Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 108, Hamburg, 6. Julii 1771.[Spaltenumbruch]
lichen Blättern gemeldet worden, ist so sicher noch nicht, Man redet sehr stark von einer Vermählung eines Danzig, den 29 Junii. Am 21sten dieses ist unser Magistrat von 9 Uhr des Vlaardingen, den 1 Julii. Diese Nacht um halb 12 Uhr kam hier der erste He- Copenhagen, den 2 Julii. Vor einigen Tagen sind aus der Nordsee 90 bis 100 Leiden, den 2 Julii. Zu Broek, im Waterlande, hat den 26sten vorigen Mo- Von gelehrten Sachen. "Die wahre Bildung chrislicher Prinzen zu wür- Nachricht. Der zweyte Theil des Herrn Jugels vollkommenen Nachricht. Da der hiesige Buchhändler Victorius Boßiegel & [Spaltenumbruch]
lichen Blaͤttern gemeldet worden, iſt ſo ſicher noch nicht, Man redet ſehr ſtark von einer Vermaͤhlung eines Danzig, den 29 Junii. Am 21ſten dieſes iſt unſer Magiſtrat von 9 Uhr des Vlaardingen, den 1 Julii. Dieſe Nacht um halb 12 Uhr kam hier der erſte He- Copenhagen, den 2 Julii. Vor einigen Tagen ſind aus der Nordſee 90 bis 100 Leiden, den 2 Julii. Zu Broek, im Waterlande, hat den 26ſten vorigen Mo- Von gelehrten Sachen. “Die wahre Bildung chriſlicher Prinzen zu wuͤr- Nachricht. Der zweyte Theil des Herrn Jugels vollkommenen Nachricht. Da der hieſige Buchhaͤndler Victorius Boßiegel & <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/><cb/> lichen Blaͤttern gemeldet worden, iſt ſo ſicher noch nicht,<lb/> als vorgegeben wird.</p><lb/> <p>Man redet ſehr ſtark von einer Vermaͤhlung eines<lb/> Schwediſchen Prinzen mit der dritten Prinzeſinn von<lb/> Brandenburg-Schwedt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Danzig</hi>, den 29 Junii.</hi> </dateline><lb/> <p>Am 21ſten dieſes iſt unſer Magiſtrat von 9 Uhr des<lb/> Morgens bis Abends um 8 Uhr verſammelt geweſen,<lb/> und hat endlich den Beſchluß genommen, alles, was uͤber<lb/> 2000 Laſt Rogken und 1000 Laſt Weizen in unſern Ma-<lb/> gazinen gefunden, und ferner noch aus Pohlen ankom-<lb/> men wird, frey ausfuͤhren zu laſſen, wenn ſolches fuͤr<lb/> fremde und nicht fuͤr eigene Rechnung verſchifft wird.<lb/> Wenn die Zufuhr aus Pohlen ſo, wie bisher, anhaͤlt, ſo<lb/> kann man beſſere Preiſe erwarten, und duͤrfte denn<lb/> die Ausfuhr leicht das ganze Jahr anhalten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Vlaardingen</hi>, den 1 Julii.</hi> </dateline><lb/> <p>Dieſe Nacht um halb 12 Uhr kam hier der erſte He-<lb/> ringejaͤger mit 17 7/8 Tonnen neuen Hering an. 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lichen Blaͤttern gemeldet worden, iſt ſo ſicher noch nicht,
als vorgegeben wird.
Man redet ſehr ſtark von einer Vermaͤhlung eines
Schwediſchen Prinzen mit der dritten Prinzeſinn von
Brandenburg-Schwedt.
Danzig, den 29 Junii.
Am 21ſten dieſes iſt unſer Magiſtrat von 9 Uhr des
Morgens bis Abends um 8 Uhr verſammelt geweſen,
und hat endlich den Beſchluß genommen, alles, was uͤber
2000 Laſt Rogken und 1000 Laſt Weizen in unſern Ma-
gazinen gefunden, und ferner noch aus Pohlen ankom-
men wird, frey ausfuͤhren zu laſſen, wenn ſolches fuͤr
fremde und nicht fuͤr eigene Rechnung verſchifft wird.
Wenn die Zufuhr aus Pohlen ſo, wie bisher, anhaͤlt, ſo
kann man beſſere Preiſe erwarten, und duͤrfte denn
die Ausfuhr leicht das ganze Jahr anhalten.
