Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 112, Hamburg, 15. Juli 1789.

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite
[Spaltenumbruch]
Das ganz Briggschiff, Apparence, von Föhrenholz, alt 9 Jahr,
groß 64 Lasten.

(Liegen beyde zu Stockholm.)

Das ganze Briggschiff, Mars, von Föhrenholz, alt 9 Jahr,
groß 111 Lasten. (Liegt im Haven zu Ma[unleserliches Material]strand)
Dito Schaluppschiff, Herdinnan, von Föhrenholz, alt 4 Jahr,
groß 25 Lasten. (Liegt zu Landskrona.)
Dito Jachtschiff, Britta Maria, von Eichenholz, alt 13 Jahr,
groß 14 Lasten. (Liegt zu Thorekow, auf Gothland.)

und zwar in dem Stande, worinn sich besagte Schiffe
und Fahrzeuge anjetzo befinden, und an ihren mitbe-
nannten Liegeplätzen in Augenschein genommen werden
können, gleichwie dann auch von derselben Jnventarien
auf vorbesagtem Comtoir beliebige Einsicht zu nehmen ist.




Wir Bürgermeister und Rath der Vorderstadt Güstrow, im
Herzogthum Mecklenburg, haben auf Anhalten der Lockevitz-
schen
Erb-Jnteressenten, mit Zustimmung des Provisors
Knöchel, als Executor[i]s Testament, zur anderweiten Licita-
tion derer in der Lockevitzschen Verlassenschaft befindlichen
Grundstücke:

I. Haus, Scheure und Gärten.
1) Das mitten in der Stadt am Pfarrkirchhof zu einer Au-
berge völlig eingerichtetes Wohnhaus, welches bis diese
Stunde als ein berühmtes Wirthshaus bekannt ist.
Hierinn befindet sich:
a) in der untersten Etage eine große Gaststube mit dabey
befindlicher Kammer und Alcove, zwey geräumige vorne
an der Straße belegene Stuben, eine Comtoirstube
mit einer Kaufmannsbude nach der andern Straße;
eine große Diele zu zweyen Eingängen zum Hause;
eine Gesindestube zu Bedienten und Knechten; eine
Speisekammer; eine große Küche; ein Keller.

b) Jn der Zweyten Etage: Wiederum 2 große Stuben
nach der Vorderstraße, 4 kleinere Stuben nach der
Seitenstraße, und 3 Gesinde-Schlafkammern, wie auch
ein Kornboden.

c) Jn dem dritten Stockwerk: Zwey große Hausböden
über einander.

Ferner gehöret dazu eine doppelte Auf- und Abfahrt zum
Hofe. Der Hofplatz enthält den Raum zu vielen Wägen,
und darauf ist ein im Winkel gebautes Stallgebäude von
8 separirten Ställen zu vielen Gespann Pferden, und
über diese Ställe sind zureichende Heu- und Kaffböden.

2) Eine vor dem Hageboickschen Thor zwischen Herrn Com-
merzienraths Flügel Garten und Turbans Hause bele-
gene Scheure.

3) Ein ziemlich großer Garten zur Wirthschaft, mit Obstbäu-
men und Lusthause, bey vorstehender Scheure, kann aber
besonders verkauft werden.

4) Eine Scheure, nebst Garten, am Todtendamm, an der
Ecke bey Brauers Jahnck Scheure belegen.

II. Aecker, jedoch ohne Einschnitt.
5) Drey Morgen am Sumpf, zwischen Bäcker Eschendurg
und Brauer Blohm.

6) Anderthalb Morgen am Sternberger Wege, zwischen
Fallenkampff Breslach und Küster Rath; hiebey ist ein
klein Wiesenflach.

7) Anderthalb Morgen am Kuhlen Wege, zwischen Kipner
und Jarchow.

8) Drey Morgen an die Lehmkuhle an der Strentzer Scheide
zwischen Brauer Jahnck und Pfarrkirchen-Acker.

9) Drey Morgen am Schweinsbrinck, zwischen Gerds und
Kirchner.

10) Drey Morgen beym Armenhause, zwischen Knuthen
und Secretair Jürgens Acker.

III. Wiesen auf der sogenannten Bollenwiese, gleichfalls ohne
Einschnitt.
11) Eine Wiese zwischen Burgwedel und Stadt-Kämmerey
Wiese von 5 Fuder.

12) Eine Wiese zwischen Bäcker Sommer
und Brauer Blohm.

13) Eine Wiese, auf beyden Seiten Brauer
Blohm.

14) Eine Wiese, gleichfalls zwischen Brauer
Blohm.
Jede dieser drey
Wiesen von ein
Fuder.

den 24sten Julii a. c. anberahmet; wie dann auch, wenn
Kauf-Liebhabere vorspecificirte Grundstücke insgesammt zu er-
[Spaltenumbruch] kaufen Lust hätten, und das offerirte Quantum, in Verglei-
chung mit dem auf jedes Stück geschehenen Both, anne mlich
gefunden würde, der Zuschlag sowol in dem einen als andern
Fall sogleich geschehen, und auf instehenden Michaelis die Tra-
dition erfolgen kann. Die Zahlungs-Conditiones sind der Bil-
ligkeit gemäß eingerichtet, und können bey dem Stadt-Secre-
tario allemal eingesehen werden; dahero die Kauflustigen sich
24sten Julii a. c. zu Rathhause einfinden, und Both und am
Ueberboth pflegen wollen.


Bürgermeister und Rath daselbst.
A. F. Tarnow, Secretair.   



Edictal-Citation.

Von dem Magistrat der Herzogl. Braunschweigischen Stadt
Gandersheim wird mit Landesherrlicher Genehmigung der seit
geraumen Jahren ohne Nachricht von sich hören zu lassen ab-
wesende Musikanten-Geselle, August Wilhelm Quitzruh, oder
dessen etwanige Leibes-Erben, edictaliter citirt, dinnen hier
und den 22sten August dieses Jahres daselbst entweder in Per-
son oder durch genugsam Bevollmächtigte vor Gericht zu er-
scheinen, daß für ihn vorhandene in 48 Rthlr. 15 Gr. 2 Pfen.
bestehende Vermögen, nach Abzug der auf diese Edictales zu
verwendenden Kosten, in Empfang zu nehmen, im Nichter-
scheinungsfall aber zu gewärtigen, daß er pro mortuo erklärt,
und sein Vermogen den nächsten sich legitimirenden Anver-
wandten verabfolget werden soll.


