Hauptmann, Gerhart: Vor Sonnenaufgang. Berlin, 1889. Frau Spiller (ruft). Fräulein Helene!... .........gnädiges Fräulein Helene! Helene. Was nur da los sein mag. Frau Spiller (sich der Laube nähernd). Fräulein Helene. Helene. Ach! das wird's sein! -- die Schwester. Geh fort! da herum. (Loth schnell links vorn ab. Helene tritt aus der Laube.) Frau Spiller. Fräulein.....! ach da sind Sie endlich. Helene. Was is denn? Frau Spiller. Aach -- m -- bei Frau Schwester (flüstert ihr etwas in's Ohr) -- m -- m -- Helene. Mein Schwager hat anbefohlen, für den Fall, sofort nach dem Arzt zu schicken. Frau Spiller. Gnädiges Fräulein -- m -- sie will doch aber -- m -- will doch aber keinen Arzt -- m -- die Aerzte, aach die -- m -- Aerzte! -- m -- mit Gottes Beistand... (Miele kommt aus dem Hause.) Helene. Miele! gehen Sie augenblicklich zum Dr. Schimmelpfennig. Frau Spiller. Aber Fräulein.... Frau Krause (aus dem Fenster, gebieterisch). Miele! Du kimmst ruff! Helene (ebenso). Sie gehen zum Arzt, Miele. (Miele zieht sich in's Haus zurück.) Nun, dann will ich selbst.... sie geht in's Haus und kommt, den Strohhut am Arm, sogleich zurück). Frau Spiller. Dann -- m -- wird es schlimm. Wenn Sie den Arzt holen -- m -- gnädiges Fräulein, dann -- m -- wird es gewiß schlimm. (Helene geht an ihr vorüber. Frau Spiller zieht sich kopfschüttelnd ins Haus zurück. Als Helene in die Hofeinfahrt biegt, steht Kahl am Grenzzaun.) Kahl (ruft Helenen zu:) Woas iis denn bei Eich luus? (Helene hält im Lauf nicht inne, noch würdigt sie Kahl eines Blickes oder einer Antwort.) Kahl (lachend). Ihr ha't wull Schweinschlachta? Frau Spiller (ruft). Fräulein Helene!... .........gnädiges Fräulein Helene! Helene. Was nur da los ſein mag. Frau Spiller (ſich der Laube nähernd). Fräulein Helene. Helene. Ach! das wird's ſein! — die Schweſter. Geh fort! da herum. (Loth ſchnell links vorn ab. Helene tritt aus der Laube.) Frau Spiller. Fräulein.....! ach da ſind Sie endlich. Helene. Was is denn? Frau Spiller. Aach — m — bei Frau Schweſter (flüſtert ihr etwas in's Ohr) — m — m — Helene. Mein Schwager hat anbefohlen, für den Fall, ſofort nach dem Arzt zu ſchicken. Frau Spiller. Gnädiges Fräulein — m — ſie will doch aber — m — will doch aber keinen Arzt — m — die Aerzte, aach die — m — Aerzte! — m — mit Gottes Beiſtand... (Miele kommt aus dem Hauſe.) Helene. Miele! gehen Sie augenblicklich zum Dr. Schimmelpfennig. Frau Spiller. Aber Fräulein.... Frau Krauſe (aus dem Fenſter, gebieteriſch). Miele! Du kimmſt ruff! Helene (ebenſo). Sie gehen zum Arzt, Miele. (Miele zieht ſich in's Haus zurück.) Nun, dann will ich ſelbſt.... ſie geht in's Haus und kommt, den Strohhut am Arm, ſogleich zurück). Frau Spiller. Dann — m — wird es ſchlimm. Wenn Sie den Arzt holen — m — gnädiges Fräulein, dann — m — wird es gewiß ſchlimm. (Helene geht an ihr vorüber. Frau Spiller zieht ſich kopfſchüttelnd ins Haus zurück. Als Helene in die Hofeinfahrt biegt, ſteht Kahl am Grenzzaun.) Kahl (ruft Helenen zu:) Woas iis denn bei Eich luus? (Helene hält im Lauf nicht inne, noch würdigt ſie Kahl eines Blickes oder einer Antwort.) Kahl (lachend). Ihr ha't wull Schweinſchlachta? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0092" n="86"/> <sp who="#SPI"> <speaker> <hi rendition="#g">Frau Spiller</hi> </speaker> <p><stage>(ruft).</stage> Fräulein Helene!...<lb/> .........gnädiges Fräulein Helene!</p> </sp><lb/> <sp who="#HEL"> <speaker><hi rendition="#g">Helene</hi>.</speaker> <p>Was nur da los ſein mag.</p> </sp><lb/> <sp who="#SPI"> <speaker> <hi rendition="#g">Frau Spiller</hi> </speaker> <p><stage>(ſich der Laube nähernd).</stage> Fräulein Helene.</p> </sp><lb/> <sp who="#HEL"> <speaker><hi rendition="#g">Helene</hi>.</speaker> <p>Ach! das wird's ſein! — die Schweſter.<lb/> Geh fort! da herum. <stage>(Loth ſchnell links vorn ab. Helene tritt aus der Laube.)</stage></p> </sp><lb/> <sp who="#SPI"> <speaker><hi rendition="#g">Frau Spiller</hi>.</speaker> <p>Fräulein.....! ach da ſind<lb/> Sie endlich.