Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847.hermetisch verschließen und auch durch ihre Schwere Ueberhaupt muß man bei der Kleidung der hermetiſch verſchließen und auch durch ihre Schwere Ueberhaupt muß man bei der Kleidung der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0080" n="70"/> hermetiſch verſchließen und auch durch ihre Schwere<lb/> ſchaden. Den Gebrauch der Nachtmuͤtzen ſuche man<lb/> ſo fruͤh als moͤglich abzuſchaffen, das heißt ſobald<lb/> die Natur dem Kinde eine genügende natuͤrliche Kopf-<lb/> bedeckung verſchafft. Wozu einen Theil ſo warm<lb/> zudecken, den die Natur durch einen kraͤftigen Haar-<lb/> wuchs gegen die Einwirkung der Kaͤlte ſchuͤtzt? Jch bin<lb/> uͤberzeugt, daß man durch eine zu warme Kopfbedeckung<lb/> den Grund zu manchem kuͤnftigen Schlagfluſſe, zu man-<lb/> cher kuͤnftigen Hirnerweichung legt. So wie man<lb/> im politiſchen Leben die Urſachen großer Bewegun-<lb/> gen in weiter Zeitferne zu ſuchen hat, eben ſo wur-<lb/> zeln auch im Leben des Jndividuums die Perturba-<lb/> tionen des reiferen Alters gar oft in den Fehlern,<lb/> die wir bei der erſten Erziehung begehen.</p><lb/> <p>Ueberhaupt muß man bei der Kleidung der<lb/> Kinder genau die Mittelſtraße halten, und weder<lb/> durch uͤbermaͤßige Bedeckung ihre Haut verweich-<lb/> lichen, noch auch durch eine zu leichte Beklei-<lb/> dung ihren zarten Organismus zu ſehr Erkaͤl-<lb/> tungen ausſetzen. Dieſen Prinzipien getreu, wird<lb/> man bei jedem kühleren Winde nicht gleich das Kind<lb/> in Maͤntel und dickere Halstuͤcher einwickeln, und<lb/> eben ſo wenig es in den erſten Jahren mit bloßem<lb/> Halſe in der Kaͤlte herumlaufen laſſen. Ein großer<lb/> Theil von Deutſchland iſt mit einem rauhen, feuchten<lb/> und veraͤnderlichen Clima, ich weiß nicht, ob ich<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [70/0080]
hermetiſch verſchließen und auch durch ihre Schwere
ſchaden. Den Gebrauch der Nachtmuͤtzen ſuche man
ſo fruͤh als moͤglich abzuſchaffen, das heißt ſobald
die Natur dem Kinde eine genügende natuͤrliche Kopf-
bedeckung verſchafft. Wozu einen Theil ſo warm
zudecken, den die Natur durch einen kraͤftigen Haar-
wuchs gegen die Einwirkung der Kaͤlte ſchuͤtzt? Jch bin
uͤberzeugt, daß man durch eine zu warme Kopfbedeckung
den Grund zu manchem kuͤnftigen Schlagfluſſe, zu man-
cher kuͤnftigen Hirnerweichung legt. So wie man
im politiſchen Leben die Urſachen großer Bewegun-
gen in weiter Zeitferne zu ſuchen hat, eben ſo wur-
zeln auch im Leben des Jndividuums die Perturba-
tionen des reiferen Alters gar oft in den Fehlern,
die wir bei der erſten Erziehung begehen.
Ueberhaupt muß man bei der Kleidung der
Kinder genau die Mittelſtraße halten, und weder
durch uͤbermaͤßige Bedeckung ihre Haut verweich-
lichen, noch auch durch eine zu leichte Beklei-
dung ihren zarten Organismus zu ſehr Erkaͤl-
tungen ausſetzen. Dieſen Prinzipien getreu, wird
man bei jedem kühleren Winde nicht gleich das Kind
in Maͤntel und dickere Halstuͤcher einwickeln, und
eben ſo wenig es in den erſten Jahren mit bloßem
Halſe in der Kaͤlte herumlaufen laſſen. Ein großer
Theil von Deutſchland iſt mit einem rauhen, feuchten
und veraͤnderlichen Clima, ich weiß nicht, ob ich
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |