Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847.leicht verdaulich, sie reizt und erhitzt nicht, und ver- Kann daher eine Mutter ihr Kind nicht selbst Nach den Autoren soll eine tüchtige Amme das Außerdem muß dieses Jdeal von einer Amme leicht verdaulich, ſie reizt und erhitzt nicht, und ver- Kann daher eine Mutter ihr Kind nicht ſelbſt Nach den Autoren ſoll eine tüchtige Amme das Außerdem muß dieſes Jdeal von einer Amme <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0089" n="79"/> leicht verdaulich, ſie reizt und erhitzt nicht, und ver-<lb/> einigt alſo alle Eigenſchaften, die der paſſendſte Nah-<lb/> rungsſtoff fuͤr einen ſchwachen und reizbaren Orga-<lb/> nismus beſitzen muß.</p><lb/> <p>Kann daher eine Mutter ihr Kind nicht ſelbſt<lb/> ſtillen, ſo iſt das Naͤchſtbeſte eine gute Amme, und<lb/> kann auch dieſe nicht gefunden werden, ſo muß das<lb/> Kind groͤßtentheils mit Milch aufgefuͤttert werden.</p><lb/> <p>Nach den Autoren ſoll eine tüchtige Amme das<lb/> Bild der kraͤftigſten Geſundheit ſein, und dabei von<lb/> ſanftem, gutmuͤthigem, leidenſchaftloſem Charakter.<lb/> Nicht einmal Sehnſucht nach ihrem Kinde oder ihren<lb/> Angehoͤrigen ſoll ihren Gleichmuth truͤben, und ſtets<lb/> ſoll ſie ein fleißiges, heiteres, genügſames und from-<lb/> mes Leben gefuͤhrt haben.</p><lb/> <p>Außerdem muß dieſes Jdeal von einer Amme<lb/> eine junge Erſtgebaͤrende zwiſchen dem 18ten und 26ſten<lb/> Jahre ſein; auch muß es ſich gerade ſo fuͤgen, daß<lb/> ſie entweder zu gleicher Zeit mit der Mutter, oder<lb/> wenigſtens nicht uͤber 6 oder 8 Wochen vorher, ent-<lb/> bunden ward. Daß ein ſo ausgezeichnetes Weſen<lb/> noch dazu bereitwillig ſein ſoll, die Mutterpflichten<lb/> einer Andern zu uͤbernehmen, und dabei der eignen<lb/> gaͤnzlich zu vergeſſen, moͤchte wohl die Schwierigkeit<lb/> des Auffindens vermehren. Allein auch mit maͤßi-<lb/> geren Anſprüchen wird es immer ſchwer genug ſein<lb/> (vorzuͤglich jetzt, wo Verweichlichung und Frivolitaͤt<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [79/0089]
leicht verdaulich, ſie reizt und erhitzt nicht, und ver-
einigt alſo alle Eigenſchaften, die der paſſendſte Nah-
rungsſtoff fuͤr einen ſchwachen und reizbaren Orga-
nismus beſitzen muß.
Kann daher eine Mutter ihr Kind nicht ſelbſt
ſtillen, ſo iſt das Naͤchſtbeſte eine gute Amme, und
kann auch dieſe nicht gefunden werden, ſo muß das
Kind groͤßtentheils mit Milch aufgefuͤttert werden.
Nach den Autoren ſoll eine tüchtige Amme das
Bild der kraͤftigſten Geſundheit ſein, und dabei von
ſanftem, gutmuͤthigem, leidenſchaftloſem Charakter.
Nicht einmal Sehnſucht nach ihrem Kinde oder ihren
Angehoͤrigen ſoll ihren Gleichmuth truͤben, und ſtets
ſoll ſie ein fleißiges, heiteres, genügſames und from-
mes Leben gefuͤhrt haben.
Außerdem muß dieſes Jdeal von einer Amme
eine junge Erſtgebaͤrende zwiſchen dem 18ten und 26ſten
Jahre ſein; auch muß es ſich gerade ſo fuͤgen, daß
ſie entweder zu gleicher Zeit mit der Mutter, oder
wenigſtens nicht uͤber 6 oder 8 Wochen vorher, ent-
bunden ward. Daß ein ſo ausgezeichnetes Weſen
noch dazu bereitwillig ſein ſoll, die Mutterpflichten
einer Andern zu uͤbernehmen, und dabei der eignen
gaͤnzlich zu vergeſſen, moͤchte wohl die Schwierigkeit
des Auffindens vermehren. Allein auch mit maͤßi-
geren Anſprüchen wird es immer ſchwer genug ſein
(vorzuͤglich jetzt, wo Verweichlichung und Frivolitaͤt
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