Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 110, Hamburg, 13. Julii 1731.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

[Spaltenumbruch] dio des Nieder-Osterreichischen Regimets-Raths,
Grafens von Breunern, eröffnet worden; nach-
dem aber die convocirten Creditotes gebeten, daß
in selbigem nach dem Mercantil-Stylo verfahren
werden möchte, so hat man die Incumbenz denen
beyden Curatoribus Massä Falck und Henne gege-
ben, auf solchen Fuß die Sache zu tractiren, und
derer dahin gewiesenen Creditorum Prätensiones
zu notiren; es dürffte aber, wann die zur Baun
und Zangoni und Conf. gehörige Debitores ihre
schuldige 1300000. fl. Nicht beybringen solten,
kaum 20. pro Cent heraus kommen; ob aber mit
dem Banqueroutier und dessen Caßirer, bey wel-
chem fast ein Dolus oder crassa und supina Regli-
gentia prätentiret werden kann, criminaliter ver-
fahren werden wird, das muß sich nechsten äüssern.
Sonsten verlautet, daß Ihro Kayserl. Majest. auf
das ohnlängst von einigen Intressenten allerhöchst
deroselben überreichte allerunterthänigste Memo-
rial, wegen des hiesigen Lotterie-Wesens, eine
anderweite Verordnung allergnädigst werde er-
gehen lassen, wodurch denen Klagen, vermittelst
einer Modalität, abgeholffen werden könte.

Regenspurg, den 28. Jun.

Nach dem in der Handwercks-Materie errichte-
ten beyder höhern Collegiorum concluso commu-
ni ist es nunmehro auf bishero fleißig geflogenen
Re- und Correlation mit dem Reichs-Städtischen
Collegio zu einem Concluso aller dreyen Reichs-
Collegiorum, und also zu dem Reichs-Gutachten
selbsten am 22. dieses gediehen, und dürffte solches,
wenn es wird ins Reine gebracht, und der Kayserl.
Principal-Commißion übergeben worden seyn,
per dictaturam, oder vielleicht gar durch den Druck
ehestens bekannt gemacht werden. Den 23. dieses
versammleten sich die Evangelischen Herren Ge-
sandten auf dem Rath-Hause, und hielten allda
eine Conferenz. Am 25. dieses ist zwar des Herrn
Grafens von Seckendorff Ansuchen, um das
Reichs-Generalat über die Cavallerie im Fürstl.
Collegio zur Preposition gekommen, wegen vieler
Gesandten noch ermangelnder Instructionen aber
die Deliberation darüber verschoben worden, wie
denn selbigen Tages Electorales gar nicht ad Col-
legium gegangen sind, sondern sich nur auf dem
Re- und Correlations-Saale mit einander bespro-
chen haben. In einem vom 16. April datirten an
Reichs-Convent gelangten Schreiben intercediren
des regierenden Herrn Marggrafen zu Baden-
Durlach Hochfürstl. Durchl. für unterschiedene
[Spaltenumbruch] ihrer Unterthanen, welche wegen Lieferung und
Arbeit an der Festung Philipsburg noch die Zah-
lung zu fordern haben, und bitten den Reichs-Con-
vent, man möge diesen armen Leuten, zumahl sie
alles, laut Beylagen, accurat beweisen könten, zu
ihrer Befriedigung bestmöglichst behülflich seyn.
Die ganze Gemeinde des Orts Graben liquidirte
zu der Schleusse für abgefolgtes Holz und Faschi-
nen, auch Fuhrlohn 209 fl. 14. Kr. Ein Mann,
Namens Casper Kreglinger, verlangte, nebst sei-
nen Consorten, für verfertigte Pallisaden und de-
ren Einliefferung 1460. fl. 14. Kr. und so weiter.
In einem beygelegten Post-Scripto gedencken Ih-
ro Hochfürstl. Durchl. besonders des See-Grä-
bers zu Durlach, Namens Lorenz Spiegels, wel-
cher für Arbeit an eben dieser Festung Philipsburg
698 fl. 40 Kr. aussen stehen habe, und ausser deren
Vergütung völlig runiret wäre. Den 26. dieses
paßirte des Prinzen Maximilian von Hessen-Cassel
Hochfürstl. Durchl. hierdurch nach Wien. Der
bisherige Wolffenbüttelsche geheimde Rath und
Gesandte von Brave hat solche seine Dienste ver-
ändert, und sich vorige Woche, ausser daß er auch
die Durlachische, Darmstädtische und Ost-Frie-
sische Vota verführet, aufs neue und principaliter,
als Sachsen-Weymarischer Gesandter zum Reichs-
Convent legitimiret. Der Herr von Villebois,
des Königes von Franckreich Minister am Chur-
Maynzischen Hof, so unlängst eine Tour hieher
gethan, stehet reisefertig, aus hiesiger Stadt nach
Cassel zu gehen, den König von Schweden da zu
erwarten, als bey welchem er im Rahmen seines
Principalen ein Compliment abzulegen hat.