Vlaardingen, den 1 Julii.
Dieſe Nacht um halb 12 Uhr kam hier der erſte He-
ringejaͤger mit 17 7/8 Tonnen neuen Hering an. Eine
Tonne davon wurde fuͤr 300, eine fuͤr 260, und die
uͤbrigen fuͤr 204 Gulden verkauft. Geſtern Abend iſt
auch zu Maasſluis der erſte Islaͤndiſche Jaͤger mit
51 Laſt und 13 Tonnen Fiſch angekommen.
Copenhagen, den 2 Julii.
Vor einigen Tagen ſind aus der Nordſee 90 bis 100
Schiffe mehrentheils Hollaͤndiſche, im Sunde angekom-
men. Sie giengen ſogleich mit gutem Winde weiter
unter Segel. Alle kamen von Riga mit Rogken und
Weizen, womit ſie nach Holland und Hamburg gehen.
Leiden, den 2 Julii.
Zu Broek, im Waterlande, hat den 26ſten vorigen Mo-
nat, eine ſogenannte Waſſerhoſe bewundernswuͤrdige
Wirkungen gethan. Sie hat zwo Mannsperſonen nebſt
einigen Kuͤhen in einem Kamp aufgehoben, und in ei-
nem andern wieder niedergeſetzt. Eine dritte Manns-
perſon vermiſſet man noch. Sie hat auch noch ſonſt ſehr
ſchwere Sachen in die Hoͤhe gezogen, und iſt hernach
geborſten, ſo daß durch den Waſſerguß in dem Lande
Vianen die Deiche gebrochen, und alle Gewaͤſſer zu ei-
ner außerdentlichen Hoͤhe geſtiegen ſind.
Von gelehrten Sachen.
“Die wahre Bildung chriſlicher Prinzen zu wuͤr-
“digen Regenten, und ihrer Unterthanen zu wuͤr-
“digen Menſchen. Eine Ueberſetzung von L. Bachen-
“ſchwanz. Erſter Theil. Leipzig, im Verlage des Ueber-
“ſetzers. 1771.” Das Original dieſer Abhandlung iſt
uns nicht bekannt; und obgleich in ſelbiger nichts Neues
enthalten, ſo verdient ſie doch noch immer wegen ihrer
Gemeinnuͤtzigkeit geleſen zu werden. Dieſer erſte Theil
enthaͤlt 15 Abſchnitte, in welchen folgende Materien
abgehandelt werden: 1) Es iſt der Natur gemaͤß, daß
ein Fuͤrſt, als Oberherr, in einem Staate regiere. —
Die Tyranney iſt eine Frucht des Ehrgeizes. 2) Ein
Fuͤrſt muß das menſchliche Elend aufmerkſam betrachten.
3) Von der beſchwerlichen Hoheit des Fuͤrſtlichen Stan-
des. 4) Ein Fuͤrſt muß vermaͤhlt ſeyn. Der Eheſtand
iſt ein ruͤhmlicher und herrlicher Stand. 5) Fuͤrſtinnen,
vornehme Damen und verheirathete Frauensperſonen
uͤberhaupt muͤſſen ihre Gatten aufrichtig lieben. 6) Ver-
maͤhlte Fuͤrſtinnen und vornehme Damen muͤſſen vor-
zuͤglich eingezogen leben. 7) Von den wichtigen Pflich-
ten Fuͤrſtlicher und anderer Ehegattinnen waͤhrend ihrer
Schwangerſchaft. Schwangere Perſonen verdienen
Achtung, Schonung und Ehrerbietung. 8) Von den
Pflichten Fuͤrſtlicher Muͤtter nach ihrer Entbindung. —
Fuͤrſtinnen ſind, wie alle Muͤtter, aus unumſtoͤßlichen
Gruͤnden verbunden, ihre Kinder ſelbſt zu ſaͤugen, dafern
es dringende Umſtaͤnde nicht verbieten. 9) Was fuͤr
Eigenſchaften werden zu einer guten Amme erfordert? —
Die ausfuͤhrliche Beantwortung dieſer wichtigen Frage.
10) Fuͤrſtliche Kinder muͤſſen ſich ſchoͤn und edel aus-
druͤcken lernen. Zu dieſem nothwenidigen Geſchaͤffte
muß man gleich mit einer klugen Auswahl geſchickter
Ammen den Anfang machen. — Die gelehrten Frauen
des Alterthums werden geruͤhmt. 11) Von der guten
Erziehung, die Fuͤrſtliche Eltern ihren Kindern geben
muͤſſen. 12) Fuͤrſten muͤſſen dafuͤr ſorgen, daß ihre Prin-
zen nicht in einem ſinnlichen Wohlleben auferzogen wer-
den. 13) Fuͤrſten muͤſſen ſich ſorgfaͤltig um gute Hof-
meiſter fuͤr ihre Prinzen bemuͤhen. Wie dieſe beſchaf-
fen ſeyn, und wie Fuͤrſtliche Vaͤter ſich gegen ſie betra-
gen muͤſſen. 14) Fuͤrſten muͤſſen die Hofmeiſter ihrer
Kinder wohl halten. Was jene dieſen fuͤr Rath und
Erinnerungen zu geben haben. 15) Prinzliche Hofmei-
ſter muͤſſen ihre jungen Prinzen vornehmlich in der
chriſtlichen Religion unterrichten. Der zweyte Theil
wird aus 20 Abſchnitten beſtehen, in welchem die erha-
benen Lehren, wie ein wohlerzogener und wuͤrdig gebil-
deter Prinz ſich als Regent betragen muͤſſe, vorkommen
werden.
Nachricht.
Der zweyte Theil des Herrn Jugels vollkommenen
Bergwerkskunſt wird kuͤnftige Michaelis-Meſſe fertig.
Wir kuͤndigen dieſes Buch denen Liebhabern der Berg-
werke zum Beſten nochmals an, da dieſer zweyte Theil
das Noͤthigſte der Bergwerkswiſſenſchaft, naͤmlich von
Schmelz- und Fingirung aller Erzte, in ſich begreift, und
der Herr Verfaſſer durch ſeine 35-jaͤhrige Praxin ſolche
ſo zeiget, daß es ihm und dem Werke Ehre machet. Die
Praͤnumeration mit 1 Rthlr. 8 Ggr. fuͤr beyde Theile, wo-
von der erſte gleich ausgeliefert wird, wird bis zu Ende
der bevorſtehenden Leipziger Michaelis-Meſſe noch an-
genommen, und zwar hauptſaͤchlich bey nachbenannten
Herren: 1) bey dem Buchhaͤndler Ringmacher in Ber-
lin; 2) ebendaſelbſt bey dem Buchbinder Vieweg;
3) bey dem Buchdrucker Jacobaͤer in Leipzig; 4) in
Hamburg bey Heinr. Chr. Grund, desgleichen in den
vornehmſten Buchhandlungen Deutſchlands. Wer ſich
dieſen Praͤnumerations-Preis zu Nutze machen will,
beliebe ſich in Zeiten zu melden; Gelder und Briefe
aber franco einzuſenden.
Nachricht.
Da der hieſige Buchhaͤndler Victorius Boßiegel &
Sohn, der bisher den Druck und die Ausgabe unſerer
gelehrten Zeitung beſorget hat, in Hinſicht derſelben
aller und jeden Geſchaͤffte mit dem Ausgang dieſes Mo-
nats voͤllig von uns entledigt iſt; ſo erſuchen wir die
auswaͤrtigen reſp. Herren Intereſſenten, hinfuͤhro die
gewoͤhnlichen Praͤnumerations- Gelder gerade an uns
unter dieſer Addreſſe: ”An die Directoren der gelehr-
”ten Zeitung zu Kiel,” poſtirey einzuſenden, und falls
ſchon auf das bevorſtehende dritte Quartal, oder auf das
ganze Jahr praͤnumeriret ſeyn moͤchte, uns gelegentlich
davon eine gefaͤllige Anzeige zu geben. Wir werden
durch den hieſigen Herrn Hof-Commiſſair Schulze ſo-
wol fuͤr die richtige und ungeſaͤumte Expedition der
Zeitungsſtuͤcke, als auch fuͤr die mehrere Bequemlichkeit
der auswaͤrtigen reſp. Herren Intereſſenten, durch naͤhere
naͤchſtens anzuzeigende Commißionaire auf alle Weiße zu
ſorgen bedacht ſeyn. Der Jahrgang koſtet, wie bekannt,
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(2014-07-07T12:30:46Z)
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