Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 9, Hamburg, 16. Januar 1801.[Spaltenumbruch]
ertheilt, daß der Uebergang über den Mincio gestern "Die Erbitterung des Feindes war außerordentlich; "Ein lebhafter Angriff eines Dragoner-Detaschements (Unterz.) Oudinot. Jn einem zweyten Briefe aus dem Hauptquartier zu Monzanbano, vom 26sten December, schreibt Ge- neral Oudinot an den Kriegsminister über die Vor- fälle am 26sten December: "Heute Morgen meldete ich Jhnen, daß die Armee "Das Resultat dieses Tages ist: ungefähr 8000 Ge- (Unterz.) Oudinot. Da sich am 27sten die Oesterreicher über die Etsch Jn der vorgestrigen Sitzung des Tribunats wurden Am 17ten Brumaire des Jahrs 8, als Bonaparte Heute sollen Cerracchi und seine Mitbeklagten vor Vorgestern hat Baron Sprengporten in Begleitung Der berühmte Gelehrte, Dennra, Mitglied der Bürger Grouvelle, unser ehemalige Gesandte zu Co- Wenn unsre Rhein-Armee die Waffenstillstands-Po- Beylage.) [Spaltenumbruch]
ertheilt, daß der Uebergang uͤber den Mincio geſtern “Die Erbitterung des Feindes war außerordentlich; “Ein lebhafter Angriff eines Dragoner-Detaſchements (Unterz.) Oudinot. Jn einem zweyten Briefe aus dem Hauptquartier zu Monzanbano, vom 26ſten December, ſchreibt Ge- neral Oudinot an den Kriegsminiſter uͤber die Vor- faͤlle am 26ſten December: “Heute Morgen meldete ich Jhnen, daß die Armee “Das Reſultat dieſes Tages iſt: ungefaͤhr 8000 Ge- (Unterz.) Oudinot. Da ſich am 27ſten die Oeſterreicher uͤber die Etſch Jn der vorgeſtrigen Sitzung des Tribunats wurden Am 17ten Brumaire des Jahrs 8, als Bonaparte Heute ſollen Cerracchi und ſeine Mitbeklagten vor Vorgeſtern hat Baron Sprengporten in Begleitung Der beruͤhmte Gelehrte, Dennra, Mitglied der Buͤrger Grouvelle, unſer ehemalige Geſandte zu Co- Wenn unſre Rhein-Armee die Waffenſtillſtands-Po- Beylage.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <div type="letter"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/><cb/> ertheilt, daß der Uebergang uͤber den <hi rendition="#fr">Mincio</hi> geſtern<lb/> bey Tages-Anbruch mittelſt zwey Bruͤcken geſchehe,<lb/> die vor Monzanbano geſchlagen werden ſollten. Der<lb/> rechte Fluͤgel, unter dem Generallieutenant Dupont,<lb/> hatte Befehl, den Mincio aufwaͤrts zu marſchiren,<lb/> ein Obſervations-Corps vor Goito zu laſſen, und ſich<lb/> zu ſtellen, als wenn er bey Volta uͤber den Fluß ge-<lb/> hen wolle. Die audern Diviſionen erhielten zugleich<lb/> die gehoͤrigen Befehle. Da General Dupont keine be-<lb/> traͤchtliche Macht gegen ſich ſah, ſo hatte er ſeine<lb/> Bruͤcke geſchlagen und gluͤcklich den Uebergang bewerk-<lb/> ſtelligt. Der Feind zog ſich bald ſehr ſtark nach die-<lb/> ſem Punct und das Gefecht ward ſehr lebhaft. Unſre<lb/> Truppen hielten den Angriff mit ihrer gewoͤhnlichen<lb/> Unerſchrockenheit aus. Der Feind ward zuruͤckgetrie-<lb/> ben und nachdruͤcklich verfolgt. Nachdem General<lb/> Dupont dem Geueral en Chef von ſeiner Bewegung<lb/> Nachricht gegeben hatte, ſo erhielt er Befehl, ſich zu<lb/> behaupten, ohne ſich auszuſetzen, oder ſich nach den<lb/> Umſtaͤnden unter den Schutz ſeiner auf dem rechten<lb/> Ufer befindlichen Artillerie zuruͤckzuziehen. Waͤhrend<lb/> dieſer Zeit gieng der Eifer unſerer Trupven zu weit,<lb/> und der Feind, der ſeine ganze Aufmerkſamkeit auf<lb/> dieſen Punct richtete, zog den groͤßten Theil ſeiner<lb/> Macht dahin. 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ertheilt, daß der Uebergang uͤber den Mincio geſtern
