Buch gerade
diesen Zweck fördern, daß es Ergänzungen und Vervollständi-
gungen hervorrufen und auch Andere ermuntern werde, auf
der betretenen Bahn weiter vorzugehen.

München, im Oktober 1867.

Der Verfasser:
Hartmann.

umfangreichen Werken von Matthias und Beust konnte, ſchon
nach ihrer ganzen Anlage und Eintheilung, dieſes Bedürfniß
nicht befriedigt werden.

Jndem ich unter dieſen Umſtänden gewagt habe, eine
allgemeine, möglichſt lückenloſe Geſchichte der Poſten zu ver-
faſſen, kann ich um ſo bereitwilliger anerkennen, was ich den
einzelnen Arbeiten meiner Vorgänger zu verdanken habe, da
die mir geſtellte Aufgabe an ſich immer noch eine höchſt ſchwie-
rige bleibt. Auch hätte ich dieſelbe neben meinen amtlichen
Geſchäften kaum durchzuführen vermocht, wenn nicht die kgl.
Hof- und Staatsbibliothek durch die Liberalität, mit der ſie
mir ihre reichen Schätze zur Verfügung ſtellte, mein Unter-
nehmen weſentlich gefördert hätte. Nur ſo wurde es mir mög-
lich, allmälig das Material zu ſammeln, Quellen auszuforſchen,
und emſig Stein für Stein zuſammenzutragen.

Das Buch, welches ich ſomit der Oeffentlichkeit übergebe,
obſchon auf gelehrten Forſchungen beruhend, iſt gleichwohl nicht
für Gelehrte beſtimmt, ſondern den Gebildeten aller Stände
gewidmet. Es ſollte vor Allem die praktiſchen Geſichtspunkte
in der Geſchichte der Poſten hervorheben, und dieſe letzteren
zu einem Bilde menſchlicher Thätigkeit und Kultur geſtalten.
Jch weiß ſehr wohl, daß ein vollendetes Werk in dieſem Sinne
erſt dann möglich geworden ſein wird, wenn einmal über alle
einzelne Länder gründliche Vorſtudien gemacht und veröffent-
licht ſind; aber ich hege die Hoffnung, daß mein Buch gerade
dieſen Zweck fördern, daß es Ergänzungen und Vervollſtändi-
gungen hervorrufen und auch Andere ermuntern werde, auf
der betretenen Bahn weiter vorzugehen.

München, im Oktober 1867.

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Hartmann.

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[IV/0009] umfangreichen Werken von Matthias und Beust konnte, ſchon nach ihrer ganzen Anlage und Eintheilung, dieſes Bedürfniß nicht befriedigt werden. Jndem ich unter dieſen Umſtänden gewagt habe, eine allgemeine, möglichſt lückenloſe Geſchichte der Poſten zu ver- faſſen, kann ich um ſo bereitwilliger anerkennen, was ich den einzelnen Arbeiten meiner Vorgänger zu verdanken habe, da die mir geſtellte Aufgabe an ſich immer noch eine höchſt ſchwie- rige bleibt. Auch hätte ich dieſelbe neben meinen amtlichen Geſchäften kaum durchzuführen vermocht, wenn nicht die kgl. Hof- und Staatsbibliothek durch die Liberalität, mit der ſie mir ihre reichen Schätze zur Verfügung ſtellte, mein Unter- nehmen weſentlich gefördert hätte. Nur ſo wurde es mir mög- lich, allmälig das Material zu ſammeln, Quellen auszuforſchen, und emſig Stein für Stein zuſammenzutragen. Das Buch, welches ich ſomit der Oeffentlichkeit übergebe, obſchon auf gelehrten Forſchungen beruhend, iſt gleichwohl nicht für Gelehrte beſtimmt, ſondern den Gebildeten aller Stände gewidmet. Es ſollte vor Allem die praktiſchen Geſichtspunkte in der Geſchichte der Poſten hervorheben, und dieſe letzteren zu einem Bilde menſchlicher Thätigkeit und Kultur geſtalten. Jch weiß ſehr wohl, daß ein vollendetes Werk in dieſem Sinne erſt dann möglich geworden ſein wird, wenn einmal über alle einzelne Länder gründliche Vorſtudien gemacht und veröffent- licht ſind; aber ich hege die Hoffnung, daß mein Buch gerade dieſen Zweck fördern, daß es Ergänzungen und Vervollſtändi- gungen hervorrufen und auch Andere ermuntern werde, auf der betretenen Bahn weiter vorzugehen. München, im Oktober 1867. Der Verfaſſer: Hartmann.

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. IV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/9>, abgerufen am 21.11.2024.