Stadt-Magistrat hieselbst.
Kellner, Dr.



Demnach dem hiesigen Einwohner, Johann Christoph
Frohlich, zwischen dem 16ten und 21sten vorigen Monats, aus
einem verschlossenen Kasten diebischer Weise die Summe von
950 Rthlr. aus folgenden Geldsorten, als: nämlich aus
500 Rthlr. in doppelten, und 300 Rthlr. in einfachen Pistolen
und einigen Ducaten, 100 Rthlr. Hannöverisches Cassengeld,
und 50 Rthlr. allerhand coursirende Silbermünze bestehend,
entwendet worden; auch gegründete Vermuthung vorhanden,
daß dieser beträchtliche Diebstahl von einem in demselben
Hause, wo er begangen, wohnhaft gewesenen Handschuh- und
Hosenmacher-Gesellen, welcher sich den 18ten Junii d. J. von
hier entfernet, und nach Hannover zu reisen vorgegeben, aber
statt dessen eingezogener Erkundigung gemäß, nach vorherge-
gangener bey einem Juden in Rühden, Stift Hildesheim, ge-
schehener Verwechselung seiner Kleider, daselbst ein Pferd ge-
miethet, und nach Lutter, am Barenberge, sich verfüget, um
von da, mittelst der Post, nach Braunschweig zu reisen, unter-
nommen sey. Hiesigem Magistrat aber äußerst daran gelegen,
daß dieser verdächtige Mensch zur gefänglichen Haft, und nach
der Ueberführung, zur gebührenden Strafe gezogen werden:
Als werden hiedurch jedes Orts Obrigkeiten respective gezie-
mend gebeten und requirirt, auf diesen Menschen "welcher
" seiner Angabe und bey sich habenden von Maynz datirten
" Kundschaft nach, Christoph Karch heißt, unweit Stuttgardt
" gebürtig, zwischen 28 und 30 Jahr alt, von mittlerer Größe
" und untersetziger Statur ist, ein rundes gelbliches Angesicht,
" mit bläulichen Augen, schwarzen Augenbraunen und Bart
" hat, dessen braune in schwarzlich fallende Haare er in einem
" langen Haarzopf zu tragen gewohnt, vorzüglich aber daran
" lenutlich ist, daß er nach der rechten Seite zu in der Ober-
" Lippe eine sehr sichtbare Narbe hat, nach Verwechselung
" seiner Kleider auch anjetzt einen blauen tuchenen Ueberrock,
" mit einem kleinen Kragen, und Knöpfe von nämlicher Farbe,
" an welchem das Unterfutter von dunkeler Farbe als der Rock
" selbst ist, eine gewirkte moderne weiß, roth und bräunlich
" gestreifte Weste, schwarze manschesterne Hosen und Stiefeln,
" deren Stülpen aufgezogen werden können, tragen soll," zu
achten, und in Betretungsfall derer Gerichts-Bezirke, solchen
sofort arretiren zu lassen, und uns schleunige Nachricht zu er-
theilen; Wir werden, nebst Erstattung der etwanigen unkosten,
diese Gefälligkeit jederzeit zu erwiedern bereit seyn.


Bürgermeister und Rath hieselbst.
Senat. nne.
Dieterichs.   
Fürstl. Rath, qua Syndicus.
[Ende Spaltensatz]
[Spaltenumbruch]
Das ganz Briggſchiff, Apparence, von Föhrenholz, alt 9 Jahr,
groß 64 Laſten.

(Liegen beyde zu Stockholm.)

Das ganze Briggſchiff, Mars, von Föhrenholz, alt 9 Jahr,
groß 111 Laſten. (Liegt im Haven zu Ma[unleserliches Material]ſtrand)
Dito Schaluppſchiff, Herdinnan, von Föhrenholz, alt 4 Jahr,
groß 25 Laſten. (Liegt zu Landskrona.)
Dito Jachtſchiff, Britta Maria, von Eichenholz, alt 13 Jahr,
groß 14 Laſten. (Liegt zu Thorekow, auf Gothland.)

und zwar in dem Stande, worinn ſich beſagte Schiffe
und Fahrzeuge anjetzo befinden, und an ihren mitbe-
nannten Liegeplätzen in Augenſchein genommen werden
können, gleichwie dann auch von derſelben Jnventarien
auf vorbeſagtem Comtoir beliebige Einſicht zu nehmen iſt.




Wir Bürgermeiſter und Rath der Vorderſtadt Güſtrow, im
Herzogthum Mecklenburg, haben auf Anhalten der Lockevitz-
ſchen
Erb-Jntereſſenten, mit Zuſtimmung des Proviſors
Knöchel, als Executor[i]s Teſtament, zur anderweiten Licita-
tion derer in der Lockevitzſchen Verlaſſenſchaft befindlichen
Grundſtücke:

I. Haus, Scheure und Gärten.
1) Das mitten in der Stadt am Pfarrkirchhof zu einer Au-
berge völlig eingerichtetes Wohnhaus, welches bis dieſe
Stunde als ein berühmtes Wirthshaus bekannt iſt.
Hierinn befindet ſich:
a) in der unterſten Etage eine große Gaſtſtube mit dabey
befindlicher Kammer und Alcove, zwey geräumige vorne
an der Straße belegene Stuben, eine Comtoirſtube
mit einer Kaufmannsbude nach der andern Straße;
eine große Diele zu zweyen Eingängen zum Hauſe;
eine Geſindeſtube zu Bedienten und Knechten; eine
Speiſekammer; eine große Küche; ein Keller.

b) Jn der Zweyten Etage: Wiederum 2 große Stuben
nach der Vorderſtraße, 4 kleinere Stuben nach der
Seitenſtraße, und 3 Geſinde-Schlafkammern, wie auch
ein Kornboden.

c) Jn dem dritten Stockwerk: Zwey große Hausböden
über einander.

Ferner gehöret dazu eine doppelte Auf- und Abfahrt zum
Hofe. Der Hofplatz enthält den Raum zu vielen Wägen,
und darauf iſt ein im Winkel gebautes Stallgebäude von
8 ſeparirten Ställen zu vielen Geſpann Pferden, und
über dieſe Ställe ſind zureichende Heu- und Kaffböden.

2) Eine vor dem Hageboickſchen Thor zwiſchen Herrn Com-
merzienraths Flügel Garten und Turbans Hauſe bele-
gene Scheure.

3) Ein ziemlich großer Garten zur Wirthſchaft, mit Obſtbäu-
men und Luſthauſe, bey vorſtehender Scheure, kann aber
beſonders verkauft werden.

4) Eine Scheure, nebſt Garten, am Todtendamm, an der
Ecke bey Brauers Jahnck Scheure belegen.

II. Aecker, jedoch ohne Einſchnitt.
5) Drey Morgen am Sumpf, zwiſchen Bäcker Eſchendurg
und Brauer Blohm.

6) Anderthalb Morgen am Sternberger Wege, zwiſchen
Fallenkampff Breslach und Küſter Rath; hiebey iſt ein
klein Wieſenflach.

7) Anderthalb Morgen am Kuhlen Wege, zwiſchen Kipner
und Jarchow.

8) Drey Morgen an die Lehmkuhle an der Strentzer Scheide
zwiſchen Brauer Jahnck und Pfarrkirchen-Acker.

9) Drey Morgen am Schweinsbrinck, zwiſchen Gerds und
Kirchner.

10) Drey Morgen beym Armenhauſe, zwiſchen Knuthen
und Secretair Jürgens Acker.

III. Wieſen auf der ſogenannten Bollenwieſe, gleichfalls ohne
Einſchnitt.
11) Eine Wieſe zwiſchen Burgwedel und Stadt-Kämmerey
Wieſe von 5 Fuder.

12) Eine Wieſe zwiſchen Bäcker Sommer
und Brauer Blohm.

13) Eine Wieſe, auf beyden Seiten Brauer
Blohm.

14) Eine Wieſe, gleichfalls zwiſchen Brauer
Blohm.
Jede dieſer drey
Wieſen von ein
Fuder.

den 24ſten Julii a. c. anberahmet; wie dann auch, wenn
Kauf-Liebhabere vorſpecificirte Grundſtücke insgeſammt zu er-
[Spaltenumbruch] kaufen Luſt hätten, und das offerirte Quantum, in Verglei-
chung mit dem auf jedes Stück geſchehenen Both, anne mlich
gefunden würde, der Zuſchlag ſowol in dem einen als andern
Fall ſogleich geſchehen, und auf inſtehenden Michaelis die Tra-
dition erfolgen kann. Die Zahlungs-Conditiones ſind der Bil-
ligkeit gemäß eingerichtet, und können bey dem Stadt-Secre-
tario allemal eingeſehen werden; dahero die Kaufluſtigen ſich
24ſten Julii a. c. zu Rathhauſe einfinden, und Both und am
Ueberboth pflegen wollen.


Bürgermeiſter und Rath daſelbſt.
A. F. Tarnow, Secretair.   



Edictal-Citation.

Von dem Magiſtrat der Herzogl. Braunſchweigiſchen Stadt
Gandersheim wird mit Landesherrlicher Genehmigung der ſeit
geraumen Jahren ohne Nachricht von ſich hören zu laſſen ab-
weſende Muſikanten-Geſelle, Auguſt Wilhelm Quitzruh, oder
deſſen etwanige Leibes-Erben, edictaliter citirt, dinnen hier
und den 22ſten Auguſt dieſes Jahres daſelbſt entweder in Per-
ſon oder durch genugſam Bevollmächtigte vor Gericht zu er-
ſcheinen, daß für ihn vorhandene in 48 Rthlr. 15 Gr. 2 Pfen.
beſtehende Vermögen, nach Abzug der auf dieſe Edictales zu
verwendenden Koſten, in Empfang zu nehmen, im Nichter-
ſcheinungsfall aber zu gewärtigen, daß er pro mortuo erklärt,
und ſein Vermogen den nächſten ſich legitimirenden Anver-
wandten verabfolget werden ſoll.


Stadt-Magiſtrat hieſelbſt.
Kellner, Dr.



Demnach dem hieſigen Einwohner, Johann Chriſtoph
Frohlich, zwiſchen dem 16ten und 21ſten vorigen Monats, aus
einem verſchloſſenen Kaſten diebiſcher Weiſe die Summe von
950 Rthlr. aus folgenden Geldſorten, als: nämlich aus
500 Rthlr. in doppelten, und 300 Rthlr. in einfachen Piſtolen
und einigen Ducaten, 100 Rthlr. Hannöveriſches Caſſengeld,
und 50 Rthlr. allerhand courſirende Silbermünze beſtehend,
entwendet worden; auch gegründete Vermuthung vorhanden,
daß dieſer beträchtliche Diebſtahl von einem in demſelben
Hauſe, wo er begangen, wohnhaft geweſenen Handſchuh- und
Hoſenmacher-Geſellen, welcher ſich den 18ten Junii d. J. von
hier entfernet, und nach Hannover zu reiſen vorgegeben, aber
ſtatt deſſen eingezogener Erkundigung gemäß, nach vorherge-
gangener bey einem Juden in Rühden, Stift Hildesheim, ge-
ſchehener Verwechſelung ſeiner Kleider, daſelbſt ein Pferd ge-
miethet, und nach Lutter, am Barenberge, ſich verfüget, um
von da, mittelſt der Poſt, nach Braunſchweig zu reiſen, unter-
nommen ſey. Hieſigem Magiſtrat aber äußerſt daran gelegen,
daß dieſer verdächtige Menſch zur gefänglichen Haft, und nach
der Ueberführung, zur gebührenden Strafe gezogen werden:
Als werden hiedurch jedes Orts Obrigkeiten reſpective gezie-
mend gebeten und requirirt, auf dieſen Menſchen “welcher
“ ſeiner Angabe und bey ſich habenden von Maynz datirten
“ Kundſchaft nach, Chriſtoph Karch heißt, unweit Stuttgardt
“ gebürtig, zwiſchen 28 und 30 Jahr alt, von mittlerer Größe
“ und unterſetziger Statur iſt, ein rundes gelbliches Angeſicht,
“ mit bläulichen Augen, ſchwarzen Augenbraunen und Bart
“ hat, deſſen braune in ſchwarzlich fallende Haare er in einem
“ langen Haarzopf zu tragen gewohnt, vorzüglich aber daran
“ lenutlich iſt, daß er nach der rechten Seite zu in der Ober-
“ Lippe eine ſehr ſichtbare Narbe hat, nach Verwechſelung
“ ſeiner Kleider auch anjetzt einen blauen tuchenen Ueberrock,
“ mit einem kleinen Kragen, und Knöpfe von nämlicher Farbe,
“ an welchem das Unterfutter von dunkeler Farbe als der Rock
“ ſelbſt iſt, eine gewirkte moderne weiß, roth und bräunlich
“ geſtreifte Weſte, ſchwarze manſcheſterne Hoſen und Stiefeln,
“ deren Stülpen aufgezogen werden können, tragen ſoll,” zu
achten, und in Betretungsfall derer Gerichts-Bezirke, ſolchen
ſofort arretiren zu laſſen, und uns ſchleunige Nachricht zu er-
theilen; Wir werden, nebſt Erſtattung der etwanigen unkoſten,
dieſe Gefälligkeit jederzeit zu erwiedern bereit ſeyn.


Bürgermeiſter und Rath hieſelbſt.
Senat. nne.
Dieterichs.   
Fürſtl. Rath, qua Syndicus.
[Ende Spaltensatz]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <floatingText>
          <body>
            <div type="jAnnouncements">
              <div type="jAn">
                <list>
                  <pb facs="#f0006" n="[6]"/>
                  <cb/>
                  <item> <hi rendition="#fr">Das ganz Brigg&#x017F;chiff,
                                             Apparence, von Föhrenholz, alt 9 Jahr,<lb/>
groß
                                             64 La&#x017F;ten.</hi> </item>
                </list><lb/>
                <p> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#c">(Liegen beyde zu Stockholm.)</hi> </hi> </p><lb/>
                <list>
                  <item> <hi rendition="#fr">Das ganze Brigg&#x017F;chiff, Mars,
                                             von Föhrenholz, alt 9 Jahr,<lb/>
groß 111
                                             La&#x017F;ten. (Liegt im Haven zu
                                         Ma<gap reason="illegible"/>&#x017F;trand)</hi> </item><lb/>
                  <item> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#aq">Dito</hi> Schalupp&#x017F;chiff, Herdinnan, von
                                             Föhrenholz, alt 4 Jahr,<lb/>
groß 25
                                             La&#x017F;ten. (Liegt zu Landskrona.)</hi> </item><lb/>
                  <item> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#aq">Dito</hi> Jacht&#x017F;chiff, Britta Maria, von Eichenholz, alt 13
                                             Jahr,<lb/>
groß 14 La&#x017F;ten. (Liegt zu Thorekow, auf
                                             Gothland.)<lb/></hi> </item>
                </list>
                <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">und zwar in dem Stande,
                                             worinn &#x017F;ich be&#x017F;agte Schiffe<lb/>
und
                                             Fahrzeuge anjetzo befinden, und an ihren
                                             mitbe-<lb/>
nannten Liegeplätzen in Augen&#x017F;chein
                                             genommen werden<lb/>
können, gleichwie dann auch von
                                             der&#x017F;elben Jnventarien<lb/>
auf vorbe&#x017F;agtem
                                             Comtoir beliebige Ein&#x017F;icht zu nehmen
                                             i&#x017F;t.</hi> </hi> </p>
              </div><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
              <div type="jAn">
                <head> <hi rendition="#fr">Wir Bürgermei&#x017F;ter und Rath der Vorder&#x017F;tadt
                         Gü&#x017F;trow, im<lb/>
Herzogthum Mecklenburg, haben auf Anhalten
                         der <hi rendition="#fr">Lockevitz-<lb/>
&#x017F;chen</hi> Erb-Jntere&#x017F;&#x017F;enten, mit Zu&#x017F;timmung des
                             Provi&#x017F;ors<lb/><hi rendition="#fr">Knöchel,</hi> als <hi rendition="#aq">Executor<supplied cert="low">i</supplied>s Te&#x017F;tament,</hi> zur anderweiten
                         Licita-<lb/>
tion derer in der <hi rendition="#fr">Lockevitz&#x017F;chen</hi> Verla&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft
                         befindlichen<lb/>
Grund&#x017F;tücke:</hi> </head><lb/>
                <p> <hi rendition="#fr">
                    <list>
                      <item> <hi rendition="#aq">I.</hi> <hi rendition="#fr">Haus, Scheure und Gärten.</hi><lb/>
                        <list>
                          <item> <hi rendition="#fr">1) Das mitten in der Stadt am Pfarrkirchhof zu einer
                                     Au-<lb/>
berge völlig eingerichtetes <hi rendition="#fr">Wohnhaus,</hi> welches bis die&#x017F;e<lb/>
Stunde als ein
                                     berühmtes Wirthshaus bekannt i&#x017F;t.<lb/>
Hierinn
                                     befindet &#x017F;ich:<lb/></hi> <list>
                              <item> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#aq">a)</hi> in der unter&#x017F;ten
                                             Etage eine große Ga&#x017F;t&#x017F;tube mit
                                             dabey<lb/>
befindlicher Kammer und Alcove, zwey
                                             geräumige vorne<lb/>
an der Straße belegene
                                             Stuben, eine Comtoir&#x017F;tube<lb/>
mit einer
                                             Kaufmannsbude nach der andern Straße;<lb/>
eine große
                                             Diele zu zweyen Eingängen zum
                                             Hau&#x017F;e;<lb/>
eine Ge&#x017F;inde&#x017F;tube zu
                                             Bedienten und Knechten; eine<lb/>
Spei&#x017F;ekammer;
                                             eine große Küche; ein Keller.</hi> </item><lb/>
                              <item> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#aq">b)</hi> Jn der Zweyten Etage:
                                             Wiederum 2 große Stuben<lb/>
nach der
                                             Vorder&#x017F;traße, 4 kleinere Stuben nach
                                             der<lb/>
Seiten&#x017F;traße, und 3
                                             Ge&#x017F;inde-Schlafkammern, wie auch<lb/>
ein
                                             Kornboden.</hi> </item><lb/>
                              <item> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#aq">c)</hi> Jn dem dritten Stockwerk:
                                             Zwey große Hausböden<lb/>
über
                                             einander.</hi> </item>
                            </list><lb/> <hi rendition="#fr">Ferner gehöret dazu eine doppelte Auf- und
                                             Abfahrt zum<lb/>
