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Hauptmann, Gerhart: Fuhrmann Henschel. Berlin, 1899.

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Franziska. Böhmens und Sechser nehm' ich nicht an,
Und wenn der Herr Siebenhaar oder der Baumeister oder
der Doktor Vallentiner mir mal was schenkt, da vernasch'
ich's gleich.
Frau Henschel. Das is' ju ebens. Dr Apel fällt
ebens ni weit vom Stamme. Vater und Mutter sein au
ni viel andersch. Ihr nahmt Euch die Schenkstube ebens
ni wahr. Wenn Ihr Euch das Geschäfte thät wahr-
nahma: ausgeborgt mißt't Ihr schunn han 's Geld.
Franziska. Wir sind eben nicht so geizig wie Sie.
Frau Henschel. Ich bin ni geizig, ich hal's ock zu-
sammen.
Franziska. Die Leute sagen, Sie wären geizig.
Frau Henschel. De Leute kenn mich sicha, verstanda!
und Du derzune, mach daß de naus kimmst. Ich ha's
'n sat, Dei Gelapsche do; und wieder brauchst de au ni
zu kumma. Mir is noch ni bange gewast noch Dir. Am
Besta, man sieht und hiehrt nischt vo Euch! vo dar ganza
Pakasche mitsamma, dohie.
Franziska schon an der Thür, sich wendend, böse. Wissen Sie,
was die Leute noch sagen?
Frau Henschel. Nischt will ich wissa, ock naus mit
Dir. Sieh Du Dich ock vier, daß Du nischt zu hiern
kriegst. War wiß, wie Du stiehst mit Siebenharn. Ihr
beede werd's wissa und ich wiß au. Zwanzig mol werd
Ihr schun rausgefleun mit Eurer pulscha Wertschaft do-
vurna. Ma meßte doch Siebenharn suster ni kenn!
Franziska. Pfui, pfui und pfui! Ab.
Frau Henschel. Pakasche sa ich!
Franziska. Böhmens und Sechſer nehm’ ich nicht an,
Und wenn der Herr Siebenhaar oder der Baumeiſter oder
der Doktor Vallentiner mir mal was ſchenkt, da vernaſch’
ich’s gleich.
Frau Henſchel. Das is’ ju ebens. Dr Apel fällt
ebens ni weit vom Stamme. Vater und Mutter ſein au
ni viel anderſch. Ihr nahmt Euch die Schenkſtube ebens
ni wahr. Wenn Ihr Euch das Geſchäfte thät wahr-
nahma: ausgeborgt mißt’t Ihr ſchunn han ’s Geld.
Franziska. Wir ſind eben nicht ſo geizig wie Sie.
Frau Henſchel. Ich bin ni geizig, ich hal’s ock zu-
ſammen.
Franziska. Die Leute ſagen, Sie wären geizig.
Frau Henſchel. De Leute kenn mich ſicha, verſtanda!
und Du derzune, mach daß de naus kimmſt. Ich ha’s
’n ſat, Dei Gelapſche do; und wieder brauchſt de au ni
zu kumma. Mir is noch ni bange gewaſt noch Dir. Am
Beſta, man ſieht und hiehrt niſcht vo Euch! vo dar ganza
Pakaſche mitſamma, dohie.
Franziska ſchon an der Thür, ſich wendend, böſe. Wiſſen Sie,
was die Leute noch ſagen?
Frau Henſchel. Niſcht will ich wiſſa, ock naus mit
Dir. Sieh Du Dich ock vier, daß Du niſcht zu hiern
kriegſt. War wiß, wie Du ſtiehſt mit Siebenharn. Ihr
beede werd’s wiſſa und ich wiß au. Zwanzig mol werd
Ihr ſchun rausgefleun mit Eurer pulſcha Wertſchaft do-
vurna. Ma meßte doch Siebenharn ſuſter ni kenn!
Franziska. Pfui, pfui und pfui! Ab.
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[50/0060] Franziska. Böhmens und Sechſer nehm’ ich nicht an, Und wenn der Herr Siebenhaar oder der Baumeiſter oder der Doktor Vallentiner mir mal was ſchenkt, da vernaſch’ ich’s gleich. Frau Henſchel. Das is’ ju ebens. Dr Apel fällt ebens ni weit vom Stamme. Vater und Mutter ſein au ni viel anderſch. Ihr nahmt Euch die Schenkſtube ebens ni wahr. Wenn Ihr Euch das Geſchäfte thät wahr- nahma: ausgeborgt mißt’t Ihr ſchunn han ’s Geld. Franziska. Wir ſind eben nicht ſo geizig wie Sie. Frau Henſchel. Ich bin ni geizig, ich hal’s ock zu- ſammen. Franziska. Die Leute ſagen, Sie wären geizig. Frau Henſchel. De Leute kenn mich ſicha, verſtanda! und Du derzune, mach daß de naus kimmſt. Ich ha’s ’n ſat, Dei Gelapſche do; und wieder brauchſt de au ni zu kumma. Mir is noch ni bange gewaſt noch Dir. Am Beſta, man ſieht und hiehrt niſcht vo Euch! vo dar ganza Pakaſche mitſamma, dohie. Franziska ſchon an der Thür, ſich wendend, böſe. Wiſſen Sie, was die Leute noch ſagen? Frau Henſchel. Niſcht will ich wiſſa, ock naus mit Dir. Sieh Du Dich ock vier, daß Du niſcht zu hiern kriegſt. War wiß, wie Du ſtiehſt mit Siebenharn. Ihr beede werd’s wiſſa und ich wiß au. Zwanzig mol werd Ihr ſchun rausgefleun mit Eurer pulſcha Wertſchaft do- vurna. Ma meßte doch Siebenharn ſuſter ni kenn! Franziska. Pfui, pfui und pfui! Ab. Frau Henſchel. Pakaſche ſa ich!

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Zitationshilfe: Hauptmann, Gerhart: Fuhrmann Henschel. Berlin, 1899, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hauptmann_henschel_1899/60>, abgerufen am 04.12.2024.