Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 122, Hamburg, 31. Julii 1771.an die Gelindigkeit erinnern möge, die jederzeit seinen London, den 23 Julii. Dieser Tagen gieng Admiral Spry von Plymouth Zur Installation der Ritter vom blauen Hosenbande Der Lord Mayor ist von seiner Reise wieder zu Lon- Briefe von Jamaica melden, daß auf der Insel St. Zwischen den Generalstaaten und einem großen Mo- Stockholm, den 19 Julii. Man behauptet noch immer, daß die Königl. Krönung Der geheime Ausschuß hat seine Instructionen von [Spaltenumbruch] Der Königl. Secretair Ehlers ist zum Secretair des Se. Königl. Hoheit, der Prinz Carl, werden sich mit Potsdam, den 25 Julii. Vorgestern sind Ihro Durchl. die Herzoginn von Hamburg, den 30 Julii. Heute haben wir wieder einen heftigen Wind aus Von gelehrten Sachen. Stockholm. Wenn die Freunde eines rechtschaffenen an die Gelindigkeit erinnern moͤge, die jederzeit ſeinen London, den 23 Julii. Dieſer Tagen gieng Admiral Spry von Plymouth Zur Inſtallation der Ritter vom blauen Hoſenbande Der Lord Mayor iſt von ſeiner Reiſe wieder zu Lon- Briefe von Jamaica melden, daß auf der Inſel St. Zwiſchen den Generalſtaaten und einem großen Mo- Stockholm, den 19 Julii. Man behauptet noch immer, daß die Koͤnigl. Kroͤnung Der geheime Ausſchuß hat ſeine Inſtructionen von [Spaltenumbruch] Der Koͤnigl. Secretair Ehlers iſt zum Secretair des Se. Koͤnigl. Hoheit, der Prinz Carl, werden ſich mit Potsdam, den 25 Julii. Vorgeſtern ſind Ihro Durchl. die Herzoginn von Hamburg, den 30 Julii. Heute haben wir wieder einen heftigen Wind aus Von gelehrten Sachen. Stockholm. Wenn die Freunde eines rechtſchaffenen <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews"> <div xml:id="ar004" type="letter"> <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/> an die Gelindigkeit erinnern moͤge, die jederzeit ſeinen<lb/> Charakter gezieret, und ihm die Hochachtung und Liebe<lb/> erworben hat, mit welcher ich bin ꝛc.<lb/><hi rendition="#c"><ref target="/nn_hamburgischer19_1771/ar004">(Die kurze Antwort des Herrn von Saldern kuͤnftig.)</ref></hi></p> </div><lb/> <div xml:id="ar005" type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c #fr">London, den 23 Julii.</hi> </dateline><lb/> <p>Dieſer Tagen gieng Admiral Spry von Plymouth<lb/> mit folgenden Kriegsſchiffen unter Segel: Torbay,<lb/> Somerſet, Intrepid, Aſia, Lenox und Royal Oak. Auch<lb/> hat er noch 3 Fregatten bey ſich. Es iſt noch unbekannt,<lb/> wohin er ſeinen Lauf genommen.</p><lb/> <p>Zur Inſtallation der Ritter vom blauen Hoſenbande<lb/> zu Windſor, die der Caſſe des Koͤnigs 40000 Pf. Sterl.<lb/> koſten wird, werden noch immer große Anſtalten ge-<lb/> macht. Geſtern giengen 3 bedeckte Wagen mit Silber-<lb/> geſchirr von St. James dahin ab. Heute fruͤh mar-<lb/> ſchirten 800 Mann nach Windſor, und morgen wird<lb/> die Koͤnigl. Familie folgen. Alle Ritter vom Hoſen-<lb/> bande beſtehen jetzt aus 26 Perſonen, darunter die 9 neue<lb/> ſchon mit begriffen ſind. Wir wollen ſie nach der Reihe<lb/> herſetzen, und die neuen mit einem Stern bezeichnen:<lb/> 1) Der Koͤnig von England. 2) * Der Prinz von Wallis.<lb/> 3) Der Herzog von Gotha. 4) Der Landgraf von Heſſen-<lb/> Caſſel. 5) Der Herzog von Glouceſter. 6) Der Prinz von<lb/> Oranien. 7) Der Prinz Ferdinand von Braunſchweig.<lb/> 8) * Der Biſchof von Osnabruͤck. 9) * Der Erbprinz<lb/> von Braunſchweig. 10) * Der Herzog von Mecklenburg-<lb/> Strelitz. 11) * Der Herzog von Cumberland. 12) Der<lb/> Herzog von Rutland. 13) Der Graf von Cheſterfield.<lb/> 14) Der Herzog von Kingſton. 15) Der Herzog von<lb/> Leeds. 16) Der Herzog von Newcaſtle. 17) Der Herzog<lb/> von Montague. 18) Der Marquis von Rockingham.<lb/> 19) Der Herzog von Northumberland. 20) Der Graf<lb/> von Hertford. 21) Der Graf Temple. 22) Der Graf<lb/> Bute. 23) * Der Graf Albemarle. 24) * Der Herzog<lb/> von Marlborough. 25) * Der Herzog von Grafton.<lb/> 26) * Der Lord Gower.</p><lb/> <p>Der Lord Mayor iſt von ſeiner Reiſe wieder zu Lon-<lb/> don angelanget. Er hatte 2 Koͤnigl. Jachten zu ſeinen<lb/> Dienſten, und wo er hinkam, wurde er von einem froh-<lb/> lockenden Volke aufgenommen. Er wird nun naͤchſtens<lb/> den Rath zuſammen berufen, um ihm ſeine Entdeckun-<lb/> gen bekannt zu machen.</p><lb/> <p>Briefe von Jamaica melden, daß auf der Inſel St.<lb/> Domingo ein neues Erdbeben geweſen, wodurch 10 Haͤu-<lb/> ſer eingeſtuͤrzet.</p><lb/> <p>Zwiſchen den Generalſtaaten und einem großen Mo-<lb/> narchen ſollen Mißhelligkeiten entſtanden ſeyn.<lb/><hi rendition="#right"><ref target="/nn_hamburgischer18_1771/ar007"> (Der Beſchluß folgt.)</ref></hi></p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c #fr">Stockholm, den 19 Julii.</hi> </dateline><lb/> <p>Man behauptet noch immer, daß die Koͤnigl. Kroͤnung<lb/> im Auguſt zu Upſal vor ſich gehen werde. Hier in der<lb/> Hauptſtadt wuͤrden ein paar Tonnen Goldes mehr dazu<lb/> erfordert werden.</p><lb/> <p>Der geheime Ausſchuß hat ſeine Inſtructionen von<lb/> der Ritterſchaft bereits erhalten. Er ſoll alle Woche<lb/> an das Plenum der Reichsſtaͤnde berichten, was er ab-<lb/> gemacht, und an den Koͤnig ausgefertiget hat. Acht<lb/> Tage vor dem Schluſſe des Reichstages ſoll er aufhoͤren.<lb/> Dieſer Schluß iſt den uͤbrigen Staͤnden mitgetheilet,<lb/> und genehmiget worden. Die Glieder von der Depu-<lb/> tation der Ritterſchaft ſind: Graf Carl Piper, Kammer-<lb/> herr; Graf Bonde von Saͤttaholm, Graf Carl Bonde,<lb/> Kammerherr; Capitain Lorenz Freyherr von Rehuſen;<lb/> Lieutenant Freyherr Oernfeldt; Marks von Wuͤrten-<lb/> berg, Sprarſchoͤld, Fok, Stohlhammer, Gyldenſtolpe,<lb/> Silfverſtolpe, Kinnimund und Manderſtroͤm.</p><lb/> <cb/> <p>Der Koͤnigl. Secretair Ehlers iſt zum Secretair des<lb/> geheimen Ausſchuſſes erwaͤhlet worden.</p><lb/> <p>Se. Koͤnigl. Hoheit, der Prinz Carl, werden ſich mit<lb/> der Prinzeßinn Philippine Auguſta Amalia von Bran-<lb/> denburg-Schwedt vermaͤhlen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c #fr">Potsdam, den 25 Julii.</hi> </dateline><lb/> <p>Vorgeſtern ſind Ihro Durchl. die Herzoginn von<lb/> Curland, hier eingetroffen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c #fr">Hamburg, den 30 Julii.</hi> </dateline><lb/> <p>Heute haben wir wieder einen heftigen Wind aus<lb/> Weſten mit einem Strich aus dem Norden gehabt, der<lb/> dem Ablaufen des Waſſer ſehr hinderlich iſt. Indeſſen<lb/> kann man nun ſchon vom Hamm bis zum letzten Heller<lb/> zu Fuße kommen, und mit Wagen und Pferden den<lb/> Weg zwiſchen dem Reuter und dem Geſundbrunnen<lb/> paßiren. Heute fruͤh ſind die Lauben beym Geſund-<lb/> brunnen vom Waſſer frey geworden; uͤber die blaue<lb/> Bill-Bruͤcke aber laͤuft es noch einige Zoll hoch weg.