Dreßden, den 3. Julii.

Am Sonntage ward in den Kirchen das Königl.
Duell-Edict abermahls von den Canzeln abgele-
sen, und Montags, als am Feste Maria Heimsu-
chung, hat man Ihro Hoheit der Königl. Cron-
Prinzesin hohen Nahmens-Tag den Hofe in Galla
gefeyert. Künfftigen 13. dieses Monaths wird
auf hiesigem Rathhause eine Parthie guter Land-
Weine durch den Ausruf verkauffen werden. Die
Zufuhre am Getreyde auf dem Elb-Strohme ist
sehr starck, dahero dasselbe um leydlichen Preyß
zu haben.


Von neuen merckwürdigen
gelehrten Sachen.
Amsterdam.

Man hat allhier in sieben Bän-
den aufs neue die Gedichte des Homerus, nach der

[Spaltenumbruch] dio des Nieder-Oſterreichiſchen Regimets-Raths,
Grafens von Breunern, eroͤffnet worden; nach-
dem aber die convocirten Creditotes gebeten, daß
in ſelbigem nach dem Mercantil-Stylo verfahren
werden moͤchte, ſo hat man die Incumbenz denen
beyden Curatoribus Maſſaͤ Falck und Henne gege-
ben, auf ſolchen Fuß die Sache zu tractiren, und
derer dahin gewieſenen Creditorum Praͤtenſiones
zu notiren; es duͤrffte aber, wann die zur Baun
und Zangoni und Conf. gehoͤrige Debitores ihre
ſchuldige 1300000. fl. Nicht beybringen ſolten,
kaum 20. pro Cent heraus kommen; ob aber mit
dem Banqueroutier und deſſen Caßirer, bey wel-
chem faſt ein Dolus oder craſſa und ſupina Regli-
gentia praͤtentiret werden kann, criminaliter ver-
fahren werden wird, das muß ſich nechſten aͤuͤſſern.
Sonſten verlautet, daß Ihro Kayserl. Majeſt. auf
das ohnlaͤngſt von einigen Intreſſenten allerhoͤchſt
deroſelben uͤberreichte allerunterthaͤnigſte Memo-
rial, wegen des hieſigen Lotterie-Weſens, eine
anderweite Verordnung allergnaͤdigſt werde er-
gehen laſſen, wodurch denen Klagen, vermittelſt
einer Modalitaͤt, abgeholffen werden koͤnte.

Regenſpurg, den 28. Jun.

