Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847.dadurch in die Reihe der öffentlichen Charactere und dadurch in die Reihe der oͤffentlichen Charactere und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0124" n="114"/> dadurch in die Reihe der oͤffentlichen Charactere und<lb/> gehoͤrt vor das Forum der oͤffentlichen Meinung.<lb/> Auch in den beſteingerichteten Schulſtuben werden<lb/> die Uebel des zu lange Sitzens noch immer groß<lb/> genug ſein. Wie ihr es auch anfangt, ſo wird doch durch<lb/> die gebuͤckte Lage, welche das Kind beim Leſen oder<lb/> Schreiben annimmt, die Circulation ſeines Blutes<lb/> gehemmt, die Thaͤtigkeit ſeiner Lungen geſchwaͤcht<lb/> und ſeine Verdauung geſtoͤrt werden. Sorgt noch ſo<lb/> ſehr fuͤr Ventilation, ſorgt noch ſo ſehr fuͤr ein gehoͤ-<lb/> riges Licht, eine feſte Geſundheit und langes<lb/> Stubenſitzen ſind unvertraͤglich, und wenn ihr, wie<lb/> nicht anders zu erwarten ſteht, wirklich uͤberzeugt<lb/> ſeid, daß die Geſundheit eurer Kinder alle andern<lb/> Ruͤckſichten verdunkelt, ſo werdet ihr gewiß die<lb/> Stunden des Stillſitzens nicht auf Koſten des koͤr-<lb/> perlichen Gedeihens verlaͤngern wollen. Jhr werdet<lb/> es um ſo weniger, wenn ihr bedenkt, daß ihr ohne-<lb/> hin auf dieſem Wege nur Scheinfruͤchte fuͤr den<lb/> Geiſt gewinnen koͤnnt und Gefahr lauft, ihn zugleich<lb/> mit dem Koͤrper zu verkruͤppeln. Kaͤmet ihr doch<lb/> endlich zur Erkenntniß, daß alle geiſtigen und koͤr-<lb/> perlichen Faͤhigkeiten des Menſchen Zweige ſind, die<lb/> aus einem gemeinſchaftlichen Stamme entſpringen,<lb/> und daß einer mit dem andern bluͤht, ſo wie einer<lb/> mit dem andern verwelkt. Es gibt Kinder von fruͤh-<lb/> reifem Verſtande, die alles mit erſtaunlicher Leichtigkeit<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [114/0124]
dadurch in die Reihe der oͤffentlichen Charactere und
gehoͤrt vor das Forum der oͤffentlichen Meinung.
Auch in den beſteingerichteten Schulſtuben werden
die Uebel des zu lange Sitzens noch immer groß
genug ſein. Wie ihr es auch anfangt, ſo wird doch durch
die gebuͤckte Lage, welche das Kind beim Leſen oder
Schreiben annimmt, die Circulation ſeines Blutes
gehemmt, die Thaͤtigkeit ſeiner Lungen geſchwaͤcht
und ſeine Verdauung geſtoͤrt werden. Sorgt noch ſo
ſehr fuͤr Ventilation, ſorgt noch ſo ſehr fuͤr ein gehoͤ-
riges Licht, eine feſte Geſundheit und langes
Stubenſitzen ſind unvertraͤglich, und wenn ihr, wie
nicht anders zu erwarten ſteht, wirklich uͤberzeugt
ſeid, daß die Geſundheit eurer Kinder alle andern
Ruͤckſichten verdunkelt, ſo werdet ihr gewiß die
Stunden des Stillſitzens nicht auf Koſten des koͤr-
perlichen Gedeihens verlaͤngern wollen. Jhr werdet
es um ſo weniger, wenn ihr bedenkt, daß ihr ohne-
hin auf dieſem Wege nur Scheinfruͤchte fuͤr den
Geiſt gewinnen koͤnnt und Gefahr lauft, ihn zugleich
mit dem Koͤrper zu verkruͤppeln. Kaͤmet ihr doch
endlich zur Erkenntniß, daß alle geiſtigen und koͤr-
perlichen Faͤhigkeiten des Menſchen Zweige ſind, die
aus einem gemeinſchaftlichen Stamme entſpringen,
und daß einer mit dem andern bluͤht, ſo wie einer
mit dem andern verwelkt. Es gibt Kinder von fruͤh-
reifem Verſtande, die alles mit erſtaunlicher Leichtigkeit
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