Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847.Ein Stoff, der in größerer Menge solche Wir- Man kann annehmen, daß im Allgemeinen in Jeder Luftzug der den Landmann umweht, Wie so ganz anders ist die Luft in den Städten! Ein Stoff, der in groͤßerer Menge ſolche Wir- Man kann annehmen, daß im Allgemeinen in Jeder Luftzug der den Landmann umweht, Wie ſo ganz anders iſt die Luft in den Staͤdten! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0023" n="13"/> <p>Ein Stoff, der in groͤßerer Menge ſolche Wir-<lb/> kungen hervorbringt, muß auch in kleinerer Quan-<lb/> titaͤt ſich als höchſt nachtheilig erweiſen, und dieſes<lb/> wird durch zahlreiche Erfahrungen beſtaͤtigt.</p><lb/> <p>Man kann annehmen, daß im Allgemeinen in<lb/> Bezug auf Nahrung, Kleidung, Reinlichkeit und<lb/> Wohnung, die Kinder des Landmanns keinen Vor-<lb/> zug vor den Kindern des Staͤdters voraus haben;<lb/> und doch ſehen wir auf ihren vollen Wangen die<lb/> rothe Farbe des Wohlſeins, waͤhrend die Kinder in<lb/> den Staͤdten gewoͤhnlich von ungeſunder Blaͤſſe an-<lb/> gekraͤnkelt ſind. Worin ſonſt liegt der Grund dieſes<lb/> Contraſtes, als in der Verſchiedenheit der ſie umhuͤl-<lb/> lenden Atmosphaͤre?</p><lb/> <p>Jeder Luftzug der den Landmann umweht,<lb/> ſtreift weither uͤber gruͤne Felder oder duftendes Ge-<lb/> hoͤlz, ſaugt den Balſam unzaͤhliger wohlriechender<lb/> Kraͤuter auf, und ſpricht ſchon durch ſeine Friſche<lb/> das Gefuͤhl wohlthaͤtig an.</p><lb/> <p>Wie ſo ganz anders iſt die Luft in den Staͤdten!<lb/> Nicht nur daß tauſende von Menſchen ihr mit jedem<lb/> Athemzuge etwas Kohlenſaͤure beimengen; daß aus<lb/> ſo vielen Kaminen Kohlenſtaub und giftige Gasarten<lb/> mit dem Rauche emporwirbeln, daß zahlreiche Offi-<lb/> zinen und Fabriken ihr die heterogenſten Duͤnſte und<lb/> Effluvien mittheilen: auch die Zerſetzung ſo vieler<lb/> vegetabiliſcher und animaliſcher Stoffe, welche die<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [13/0023]
Ein Stoff, der in groͤßerer Menge ſolche Wir-
kungen hervorbringt, muß auch in kleinerer Quan-
titaͤt ſich als höchſt nachtheilig erweiſen, und dieſes
wird durch zahlreiche Erfahrungen beſtaͤtigt.
Man kann annehmen, daß im Allgemeinen in
Bezug auf Nahrung, Kleidung, Reinlichkeit und
Wohnung, die Kinder des Landmanns keinen Vor-
zug vor den Kindern des Staͤdters voraus haben;
und doch ſehen wir auf ihren vollen Wangen die
rothe Farbe des Wohlſeins, waͤhrend die Kinder in
den Staͤdten gewoͤhnlich von ungeſunder Blaͤſſe an-
gekraͤnkelt ſind. Worin ſonſt liegt der Grund dieſes
Contraſtes, als in der Verſchiedenheit der ſie umhuͤl-
lenden Atmosphaͤre?
Jeder Luftzug der den Landmann umweht,
ſtreift weither uͤber gruͤne Felder oder duftendes Ge-
hoͤlz, ſaugt den Balſam unzaͤhliger wohlriechender
Kraͤuter auf, und ſpricht ſchon durch ſeine Friſche
das Gefuͤhl wohlthaͤtig an.
Wie ſo ganz anders iſt die Luft in den Staͤdten!
Nicht nur daß tauſende von Menſchen ihr mit jedem
Athemzuge etwas Kohlenſaͤure beimengen; daß aus
ſo vielen Kaminen Kohlenſtaub und giftige Gasarten
mit dem Rauche emporwirbeln, daß zahlreiche Offi-
zinen und Fabriken ihr die heterogenſten Duͤnſte und
Effluvien mittheilen: auch die Zerſetzung ſo vieler
vegetabiliſcher und animaliſcher Stoffe, welche die
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