Hofe. Der Hofplatz enthält den
                                             Raum zu vielen Wägen,<lb/>
und darauf i&#x017F;t
                                             ein im Winkel gebautes Stallgebäude von<lb/>
8
                                             &#x017F;eparirten Ställen zu vielen
                                             Ge&#x017F;pann Pferden, und<lb/>
über
                                             die&#x017F;e Ställe &#x017F;ind zureichende Heu-
                                             und Kaffböden.</hi> </item>
                        </list>
                        <list><lb/>
                          <item> <hi rendition="#fr">2) Eine vor dem Hageboick&#x017F;chen Thor zwi&#x017F;chen
                                     Herrn Com-<lb/>
merzienraths <hi rendition="#fr">Flügel</hi> Garten und <hi rendition="#fr">Turbans</hi> Hau&#x017F;e bele-<lb/>
gene <hi rendition="#fr">Scheure.</hi></hi> </item>
                        </list>
                        <list><lb/>
                          <item> <hi rendition="#fr">3) Ein ziemlich großer <hi rendition="#fr">Garten</hi> zur Wirth&#x017F;chaft, mit
                                                   Ob&#x017F;tbäu-<lb/>
men und
                                                   Lu&#x017F;thau&#x017F;e, bey vor&#x017F;tehender
                                                   Scheure, kann aber<lb/>
be&#x017F;onders verkauft
                                                   werden.</hi> </item><lb/>
                        </list>
                        <list>
                          <item> <hi rendition="#fr">4) Eine <hi rendition="#fr">Scheure,</hi> neb&#x017F;t <hi rendition="#fr">Garten,</hi> am Todtendamm, an der<lb/>
Ecke
                                     bey Brauers <hi rendition="#fr">Jahnck</hi> Scheure
                                     belegen.</hi> </item>
                        </list>
                      </item>
                      <item><lb/>
                        <list>
                          <item><hi rendition="#aq">II.</hi><hi rendition="#fr">Aecker,</hi> jedoch ohne <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Ein&#x017F;chnitt.</hi></hi><lb/><list><item>5) <hi rendition="#fr">Drey Morgen</hi> am Sumpf,
                                     zwi&#x017F;chen Bäcker <hi rendition="#fr">E&#x017F;chendurg</hi><lb/>
und Brauer <hi rendition="#fr">Blohm.</hi></item><lb/><item>6) <hi rendition="#fr">Anderthalb Morgen</hi> am Sternberger
                                     Wege, zwi&#x017F;chen<lb/><hi rendition="#fr">Fallenkampff
                                         Breslach</hi> und Kü&#x017F;ter <hi rendition="#fr">Rath;</hi> hiebey i&#x017F;t ein<lb/>
klein
                                     Wie&#x017F;enflach.</item><lb/><item>7) <hi rendition="#fr">Anderthalb Morgen</hi> am Kuhlen Wege,
                                     zwi&#x017F;chen <hi rendition="#fr">Kipner</hi><lb/>
und <hi rendition="#fr">Jarchow.</hi></item><lb/><item>8) <hi rendition="#fr">Drey Morgen</hi> an die Lehmkuhle an
                                     der Strentzer Scheide<lb/>
zwi&#x017F;chen Brauer <hi rendition="#fr">Jahnck</hi> und Pfarrkirchen-Acker.</item><lb/><item>9) <hi rendition="#fr">Drey Morgen</hi> am Schweinsbrinck,
                                     zwi&#x017F;chen <hi rendition="#fr">Gerds</hi> und<lb/><hi rendition="#fr">Kirchner.</hi></item><lb/><item>10) <hi rendition="#fr">Drey Morgen</hi> beym
                                     Armenhau&#x017F;e, zwi&#x017F;chen <hi rendition="#fr">Knuthen</hi><lb/>
und Secretair <hi rendition="#fr">Jürgens</hi> Acker.</item></list></item><lb/>
                          <item><hi rendition="#aq">III.</hi><hi rendition="#fr">Wie&#x017F;en</hi> auf der &#x017F;ogenannten
                             Bollenwie&#x017F;e, gleichfalls ohne<lb/><hi rendition="#fr">Ein&#x017F;chnitt.</hi><lb/><list><item>11) Eine <hi rendition="#fr">Wie&#x017F;e</hi> zwi&#x017F;chen
                                     Burgwedel und Stadt-Kämmerey<lb/>
Wie&#x017F;e von 5
                                     Fuder.</item><lb/><item><list rendition="#rightBraced"><item>12) Eine <hi rendition="#fr">Wie&#x017F;e</hi> zwi&#x017F;chen
                                     Bäcker <hi rendition="#fr">Sommer</hi><lb/>
und Brauer <hi rendition="#fr">Blohm.</hi></item><lb/><item>13) Eine <hi rendition="#fr">Wie&#x017F;e,</hi> auf beyden
                                     Seiten Brauer<lb/><hi rendition="#fr">Blohm.</hi></item><lb/><item>14) Eine <hi rendition="#fr">Wie&#x017F;e,</hi> gleichfalls
                                     zwi&#x017F;chen Brauer<lb/><hi rendition="#fr">Blohm.</hi></item></list>
                                     Jede die&#x017F;er
                                     drey<lb/>
Wie&#x017F;en von ein<lb/>
Fuder.</item></list>
                         </item>
                        </list>
                      </item>
                    </list>
                  </hi> </p><lb/>
                <p> <hi rendition="#fr">den 24&#x017F;ten Julii <hi rendition="#aq">a. c.</hi> anberahmet; wie dann
                         auch, wenn<lb/>
Kauf-Liebhabere vor&#x017F;pecificirte
                         Grund&#x017F;tücke insge&#x017F;ammt zu er-<lb/><cb/>
kaufen Lu&#x017F;t
                         hätten, und das offerirte Quantum, in Verglei-<lb/>
chung mit dem auf
                         jedes Stück ge&#x017F;chehenen Both, anne mlich<lb/>
gefunden
                         würde, der Zu&#x017F;chlag &#x017F;owol in dem einen als
                         andern<lb/>
Fall &#x017F;ogleich ge&#x017F;chehen, und auf in&#x017F;tehenden
                         Michaelis die Tra-<lb/>
dition erfolgen kann. Die Zahlungs-Conditiones
                         &#x017F;ind der Bil-<lb/>
ligkeit gemäß eingerichtet, und
                         können bey dem Stadt-Secre-<lb/>
tario allemal einge&#x017F;ehen
                         werden; dahero die Kauflu&#x017F;tigen &#x017F;ich<lb/>
24&#x017F;ten Julii <hi rendition="#aq">a. c.</hi> zu Rathhau&#x017F;e einfinden, und Both
                         und am<lb/>
Ueberboth pflegen wollen.</hi> </p>
                <closer>
                  <dateline> <hi rendition="#fr">&#x017F;trow, den
                         29&#x017F;ten Junii 1789.</hi> </dateline><lb/>
                  <signed> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Bürgermei&#x017F;ter und Rath
                                 da&#x017F;elb&#x017F;t.</hi></hi><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i #right">A. F. Tarnow,</hi></hi> Secretair.<space dim="horizontal"/></hi> </signed>
                </closer>
              </div><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
              <div type="jAn">
                <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Edictal-Citation.</hi> </hi> </head><lb/>
                <p> <hi rendition="#fr">Von dem Magi&#x017F;trat der Herzogl.
                                         Braun&#x017F;chweigi&#x017F;chen Stadt<lb/>
Gandersheim wird
                                         mit Landesherrlicher Genehmigung der
                                         &#x017F;eit<lb/>
geraumen Jahren ohne Nachricht von
                                         &#x017F;ich hören zu la&#x017F;&#x017F;en
                                         ab-<lb/>
we&#x017F;ende Mu&#x017F;ikanten-Ge&#x017F;elle,
                                         Augu&#x017F;t Wilhelm Quitzruh,
                                         oder<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en etwanige Leibes-Erben,
                                         edictaliter citirt, dinnen hier<lb/>
und den 22&#x017F;ten
                                         Augu&#x017F;t die&#x017F;es Jahres da&#x017F;elb&#x017F;t
                                         entweder in Per-<lb/>
&#x017F;on oder durch genug&#x017F;am
                                         Bevollmächtigte vor Gericht zu er-<lb/>
&#x017F;cheinen, daß
                                         für ihn vorhandene in 48 Rthlr. 15 Gr. 2
                                         Pfen.<lb/>
be&#x017F;tehende Vermögen, nach Abzug der auf
                                         die&#x017F;e <hi rendition="#aq">Edictales</hi> zu<lb/>
verwendenden Ko&#x017F;ten, in Empfang zu nehmen, im
                                         Nichter-<lb/>
&#x017F;cheinungsfall aber zu gewärtigen, daß
                                         er <hi rendition="#aq">pro mortuo</hi> erklärt,<lb/>
und
                                         &#x017F;ein Vermogen den näch&#x017F;ten &#x017F;ich
                                         legitimirenden Anver-<lb/>
wandten verabfolget werden
                                         &#x017F;oll.</hi> </p>
                <closer>
                  <dateline> <hi rendition="#fr"> Gandersheim, den 21&#x017F;ten<lb/>
May 1789.</hi> </dateline><lb/>
                  <signed> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#c">Stadt-Magi&#x017F;trat hie&#x017F;elb&#x017F;t.</hi><lb/> <hi rendition="#aq #right"><hi rendition="#i">Kellner,</hi> Dr.</hi> </hi> </signed>
                </closer>
              </div><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
              <div type="jAn">
                <head/>
                <p> <hi rendition="#fr">Demnach dem hie&#x017F;igen Einwohner, Johann
                                         Chri&#x017F;toph<lb/>
Frohlich, zwi&#x017F;chen dem 16ten und
                                         21&#x017F;ten vorigen Monats, aus<lb/>
einem
                                         ver&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;enen Ka&#x017F;ten
                                         diebi&#x017F;cher Wei&#x017F;e die Summe von<lb/>
950 Rthlr.
                                         aus folgenden Geld&#x017F;orten, als: nämlich aus<lb/>
500
                                         Rthlr. in doppelten, und 300 Rthlr. in einfachen
                                         Pi&#x017F;tolen<lb/>
und einigen Ducaten, 100 Rthlr.
                                         Hannöveri&#x017F;ches Ca&#x017F;&#x017F;engeld,<lb/>
und 50
                                         Rthlr. allerhand cour&#x017F;irende Silbermünze
                                         be&#x017F;tehend,<lb/>
entwendet worden; auch gegründete
                                         Vermuthung vorhanden,<lb/>
daß die&#x017F;er beträchtliche
                                         Dieb&#x017F;tahl von einem in
                                         dem&#x017F;elben<lb/>
Hau&#x017F;e, wo er begangen, wohnhaft
                                         gewe&#x017F;enen Hand&#x017F;chuh-
                                         und<lb/>
Ho&#x017F;enmacher-Ge&#x017F;ellen, welcher
                                         &#x017F;ich den 18ten Junii d. J. von<lb/>
hier entfernet,
                                         und nach Hannover zu rei&#x017F;en vorgegeben,
                                         aber<lb/>
&#x017F;tatt de&#x017F;&#x017F;en eingezogener
                                         Erkundigung gemäß, nach vorherge-<lb/>
gangener bey einem
                                         Juden in Rühden, Stift Hildesheim, ge-<lb/>
&#x017F;chehener
                                         Verwech&#x017F;elung &#x017F;einer Kleider,
                                         da&#x017F;elb&#x017F;t ein Pferd ge-<lb/>
miethet, und nach
                                         Lutter, am Barenberge, &#x017F;ich verfüget, um<lb/>
von da,
                                         mittel&#x017F;t der Po&#x017F;t, nach Braun&#x017F;chweig zu
                                         rei&#x017F;en, unter-<lb/>
nommen &#x017F;ey. Hie&#x017F;igem
                                         Magi&#x017F;trat aber äußer&#x017F;t daran gelegen,<lb/>
daß
