Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847.zu diesem bedeutenden Unterschiede in der Mortali- Diese Thatsachen werden hoffentlich hinreichen, zu dieſem bedeutenden Unterſchiede in der Mortali- Dieſe Thatſachen werden hoffentlich hinreichen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0025" n="15"/> zu dieſem bedeutenden Unterſchiede in der Mortali-<lb/> taͤt beitragen moͤgen, kann man gar nicht daran zwei-<lb/> feln, daß der groͤßte Theil der Schuld der ſchlech-<lb/> tern Beſchaffenheit der Luft, da wo groͤßere Men-<lb/> ſchenmaſſen ſich zuſammendraͤngen, beizumeſſen iſt.</p><lb/> <p>Dieſe Thatſachen werden hoffentlich hinreichen,<lb/> wohlmeinende Eltern zu uͤberzeugen, wie ſehr viel ſie<lb/> fuͤr die Geſundheit ihrer Kinder thun koͤnnen, wenn<lb/> ſie nur dafuͤr ſorgen, daß die Kleinen in einer moͤg-<lb/> lichſt reinen Luft aufwachſen. Verdorbene Speiſen<lb/> geben ſich als ſolche dem Geſchmacke zu erkennen<lb/> und werden ſogleich verworfen, aber eine verdorbene<lb/> Luft wird oft uͤberſehen, obgleich ſie auf die Dauer<lb/> eben ſo nachtheilig einwirkt, wie die fehlerhafte Qua-<lb/> litaͤt irgend eines andern Beduͤrfniſſes. Dieſelbe ſorg-<lb/> ſame Mutter, welche ihren Kindern um keinen Preis<lb/> ſchlechte Nahrungsmittel vorſetzen moͤchte, ſcheint um<lb/> die Beſchaffenheit der Luft, welche ſie einathmen,<lb/> gaͤnzlich unbekuͤmmert. Es iſt unbegreiflich, wie weit<lb/> die Unachtſamkeit oder Unwiſſenheit in dieſem Punkte<lb/> geht. Wie wenige ſind darauf bedacht, die Luft in<lb/> ihren Zimmern gehoͤrig zu erneuern, wie viele fuͤrchten<lb/> ſich ſogar davor? Wer aber nur einigermaaßen uͤber die<lb/> Vortheile einer beſtaͤndigen Lufterneuerung belehrt<lb/> worden iſt, wird gewiß in dieſen beklagenswerthen<lb/> Jrrthum nicht verfallen, ſondern ſo viel als moͤg-<lb/> lich der Vermehrung und Anhaͤufung der Kohlenſaͤure<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [15/0025]
zu dieſem bedeutenden Unterſchiede in der Mortali-
taͤt beitragen moͤgen, kann man gar nicht daran zwei-
feln, daß der groͤßte Theil der Schuld der ſchlech-
tern Beſchaffenheit der Luft, da wo groͤßere Men-
ſchenmaſſen ſich zuſammendraͤngen, beizumeſſen iſt.
Dieſe Thatſachen werden hoffentlich hinreichen,
wohlmeinende Eltern zu uͤberzeugen, wie ſehr viel ſie
fuͤr die Geſundheit ihrer Kinder thun koͤnnen, wenn
ſie nur dafuͤr ſorgen, daß die Kleinen in einer moͤg-
lichſt reinen Luft aufwachſen. Verdorbene Speiſen
geben ſich als ſolche dem Geſchmacke zu erkennen
und werden ſogleich verworfen, aber eine verdorbene
Luft wird oft uͤberſehen, obgleich ſie auf die Dauer
eben ſo nachtheilig einwirkt, wie die fehlerhafte Qua-
litaͤt irgend eines andern Beduͤrfniſſes. Dieſelbe ſorg-
ſame Mutter, welche ihren Kindern um keinen Preis
ſchlechte Nahrungsmittel vorſetzen moͤchte, ſcheint um
die Beſchaffenheit der Luft, welche ſie einathmen,
gaͤnzlich unbekuͤmmert. Es iſt unbegreiflich, wie weit
die Unachtſamkeit oder Unwiſſenheit in dieſem Punkte
geht. Wie wenige ſind darauf bedacht, die Luft in
ihren Zimmern gehoͤrig zu erneuern, wie viele fuͤrchten
ſich ſogar davor? Wer aber nur einigermaaßen uͤber die
Vortheile einer beſtaͤndigen Lufterneuerung belehrt
worden iſt, wird gewiß in dieſen beklagenswerthen
Jrrthum nicht verfallen, ſondern ſo viel als moͤg-
lich der Vermehrung und Anhaͤufung der Kohlenſaͤure
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