Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847.gebieterisch, daß der Jüngling die Schule nicht verlasse, Die Lectüre der Kinder verdient eine ganz beson- gebieteriſch, daß der Juͤngling die Schule nicht verlaſſe, Die Lectuͤre der Kinder verdient eine ganz beſon- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0144" n="134"/> gebieteriſch, daß der Juͤngling die Schule nicht verlaſſe,<lb/> ohne die Regeln zu kennen, welche die Geſundheit<lb/> erhalten und befeſtigen. Es iſt dieſes der nothwen-<lb/> dige Schlußſtein der phyſiſchen Erziehung; bis jetzt<lb/> haben die Eltern fuͤr die Geſundheit ihres Knaben<lb/> geſorgt, doch nun verlaͤßt er die Schule und tritt<lb/> ſelbſtſtaͤndiger in die Welt. Neue Leidenſchaften werden<lb/> in ihm wach, es iſt noͤthig, daß man nicht unvorbe-<lb/> reitet ihn ſich ſelbſt uͤberlaſſe, daß im Augenblick, wo<lb/> er ſeine Selbſtſorge uͤbernimmt, er auch wiſſe, welche<lb/> Gefahren er zu vermeiden, welchen Weg er einzu-<lb/> ſchlagen habe.</p><lb/> <p>Die Lectuͤre der Kinder verdient eine ganz beſon-<lb/> ders ſtrenge Aufſicht, denn es iſt unberechenbar, welchen<lb/> Schaden ein einziges ſchlechtes Buch verurſachen<lb/> kann. Zum Gluͤck werden geſunde Kinder, die man<lb/> nie unbeſchaͤftigt laͤßt, ihre natuͤrliche Erholung bei<lb/> ihren Spielkamaraden ſuchen und gar wenig Ver-<lb/> langen nach ſolcher verderblichen Lectuͤre tragen.<lb/> Freilich, wenn man ſie zum Stillſitzen zwingt, und<lb/> ihnen dabei langweilige Lehrſtunden giebt, (langweilig,<lb/> weil die Gegenſtaͤnde ſchlecht gewaͤhlt und geiſtlos<lb/> vorgetragen werden) ſo iſt es nicht zu verwundern,<lb/> daß ſie nach kurzweiligeren Erzaͤhlungen greifen, und<lb/> waͤhrend des Unterrichtes Sachen leſen, von denen<lb/> der gutmuͤthige in aller Unſchuld fortdocirende Lehrer<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [134/0144]
gebieteriſch, daß der Juͤngling die Schule nicht verlaſſe,
ohne die Regeln zu kennen, welche die Geſundheit
erhalten und befeſtigen. Es iſt dieſes der nothwen-
dige Schlußſtein der phyſiſchen Erziehung; bis jetzt
haben die Eltern fuͤr die Geſundheit ihres Knaben
geſorgt, doch nun verlaͤßt er die Schule und tritt
ſelbſtſtaͤndiger in die Welt. Neue Leidenſchaften werden
in ihm wach, es iſt noͤthig, daß man nicht unvorbe-
reitet ihn ſich ſelbſt uͤberlaſſe, daß im Augenblick, wo
er ſeine Selbſtſorge uͤbernimmt, er auch wiſſe, welche
Gefahren er zu vermeiden, welchen Weg er einzu-
ſchlagen habe.
Die Lectuͤre der Kinder verdient eine ganz beſon-
ders ſtrenge Aufſicht, denn es iſt unberechenbar, welchen
Schaden ein einziges ſchlechtes Buch verurſachen
kann. Zum Gluͤck werden geſunde Kinder, die man
nie unbeſchaͤftigt laͤßt, ihre natuͤrliche Erholung bei
ihren Spielkamaraden ſuchen und gar wenig Ver-
langen nach ſolcher verderblichen Lectuͤre tragen.
Freilich, wenn man ſie zum Stillſitzen zwingt, und
ihnen dabei langweilige Lehrſtunden giebt, (langweilig,
weil die Gegenſtaͤnde ſchlecht gewaͤhlt und geiſtlos
vorgetragen werden) ſo iſt es nicht zu verwundern,
daß ſie nach kurzweiligeren Erzaͤhlungen greifen, und
waͤhrend des Unterrichtes Sachen leſen, von denen
der gutmuͤthige in aller Unſchuld fortdocirende Lehrer
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