                                         die&#x017F;er verdächtige Men&#x017F;ch zur gefänglichen
                                         Haft, und nach<lb/>
der Ueberführung, zur gebührenden Strafe
                                         gezogen werden:<lb/>
Als werden hiedurch jedes Orts
                                         Obrigkeiten re&#x017F;pective gezie-<lb/>
mend gebeten und
                                         requirirt, auf die&#x017F;en Men&#x017F;chen
                                         &#x201C;welcher<lb/>
&#x201C; &#x017F;einer Angabe und bey
                                         &#x017F;ich habenden von Maynz datirten<lb/>
&#x201C;
                                         Kund&#x017F;chaft nach, Chri&#x017F;toph Karch heißt, unweit
                                         Stuttgardt<lb/>
&#x201C; gebürtig, zwi&#x017F;chen 28 und 30
                                         Jahr alt, von mittlerer Größe<lb/>
&#x201C; und
                                         unter&#x017F;etziger Statur i&#x017F;t, ein rundes
                                         gelbliches Ange&#x017F;icht,<lb/>
&#x201C; mit bläulichen
                                         Augen, &#x017F;chwarzen Augenbraunen und Bart<lb/>
&#x201C;
                                         hat, de&#x017F;&#x017F;en braune in &#x017F;chwarzlich
                                         fallende Haare er in einem<lb/>
&#x201C; langen Haarzopf zu
                                         tragen gewohnt, vorzüglich aber daran<lb/>
&#x201C; lenutlich
                                         i&#x017F;t, daß er nach der rechten Seite zu in der
                                         Ober-<lb/>
&#x201C; Lippe eine &#x017F;ehr &#x017F;ichtbare
                                         Narbe hat, nach Verwech&#x017F;elung<lb/>
&#x201C;
                                         &#x017F;einer Kleider auch anjetzt einen blauen tuchenen
                                         Ueberrock,<lb/>
&#x201C; mit einem kleinen Kragen, und Knöpfe
                                         von nämlicher Farbe,<lb/>
&#x201C; an welchem das Unterfutter
                                         von dunkeler Farbe als der Rock<lb/>
&#x201C;
                                         &#x017F;elb&#x017F;t i&#x017F;t, eine gewirkte moderne weiß,
                                         roth und bräunlich<lb/>
&#x201C; ge&#x017F;treifte
                                         We&#x017F;te, &#x017F;chwarze man&#x017F;che&#x017F;terne
                                         Ho&#x017F;en und Stiefeln,<lb/>
&#x201C; deren Stülpen
                                         aufgezogen werden können, tragen &#x017F;oll,&#x201D;
                                         zu<lb/>
achten, und in Betretungsfall derer Gerichts-Bezirke,
                                         &#x017F;olchen<lb/>
&#x017F;ofort arretiren zu
                                         la&#x017F;&#x017F;en, und uns &#x017F;chleunige Nachricht zu
                                         er-<lb/>
theilen; Wir werden, neb&#x017F;t Er&#x017F;tattung
                                         der etwanigen unko&#x017F;ten,<lb/>
die&#x017F;e Gefälligkeit
                                         jederzeit zu erwiedern bereit &#x017F;eyn.</hi> </p>
                <closer>
                  <dateline> <hi rendition="#fr"> Alfeld,<lb/>
den 7ten Junii 1789.</hi> </dateline><lb/>
                  <signed> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#c">Bürgermei&#x017F;ter und Rath
                                 hie&#x017F;elb&#x017F;t.</hi><lb/> <hi rendition="#aq #c">Senat. nne.</hi><lb/> <hi rendition="#i #right">Dieterichs.<space dim="horizontal"/></hi><lb/> <hi rendition="#right">Für&#x017F;tl.
                             Rath, <hi rendition="#aq">qua Syndicus.</hi></hi> </hi> </signed>
                </closer>
              </div>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
      <cb type="end"/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[6]/0006] Das ganz Briggſchiff, Apparence, von Föhrenholz, alt 9 Jahr, groß 64 Laſten. (Liegen beyde zu Stockholm.) Das ganze Briggſchiff, Mars, von Föhrenholz, alt 9 Jahr, groß 111 Laſten. (Liegt im Haven zu Ma_ ſtrand) Dito Schaluppſchiff, Herdinnan, von Föhrenholz, alt 4 Jahr, groß 25 Laſten. (Liegt zu Landskrona.) Dito Jachtſchiff, Britta Maria, von Eichenholz, alt 13 Jahr, groß 14 Laſten. (Liegt zu Thorekow, auf Gothland.) und zwar in dem Stande, worinn ſich beſagte Schiffe und Fahrzeuge anjetzo befinden, und an ihren mitbe- nannten Liegeplätzen in Augenſchein genommen werden können, gleichwie dann auch von derſelben Jnventarien auf vorbeſagtem Comtoir beliebige Einſicht zu nehmen iſt. Wir Bürgermeiſter und Rath der Vorderſtadt Güſtrow, im Herzogthum Mecklenburg, haben auf Anhalten der Lockevitz- ſchen Erb-Jntereſſenten, mit Zuſtimmung des Proviſors Knöchel, als Executoris Teſtament, zur anderweiten Licita- tion derer in der Lockevitzſchen Verlaſſenſchaft befindlichen Grundſtücke: I. Haus, Scheure und Gärten. 1) Das mitten in der Stadt am Pfarrkirchhof zu einer Au- berge völlig eingerichtetes Wohnhaus, welches bis dieſe Stunde als ein berühmtes Wirthshaus bekannt iſt. Hierinn befindet ſich: a) in der unterſten Etage eine große Gaſtſtube mit dabey befindlicher Kammer und Alcove, zwey geräumige vorne an der Straße belegene Stuben, eine Comtoirſtube mit einer Kaufmannsbude nach der andern Straße; eine große Diele zu zweyen Eingängen zum Hauſe; eine Geſindeſtube zu Bedienten und Knechten; eine Speiſekammer; eine große Küche; ein Keller. b) Jn der Zweyten Etage: Wiederum 2 große Stuben nach der Vorderſtraße, 4 kleinere Stuben nach der Seitenſtraße, und 3 Geſinde-Schlafkammern, wie auch ein Kornboden. c) Jn dem dritten Stockwerk: Zwey große Hausböden über einander. Ferner gehöret dazu eine doppelte Auf- und Abfahrt zum Hofe. Der Hofplatz enthält den Raum zu vielen Wägen, und darauf iſt ein im Winkel gebautes Stallgebäude von 8 ſeparirten Ställen zu vielen Geſpann Pferden, und über dieſe Ställe ſind zureichende Heu- und Kaffböden. 