Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 114, Hamburg, 17. Julii 1771.An den fieberhaften Mäv. Du hast das Fieber, Mäv? und dichtest noch dabey? Verdoppelt sich denn jetzt bey dir die Raserey? Zur Erklärung des Titels dieser Wochenschrift dient Bürgermeistere und Rath der Stadt Flensburg fügen Flensburg, den 15ten Junii, 1771. Bürgermeister und Rath hieselbst. [Spaltenumbruch] Der seit mehr als zehn Jahren abwesende Johann Königsberg, den 29sten April, 1771. Kommenden Sonnabend, als den 20sten dieses, Abends Hamburg, den 16ten Julii, 1771. J. C. Seyferth, Reichsstadt Augsburgischer Commissaire, wohn- haft auf dem großen Burstah. Da die Ziehung der ersten Classe der Stralsunder Da der Wachsbleicher Johann David Jenschowsky Am Donnerstage, als den 8ten August, des Morgens An den fieberhaften Maͤv. Du haſt das Fieber, Maͤv? und dichteſt noch dabey? Verdoppelt ſich denn jetzt bey dir die Raſerey? Zur Erklaͤrung des Titels dieſer Wochenſchrift dient Buͤrgermeiſtere und Rath der Stadt Flensburg fuͤgen Flensburg, den 15ten Junii, 1771. Buͤrgermeiſter und Rath hieſelbſt. [Spaltenumbruch] Der ſeit mehr als zehn Jahren abweſende Johann Koͤnigsberg, den 29ſten April, 1771. Kommenden Sonnabend, als den 20ſten dieſes, Abends Hamburg, den 16ten Julii, 1771. J. C. Seyferth, Reichsſtadt Augsburgiſcher Commiſſaire, wohn- haft auf dem großen Burſtah. 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An den fieberhaften Maͤv.
Du haſt das Fieber, Maͤv? und dichteſt noch dabey?
Verdoppelt ſich denn jetzt bey dir die Raſerey?
Zur Erklaͤrung des Titels dieſer Wochenſchrift dient
Folgendes aus dem 15ten Stuͤcke: “Seit einigen Jah-
ren rede ich vor den Leuten kein Wort, und gebrauche
nur meine Augen und Ohren. Mit dieſen ſammle ich
mir Stoff zu denjenigen Betrachtungen, welche ich
hernach in meiner Einſamkeit zu Papier bringe, und
nunmehr durch das Sprachrohr der Preſſe woͤchentlich
bekannt machen will.”
Buͤrgermeiſtere und Rath der Stadt Flensburg fuͤgen
allen und jeden, welchen daran gelegen, hiedurch zu wiſſen,
wasmaßen die hieſigen Buͤrgere und Kaufleute, auch
reſp. Hoſpitals-Vorſteher, Herr Hinrich Henningſen,
und Claus Kall, als naͤchſte Anverwandten des Kalli-
ſchen Sterbhauſes, uns zu vernehmen gegeben, wie
nachdem ihr weyl. Schwager und Bruder, der Raths-
verwandte, auch Kauf- und Handelsmann, Herr Abra-
ham Kall, neulicher Zeit unvermuthet mit Tode abge-
gangen, und nach ihm nicht nur Kinder erſterer Ehe,
ſondern auch, nebſt der itzigen Frau Wittwe aus letzterer
Ehe, verſchiedene groͤßtentheils unmuͤndige Kinder vor-
handen, ſie bey einer vorlaͤufig gehaltenen Nachſicht, die
Beſchaffenheit und den Umfang der von Defuncto gefuͤhr-
ten Handlung dergeſtalt befunden, daß zuvoͤrderſt die
auf der Sterbbude haftende, theils verdeckte Schulden,
und uͤberhaupt alle Umſtaͤnde der Maſſae zur Richtigkeit
gebracht werden muͤßten, ehe und bevor an eine ander-
weitige kuͤnftige Einricht- oder Erbtheilung gedacht wer-
den koͤnne. Dannenhero ſie, die Wittwe cum Curatore,
und die Anverwandte der Kinder, mit Vorbehalt des
Beneficii legis & Inventarii, an die Creditores und Debi-
tores-Maſſae ein Stadt- und Landuͤbliches Proclama er-
gehen zu laſſen gebeten haben wollten. Wann nun
ſolchem Anſuchen zu deſeriren uns nicht entlegen koͤnnen:
Als werden alle und jede, welche an dem Nachlaß des
mehrgedachten verſtorbenen Rathsverwandten, auch
Buͤrgers und Kaufmanns, Herrn Abraham Kalls, einige
An- und Zuſpruͤche zu haben vermeynen, Kraft dieſes
peremtorie citiret und vorgeladen, daß ſie ſammt und
ſonders, und zwar die Einheimiſchen innerhalb Sechs,
die Auswaͤrtigen aber innerhalb Zwoͤlf Wochen a dato hujus
Proclamatis, und alſo reſp. bis auf den 27ſten Julii und
den 7ten September, als an welchem letztern Tage das
Protocollum profeſſionis fuͤr die Ausheimiſchen vollends zu ſchlieſ-
ſen ſich in hieſigem Stadt-Secretariat gebuͤhrend an-
geben, und ihre habende Forderungen und Praetenſiones,
ſelbige ruͤhren her ex quocunque capite vel cauſa ſie immer
wollen, ſub poena praecluſi & perpetui ſilentii, mit Pro-
ducirung der etwa in Haͤnden habenden Original-Urkun-
den und Documenten, auch deren copeylicher Zuruͤcklaſ-
ſung ad Protocollum, und inſoferne Profitentes dem hie-
ſigen Gerichtszwang nicht unterworfen, mit Beſtellung
eines darunter angeſeſſenen Procuratoris ad Acta recht-
lich profitiren, damit ſolchergeſtalt die Paffiva zuverlaͤſ-
ſigſt ausfuͤndig gemachet werden koͤnnen. Auch werden
diejenigen, welche der Sterbbude etwas ſchuldig ſind,
ſolches binnen gleichmaͤßiger Friſt ſub poena dupli zu
melden angewieſen. Wornach ſich maͤnniglich, dem
daran gelegenen, zu achten, und fuͤr Schaden zu huͤten
hat. Signatum
Flensburg, den 15ten Junii, 1771.
Buͤrgermeiſter und Rath hieſelbſt.
Der ſeit mehr als zehn Jahren abweſende Johann
Wilhelm Kalan wird ad inſtantiam ſeiner Inteſtat-Erben
und ſeines Curatoris auf den 12ten Auguſt 1771, edictali-
ter und ſub poena, daß er pro mortuo im Ausbleibungs-
fall werde declariret werden, vor das Koͤnigl. Branden-
burg-Neuhauſiſche Juſtiz-Collegium zu Koͤnigsberg
in Preußen adcitiret.
Koͤnigsberg, den 29ſten April, 1771.
Kommenden Sonnabend, als den 20ſten dieſes, Abends
um 8 Uhr, iſt Schlußtag zu der 57ſten Ziehung des
Reichsſtadt-Augsburgiſchen Lotto. Es werden dahero
alle Liebhaber erſucht, ihre gefaͤlligen Einſaͤtze in Zeiten
zu beſorgen, dieweil nach bemeldter Zeit keine Spiele
mehr angenommen werden.
Hamburg, den 16ten Julii,
1771. J. C. Seyferth,
Reichsſtadt Augsburgiſcher Commiſſaire, wohn-
haft auf dem großen Burſtah.
Da die Ziehung der erſten Claſſe der Stralſunder
Freymaͤurer-Lotterie des Gutes Wuͤſtenhagen den 27ſten
May geſchehen ſollte, verſchiedener Urſachen wegen aber
nicht erfolgen konnte, nun gewiß den 2ten September
d. J. vollzogen werden wird: Als werden alle Liebhaber
des Landweſens und Guͤter-Gewinnſte hiedurch freund-
lich erſuchet, ſich dazu fleißig und in Zeiten mit Looſen
zu verſehen, und ſind dieſe bey Engelbrecht im Addreß-
Comtoir, bey F. Karſtens an der Zollenbruͤcke, bey
Rode, der Boͤrſe gegen uͤber, bey Bluͤthner, im von
Peinſchen Caffeehauſe, und bey Mannes auf Kayſers
Hof zu 24 ßl. Louisd’or zu haben.
Da der Wachsbleicher Johann David Jenſchowsky
in Berlin ſeine Wachs-Fabrique dermaßen in Stand
geſetzet hat, daß er nicht allein einen anſehnlichen Vor-
rath weißes ſchoͤnes reines Wachs dieſen Sommer be-
reits gebleichet, ſondern es ihm auch durch ſeiner vier-
jaͤhrige Praxin ſo gerathen, daß ſolches an Weiße keinem
nichts nachgiebt; ja, mit dem beſten in Deutſchland
gleichkommt: Als machet derſelbe einem geehrten Publico
und ſeinen reſp. Kunden dieſes hierdurch bekannt, daß
ſie anjetzt von ihm ſowol in Quantitaͤt, als en Detaille,
alle Sorten Wachslichter und Scheibenwachs um die
billigſten Preiſe, und zwar das Pfund à 13 Ggr. bekom-
men. Die Schoͤnheit und Guͤte des Wachſes wird ſich
von ſelbſt anpreiſen. Auswaͤrtige Freunde koͤnnen ſich
prompter Ueberſendung verſichert halten; dagegen bittet
man ſich aus, die Briefe und Gelder franco zu ſchicken.
Am Donnerſtage, als den 8ten Auguſt, des Morgens
um 11 Uhr, ſoll die geweſene Pulvermuͤhle in Lockſted,
Collau genannt, ſo nahe bey Boſtel lieget, allda oͤffent-
lich an den Meiſtbietenden verkauft werden. Der Garten
iſt mit ſchoͤnen Alleen, Cabinetten und Fruchtbaͤumen
gezieret, wobey zu Ende deſſelben der große Muͤhlendeich
befindlich, nebſt ein vor wenig Jahren neuerbautes
und wohl eingerichtetes Wohn- und Gaͤrtnerhaus, wie
auch Stall zu 7 Pferden. Dieſes Weſen iſt zu einer
Fabrik ſehr geſchickt, indem 5 große und eintraͤgliche
Wieſen rund herum liegen; auch befinden ſich noch meh-
rere Wieſen und Kornland dabey, mit vorzuͤglichen
Privilegien verſehen, und frey von allen Auflagen.
Liebhaber koͤnnen ſolches taͤglich in Augenſchein nehmen,
und mehrere Nachricht davon geben die Mackler Boſtel-
mann, Heuſch und Neumann in Hamburg.
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(2014-07-07T12:30:46Z)
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