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Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Ratskeller. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 4. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 117–197. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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sters vacant allhier. Balthasar Ohnegrund! verlaß den Dienst dieses Schweden, wo es doch mehr Wasser als Wein giebt, und diene dem wohledeln Rath dieser Stadt ; wenn wir auch einige Lasten Wein mehr brauchen des Jahrs, die du heimlich saufest, das thut Nichts, ein solcher Kapitalkerl hat uns längst gefehlt; Balthasar Ohnegrund! ich mach' dich morgen zum Kellermeister, wenn du willst. Willst du nicht, so ist's auch gut; dann weiß aber morgen die ganze Stadt, daß uns der Schwede einen Reitknecht als Schreiber geschickt. -- Dieser Vorschlag mundete dem Balthasar wie edler Wein; er that einen Blick in dieses unermeßliche Weinreich, schlug sich auf den Magen und sagte: Ich will's thun. Nachher machten sie noch allerhand Punkte aus, wie es gehalten werden solle nach Ohnegrund's zeitlichem Hinscheiden mit seiner armen Seele. Er wurde Kellermeister, der Hauptmann Gutekunst aber zog mit zweideutigen Bedingungen ab ins schwedische Lager, und als nachher die Kaiserlichen in die Stadt kamen, war der Bürgermeister und Senat froh, daß er sich mit dem Schweden nicht zu tief eingelassen, obgleich Keiner recht wußte, wie es so gekommen war.

So erzählte die Rose, die Apostel und ich dankten ihr und lachten sehr über die beiden Gesandten, Paulus aber fragte: Und Balthasar Ohnegrund, der wackere Kunde, was ist aus ihm geworden? blieb er Kellermeister? -- Die Rose aber wandte sich um mit Lächeln, deutete auf eine Ecke des Gemachs und sagte:

sters vacant allhier. Balthasar Ohnegrund! verlaß den Dienst dieses Schweden, wo es doch mehr Wasser als Wein giebt, und diene dem wohledeln Rath dieser Stadt ; wenn wir auch einige Lasten Wein mehr brauchen des Jahrs, die du heimlich saufest, das thut Nichts, ein solcher Kapitalkerl hat uns längst gefehlt; Balthasar Ohnegrund! ich mach' dich morgen zum Kellermeister, wenn du willst. Willst du nicht, so ist's auch gut; dann weiß aber morgen die ganze Stadt, daß uns der Schwede einen Reitknecht als Schreiber geschickt. — Dieser Vorschlag mundete dem Balthasar wie edler Wein; er that einen Blick in dieses unermeßliche Weinreich, schlug sich auf den Magen und sagte: Ich will's thun. Nachher machten sie noch allerhand Punkte aus, wie es gehalten werden solle nach Ohnegrund's zeitlichem Hinscheiden mit seiner armen Seele. Er wurde Kellermeister, der Hauptmann Gutekunst aber zog mit zweideutigen Bedingungen ab ins schwedische Lager, und als nachher die Kaiserlichen in die Stadt kamen, war der Bürgermeister und Senat froh, daß er sich mit dem Schweden nicht zu tief eingelassen, obgleich Keiner recht wußte, wie es so gekommen war.

So erzählte die Rose, die Apostel und ich dankten ihr und lachten sehr über die beiden Gesandten, Paulus aber fragte: Und Balthasar Ohnegrund, der wackere Kunde, was ist aus ihm geworden? blieb er Kellermeister? — Die Rose aber wandte sich um mit Lächeln, deutete auf eine Ecke des Gemachs und sagte:

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T11:05:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Hauff, Wilhelm: Phantasien im Bremer Ratskeller. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 4. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 117–197. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauff_ratskeller_1910/56>, abgerufen am 21.11.2024.