</p> </sp><lb/> <sp who="#HEL"> <speaker><hi rendition="#g">Helene</hi>.</speaker> <p>Was is denn?</p> </sp><lb/> <sp who="#SPI"> <speaker><hi rendition="#g">Frau Spiller</hi>.</speaker> <p>Aach — m — bei Frau Schweſter<lb/><stage>(flüſtert ihr etwas in's Ohr)</stage> — m — m —</p> </sp><lb/> <sp who="#HEL"> <speaker><hi rendition="#g">Helene</hi>.</speaker> <p>Mein Schwager hat anbefohlen, für den<lb/> Fall, ſofort nach dem Arzt zu ſchicken.</p> </sp><lb/> <sp who="#SPI"> <speaker><hi rendition="#g">Frau Spiller</hi>.</speaker> <p>Gnädiges Fräulein — m — ſie<lb/> will doch aber — m — will doch aber keinen Arzt —<lb/> m — die Aerzte, aach die — m — Aerzte! — m —<lb/> mit Gottes Beiſtand...</p><lb/> <p> <stage>(Miele kommt aus dem Hauſe.)</stage> </p> </sp><lb/> <sp who="#HEL"> <speaker><hi rendition="#g">Helene</hi>.</speaker> <p>Miele! gehen Sie augenblicklich zum<lb/><hi rendition="#aq">Dr.</hi> Schimmelpfennig.</p> </sp><lb/> <sp who="#SPI"> <speaker><hi rendition="#g">Frau Spiller</hi>.</speaker> <p>Aber Fräulein....</p> </sp><lb/> <sp who="#FKR"> <speaker> <hi rendition="#g">Frau Krauſe</hi> </speaker> <p><stage>(aus dem Fenſter, gebieteriſch).</stage> Miele! Du<lb/> kimmſt ruff!</p> </sp><lb/> <sp who="#HEL"> <speaker> <hi rendition="#g">Helene</hi> </speaker> <p><stage>(ebenſo).</stage> Sie gehen zum Arzt, Miele. <stage>(Miele zieht<lb/> ſich in's Haus zurück.)</stage> Nun, dann will ich ſelbſt....<stage>ſie geht in's<lb/> Haus und kommt, den Strohhut am Arm, ſogleich zurück).</stage></p> </sp><lb/> <sp who="#SPI"> <speaker><hi rendition="#g">Frau Spiller</hi>.</speaker> <p>Dann — m — wird es ſchlimm.<lb/> Wenn Sie den Arzt holen — m — gnädiges Fräulein,<lb/> dann — m — wird es gewiß ſchlimm.</p><lb/> <p> <stage>(Helene geht an ihr vorüber. <hi rendition="#g">Frau Spiller</hi> zieht ſich kopfſchüttelnd ins<lb/> Haus zurück. Als Helene in die Hofeinfahrt biegt, ſteht Kahl am Grenzzaun.)</stage> </p> </sp><lb/> <sp who="#KAH"> <speaker> <hi rendition="#g">Kahl</hi> </speaker> <p><stage>(ruft Helenen zu:)</stage> Woas iis denn bei Eich luus?<lb/><stage>(Helene hält im Lauf nicht inne, noch würdigt ſie Kahl eines Blickes oder einer<lb/> Antwort.)</stage></p> </sp><lb/> <sp who="#KAH"> <speaker> <hi rendition="#g">Kahl</hi> </speaker> <p><stage>(lachend).</stage> Ihr ha't wull Schweinſchlachta?</p> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [86/0092]
Frau Spiller (ruft). Fräulein Helene!...
.........gnädiges Fräulein Helene!
Helene. Was nur da los ſein mag.
Frau Spiller (ſich der Laube nähernd). Fräulein Helene.
Helene. Ach! das wird's ſein! — die Schweſter.
Geh fort! da herum. (Loth ſchnell links vorn ab. Helene tritt aus der Laube.)
Frau Spiller. Fräulein.....! ach da ſind
Sie endlich.
Helene. Was is denn?
Frau Spiller. Aach — m — bei Frau Schweſter
(flüſtert ihr etwas in's Ohr) — m — m —
Helene. Mein Schwager hat anbefohlen, für den
Fall, ſofort nach dem Arzt zu ſchicken.
Frau Spiller. Gnädiges Fräulein — m — ſie
will doch aber — m — will doch aber keinen Arzt —
m — die Aerzte, aach die — m — Aerzte! — m —
mit Gottes Beiſtand...
(Miele kommt aus dem Hauſe.)
Helene. Miele! gehen Sie augenblicklich zum
Dr. Schimmelpfennig.
Frau Spiller. Aber Fräulein....
Frau Krauſe (aus dem Fenſter, gebieteriſch). Miele! Du
kimmſt ruff!
Helene (ebenſo). Sie gehen zum Arzt, Miele. (Miele zieht
ſich in's Haus zurück.) Nun, dann will ich ſelbſt....ſie geht in's
Haus und kommt, den Strohhut am Arm, ſogleich zurück).
Frau Spiller. Dann — m — wird es ſchlimm.
Wenn Sie den Arzt holen — m — gnädiges Fräulein,
dann — m — wird es gewiß ſchlimm.
(Helene geht an ihr vorüber. Frau Spiller zieht ſich kopfſchüttelnd ins
Haus zurück. Als Helene in die Hofeinfahrt biegt, ſteht Kahl am Grenzzaun.)
Kahl (ruft Helenen zu:) Woas iis denn bei Eich luus?
(Helene hält im Lauf nicht inne, noch würdigt ſie Kahl eines Blickes oder einer
Antwort.)
Kahl (lachend). Ihr ha't wull Schweinſchlachta?
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |