Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 113, Hamburg, 17. Juli 1789.Mit allergnädigster Kayserlichen
Freyheit.
Staats- und
[Abbildung]
Gelehrte
Zei- tung des Hamburgischen unpartheyischen CORRESPONDENTEN. Anno 1789. (Am Freytage, den 17 Julii.) Num. 113.
[Beginn Spaltensatz]
Aus dem Bannat, vom 1 Julii.
Die Türken haben den Strich von Schupaneck bis Den sämmtlichen Truppen ist bekannt gemacht
wor-
Wien, den 8 Julii.
Am 5ten dieses ward die folgende Beylage zur Wie- [Spaltenumbruch] "Der Feldmarschall von Laudon hat aus Alt
Gradiska "Jn der Nacht vom 24sten auf den 25sten
dieses ist Durch 350 Arbeiter wurden dann auch der Laufgra- Noch vor Tages Anbruch wurde ebenfalls durch Kaum war die Arbeit der Brückenschanze
angefan- Dennoch haben die Feinde nichts weiter unternom- Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen
Freyheit.
Staats- und
[Abbildung]
Gelehrte
Zei- tung des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN. Anno 1789. (Am Freytage, den 17 Julii.) Num. 113.
[Beginn Spaltensatz]
Aus dem Bannat, vom 1 Julii.
Die Tuͤrken haben den Strich von Schupaneck bis Den ſaͤmmtlichen Truppen iſt bekannt gemacht
wor-
Wien, den 8 Julii.
Am 5ten dieſes ward die folgende Beylage zur Wie- [Spaltenumbruch] “Der Feldmarſchall von Laudon hat aus Alt
Gradiska “Jn der Nacht vom 24ſten auf den 25ſten
dieſes iſt Durch 350 Arbeiter wurden dann auch der Laufgra- Noch vor Tages Anbruch wurde ebenfalls durch Kaum war die Arbeit der Bruͤckenſchanze
angefan- Dennoch haben die Feinde nichts weiter unternom- <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[1]"/> <titlePage type="main"> <imprimatur> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit.</hi> </hi> </imprimatur><lb/> <docTitle> <titlePart type="main"> <hi rendition="#b">Staats- und <figure/> Gelehrte</hi><lb/> <hi rendition="#b #g"><hi rendition="#in">Z</hi>ei- tung</hi><lb/> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">des Hamburgiſchen unpartheyiſchen</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#g"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i"><hi rendition="#in">C</hi>ORRESPONDENTEN.</hi> </hi> </hi> </titlePart> </docTitle><lb/> <docDate><hi rendition="#aq">Anno</hi> 1789. <space dim="horizontal"/>(Am Freytage, den 17 Julii.)</docDate> <space dim="horizontal"/> <docTitle> <titlePart type="sub"><hi rendition="#aq">Num.</hi> 113.</titlePart> </docTitle> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </titlePage><lb/> </front> <body> <cb type="start"/> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Aus dem Bannat, vom 1 Julii.</hi> </hi> </dateline><lb/> <p>Die Tuͤrken haben den Strich von Schupaneck bis<lb/> Schwinitza an der Donau beſetzt. Als hier auf unſere<lb/> Vorpoſten gefeuert ward, und man ſich wegen der Ver-<lb/> letzung des Waffenſtillſtandes hieruͤber bey dem Pacha<lb/> von Orſowa beſchwerte, gab dieſer die Antwort, “daß<lb/> er nicht unter dem Pacha von Belgrad, der einen<lb/> Waffenſtillſtand eingegangen, ſondern unter dem Pacha<lb/> von Widdin, der keinen eingegangen, ſtehe. Gleich<lb/> darauf wurden unſre Vorpoſten von Schupaneck bis<lb/> Mehadia zuruͤckgezogen. Nachher ruͤckten einige 1000<lb/> Tuͤrken gegen Ogradin vor, hauten hier 1 Officier und<lb/> 24 Mann unſers Freycorps zuſammen, pluͤnderten den<lb/> Ort, beſetzten die Veteraniſche Hoͤhle, und kamen den<lb/> 27ſten Junii bis Schwinitza, von da ſich unſere Vor-<lb/> poſten zuruͤckzogen. Dieſen Vortrab der Feinde rechnet<lb/> man auf 6 bis 8000 Mann. Das Hauptcorps, welches<lb/> 20000 Mann ſtark iſt, ſteht noch bey Orſowa. So<lb/> bald die Erklaͤrung des Pacha von Orſowa, daß der<lb/> Waffenſtillſtand fuͤr ihn keine Verbindlichkeit habe, im<lb/> Hauptquartier zu Weißkirchen angekommen war, beor-<lb/> derte der Feldmarſchall Haddick 4 Bataillons Jnfanterie<lb/> und 3 Diviſionen Wurmſer Huſaren, unter Commando<lb/> des Prinzen von Waldeck und des Herzogs von Urſel,<lb/> nach Stanzillowa. Dieſen Truppen werden mehrere<lb/> nachfolgen, um Mehadia zu vertheidigen. Die Abſicht<lb/> der Feinde ſcheint auf Uipalanka und Moldawa gerich-<lb/> tet zu ſeyn.</p><lb/> <p>Den ſaͤmmtlichen Truppen iſt bekannt gemacht wor-<lb/> den, daß der Kayſer jeden Soldaten, vom Feldwebel<lb/> an, der ſich gegen den Feind vorzuͤglich auszeichnet,<lb/> mit einer Denkmuͤnze belohnen will, die er, als ein<lb/> Ordenszeichen, am Knopfloch tragen kann.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Wien,</hi> den 8 Julii.</hi> </dateline><lb/> <p>Am 5ten dieſes ward die folgende Beylage zur Wie-<lb/> ner Zeitung außerordentlich bekannt gemacht:</p><lb/> <cb/> <p>“Der Feldmarſchall von Laudon hat aus Alt Gradiska<lb/> unter dem 27ſten Junii folgende weitere Berichte von<lb/> der fortgeſetzten Belagerung der Tuͤrkiſchen Veſtung<lb/> Berbir eingeſandt:</p><lb/> <p>“Jn der Nacht vom 24ſten auf den 25ſten dieſes iſt<lb/> durch 1000 Arbeitsleute vom Militaire und 650 vom<lb/> Landvolke das Retranſchement von der Save bis an die<lb/> Verbaſca ſo weit zu Stande gekommen, daß die Be-<lb/> deckung ſammt ihren Kanonen des 25ſten des Morgens<lb/> ſich in die Redouten ziehen konnte.</p><lb/> <p>Durch 350 Arbeiter wurden dann auch der Laufgra-<lb/> ben und zwey Ricochet-Batterien an demſelben vor-<lb/> fertiget.</p><lb/> <p>Noch vor Tages Anbruch wurde ebenfalls durch<lb/> 1200 Arbeiter von den Regimentern und 889 vom<lb/> Lande in der Gegend, wo ſich die Verbaſca in die Save<lb/> ergießt, eine zweyte Bruͤcke geſchlagen, und das Re-<lb/> tranſchement jenſeits der Verbaſca gemacht. Weil<lb/> auch aus mehreren eingelangten Nachrichten ſehr wahr-<lb/> ſcheinlich wurde, daß die in verſchiedenen Lagern ſtehen-<lb/> den feindlichen Truppen zum Entſatze der Veſtung an-<lb/> zuruͤcken Willens ſeyn, und daher zu beſorgen war, ſie<lb/> moͤchten ſich in die Naͤhe ziehen, und unſeren Truppen<lb/> den Uebergang uͤber die Save bey der unterm Varos<lb/> ſtreitig machen; ſo wurde veranſtaltat, daß noch Nach-<lb/> mittags des Generals Schindler Brigade, die Broder<lb/> Scharfſchuͤtzen und 46 Feldjaͤger, mit 14 Kanonen<lb/> uͤber die neue Bruͤcke ſetzten.</p><lb/> <p>Kaum war die Arbeit der Bruͤckenſchanze angefan-<lb/> gen, ſo ließ ſich ſchon am Rande der Waldung der<lb/> Vortrab des feindlichen Entſatzes an verſchiedenen<lb/> Orten ſehen, und von mehreren Poſten liefen Anzeigen<lb/> ein, daß haͤuſig Truppen zu 30 und 40 Mann ſtark an-<lb/> kaͤmen, und ſich am Rande der Waldung lagerten.</p><lb/> <p>Dennoch haben die Feinde nichts weiter unternom-<lb/> men, ſobald ſie unſere mit beſonderer Geſchwindigkeit<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[1]/0001]
Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit.
Staats- und
[Abbildung]
Gelehrte
Zei- tung
des Hamburgiſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN.
Anno 1789. (Am Freytage, den 17 Julii.) Num. 113.
Aus dem Bannat, vom 1 Julii.
Die Tuͤrken haben den Strich von Schupaneck bis
Schwinitza an der Donau beſetzt. Als hier auf unſere
Vorpoſten gefeuert ward, und man ſich wegen der Ver-
letzung des Waffenſtillſtandes hieruͤber bey dem Pacha
von Orſowa beſchwerte, gab dieſer die Antwort, “daß
er nicht unter dem Pacha von Belgrad, der einen
Waffenſtillſtand eingegangen, ſondern unter dem Pacha
von Widdin, der keinen eingegangen, ſtehe. Gleich
darauf wurden unſre Vorpoſten von Schupaneck bis
Mehadia zuruͤckgezogen. Nachher ruͤckten einige 1000
Tuͤrken gegen Ogradin vor, hauten hier 1 Officier und
24 Mann unſers Freycorps zuſammen, pluͤnderten den
Ort, beſetzten die Veteraniſche Hoͤhle, und kamen den
27ſten Junii bis Schwinitza, von da ſich unſere Vor-
poſten zuruͤckzogen. Dieſen Vortrab der Feinde rechnet
man auf 6 bis 8000 Mann. Das Hauptcorps, welches
20000 Mann ſtark iſt, ſteht noch bey Orſowa. So
bald die Erklaͤrung des Pacha von Orſowa, daß der
Waffenſtillſtand fuͤr ihn keine Verbindlichkeit habe, im
Hauptquartier zu Weißkirchen angekommen war, beor-
derte der Feldmarſchall Haddick 4 Bataillons Jnfanterie
und 3 Diviſionen Wurmſer Huſaren, unter Commando
des Prinzen von Waldeck und des Herzogs von Urſel,
nach Stanzillowa. Dieſen Truppen werden mehrere
nachfolgen, um Mehadia zu vertheidigen. Die Abſicht
der Feinde ſcheint auf Uipalanka und Moldawa gerich-
tet zu ſeyn.
Den ſaͤmmtlichen Truppen iſt bekannt gemacht wor-
den, daß der Kayſer jeden Soldaten, vom Feldwebel
an, der ſich gegen den Feind vorzuͤglich auszeichnet,
mit einer Denkmuͤnze belohnen will, die er, als ein
Ordenszeichen, am Knopfloch tragen kann.
Wien, den 8 Julii.
Am 5ten dieſes ward die folgende Beylage zur Wie-
ner Zeitung außerordentlich bekannt gemacht:
“Der Feldmarſchall von Laudon hat aus Alt Gradiska
unter dem 27ſten Junii folgende weitere Berichte von
der fortgeſetzten Belagerung der Tuͤrkiſchen Veſtung
Berbir eingeſandt:
“Jn der Nacht vom 24ſten auf den 25ſten dieſes iſt
durch 1000 Arbeitsleute vom Militaire und 650 vom
Landvolke das Retranſchement von der Save bis an die
Verbaſca ſo weit zu Stande gekommen, daß die Be-
deckung ſammt ihren Kanonen des 25ſten des Morgens
ſich in die Redouten ziehen konnte.
Durch 350 Arbeiter wurden dann auch der Laufgra-
ben und zwey Ricochet-Batterien an demſelben vor-
fertiget.
Noch vor Tages Anbruch wurde ebenfalls durch
1200 Arbeiter von den Regimentern und 889 vom
Lande in der Gegend, wo ſich die Verbaſca in die Save
ergießt, eine zweyte Bruͤcke geſchlagen, und das Re-
tranſchement jenſeits der Verbaſca gemacht. Weil
auch aus mehreren eingelangten Nachrichten ſehr wahr-
ſcheinlich wurde, daß die in verſchiedenen Lagern ſtehen-
den feindlichen Truppen zum Entſatze der Veſtung an-
zuruͤcken Willens ſeyn, und daher zu beſorgen war, ſie
moͤchten ſich in die Naͤhe ziehen, und unſeren Truppen
den Uebergang uͤber die Save bey der unterm Varos
ſtreitig machen; ſo wurde veranſtaltat, daß noch Nach-
mittags des Generals Schindler Brigade, die Broder
Scharfſchuͤtzen und 46 Feldjaͤger, mit 14 Kanonen
uͤber die neue Bruͤcke ſetzten.
Kaum war die Arbeit der Bruͤckenſchanze angefan-
gen, ſo ließ ſich ſchon am Rande der Waldung der
Vortrab des feindlichen Entſatzes an verſchiedenen
Orten ſehen, und von mehreren Poſten liefen Anzeigen
ein, daß haͤuſig Truppen zu 30 und 40 Mann ſtark an-
kaͤmen, und ſich am Rande der Waldung lagerten.
Dennoch haben die Feinde nichts weiter unternom-
men, ſobald ſie unſere mit beſonderer Geſchwindigkeit
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription.
(2014-07-07T10:32:49Z)
Bitte beachten Sie, dass die
aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr
dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA
entsprechen muss.
Weitere Informationen:Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien. Verfahren der Texterfassung: manuell (doppelt erfasst). Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |