Hauptmann, Gerhart: Fuhrmann Henschel. Berlin, 1899.Kellner George steht bei seinem Glas Bier vor dem Schenk- tisch; er trägt elegantes Frühjahrs-Costum, Lackschuhe, Glaces und hat den Cylinder auf dem Kopf. Wermelskirch spielt und singt. Als ich einst Prinz war von Arkadien, Lebt' ich in Reichthum, Gut und Geld. George der die Tanzbewegungen dazu gemacht hat. Na! immer weiter im Texte. Wermelskirch künstlich hustend. Geht nicht! -- Stockheiser! -- Na, überhaupt ....! -- Nochmal anfangen: Als ich einst Prinz ...... hustend -- Als ich einst Prinz war von Arkadien, Lebt' ich in Reich .... lebt' ich in Reich .... Ih, hol's der Teufel! George. Immer weiter im Texte! Das war doch ganz richtch! Das war doch ganz scheene! Wermelskirch. Ich wer Euch was husten! 's geht eben nich mehr. George. Das begreif' ich doch nich'. Das is doch die scheenste Kammermusik. Wermelskirch. Kammerjägermusik! George. Meinswegen och. Den Unterschied kenn ich ja so genau nich. Nu Freilein Franziska, was lachen Sie denn? Franziska. Weil Sie so schöne Lackschuhe an haben! George. Nu allemal. Ich kann doch nich' barfuß geh'n. Geben Sie dem Manne och 'n Glas Bier. Wie wärsch mit 'n Gläschen Danziger Goldwasser, Freilein Kellner George ſteht bei ſeinem Glas Bier vor dem Schenk- tiſch; er trägt elegantes Frühjahrs-Coſtum, Lackſchuhe, Glacés und hat den Cylinder auf dem Kopf. Wermelskirch ſpielt und ſingt. Als ich einſt Prinz war von Arkadien, Lebt’ ich in Reichthum, Gut und Geld. George der die Tanzbewegungen dazu gemacht hat. Na! immer weiter im Texte. Wermelskirch künſtlich huſtend. Geht nicht! — Stockheiſer! — Na, überhaupt ....! — Nochmal anfangen: Als ich einſt Prinz ...... huſtend — Als ich einſt Prinz war von Arkadien, Lebt’ ich in Reich .... lebt’ ich in Reich .... Ih, hol’s der Teufel! George. Immer weiter im Texte! Das war doch ganz richtch! Das war doch ganz ſcheene! Wermelskirch. Ich wer Euch was huſten! ’s geht eben nich mehr. George. Das begreif’ ich doch nich’. Das is doch die ſcheenſte Kammermuſik. Wermelskirch. Kammerjägermuſik! George. Meinswegen och. Den Unterſchied kenn ich ja ſo genau nich. Nu Freilein Franziska, was lachen Sie denn? Franziska. Weil Sie ſo ſchöne Lackſchuhe an haben! George. Nu allemal. Ich kann doch nich’ barfuß geh’n. Geben Sie dem Manne och ’n Glas Bier. Wie wärſch mit ’n Gläschen Danziger Goldwaſſer, Freilein <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0074" n="64"/> <stage>Kellner George ſteht bei ſeinem Glas Bier vor dem Schenk-<lb/> tiſch; er trägt elegantes Frühjahrs-Coſtum, Lackſchuhe, Glac<hi rendition="#aq">é</hi>s<lb/> und hat den Cylinder auf dem Kopf.</stage><lb/> <sp who="#WER"> <speaker> <hi rendition="#b">Wermelskirch</hi> </speaker> <stage>ſpielt und ſingt.</stage><lb/> <p>Als ich einſt Prinz war von Arkadien,<lb/> Lebt’ ich in Reichthum, Gut und Geld.</p> </sp><lb/> <sp who="#GEO"> <speaker> <hi rendition="#b">George</hi> </speaker> <stage>der die Tanzbewegungen dazu gemacht hat.</stage> <p>Na! immer<lb/> weiter im Texte.</p> </sp><lb/> <sp who="#WER"> <speaker> <hi rendition="#b">Wermelskirch</hi> </speaker> <stage>künſtlich huſtend.</stage> <p>Geht nicht! — Stockheiſer!<lb/> — Na, überhaupt ....! — Nochmal anfangen:</p><lb/> <p>Als ich einſt Prinz ......</p> <stage>huſtend —</stage><lb/> <p>Als ich einſt Prinz war von Arkadien,</p><lb/> <p>Lebt’ ich in Reich .... lebt’ ich in Reich ....</p><lb/> <p>Ih, hol’s der Teufel!</p> </sp><lb/> <sp who="#GEO"> <speaker> <hi rendition="#b">George.</hi> </speaker> <p>Immer weiter im Texte! Das war doch ganz<lb/> richtch! Das war doch ganz ſcheene!</p> </sp><lb/> <sp who="#WER"> <speaker> <hi rendition="#b">Wermelskirch.</hi> </speaker> <p>Ich wer Euch was huſten! ’s geht<lb/> eben nich mehr.</p> </sp><lb/> <sp who="#GEO"> <speaker> <hi rendition="#b">George.</hi> </speaker> <p>Das begreif’ ich doch nich’. Das is doch die<lb/> ſcheenſte Kammermuſik.</p> </sp><lb/> <sp who="#WER"> <speaker> <hi rendition="#b">Wermelskirch.</hi> </speaker> <p>Kammerjägermuſik!</p> </sp><lb/> <sp who="#GEO"> <speaker> <hi rendition="#b">George.</hi> </speaker> <p>Meinswegen och. Den Unterſchied kenn ich<lb/> ja ſo genau nich. Nu Freilein Franziska, was lachen<lb/> Sie denn?</p> </sp><lb/> <sp who="#FRAI"> <speaker> <hi rendition="#b">Franziska.</hi> </speaker> <p>Weil Sie ſo ſchöne Lackſchuhe an haben!</p> </sp><lb/> <sp who="#GEO"> <speaker> <hi rendition="#b">George.</hi> </speaker> <p>Nu allemal. Ich kann doch nich’ barfuß<lb/> geh’n. Geben Sie dem Manne och ’n Glas Bier. Wie<lb/> wärſch mit ’n Gläschen Danziger Goldwaſſer, Freilein<lb/></p> </sp> </div> </body> </text> </TEI> [64/0074]
Kellner George ſteht bei ſeinem Glas Bier vor dem Schenk-
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und hat den Cylinder auf dem Kopf.
Wermelskirch ſpielt und ſingt.
Als ich einſt Prinz war von Arkadien,
Lebt’ ich in Reichthum, Gut und Geld.
George der die Tanzbewegungen dazu gemacht hat. Na! immer
weiter im Texte.
Wermelskirch künſtlich huſtend. Geht nicht! — Stockheiſer!
— Na, überhaupt ....! — Nochmal anfangen:
Als ich einſt Prinz ...... huſtend —
Als ich einſt Prinz war von Arkadien,
Lebt’ ich in Reich .... lebt’ ich in Reich ....
Ih, hol’s der Teufel!
George. Immer weiter im Texte! Das war doch ganz
richtch! Das war doch ganz ſcheene!
Wermelskirch. Ich wer Euch was huſten! ’s geht
eben nich mehr.
George. Das begreif’ ich doch nich’. Das is doch die
ſcheenſte Kammermuſik.
Wermelskirch. Kammerjägermuſik!
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Sie denn?
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geh’n. Geben Sie dem Manne och ’n Glas Bier. Wie
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