Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847.tüchtige Entwickelung desselben Sorge tragen. Ein Vorerst wird im Allgemeinen auf die Beschaffen- Oft ist in der Schulstube so wenig für gehöriges tuͤchtige Entwickelung desſelben Sorge tragen. Ein Vorerſt wird im Allgemeinen auf die Beſchaffen- Oft iſt in der Schulſtube ſo wenig fuͤr gehoͤriges <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0122" n="112"/> tuͤchtige Entwickelung desſelben Sorge tragen. Ein<lb/> flüchtiger Blick auf die Einrichtung unſerer Schulen,<lb/> und auf die darin vorherrſchenden Methoden, wird<lb/> genügen auch den groͤßten Optimiſten zu uͤberzeugen,<lb/> daß hier noch ſehr viele Reformen noͤthig ſind.</p><lb/> <p>Vorerſt wird im Allgemeinen auf die Beſchaffen-<lb/> heit der Schulſtuben noch viel zu wenig geſehen; ſie<lb/> ſind meiſtentheils zu klein, zu niedrig, zu dunkel.<lb/> Wenn ſchon ſehr viele oͤffentliche Schulſtuben den<lb/> Tadel eines Mangels an gehoͤriger Groͤße, Trocken-<lb/> heit, Ventilation und Helligkeit verdienen, ſo kann<lb/> man ſich denken, wie es in dieſer Beziehung in den<lb/> Privatinſtituten und Penſionen ausſieht. Hier muß<lb/> nicht ſelten eine unverhaͤltnißmaͤßige Anzahl Kinder<lb/> taͤglich 6, 7, 8, Stunden und noch laͤnger in dumpfigen<lb/> Stuben zubringen, wo aus Mangel an Ventilation<lb/> die Luft gar bald verdirbt. Die Folgen zeigen ſich<lb/> bald in dem kraͤnklichen, blaſſen Ausſehen der Kinder,<lb/> in dem Abnehmen ihrer natuͤrlichen Munterkeit. Eben<lb/> ſo ſchaͤdlich iſt der in vielen Penſionen beſtehende<lb/> Gebrauch, die Kinder in ſchlecht ventilirten, verhaͤlt-<lb/> nißmaͤßig kleinen Schlafſtuben anzuhaͤufen. Jn einem<lb/> Raume, wo vielleicht 4 Kinder ihrer Geſundheit un-<lb/> beſchadet, ſchlafen koͤnnten, muͤſſen deren 6 oder 8<lb/> die Nacht zubringen.</p><lb/> <p>Oft iſt in der Schulſtube ſo wenig fuͤr gehoͤriges<lb/> Licht geſorgt, daß die von den Fenſtern entfernteren<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [112/0122]
tuͤchtige Entwickelung desſelben Sorge tragen. Ein
flüchtiger Blick auf die Einrichtung unſerer Schulen,
und auf die darin vorherrſchenden Methoden, wird
genügen auch den groͤßten Optimiſten zu uͤberzeugen,
daß hier noch ſehr viele Reformen noͤthig ſind.
Vorerſt wird im Allgemeinen auf die Beſchaffen-
heit der Schulſtuben noch viel zu wenig geſehen; ſie
ſind meiſtentheils zu klein, zu niedrig, zu dunkel.
Wenn ſchon ſehr viele oͤffentliche Schulſtuben den
Tadel eines Mangels an gehoͤriger Groͤße, Trocken-
heit, Ventilation und Helligkeit verdienen, ſo kann
man ſich denken, wie es in dieſer Beziehung in den
Privatinſtituten und Penſionen ausſieht. Hier muß
nicht ſelten eine unverhaͤltnißmaͤßige Anzahl Kinder
taͤglich 6, 7, 8, Stunden und noch laͤnger in dumpfigen
Stuben zubringen, wo aus Mangel an Ventilation
die Luft gar bald verdirbt. Die Folgen zeigen ſich
bald in dem kraͤnklichen, blaſſen Ausſehen der Kinder,
in dem Abnehmen ihrer natuͤrlichen Munterkeit. Eben
ſo ſchaͤdlich iſt der in vielen Penſionen beſtehende
Gebrauch, die Kinder in ſchlecht ventilirten, verhaͤlt-
nißmaͤßig kleinen Schlafſtuben anzuhaͤufen. Jn einem
Raume, wo vielleicht 4 Kinder ihrer Geſundheit un-
beſchadet, ſchlafen koͤnnten, muͤſſen deren 6 oder 8
die Nacht zubringen.
Oft iſt in der Schulſtube ſo wenig fuͤr gehoͤriges
Licht geſorgt, daß die von den Fenſtern entfernteren
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |