Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847.Musiker. Diese fein organisirten Künstlernaturen Unmittelbar nach dem Essen musicalische Uebungen Der in vielen Professionen so nöthige Tastsinn Muſiker. Dieſe fein organiſirten Kuͤnſtlernaturen Unmittelbar nach dem Eſſen muſicaliſche Uebungen Der in vielen Profeſſionen ſo noͤthige Taſtſinn <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0165" n="155"/> Muſiker. Dieſe fein organiſirten Kuͤnſtlernaturen<lb/> ſind ſchon an und fuͤr ſich ſehr empfindlich und reizbar;<lb/> ihr Gehoͤr insbeſondere hat eine bedeutende Senſibi-<lb/> litaͤt; ſie kommen oft in den Fall, es zu ſehr anzu-<lb/> ſtrengen. Sie muͤſſen daher ihren Eifer maͤßigen,<lb/> und niemals im Dienſte der Harmonie, die Pflichten,<lb/> die ſie ihrem Koͤrper ſchuldig ſind, vergeſſen. Je<lb/> mehr ſie fuͤr ihre Geſundheit ſorgen, deſto beſſer wird<lb/> es nicht nur um ihr Gehoͤr, ſondern auch um ihre<lb/> Fortſchritte in <hi rendition="#g">der</hi> Kunſt ſtehen, in welcher ſie allein<lb/> leben und weben.</p><lb/> <p>Unmittelbar nach dem Eſſen muſicaliſche Uebungen<lb/> vorzunehmen, iſt eben ſo ſchaͤdlich wie das Leſen<lb/> nach demſelben und zwar aus denſelben Gruͤnden.<lb/> Die Wahl einer Wohnung iſt auch in Bezug auf<lb/> das Ohr nicht gleichguͤltig. Jch moͤchte keinem, der<lb/> viel auf ein feines Gehoͤr haͤlt, rathen, ſich in der<lb/> Naͤhe eines Glockenſpieles einzumiethen, oder auf<lb/> einem geraͤuſchvollen Markte, oder in einer Straße<lb/> wo viel gefahren wird. Aehnliche Bemerkungen<lb/> laſſen ſich auch über die uͤbrigen Sinne, den Taſt-,<lb/> Geruchs- und Geſchmacksſinn machen.</p><lb/> <p>Der in vielen Profeſſionen ſo noͤthige Taſtſinn<lb/> bildet ſich durch Uebung erſtaunlich aus und wird<lb/> ebenfalls durch Ueberreizung leiden müſſen, z. B.<lb/> wenn man grobe Handarbeiten verrichtet.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [155/0165]
Muſiker. Dieſe fein organiſirten Kuͤnſtlernaturen
ſind ſchon an und fuͤr ſich ſehr empfindlich und reizbar;
ihr Gehoͤr insbeſondere hat eine bedeutende Senſibi-
litaͤt; ſie kommen oft in den Fall, es zu ſehr anzu-
ſtrengen. Sie muͤſſen daher ihren Eifer maͤßigen,
und niemals im Dienſte der Harmonie, die Pflichten,
die ſie ihrem Koͤrper ſchuldig ſind, vergeſſen. Je
mehr ſie fuͤr ihre Geſundheit ſorgen, deſto beſſer wird
es nicht nur um ihr Gehoͤr, ſondern auch um ihre
Fortſchritte in der Kunſt ſtehen, in welcher ſie allein
leben und weben.
Unmittelbar nach dem Eſſen muſicaliſche Uebungen
vorzunehmen, iſt eben ſo ſchaͤdlich wie das Leſen
nach demſelben und zwar aus denſelben Gruͤnden.
Die Wahl einer Wohnung iſt auch in Bezug auf
das Ohr nicht gleichguͤltig. Jch moͤchte keinem, der
viel auf ein feines Gehoͤr haͤlt, rathen, ſich in der
Naͤhe eines Glockenſpieles einzumiethen, oder auf
einem geraͤuſchvollen Markte, oder in einer Straße
wo viel gefahren wird. Aehnliche Bemerkungen
laſſen ſich auch über die uͤbrigen Sinne, den Taſt-,
Geruchs- und Geſchmacksſinn machen.
Der in vielen Profeſſionen ſo noͤthige Taſtſinn
bildet ſich durch Uebung erſtaunlich aus und wird
ebenfalls durch Ueberreizung leiden müſſen, z. B.
wenn man grobe Handarbeiten verrichtet.
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