Hartwig, Georg Ludwig: Die physische Erziehung der Kinder. Düsseldorf, 1847.lieblosen Aufwartung in solchen Häusern wohl kaum Fehlen diese Erfordernisse, so ist das Auffüttern Auch bestätigt die Erfahrung, daß in einem großen liebloſen Aufwartung in ſolchen Haͤuſern wohl kaum Fehlen dieſe Erforderniſſe, ſo iſt das Auffuͤttern Auch beſtaͤtigt die Erfahrung, daß in einem großen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0092" n="82"/> liebloſen Aufwartung in ſolchen Haͤuſern wohl kaum<lb/> zu erwarten ſteht.</p><lb/> <p>Fehlen dieſe Erforderniſſe, ſo iſt das Auffuͤttern<lb/> allerdings moͤrderiſcher als die ſchrecklichſte Seuche.<lb/> Aber bei wohlhabenden Privatleuten, (und bei dieſen<lb/> allein kann ja die Rede von einer Wahl ſein) wo<lb/> das Auge der Mutter beſtaͤndig uͤber den Kleinen<lb/> wacht, wo man mit Recht Puͤnktlichkeit, Reinlich-<lb/> keit und jede moͤgliche Sorgfalt vorausſetzen darf,<lb/> fallen jene Einwendungen gegen das Auffuͤttern weg.</p><lb/> <p>Auch beſtaͤtigt die Erfahrung, daß in einem großen<lb/> Theil des ſuͤdlichen Deutſchlands, wo die Neugebo-<lb/> renen (wenn die Mutter nicht ſelbſt ſtillen kann, oder<lb/> nicht ſelbſt ſtillen will) auf dieſe Weiſe genaͤhrt wer-<lb/> den, ſie dabei recht gut gedeihen. Um aber ſo wenig<lb/> als moͤglich vom Wege der Natur abzugehen, muß<lb/> jedenfalls Milch die Hauptbaſis der Nahrung des<lb/> Kleinen ausmachen. Man waͤhle diejenige Miſchung,<lb/> welche der erſten Muttermilch am Naͤchſten koͤmmt:<lb/> am beſten eine duͤnne mit Waſſer vermiſchte, aber<lb/> ja nicht durch Zucker verſüßte Kuh- oder Ziegenmilch.<lb/> Die Miſchung muß jedesmal friſch bereitet werden,<lb/> ſie darf nie laͤngere Zeit ſtehen, erkalten, und wieder<lb/> erwaͤrmt werden, weil ſie hierdurch gar zu leicht<lb/> zerſetzt wird. Uebrigens wird die Mutter durch den<lb/> Geruch oder durch das Schmecken ſich leicht uͤber-<lb/> zeugen koͤnnen, ob die Milch noch tauglich iſt. Anfangs<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [82/0092]
liebloſen Aufwartung in ſolchen Haͤuſern wohl kaum
zu erwarten ſteht.
Fehlen dieſe Erforderniſſe, ſo iſt das Auffuͤttern
allerdings moͤrderiſcher als die ſchrecklichſte Seuche.
Aber bei wohlhabenden Privatleuten, (und bei dieſen
allein kann ja die Rede von einer Wahl ſein) wo
das Auge der Mutter beſtaͤndig uͤber den Kleinen
wacht, wo man mit Recht Puͤnktlichkeit, Reinlich-
keit und jede moͤgliche Sorgfalt vorausſetzen darf,
fallen jene Einwendungen gegen das Auffuͤttern weg.
Auch beſtaͤtigt die Erfahrung, daß in einem großen
Theil des ſuͤdlichen Deutſchlands, wo die Neugebo-
renen (wenn die Mutter nicht ſelbſt ſtillen kann, oder
nicht ſelbſt ſtillen will) auf dieſe Weiſe genaͤhrt wer-
den, ſie dabei recht gut gedeihen. Um aber ſo wenig
als moͤglich vom Wege der Natur abzugehen, muß
jedenfalls Milch die Hauptbaſis der Nahrung des
Kleinen ausmachen. Man waͤhle diejenige Miſchung,
welche der erſten Muttermilch am Naͤchſten koͤmmt:
am beſten eine duͤnne mit Waſſer vermiſchte, aber
ja nicht durch Zucker verſüßte Kuh- oder Ziegenmilch.
Die Miſchung muß jedesmal friſch bereitet werden,
ſie darf nie laͤngere Zeit ſtehen, erkalten, und wieder
erwaͤrmt werden, weil ſie hierdurch gar zu leicht
zerſetzt wird. Uebrigens wird die Mutter durch den
Geruch oder durch das Schmecken ſich leicht uͤber-
zeugen koͤnnen, ob die Milch noch tauglich iſt. Anfangs
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