Nach dem in der Handwercks-Materie errichte-
ten beyder hoͤhern Collegiorum concluſo commu-
ni iſt es nunmehro auf bishero fleißig geflogenen
Re- und Correlation mit dem Reichs-Staͤdtiſchen
Collegio zu einem Concluſo aller dreyen Reichs-
Collegiorum, und alſo zu dem Reichs-Gutachten
ſelbſten am 22. dieſes gediehen, und duͤrffte ſolches,
wenn es wird ins Reine gebracht, und der Kayserl.
Principal-Commißion uͤbergeben worden seyn,
per dictaturam, oder vielleicht gar durch den Druck
eheſtens bekannt gemacht werden. Den 23. dieſes
verſammleten ſich die Evangeliſchen Herren Ge-
ſandten auf dem Rath-Hauſe, und hielten allda
eine Conferenz. Am 25. dieſes iſt zwar des Herrn
Grafens von Seckendorff Anſuchen, um das
Reichs-Generalat uͤber die Cavallerie im Fuͤrſtl.
Collegio zur Prepoſition gekommen, wegen vieler
Geſandten noch ermangelnder Inſtructionen aber
die Deliberation daruͤber verſchoben worden, wie
denn ſelbigen Tages Electorales gar nicht ad Col-
legium gegangen ſind, ſondern ſich nur auf dem
Re- und Correlations-Saale mit einander beſpro-
chen haben. In einem vom 16. April datirten an
Reichs-Convent gelangten Schreiben intercediren
des regierenden Herrn Marggrafen zu Baden-
Durlach Hochfuͤrſtl. Durchl. fuͤr unterſchiedene
[Spaltenumbruch] ihrer Unterthanen, welche wegen Lieferung und
Arbeit an der Feſtung Philipsburg noch die Zah-
lung zu fordern haben, und bitten den Reichs-Con-
vent, man moͤge dieſen armen Leuten, zumahl ſie
alles, laut Beylagen, accurat beweiſen koͤnten, zu
ihrer Befriedigung beſtmoͤglichſt behuͤlflich ſeyn.
Die ganze Gemeinde des Orts Graben liquidirte
zu der Schleuſſe fuͤr abgefolgtes Holz und Faſchi-
nen, auch Fuhrlohn 209 fl. 14. Kr. Ein Mann,
Namens Caſper Kreglinger, verlangte, nebſt ſei-
nen Conſorten, fuͤr verfertigte Palliſaden und de-
ren Einliefferung 1460. fl. 14. Kr. und ſo weiter.
In einem beygelegten Poſt-Scripto gedencken Ih-
ro Hochfuͤrſtl. Durchl. beſonders des See-Graͤ-
bers zu Durlach, Namens Lorenz Spiegels, wel-
cher fuͤr Arbeit an eben dieſer Feſtung Philipsburg
698 fl. 40 Kr. auſſen ſtehen habe, und auſſer deren
Verguͤtung voͤllig runiret waͤre. Den 26. dieſes
paßirte des Prinzen Maximilian von Heſſen-Caſſel
Hochfuͤrſtl. Durchl. hierdurch nach Wien. Der
bisherige Wolffenbuͤttelſche geheimde Rath und
Geſandte von Brave hat ſolche ſeine Dienſte ver-
aͤndert, und ſich vorige Woche, auſſer daß er auch
die Durlachiſche, Darmſtaͤdtiſche und Oſt-Frie-
ſiſche Vota verfuͤhret, aufs neue und principaliter,
als Sachſen-Weymariſcher Geſandter zum Reichs-
Convent legitimiret. Der Herr von Villebois,
des Koͤniges von Franckreich Miniſter am Chur-
Maynziſchen Hof, ſo unlaͤngſt eine Tour hieher
gethan, ſtehet reiſefertig, aus hieſiger Stadt nach
Caſſel zu gehen, den Koͤnig von Schweden da zu
erwarten, als bey welchem er im Rahmen ſeines
Principalen ein Compliment abzulegen hat.

Dreßden, den 3. Julii.

Am Sonntage ward in den Kirchen das Koͤnigl.
Duell-Edict abermahls von den Canzeln abgele-
ſen, und Montags, als am Feſte Maria Heimſu-
chung, hat man Ihro Hoheit der Koͤnigl. Cron-
Prinzeſin hohen Nahmens-Tag den Hofe in Galla
gefeyert. Kuͤnfftigen 13. dieſes Monaths wird
auf hieſigem Rathhauſe eine Parthie guter Land-
Weine durch den Ausruf verkauffen werden. Die
Zufuhre am Getreyde auf dem Elb-Strohme iſt
ſehr ſtarck, dahero daſſelbe um leydlichen Preyß
zu haben.


Von neuen merckwuͤrdigen
gelehrten Sachen.
Amſterdam.

Man hat allhier in ſieben Baͤn-
den aufs neue die Gedichte des Homerus, nach der

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="jPoliticalNews">
          <div type="jArticle">
            <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/><cb/>
dio des Nieder-O&#x017F;terreichi&#x017F;chen Regimets-Raths,<lb/>
Grafens von Breunern, ero&#x0364;ffnet worden; nach-<lb/>
dem aber die convocirten Creditotes gebeten, daß<lb/>
in &#x017F;elbigem nach dem Mercantil-Stylo verfahren<lb/>
werden mo&#x0364;chte, &#x017F;o hat man die Incumbenz denen<lb/>
beyden Curatoribus Ma&#x017F;&#x017F;a&#x0364; Falck und Henne gege-<lb/>
ben, auf &#x017F;olchen Fuß die Sache zu tractiren, und<lb/>
derer dahin gewie&#x017F;enen Creditorum Pra&#x0364;ten&#x017F;iones<lb/>
zu notiren; es du&#x0364;rffte aber, wann die zur Baun<lb/>
und Zangoni und Conf. geho&#x0364;rige Debitores ihre<lb/>
&#x017F;chuldige 1300000. fl. Nicht beybringen &#x017F;olten,<lb/>
kaum 20. pro Cent heraus kommen; ob aber mit<lb/>
dem Banqueroutier und de&#x017F;&#x017F;en Caßirer, bey wel-<lb/>
chem fa&#x017F;t ein Dolus oder cra&#x017F;&#x017F;a und &#x017F;upina Regli-<lb/>
gentia pra&#x0364;tentiret werden kann, criminaliter ver-<lb/>
fahren werden wird, das muß &#x017F;ich nech&#x017F;ten a&#x0364;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;ern.<lb/>
Son&#x017F;ten verlautet, daß Ihro Kayserl. Maje&#x017F;t. auf<lb/>
das ohnla&#x0364;ng&#x017F;t von einigen Intre&#x017F;&#x017F;enten allerho&#x0364;ch&#x017F;t<lb/>
dero&#x017F;elben u&#x0364;berreichte alleruntertha&#x0364;nig&#x017F;te Memo-<lb/>
rial, wegen des hie&#x017F;igen Lotterie-We&#x017F;ens, eine<lb/>
anderweite Verordnung allergna&#x0364;dig&#x017F;t werde er-<lb/>
gehen la&#x017F;&#x017F;en, wodurch denen Klagen, vermittel&#x017F;t<lb/>
einer Modalita&#x0364;t, abgeholffen werden ko&#x0364;nte.</p>
          </div><lb/>
          <div type="jArticle">
            <dateline> <hi rendition="#c">Regen&#x017F;purg, den 28. Jun.</hi> </dateline><lb/>
            <p>Nach dem in der Handwercks-Materie errichte-<lb/>
ten beyder ho&#x0364;hern <hi rendition="#aq">Collegiorum conclu&#x017F;o commu-<lb/>
ni</hi> i&#x017F;t es nunmehro auf bishero fleißig geflogenen<lb/>
Re- und Correlation mit dem Reichs-Sta&#x0364;dti&#x017F;chen<lb/>
Collegio zu einem Conclu&#x017F;o aller dreyen Reichs-<lb/>
Collegiorum, und al&#x017F;o zu dem Reichs-Gutachten<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;ten am 22. die&#x017F;es gediehen, und du&#x0364;rffte &#x017F;olches,<lb/>
wenn es wird ins Reine gebracht, und der Kayserl.<lb/>
Principal-Commißion u&#x0364;bergeben worden seyn,<lb/>
per dictaturam, oder vielleicht gar durch den Druck<lb/>
ehe&#x017F;tens bekannt gemacht werden. Den 23. die&#x017F;es<lb/>
ver&#x017F;ammleten &#x017F;ich die Evangeli&#x017F;chen Herren Ge-<lb/>
&#x017F;andten auf dem Rath-Hau&#x017F;e, und hielten allda<lb/>
eine Conferenz. Am 25. die&#x017F;es i&#x017F;t zwar des Herrn<lb/>
Grafens von Seckendorff An&#x017F;uchen, um das<lb/>
Reichs-Generalat u&#x0364;ber die Cavallerie im Fu&#x0364;r&#x017F;tl.<lb/>
Collegio zur Prepo&#x017F;ition gekommen, wegen vieler<lb/>
Ge&#x017F;andten noch ermangelnder In&#x017F;tructionen aber<lb/>
die Deliberation daru&#x0364;ber ver&#x017F;choben worden, wie<lb/>
denn &#x017F;elbigen Tages Electorales gar nicht ad Col-<lb/>
legium gegangen &#x017F;ind, &#x017F;ondern &#x017F;ich nur auf dem<lb/>
Re- und Correlations-Saale mit einander be&#x017F;pro-<lb/>
chen haben. In einem vom 16. April datirten an<lb/>
Reichs-Convent gelangten Schreiben intercediren<lb/>
des regierenden Herrn Marggrafen zu Baden-<lb/>
Durlach Hochfu&#x0364;r&#x017F;tl. Durchl. fu&#x0364;r unter&#x017F;chiedene<lb/><cb/>
ihrer Unterthanen, welche wegen Lieferung und<lb/>
Arbeit an der Fe&#x017F;tung Philipsburg noch die Zah-<lb/>
lung zu fordern haben, und bitten den Reichs-Con-<lb/>
vent, man mo&#x0364;ge die&#x017F;en armen Leuten, zumahl &#x017F;ie<lb/>
alles, laut Beylagen, accurat bewei&#x017F;en ko&#x0364;nten, zu<lb/>
ihrer Befriedigung be&#x017F;tmo&#x0364;glich&#x017F;t behu&#x0364;lflich &#x017F;eyn.<lb/>
Die ganze Gemeinde des Orts Graben liquidirte<lb/>
zu der Schleu&#x017F;&#x017F;e fu&#x0364;r abgefolgtes Holz und Fa&#x017F;chi-<lb/>
nen, auch Fuhrlohn 209 fl. 14. Kr. Ein Mann,<lb/>
Namens Ca&#x017F;per Kreglinger, verlangte, neb&#x017F;t &#x017F;ei-<lb/>
nen Con&#x017F;orten, fu&#x0364;r verfertigte Palli&#x017F;aden und de-<lb/>
ren Einliefferung 1460. fl. 14. Kr. und &#x017F;o weiter.<lb/>
In einem beygelegten Po&#x017F;t-Scripto gedencken Ih-<lb/>
ro Hochfu&#x0364;r&#x017F;tl. Durchl. be&#x017F;onders des See-Gra&#x0364;-<lb/>
bers zu Durlach, Namens Lorenz Spiegels, wel-<lb/>
cher fu&#x0364;r Arbeit an eben die&#x017F;er Fe&#x017F;tung Philipsburg<lb/>
698 fl. 40 Kr. au&#x017F;&#x017F;en &#x017F;tehen habe, und au&#x017F;&#x017F;er deren<lb/>
Vergu&#x0364;tung vo&#x0364;llig runiret wa&#x0364;re. Den 26. die&#x017F;es<lb/>
paßirte des Prinzen Maximilian von He&#x017F;&#x017F;en-Ca&#x017F;&#x017F;el<lb/>
Hochfu&#x0364;r&#x017F;tl. Durchl. hierdurch nach Wien. Der<lb/>
bisherige Wolffenbu&#x0364;ttel&#x017F;che geheimde Rath und<lb/>
Ge&#x017F;andte von Brave hat &#x017F;olche &#x017F;eine Dien&#x017F;te ver-<lb/>
a&#x0364;ndert, und &#x017F;ich vorige Woche, au&#x017F;&#x017F;er daß er auch<lb/>
die Durlachi&#x017F;che, Darm&#x017F;ta&#x0364;dti&#x017F;che und O&#x017F;t-Frie-<lb/>
&#x017F;i&#x017F;che Vota verfu&#x0364;hret, aufs neue und principaliter,<lb/>
als Sach&#x017F;en-Weymari&#x017F;cher Ge&#x017F;andter zum Reichs-<lb/>
Convent legitimiret. Der Herr von Villebois,<lb/>
des Ko&#x0364;niges von Franckreich Mini&#x017F;ter am Chur-<lb/>
Maynzi&#x017F;chen Hof, &#x017F;o unla&#x0364;ng&#x017F;t eine Tour hieher<lb/>
gethan, &#x017F;tehet rei&#x017F;efertig, aus hie&#x017F;iger Stadt nach<lb/>
Ca&#x017F;&#x017F;el zu gehen, den Ko&#x0364;nig von Schweden da zu<lb/>
erwarten, als bey welchem er im Rahmen &#x017F;eines<lb/>
Principalen ein Compliment abzulegen hat.</p>
          </div><lb/>
          <div type="jArticle">
            <dateline> <hi rendition="#c">Dreßden, den 3. Julii.</hi> </dateline><lb/>
            <p>Am Sonntage ward in den Kirchen das Ko&#x0364;nigl.<lb/>
Duell-Edict abermahls von den Canzeln abgele-<lb/>
&#x017F;en, und Montags, als am Fe&#x017F;te Maria Heim&#x017F;u-<lb/>
chung, hat man Ihro Hoheit der Ko&#x0364;nigl. Cron-<lb/>
Prinze&#x017F;in hohen Nahmens-Tag den Hofe in Galla<lb/>
gefeyert. Ku&#x0364;nfftigen 13. die&#x017F;es Monaths wird<lb/>
auf hie&#x017F;igem Rathhau&#x017F;e eine Parthie guter Land-<lb/>
Weine durch den Ausruf verkauffen werden. Die<lb/>
Zufuhre am Getreyde auf dem Elb-Strohme i&#x017F;t<lb/>
&#x017F;ehr &#x017F;tarck, dahero da&#x017F;&#x017F;elbe um leydlichen Preyß<lb/>
zu haben.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div type="jFeuilleton">
          <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Von neuen merckwu&#x0364;rdigen<lb/>
gelehrten Sachen.</hi> </hi> </head><lb/>
          <div type="jArticle">
            <head> <hi rendition="#fr">Am&#x017F;terdam.</hi> </head>
            <p>Man hat allhier in &#x017F;ieben Ba&#x0364;n-<lb/>
den aufs neue die Gedichte des Homerus, nach der<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[3]/0003] dio des Nieder-Oſterreichiſchen Regimets-Raths, Grafens von Breunern, eroͤffnet worden; nach- dem aber die convocirten Creditotes gebeten, daß in ſelbigem nach dem Mercantil-Stylo verfahren werden moͤchte, ſo hat man die Incumbenz denen beyden Curatoribus Maſſaͤ Falck und Henne gege- ben, auf ſolchen Fuß die Sache zu tractiren, und derer dahin gewieſenen Creditorum Praͤtenſiones zu notiren; es duͤrffte aber, wann die zur Baun und Zangoni und Conf. gehoͤrige Debitores ihre ſchuldige 1300000. fl. Nicht beybringen ſolten, kaum 20. pro Cent heraus kommen; ob aber mit dem Banqueroutier und deſſen Caßirer, bey wel- chem faſt ein Dolus oder craſſa und ſupina Regli- gentia praͤtentiret werden kann, criminaliter ver- fahren werden wird, das muß ſich nechſten aͤuͤſſern. Sonſten verlautet, daß Ihro Kayserl. Majeſt. auf das ohnlaͤngſt von einigen Intreſſenten allerhoͤchſt deroſelben uͤberreichte allerunterthaͤnigſte Memo- rial, wegen des hieſigen Lotterie-Weſens, eine anderweite Verordnung allergnaͤdigſt werde er- gehen laſſen, wodurch denen Klagen, vermittelſt einer Modalitaͤt, abgeholffen werden koͤnte. Regenſpurg, den 28. Jun. Nach dem in der Handwercks-Materie errichte- ten beyder hoͤhern Collegiorum concluſo commu- ni iſt es nunmehro auf bishero fleißig geflogenen Re- und Correlation mit dem Reichs-Staͤdtiſchen Collegio zu einem Concluſo aller dreyen Reichs- Collegiorum, und alſo zu dem Reichs-Gutachten ſelbſten am 22. dieſes gediehen, und duͤrffte ſolches, wenn es wird ins Reine gebracht, und der Kayserl. Principal-Commißion uͤbergeben worden seyn, per dictaturam, oder vielleicht gar durch den Druck eheſtens bekannt gemacht werden. Den 23. dieſes verſammleten ſich die Evangeliſchen Herren Ge- ſandten auf dem Rath-Hauſe, und hielten allda eine Conferenz. Am 25. dieſes iſt zwar des Herrn Grafens von Seckendorff Anſuchen, um das Reichs-Generalat uͤber die Cavallerie im Fuͤrſtl. Collegio zur Prepoſition gekommen, wegen vieler Geſandten noch ermangelnder Inſtructionen aber die Deliberation daruͤber verſchoben worden, wie denn ſelbigen Tages Electorales gar nicht ad Col- legium gegangen ſind, ſondern ſich nur auf dem Re- und Correlations-Saale mit einander beſpro- chen haben. In einem vom 16. April datirten an Reichs-Convent gelangten Schreiben intercediren des regierenden Herrn Marggrafen zu Baden- Durlach Hochfuͤrſtl. Durchl. fuͤr unterſchiedene ihrer Unterthanen, welche wegen Lieferung und Arbeit an der Feſtung Philipsburg noch die Zah- lung zu fordern haben, und bitten den Reichs-Con- vent, man moͤge dieſen armen Leuten, zumahl ſie alles, laut Beylagen, accurat beweiſen koͤnten, zu ihrer Befriedigung beſtmoͤglichſt behuͤlflich ſeyn. Die ganze Gemeinde des Orts Graben liquidirte zu der Schleuſſe fuͤr abgefolgtes Holz und Faſchi- nen, auch Fuhrlohn 209 fl. 14. Kr. Ein Mann, Namens Caſper Kreglinger, verlangte, nebſt ſei- nen Conſorten, fuͤr verfertigte Palliſaden und de- ren Einliefferung 1460. fl. 14. Kr. und ſo weiter. In einem beygelegten Poſt-Scripto gedencken Ih- ro Hochfuͤrſtl. Durchl. beſonders des See-Graͤ- bers zu Durlach, Namens Lorenz Spiegels, wel- cher fuͤr Arbeit an eben dieſer Feſtung Philipsburg 698 fl. 40 Kr. auſſen ſtehen habe, und auſſer deren Verguͤtung voͤllig runiret waͤre. Den 26. dieſes paßirte des Prinzen Maximilian von Heſſen-Caſſel Hochfuͤrſtl. Durchl. hierdurch nach Wien. Der bisherige Wolffenbuͤttelſche geheimde Rath und Geſandte von Brave hat ſolche ſeine Dienſte ver- aͤndert, und ſich vorige Woche, auſſer daß er auch die Durlachiſche, Darmſtaͤdtiſche und Oſt-Frie- ſiſche Vota verfuͤhret, aufs neue und principaliter, als Sachſen-Weymariſcher Geſandter zum Reichs- Convent legitimiret. Der Herr von Villebois, des Koͤniges von Franckreich Miniſter am Chur- Maynziſchen Hof, ſo unlaͤngſt eine Tour hieher gethan, ſtehet reiſefertig, aus hieſiger Stadt nach Caſſel zu gehen, den Koͤnig von Schweden da zu erwarten, als bey welchem er im Rahmen ſeines Principalen ein Compliment abzulegen hat. Dreßden, den 3. Julii. Am Sonntage ward in den Kirchen das Koͤnigl. Duell-Edict abermahls von den Canzeln abgele- ſen, und Montags, als am Feſte Maria Heimſu- chung, hat man Ihro Hoheit der Koͤnigl. Cron- Prinzeſin hohen Nahmens-Tag den Hofe in Galla gefeyert. Kuͤnfftigen 13. dieſes Monaths wird auf hieſigem Rathhauſe eine Parthie guter Land- Weine durch den Ausruf verkauffen werden. Die Zufuhre am Getreyde auf dem Elb-Strohme iſt ſehr ſtarck, dahero daſſelbe um leydlichen Preyß zu haben. Von neuen merckwuͤrdigen gelehrten Sachen. Amſterdam. Man hat allhier in ſieben Baͤn- den aufs neue die Gedichte des Homerus, nach der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz, Fabienne Wollny: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-07T10:12:03Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1101307_1731
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1101307_1731/3
Zitationshilfe: Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 110, Hamburg, 13. Julii 1731, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1101307_1731/3>, abgerufen am 03.12.2024.