Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 112, Hamburg, 13. Julii 1771.2 Türken zu Gefangenen. Unserer Seits sind geblieben Der General-Major Potemkin legt in seinem Bericht London, den 2 und 5 Julii. Den 1sten dieses, Abends um 7 Uhr, ist der neuge- Was man von der Wahl der beyden Sheriffs von Den 4ten waren die beyden Sheriffs dieses Jahrs, Es ist ganz zuverläßig, daß folgende Schiffe Befehl Die Nachricht, als wenn 7 Rußische Kriegsschiffe in Den 29sten vorigen Monats wurde in der Königinn Die Einfuhr des Habers aus der Fremde nach London Folgendes ist eine Liste der Ritter vom blauen Bande, Bey Hofe sind über den neulichen Brief des soge- Die Ostindische Compagnie hat einen Expressen von Gestern kam der Chevalier d'Eon zum Lord Mayor, [Spaltenumbruch] 2 Tuͤrken zu Gefangenen. Unſerer Seits ſind geblieben Der General-Major Potemkin legt in ſeinem Bericht London, den 2 und 5 Julii. Den 1ſten dieſes, Abends um 7 Uhr, iſt der neuge- Was man von der Wahl der beyden Sheriffs von Den 4ten waren die beyden Sheriffs dieſes Jahrs, Es iſt ganz zuverlaͤßig, daß folgende Schiffe Befehl Die Nachricht, als wenn 7 Rußiſche Kriegsſchiffe in Den 29ſten vorigen Monats wurde in der Koͤniginn Die Einfuhr des Habers aus der Fremde nach London Folgendes iſt eine Liſte der Ritter vom blauen Bande, Bey Hofe ſind uͤber den neulichen Brief des ſoge- Die Oſtindiſche Compagnie hat einen Expreſſen von Geſtern kam der Chevalier d’Eon zum Lord Mayor, [Spaltenumbruch] <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews"> <div xml:id="ar005" type="jArticle"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> 2 Tuͤrken zu Gefangenen. Unſerer Seits ſind geblieben<lb/> 3 Jaͤger; und bleßirt 1 Grendadier und 7 Jaͤger.</p><lb/> <p>Der General-Major Potemkin legt in ſeinem Bericht<lb/> an den General-Feldmarſchall von der ausnehmenden<lb/> Bravour des Oberſt-Lieutenants, Fuͤrſten Kantimir,<lb/> da ſich derſelbe bey der Unternehmung auf Zimbra vor-<lb/> zuͤglich hervorgetan, ſo wie auch des Oberſtlieutenants<lb/> und Ritters Fabricien, das beſte Zeugniß ab, und ruͤhmt<lb/> ſodann auch den Oberſtlieutenant Tolſtoy; die Majors<lb/> Reck, Arſchenewsky, Liubimow, Rhebinder, Rachmanow<lb/> und Schidiowskoy; die Capitains Galachow und Teglew;<lb/> den Doniſchen Oberſtlieutenant Janow; von dem Kis-<lb/> laͤriſchen Adel den Iwan Goritſch und Awram Bogda-<lb/> now, und den ſeiner Tapferkeit wegen bekannten Star-<lb/> ſchina von den Saporogiſchen Truppen, Jakim Prone-<lb/> witſch.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c #fr">London, den 2 und 5 Julii.</hi> </dateline><lb/> <p>Den 1ſten dieſes, Abends um 7 Uhr, iſt der neuge-<lb/> bohrne Prinz zu St. James von dem Erzbiſchof von<lb/> Canterbury getauft worden. Es wurden ihm die Na-<lb/> men Ernſt Auguſt beygeleget. Die Gevattern waren,<lb/> der Prinz Ernſt von Mecklenburg-Strelitz, welcher in<lb/> Perſon gegenwaͤrtig war; der Prinz Mauritius von<lb/> Sachſen-Gotha, deſſen Stelle der Koͤnigl. Kammerherr,<lb/> Graf von Herlford, vertrat, und die Erbprinzeßinn von<lb/> Heſſen-Caſſel, fuͤr welche die Graͤfinn von Egremont,<lb/> Gemahlinn des Grafen von Bruͤhl, ſtand.