Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847.welche belebende Kraft in einer reinen Luft liegt, Die chemische Analyse belehrt uns, daß die aus- 1) Reine atmosphärische Luft besteht aus Sauerstoff und
Stickstoff, deren relative Mengen sich wie die Zahlen 21:79 verhalten. Außerdem enthält sie im Durchschnitt ein halbes Tausendstel Kohlensäure und eine sehr variable Quantität von Wasserdampf. welche belebende Kraft in einer reinen Luft liegt, Die chemiſche Analyſe belehrt uns, daß die aus- 1) Reine atmosphäriſche Luft beſteht aus Sauerſtoff und
Stickſtoff, deren relative Mengen ſich wie die Zahlen 21:79 verhalten. Außerdem enthält ſie im Durchſchnitt ein halbes Tauſendſtel Kohlenſäure und eine ſehr variable Quantität von Waſſerdampf. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0021" n="11"/> welche belebende Kraft in einer reinen Luft liegt,<lb/> und wundert ſich vielleicht, wie es Menſchen geben<lb/> kann, die nicht taͤglich an dieſem Balſam ſich erqui-<lb/> cken, die ſich und ihre Kinder freiwillig auf Tage in<lb/> einen Kerker einſchließen koͤnnen, gleich dem, aus<lb/> welchem er entflohen. Die atmosphaͤriſche Luft iſt<lb/> in der That das erſte und naͤchſte Beduͤrfniß unſeres<lb/> Lebens; wir koͤnnen faſt keinen Augenblick ohne ſie<lb/> beſtehen, waͤhrend wir Speiſe und Trank viele Stun-<lb/> den lang entbehren koͤnnen. Fünfzehn bis zwanzig<lb/> Mal in einer Minute, ſind wir inſtinctmaͤßig genoͤ-<lb/> thigt einen neuen Vorrath von Luft einzuathmen und<lb/> den verbrauchten wieder auszuhauchen. Die gute<lb/> oder ſchlechte Beſchaffenheit eines Stoffes, der ſo<lb/> ſehr unausgeſetztes Beduͤrfniß iſt, muß nothwendig<lb/> auf unſere Geſundheit den maͤchtigſten Einfluß aus-<lb/> uͤben.</p><lb/> <p>Die chemiſche Analyſe belehrt uns, daß die aus-<lb/> geathmete Luft verſchiedene Veraͤnderungen erlitten<lb/> hat, daß ſie viel dunſtfoͤrmiges Waſſer, welches bei<lb/> kaltem Wetter ſogleich ſichtbar wird, und eine groͤ-<lb/> ßere Menge kohlenſaures Gas enthaͤlt. <note place="foot" n="1)">Reine atmosphäriſche Luft beſteht aus Sauerſtoff und<lb/> Stickſtoff, deren relative Mengen ſich wie die Zahlen 21:79<lb/> verhalten. Außerdem enthält ſie im Durchſchnitt ein halbes<lb/> Tauſendſtel Kohlenſäure und eine ſehr variable Quantität<lb/> von Waſſerdampf.</note> <hi rendition="#aq">Humphry<lb/></hi></p> </div> </body> </text> </TEI> [11/0021]
welche belebende Kraft in einer reinen Luft liegt,
und wundert ſich vielleicht, wie es Menſchen geben
kann, die nicht taͤglich an dieſem Balſam ſich erqui-
cken, die ſich und ihre Kinder freiwillig auf Tage in
einen Kerker einſchließen koͤnnen, gleich dem, aus
welchem er entflohen. Die atmosphaͤriſche Luft iſt
in der That das erſte und naͤchſte Beduͤrfniß unſeres
Lebens; wir koͤnnen faſt keinen Augenblick ohne ſie
beſtehen, waͤhrend wir Speiſe und Trank viele Stun-
den lang entbehren koͤnnen. Fünfzehn bis zwanzig
Mal in einer Minute, ſind wir inſtinctmaͤßig genoͤ-
thigt einen neuen Vorrath von Luft einzuathmen und
den verbrauchten wieder auszuhauchen. Die gute
oder ſchlechte Beſchaffenheit eines Stoffes, der ſo
ſehr unausgeſetztes Beduͤrfniß iſt, muß nothwendig
auf unſere Geſundheit den maͤchtigſten Einfluß aus-
uͤben.
Die chemiſche Analyſe belehrt uns, daß die aus-
geathmete Luft verſchiedene Veraͤnderungen erlitten
hat, daß ſie viel dunſtfoͤrmiges Waſſer, welches bei
kaltem Wetter ſogleich ſichtbar wird, und eine groͤ-
ßere Menge kohlenſaures Gas enthaͤlt. 1) Humphry
1) Reine atmosphäriſche Luft beſteht aus Sauerſtoff und
Stickſtoff, deren relative Mengen ſich wie die Zahlen 21:79
verhalten. Außerdem enthält ſie im Durchſchnitt ein halbes
Tauſendſtel Kohlenſäure und eine ſehr variable Quantität
von Waſſerdampf.
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