bey Tages-Anbruch mittelſt zwey Bruͤcken geſchehe,
die vor Monzanbano geſchlagen werden ſollten. Der
rechte Fluͤgel, unter dem Generallieutenant Dupont,
hatte Befehl, den Mincio aufwaͤrts zu marſchiren,
ein Obſervations-Corps vor Goito zu laſſen, und ſich
zu ſtellen, als wenn er bey Volta uͤber den Fluß ge-
hen wolle. Die audern Diviſionen erhielten zugleich
die gehoͤrigen Befehle. Da General Dupont keine be-
traͤchtliche Macht gegen ſich ſah, ſo hatte er ſeine
Bruͤcke geſchlagen und gluͤcklich den Uebergang bewerk-
ſtelligt. Der Feind zog ſich bald ſehr ſtark nach die-
ſem Punct und das Gefecht ward ſehr lebhaft. Unſre
Truppen hielten den Angriff mit ihrer gewoͤhnlichen
Unerſchrockenheit aus. Der Feind ward zuruͤckgetrie-
ben und nachdruͤcklich verfolgt. Nachdem General
Dupont dem Geueral en Chef von ſeiner Bewegung
Nachricht gegeben hatte, ſo erhielt er Befehl, ſich zu
behaupten, ohne ſich auszuſetzen, oder ſich nach den
Umſtaͤnden unter den Schutz ſeiner auf dem rechten
Ufer befindlichen Artillerie zuruͤckzuziehen. Waͤhrend
dieſer Zeit gieng der Eifer unſerer Trupven zu weit,
und der Feind, der ſeine ganze Aufmerkſamkeit auf
dieſen Punct richtete, zog den groͤßten Theil ſeiner
Macht dahin. (Nach Ausſage der Gefangenen war
Herr von Bellegarde ſelbſt dabey gegenwaͤrtig.) Die
Lage des Generallieutenants Dupont ward kritiſch;
Generallieutenant Suchet, der ſich in der Naͤhe be-
fand, ſchickte ſogleich die Diviſion Gazan ab, und
marſchirte an ihrer Spitze zur Unterſtuͤtzung des rech-
ten Fluͤgels.”
“Die Erbitterung des Feindes war außerordentlich;
er war bey weitem uͤberlegen; vier Angriffe nach
einander wurden durch die Unerſchrockenheit unſerer
Truppen vereitelt. Das Dorf Rozzolo, welches mehr-
mals genommen und wieder genommen wurde, blieb
endlich in unſrer Gewalt, und nach dem blutigſten und
ungleichſten Kampfe blieben wir Meiſter des Schlacht-
feldes. Man ſchlug ſich noch um 10 Uhr des
Abends.”
“Ein lebhafter Angriff eines Dragoner-Detaſchements
hat zu dem Erfolge dieſes Tages nicht wenig beyge-
tragen. Wir haben an demſelben auf dieſer Seite
2000 Geſangene und verſchiedene Fahnen erhalten.
Der Verluſt des Feindes an Todten und Verwunde-
ten iſt ſehr betraͤchtlich. Jn dem Augenblick, wo ich
dieſes ſchreibe, bewerkſtelligt die Armee den Uebergang
bey Monzanbano.”
(Unterz.) Oudinot.
Jn einem zweyten Briefe aus dem Hauptquartier
zu Monzanbano, vom 26ſten December, ſchreibt Ge-
neral Oudinot an den Kriegsminiſter uͤber die Vor-
faͤlle am 26ſten December:
“Heute Morgen meldete ich Jhnen, daß die Armee
ihren Uebergang uͤber den Mincio bewerkſtellige. Er
iſt auch heute, den 26ſten, auf zweyen vor Monzan-
bano geworfenen Bruͤcken geſchehen. Die Avantgarde,
unter dem Generallieutenant Delmas, vertrieb den
Feind aus allen ſeinen Stellungen und faßte auf der
Hoͤhe von Valleggio Poſto. Die Diviſion des rechten
Fluͤgels, von der Lieutenance Moncey, welche der Ge-
neral Boudet commandirte, folgte der Avantgarde,
warf gleichfalls den Feind und nahm verſchiedene Ka-
nonen. Generallieutenant Dupont erhielt Ordre, ſich
von Pozzolo, wo er den Abend vorher Nachtquartier
gehalten, auf dem linken Uſer des Mincio nach der
Straße von Valleggio zu ziehen. Kurz der Uebergang,
der von 40 Artillerieſtuͤcken gedeckt war, iſt vollkom-
men gegluͤckt und alle Corps haben ſich mit Ruhm
bedeckt.”