2) Eine vor dem Hageboickſchen Thor zwiſchen Herrn Com- merzienraths Flügel Garten und Turbans Hauſe bele- gene Scheure. 3) Ein ziemlich großer Garten zur Wirthſchaft, mit Obſtbäu- men und Luſthauſe, bey vorſtehender Scheure, kann aber beſonders verkauft werden. 4) Eine Scheure, nebſt Garten, am Todtendamm, an der Ecke bey Brauers Jahnck Scheure belegen. II. Aecker, jedoch ohne Einſchnitt. 5) Drey Morgen am Sumpf, zwiſchen Bäcker Eſchendurg und Brauer Blohm. 6) Anderthalb Morgen am Sternberger Wege, zwiſchen Fallenkampff Breslach und Küſter Rath; hiebey iſt ein klein Wieſenflach. 7) Anderthalb Morgen am Kuhlen Wege, zwiſchen Kipner und Jarchow. 8) Drey Morgen an die Lehmkuhle an der Strentzer Scheide zwiſchen Brauer Jahnck und Pfarrkirchen-Acker. 9) Drey Morgen am Schweinsbrinck, zwiſchen Gerds und Kirchner. 10) Drey Morgen beym Armenhauſe, zwiſchen Knuthen und Secretair Jürgens Acker. III. Wieſen auf der ſogenannten Bollenwieſe, gleichfalls ohne Einſchnitt. 11) Eine Wieſe zwiſchen Burgwedel und Stadt-Kämmerey Wieſe von 5 Fuder. 12) Eine Wieſe zwiſchen Bäcker Sommer und Brauer Blohm. 13) Eine Wieſe, auf beyden Seiten Brauer Blohm. 14) Eine Wieſe, gleichfalls zwiſchen Brauer Blohm. Jede dieſer drey Wieſen von ein Fuder. den 24ſten Julii a. c. anberahmet; wie dann auch, wenn Kauf-Liebhabere vorſpecificirte Grundſtücke insgeſammt zu er- kaufen Luſt hätten, und das offerirte Quantum, in Verglei- chung mit dem auf jedes Stück geſchehenen Both, anne mlich gefunden würde, der Zuſchlag ſowol in dem einen als andern Fall ſogleich geſchehen, und auf inſtehenden Michaelis die Tra- dition erfolgen kann. Die Zahlungs-Conditiones ſind der Bil- ligkeit gemäß eingerichtet, und können bey dem Stadt-Secre- tario allemal eingeſehen werden; dahero die Kaufluſtigen ſich 24ſten Julii a. c. zu Rathhauſe einfinden, und Both und am Ueberboth pflegen wollen. Güſtrow, den 29ſten Junii 1789. Bürgermeiſter und Rath daſelbſt. A. F. Tarnow, Secretair. Edictal-Citation. Von dem Magiſtrat der Herzogl. Braunſchweigiſchen Stadt Gandersheim wird mit Landesherrlicher Genehmigung der ſeit geraumen Jahren ohne Nachricht von ſich hören zu laſſen ab- weſende Muſikanten-Geſelle, Auguſt Wilhelm Quitzruh, oder deſſen etwanige Leibes-Erben, edictaliter citirt, dinnen hier und den 22ſten Auguſt dieſes Jahres daſelbſt entweder in Per- ſon oder durch genugſam Bevollmächtigte vor Gericht zu er- ſcheinen, daß für ihn vorhandene in 48 Rthlr. 15 Gr. 2 Pfen. beſtehende Vermögen, nach Abzug der auf dieſe Edictales zu verwendenden Koſten, in Empfang zu nehmen, im Nichter- ſcheinungsfall aber zu gewärtigen, daß er pro mortuo erklärt, und ſein Vermogen den nächſten ſich legitimirenden Anver- wandten verabfolget werden ſoll. Gandersheim, den 21ſten May 1789. Stadt-Magiſtrat hieſelbſt. Kellner, Dr. Demnach dem hieſigen Einwohner, Johann Chriſtoph Frohlich, zwiſchen dem 16ten und 21ſten vorigen Monats, aus einem verſchloſſenen Kaſten diebiſcher Weiſe die Summe von 950 Rthlr. aus folgenden Geldſorten, als: nämlich aus 500 Rthlr. in doppelten, und 300 Rthlr. in einfachen Piſtolen und einigen Ducaten, 100 Rthlr. Hannöveriſches Caſſengeld, und 50 Rthlr. allerhand courſirende Silbermünze beſtehend, entwendet worden; auch gegründete Vermuthung vorhanden, daß dieſer beträchtliche Diebſtahl von einem in demſelben Hauſe, wo er begangen, wohnhaft geweſenen Handſchuh- und Hoſenmacher-Geſellen, welcher ſich den 18ten Junii d. J. von hier entfernet, und nach Hannover zu reiſen vorgegeben, aber ſtatt deſſen eingezogener Erkundigung gemäß, nach vorherge- gangener bey einem Juden in Rühden, Stift Hildesheim, ge- ſchehener Verwechſelung ſeiner Kleider, daſelbſt ein Pferd ge- miethet, und nach Lutter, am Barenberge, ſich verfüget, um von da, mittelſt der Poſt, nach Braunſchweig zu reiſen, unter- nommen ſey. Hieſigem Magiſtrat aber äußerſt daran gelegen, daß dieſer verdächtige Menſch zur gefänglichen Haft, und nach der Ueberführung, zur gebührenden Strafe gezogen werden: Als werden hiedurch jedes Orts Obrigkeiten reſpective gezie- mend gebeten und requirirt, auf dieſen Menſchen “welcher “ ſeiner Angabe und bey ſich habenden von Maynz datirten “ Kundſchaft nach, Chriſtoph Karch heißt, unweit Stuttgardt “ gebürtig, zwiſchen 28 und 30 Jahr alt, von mittlerer Größe “ und unterſetziger Statur iſt, ein rundes gelbliches Angeſicht, “ mit bläulichen Augen, ſchwarzen Augenbraunen und Bart “ hat, deſſen braune in ſchwarzlich fallende Haare er in einem “ langen Haarzopf zu tragen gewohnt, vorzüglich aber daran “ lenutlich iſt, daß er nach der rechten Seite zu in der Ober- “ Lippe eine ſehr ſichtbare Narbe hat, nach Verwechſelung “ ſeiner Kleider auch anjetzt einen blauen tuchenen Ueberrock, “ mit einem kleinen Kragen, und Knöpfe von nämlicher Farbe, “ an welchem das Unterfutter von dunkeler Farbe als der Rock “ ſelbſt iſt, eine gewirkte moderne weiß, roth und bräunlich “ geſtreifte Weſte, ſchwarze manſcheſterne Hoſen und Stiefeln, “ deren Stülpen aufgezogen werden können, tragen ſoll,” zu achten, und in Betretungsfall derer Gerichts-Bezirke, ſolchen ſofort arretiren zu laſſen, und uns ſchleunige Nachricht zu er- theilen; Wir werden, nebſt Erſtattung der etwanigen unkoſten, dieſe Gefälligkeit jederzeit zu erwiedern bereit ſeyn. Alfeld, den 7ten Junii 1789. Bürgermeiſter und Rath hieſelbſt. Senat. nne. Dieterichs. Fürſtl. Rath, qua Syndicus.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-07T10:32:49Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst).

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (&#xa75b;): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1121507_1789
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1121507_1789/6
Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 112, Hamburg, 15. Juli 1789, S. [6]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1121507_1789/6>, abgerufen am 22.11.2024.