</p><lb/> <p>Was man von der Wahl der beyden Sheriffs von<lb/> London und der Grafſchaft Middleſex prophezeihet hatte,<lb/> iſt eingetroffen. Die Herren Wilkes und Bull ſind ge-<lb/> waͤhlt, und ihre Wahl iſt gebilliget worden. Der erſte<lb/> hat 2315, und der zweyte 2194 Stimmen gehabt. Das<lb/> Volk iſt außerordentlich vergnuͤgt uͤber dieſe Wahl, und<lb/> zwang des Abends verſchiedene Einwohner, ihre Haͤuſer<lb/> zu illuminiren. Man will wiſſen, daß der Koͤnig erklaͤrt<lb/> habe, er wuͤrde es nie zugeben, daß Wilkes, als ein<lb/> Menſch, der alle Achtung fuͤr ihn und einige Perſonen<lb/> ſeiner Familie aus den Augen geſetzt habe, und der ſich<lb/> ſeine Grobheiten zur Ehre anrechne, jemals in ſeiner<lb/> Gegenwart erſcheine. Der Dienſthabende Kammerherr<lb/> ſolle ihn allezeit anhoͤren, wenn ſein Amt ſeine Gegen-<lb/> wart im Pallaſt nothwendig mache.</p><lb/> <p>Den 4ten waren die beyden Sheriffs dieſes Jahrs,<lb/> Baker und Martin, zu St. James, um dem Koͤnig die<lb/> Nachricht zu geben, daß die Buͤrgerſchaft von London<lb/> von neuem eine Remonſtranz, Bittſchrift und Addreſſe<lb/> an Se. Majeſtaͤt uͤbergeben wolle, und daß Dieſelben<lb/> geruhen moͤchten, einen Tag zu beſtimmen, an welchem<lb/> Sie ſelbige annehmen wollten. Nachdem ſie ſich 2 Stun-<lb/> den aufgehalten, brachte ihnen ein Kammerherr die<lb/> Antwort, daß der Koͤnig am Mittewochen, als den 10ten<lb/> dieſes, die Remonſtranz annehmen wolle. Hierauf hat<lb/> der Lord Mayor bekannt gemacht, daß er an dieſem<lb/> Tage um 12 Uhr von Guildhall nach St. James zu<lb/> gehen entſchloſſen ſey.</p><lb/> <p>Es iſt ganz zuverlaͤßig, daß folgende Schiffe Befehl<lb/> erhalten haben, ſich zu Spithead zu verſammlen, und<lb/> nachher am weſtlichen Eingange des Canals zu kreuzen:<lb/> Royal Oak, Lenor und Torbay, von 74 Kanonen; So-<lb/> merſet, Aſia und Intrepid, von 64 Kanonen; die Fre-<lb/> gatten Glory und Thames von 32, und Pomona von<lb/> 18 Kanonen. Auch iſt vorgeſtern ein außerordentlicher<lb/> Expreſſer an den General Gage in America abgeſandt,<lb/> welcher daſelbſt das General-Commando uͤber die Eng-<lb/> liſche Armee hat. Den Spaniſchen und Franzoͤſiſchen<lb/><cb/> Miniſtern, welche ſich nach der Urſach des Auslaufens<lb/> der vorgedachten Flotte erkundiget, iſt zur Antwort ge-<lb/> geben worden, es geſchaͤhe in der Abſicht, die Seeleute<lb/> zu exerciren. 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Der Herzog von Mecklenburg-Strelitz hat<lb/> dem Hofe wiſſen laſſen, daß einige Umſtaͤnde ihm nicht<lb/> erlauben wollten, der Inſtallation in Perſon beyzuwoh-<lb/> nen, daher einer ſeiner ſich hier befindlichen Herren<lb/> Bruͤder ſeine Stelle vertreten wird. Die Zubereitun-<lb/> gen zu dieſer Ceremonie ſind außerordentlich. Zu Wind-<lb/> ſor ſind bereits alle Zimmer vermiethet. Ein Haus<lb/> koſtet auf 8 Tage jetzt daſelbſt 35 Pfund Sterl.</p><lb/> <p>Bey Hofe ſind uͤber den neulichen Brief des ſoge-<lb/> nannten Junius an den Herzog von Grafton Berath-<lb/> ſchlagungen gehalten worden. Einige Miniſter rathen<lb/> zur Proſecution; der Lord Kanzler aber glaubt, es waͤre<lb/> beſſer, wenn gar keine Notiz davon genommen wuͤrde.<lb/> Der Briefſteller muß ohne Zweifel ein großer Mann<lb/> ſeyn. 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2 Tuͤrken zu Gefangenen. Unſerer Seits ſind geblieben