“Das Reſultat dieſes Tages iſt: ungefaͤhr 8000 Ge-
fangene, viele Artillerie und die Einnahme aller Ver-
ſchanzungen und Poſitionen des Feindes; dieſes laͤßt
uns vermuthen, daß der morgende Tag noch gluͤcklicher
und glaͤnzender ſeyn werde.”
(Unterz.) Oudinot.
Da ſich am 27ſten die Oeſterreicher uͤber die Etſch
zuruͤckgezogen, ſo ſind noch bloß kleinere Gefechte vor-
geſallen.
Jn der vorgeſtrigen Sitzung des Tribunats wurden
der Regierung 415 Millionen fuͤr den Dienſt des 9ten
Jahrs bewilligt, die ſie nach Gutbefinden unter die
verſchiedenen Miniſterien vertheilen ſoll. “Die Regie-
rung, ſagte der Berichterſtatter Berenger, verdient die-
ſen Beweis unſers Zutrauens wegen aller Wundertha-
ten, die ſie verrichtet hat, und ihre Abſichten ſind uͤber-
dies kein Geheimniß. Sie will Europa den Frieden
geben und dann ſich bemuͤhen, ihm die Unabhaͤngigkeit,
die eine ehrgeizige Macht zu kraͤnken ſucht, wieder zu
verſchaffen. Sie muß alſo in ihren Mitteln nicht ein-
geſchraͤnkt ſeyn.”
Am 17ten Brumaire des Jahrs 8, als Bonaparte
das Conſulat antrat, ſagen hieſige Blaͤtter, nahmen
die oͤffentlichen Ausgaben taͤglich zu; jetzt iſt das Bud-
get verringert; damals war Chaos, jetzt iſt Ordnung;
am 17ten Brumaire kaͤmpften alle Partheyen gegen
einander, jetzt ſind die Partheyen verſchwunden; da-
mals ſchaͤmte man ſich, ein Franzoſe zu ſeyn, jetzt
rechnet man ſich’s zur Ehre; am 17ten Brumaire
war der Feind an unſern Graͤnzen, jetzt ſind unſre
Truppen unweit deſſen Hauptſtadt und ſuͤhren uns den
Frieden herbey.
Heute ſollen Cerracchi und ſeine Mitbeklagten vor
dem hieſigen Criminalgericht erſcheinen. Lebon, Dom-
manget und Gotterel, drey unſrer geſchickteſten Advo-
caten, ſind ihre Sachwalter.
Vorgeſtern hat Baron Sprengporten in Begleitung
ſeines ganzen Gefolgs der Sitzung des geſetzgebenden
Corps beygewohnt. Bey ſeinem Eingang und Aus-
gang trat die Wache unter das Gewehr und die Trom-
melſchlaͤger ſchlugen zur Parade.
Der beruͤhmte Gelehrte, Dennra, Mitglied der
Koͤnigl. Akademie der Wiſſenſchaften zu Berlin, iſt
jetzt zum erſten Bibliothekar des National-Athenaͤums
zu Turin ernannt. — Die bekannten Barbets im Pie-
monteſiſchen haben ſich nun unterworfen, und es wer-
den 3 Jaͤger-Compagnien aus ihnen errichtet.
Buͤrger Grouvelle, unſer ehemalige Geſandte zu Co-
penhagen, iſt jetzt einer der Secretairs des geſetzgeben-
den Corps.
Wenn unſre Rhein-Armee die Waffenſtillſtands-Po-
ſitionen bezogen hat, ſo wird General Moreau auf
einige Zeit nach Paris kommen. General van Damme,
der die Avantgarde der Graubuͤndner Armee comman-
dirt, ſoll noch in einem Gefechte verwundet worden
ſeyn.
(Den Verfolg von Paris in der
Beylage.)
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