3 Jaͤger; und bleßirt 1 Grendadier und 7 Jaͤger.
Der General-Major Potemkin legt in ſeinem Bericht
an den General-Feldmarſchall von der ausnehmenden
Bravour des Oberſt-Lieutenants, Fuͤrſten Kantimir,
da ſich derſelbe bey der Unternehmung auf Zimbra vor-
zuͤglich hervorgetan, ſo wie auch des Oberſtlieutenants
und Ritters Fabricien, das beſte Zeugniß ab, und ruͤhmt
ſodann auch den Oberſtlieutenant Tolſtoy; die Majors
Reck, Arſchenewsky, Liubimow, Rhebinder, Rachmanow
und Schidiowskoy; die Capitains Galachow und Teglew;
den Doniſchen Oberſtlieutenant Janow; von dem Kis-
laͤriſchen Adel den Iwan Goritſch und Awram Bogda-
now, und den ſeiner Tapferkeit wegen bekannten Star-
ſchina von den Saporogiſchen Truppen, Jakim Prone-
witſch.
London, den 2 und 5 Julii.
Den 1ſten dieſes, Abends um 7 Uhr, iſt der neuge-
bohrne Prinz zu St. James von dem Erzbiſchof von
Canterbury getauft worden. Es wurden ihm die Na-
men Ernſt Auguſt beygeleget. Die Gevattern waren,
der Prinz Ernſt von Mecklenburg-Strelitz, welcher in
Perſon gegenwaͤrtig war; der Prinz Mauritius von
Sachſen-Gotha, deſſen Stelle der Koͤnigl. Kammerherr,
Graf von Herlford, vertrat, und die Erbprinzeßinn von
Heſſen-Caſſel, fuͤr welche die Graͤfinn von Egremont,
Gemahlinn des Grafen von Bruͤhl, ſtand.
Was man von der Wahl der beyden Sheriffs von
London und der Grafſchaft Middleſex prophezeihet hatte,
iſt eingetroffen. Die Herren Wilkes und Bull ſind ge-
waͤhlt, und ihre Wahl iſt gebilliget worden. Der erſte
hat 2315, und der zweyte 2194 Stimmen gehabt. Das
Volk iſt außerordentlich vergnuͤgt uͤber dieſe Wahl, und
zwang des Abends verſchiedene Einwohner, ihre Haͤuſer
zu illuminiren. Man will wiſſen, daß der Koͤnig erklaͤrt
habe, er wuͤrde es nie zugeben, daß Wilkes, als ein
Menſch, der alle Achtung fuͤr ihn und einige Perſonen
ſeiner Familie aus den Augen geſetzt habe, und der ſich
ſeine Grobheiten zur Ehre anrechne, jemals in ſeiner
Gegenwart erſcheine. Der Dienſthabende Kammerherr
ſolle ihn allezeit anhoͤren, wenn ſein Amt ſeine Gegen-
wart im Pallaſt nothwendig mache.
Den 4ten waren die beyden Sheriffs dieſes Jahrs,
Baker und Martin, zu St. James, um dem Koͤnig die
Nachricht zu geben, daß die Buͤrgerſchaft von London
von neuem eine Remonſtranz, Bittſchrift und Addreſſe
an Se. Majeſtaͤt uͤbergeben wolle, und daß Dieſelben
geruhen moͤchten, einen Tag zu beſtimmen, an welchem
Sie ſelbige annehmen wollten. Nachdem ſie ſich 2 Stun-
den aufgehalten, brachte ihnen ein Kammerherr die
Antwort, daß der Koͤnig am Mittewochen, als den 10ten
dieſes, die Remonſtranz annehmen wolle. Hierauf hat
der Lord Mayor bekannt gemacht, daß er an dieſem
Tage um 12 Uhr von Guildhall nach St. James zu
gehen entſchloſſen ſey.
Es iſt ganz zuverlaͤßig, daß folgende Schiffe Befehl
erhalten haben, ſich zu Spithead zu verſammlen, und
nachher am weſtlichen Eingange des Canals zu kreuzen:
Royal Oak, Lenor und Torbay, von 74 Kanonen; So-
merſet, Aſia und Intrepid, von 64 Kanonen; die Fre-
gatten Glory und Thames von 32, und Pomona von
18 Kanonen. Auch iſt vorgeſtern ein außerordentlicher
Expreſſer an den General Gage in America abgeſandt,
welcher daſelbſt das General-Commando uͤber die Eng-
liſche Armee hat. Den Spaniſchen und Franzoͤſiſchen
Miniſtern, welche ſich nach der Urſach des Auslaufens
der vorgedachten Flotte erkundiget, iſt zur Antwort ge-
geben worden, es geſchaͤhe in der Abſicht, die Seeleute
zu exerciren. Andere wollen, es waͤre ein Geheimniß
darunter, welches ſich entdecken wuͤrde, wenn die Schiffe
ausgelaufen waͤren. Indeſſen iſt noch niemand zum
Commando ernennet.
Die Nachricht, als wenn 7 Rußiſche Kriegsſchiffe in
dem Canal waͤren geſehen worden, iſt, wie man leicht
denken konnte, ungegruͤndet.
Den 29ſten vorigen Monats wurde in der Koͤniginn
Pallaſt ein wohlgebildeter Knabe von etwa 2 Monat
in einem Korbe gefunden, welchen Se. Majeſtaͤt, der
Koͤnig, einer Amme zuſtellen, und ihm den Namen George
beylegen laſſen. Es ſoll ein Brief in dem Korbe ge-
weſen ſeyn, von deſſen Inhalt aber eben ſo wenig als
von der Perſon, die den Korb gebracht, bekannt ge-
worden.
Die Einfuhr des Habers aus der Fremde nach London
iſt frey gegeben worden.
Folgendes iſt eine Liſte der Ritter vom blauen Bande,
die noch nicht inſtalliret ſind, um derentwillen die In-
ſtallation zu Windſor angeſtellet wird. Der Prinz von
Wallis, der Biſchof von Osnabruͤck, der Herzog von Cum-
berland, der Herzog von Mecklenburg-Strelitz, der Erb-
Prinz von Braunſchweig, der Herzog von Grafton, der
Herzog von Marlborough, der Graf von Albemarle, der
geſtern von Paris hier angekommen, und der Graf von
Gower. Der Herzog von Mecklenburg-Strelitz hat
dem Hofe wiſſen laſſen, daß einige Umſtaͤnde ihm nicht
erlauben wollten, der Inſtallation in Perſon beyzuwoh-
nen, daher einer ſeiner ſich hier befindlichen Herren
Bruͤder ſeine Stelle vertreten wird. Die Zubereitun-
gen zu dieſer Ceremonie ſind außerordentlich. Zu Wind-
ſor ſind bereits alle Zimmer vermiethet. Ein Haus
koſtet auf 8 Tage jetzt daſelbſt 35 Pfund Sterl.
Bey Hofe ſind uͤber den neulichen Brief des ſoge-
nannten Junius an den Herzog von Grafton Berath-
ſchlagungen gehalten worden. Einige Miniſter rathen
zur Proſecution; der Lord Kanzler aber glaubt, es waͤre
beſſer, wenn gar keine Notiz davon genommen wuͤrde.
Der Briefſteller muß ohne Zweifel ein großer Mann
ſeyn. In ſeinen Briefen iſt weit mehr wider den Koͤ-
nig und die Regierung geſagt, als in Nr. 45. des North-
Briton von Wilkes.
Die Oſtindiſche Compagnie hat einen Expreſſen von
Madraß uͤber Land erhalten, und dieſer bringt lauter
erwuͤnſchte Zeitungen von der bluͤhenden Engliſchen
Handlung in Oſtindien mit. Die Nabobs beeifern ſich
alle um die Freundſchaft der Compagnie, und ihre
Macht wird eben ſo ſehr gefuͤrchtet, als geehrt. Dies
macht in England und Holland neuen Muth, den Oſtin-
diſchen Stock hoͤher zu treiben. Jetzt iſt er 226 pr. Ct.
Geſtern kam der Chevalier d’Eon zum Lord Mayor,
und beſchwor in ſeiner Gegenwart eine Declaration,
welche er ſelbſt in Franzoͤſiſcher Sprache aufgeſetzt hatte.
Der Inhalt derſelben war uͤberhaupt, daß er in keinem
Stuͤcke einigen Antheil an den Policen und Wetten
habe, die ſeinetwegen geſchehen waͤren, und daß er ſie
fuͤr niedertraͤchtige Beleidigungen ſeiner Perſon anſaͤhe.
Er wuͤrde auch in Abſicht ſeines Geſchlechts niemals
einige Unterhandlung vornehmen, ob ihm gleich dafuͤr
eine Summe von 25000 Pf. Sterl. angeboten worden.
Seine Reiſe habe er bloß ſeiner Geſundheit und beſon-
derer Angelegenheiten wegen gethan.
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(2014-07-07T12:30:46Z)
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