</p> </div><lb/> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jFeuilleton"> <head> <hi rendition="#c #fr">Von gelehrten Sachen.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle"> <head> <hi rendition="#fr">Stockholm.</hi> </head> <p>Wenn die Freunde eines rechtſchaffenen<lb/> Weſens mit Betruͤbniß wahrnehmen muͤſſen, daß unſere<lb/> Zeiten reich ſind an zuͤgelloſen Spoͤttern der Religion,<lb/> und ein wahres Chriſtenthum keine große Anzahl lau-<lb/> terer Verehrer, in Vergleichung mit rohen Gemuͤthern,<lb/> finde; ſo koͤnnen ſie deſto weniger umhin, innigſt ſich zu<lb/> freuen, wenn hie und dort ſich gegenſeitige Geſinnungen<lb/> aͤußern, die entweder einzelne Perſonen, oder ganze Ge-<lb/> ſellſchaften beleben. Von dem Letztern benachrichtiget<lb/> uns ein zu Stockholm in dieſem Jahr gedruckter Bogen<lb/> in Octav, der die Aufſchrift hat: <hi rendition="#fr">Geſetze fuͤr eine<lb/> Geſellſchaft,</hi> welche ſich <hi rendition="#aq">Societas Suecana pro fide &<lb/> chriſtianiſmo</hi> nennet. Im verwichenen Maͤrz-Monat<lb/> ſind dieſe Geſetze und die Einrichtung der gedachten<lb/> Geſellſchaft zu Stande gekommen, wie aus der Unter-<lb/> ſchrift erhellet. Ihr Zweck iſt eine gemeinſchaftliche<lb/> Befoͤrderung des Chriſtenthums und der Gottesfurcht.<lb/> Die gegenwartige Mitglieder verſammeln ſich den letzten<lb/> Mittewochen in jedem Monat. Der Praͤſes oder Wort-<lb/> fuͤhrer wird alle Jahre bey der erſten Zuſammenkunft<lb/> erwaͤhlet, und dieſer muß in Stockholm gegenwaͤrtig<lb/> ſeyn. Ein Gleiches gilt auch von den beyden Secre-<lb/> tairs, die das Protocoll bey den Zuſammenkuͤnften, im-<lb/> gleichen die Correſpondenz zu fuͤhren haben. Was das<lb/> Weſentliche der Geſellſchaft betrifft, ſo will ſie 1) die<lb/> Aufnahme des wahren Chriſtenthums, ſowol in Be-<lb/> ziehung auf die Wiſſenſchaft, als die Ausuͤbung deſſelben,<lb/> zu befoͤrdern trachten; 2) ſich Muͤhe geben, vermittelſt<lb/> des Briefwechſels mit den auswaͤrtigen Mitgliedern,<lb/> das Reich mit guten Schriften zu verſehen, die zum<lb/> praktiſchen Theil der Gottesgelahrtheit gehoͤren; 3)<lb/> daran arbeiten, daß dienliche Buͤcher in der Mutter-<lb/> ſprache des Reichs herauskommen, die den Hauptzweck<lb/> erreichen helfen, und zu dem Ende <hi rendition="#aq">a)</hi> aus fremden<lb/> Sprachen uͤberſetzen, was dazu dienet; <hi rendition="#aq">b)</hi> ſolche Gegen-<lb/> ſtaͤnde bearbeiten, welche den gegenwaͤrtigen Zeiten,<lb/> Umſtaͤnden und Beduͤrfniſſen angemeſſen, und z. E. Irr-<lb/> thuͤmern, ſchaͤdlichen Vorurtheilen, der Nation eigenen<lb/> Suͤnden, und dergleichen entgegen geſtellet ſind; <hi rendition="#aq">c)</hi> an<lb/> einer Paſtoralſammlung arbeiten, in dem Geſchmack,<lb/> wie des ſeligen <hi rendition="#aq">D.</hi> <hi rendition="#fr">Freſenius</hi>, und dazu ſolche Sachen waͤh-<lb/> len, die Lehrer und Zuhoͤrer nutzen koͤnnen, als Lebens-<lb/> Beſchreibungen der um die Kirche und Religion vorzuͤg-<lb/> lich verdienter Lehrer und anderer Chriſten, allerley<lb/> Nachrichten von dem Zuſtand, Verfall oder Aufnahme<lb/><cb/> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
an die Gelindigkeit erinnern moͤge, die jederzeit ſeinen
Charakter gezieret, und ihm die Hochachtung und Liebe
erworben hat, mit welcher ich bin ꝛc.
(Die kurze Antwort des Herrn von Saldern kuͤnftig.)
London, den 23 Julii.
Dieſer Tagen gieng Admiral Spry von Plymouth
mit folgenden Kriegsſchiffen unter Segel: Torbay,
Somerſet, Intrepid, Aſia, Lenox und Royal Oak. Auch
hat er noch 3 Fregatten bey ſich. Es iſt noch unbekannt,
wohin er ſeinen Lauf genommen.
Zur Inſtallation der Ritter vom blauen Hoſenbande
zu Windſor, die der Caſſe des Koͤnigs 40000 Pf. Sterl.
koſten wird, werden noch immer große Anſtalten ge-
macht. Geſtern giengen 3 bedeckte Wagen mit Silber-
geſchirr von St. James dahin ab. Heute fruͤh mar-
ſchirten 800 Mann nach Windſor, und morgen wird
die Koͤnigl. Familie folgen. Alle Ritter vom Hoſen-
bande beſtehen jetzt aus 26 Perſonen, darunter die 9 neue
ſchon mit begriffen ſind. Wir wollen ſie nach der Reihe
herſetzen, und die neuen mit einem Stern bezeichnen:
1) Der Koͤnig von England. 2) * Der Prinz von Wallis.
3) Der Herzog von Gotha. 4) Der Landgraf von Heſſen-
Caſſel. 5) Der Herzog von Glouceſter. 6) Der Prinz von
Oranien. 7) Der Prinz Ferdinand von Braunſchweig.
8) * Der Biſchof von Osnabruͤck. 9) * Der Erbprinz
von Braunſchweig. 10) * Der Herzog von Mecklenburg-
Strelitz. 11) * Der Herzog von Cumberland. 12) Der
Herzog von Rutland. 13) Der Graf von Cheſterfield.
14) Der Herzog von Kingſton. 15) Der Herzog von
Leeds. 16) Der Herzog von Newcaſtle. 17) Der Herzog
von Montague. 18) Der Marquis von Rockingham.
19) Der Herzog von Northumberland. 20) Der Graf
von Hertford. 21) Der Graf Temple. 22) Der Graf
Bute. 23) * Der Graf Albemarle. 24) * Der Herzog
von Marlborough. 25) * Der Herzog von Grafton.
26) * Der Lord Gower.
Der Lord Mayor iſt von ſeiner Reiſe wieder zu Lon-
don angelanget. Er hatte 2 Koͤnigl. Jachten zu ſeinen
Dienſten, und wo er hinkam, wurde er von einem froh-
lockenden Volke aufgenommen. Er wird nun naͤchſtens
den Rath zuſammen berufen, um ihm ſeine Entdeckun-
gen bekannt zu machen.
Briefe von Jamaica melden, daß auf der Inſel St.
Domingo ein neues Erdbeben geweſen, wodurch 10 Haͤu-
ſer eingeſtuͤrzet.
Zwiſchen den Generalſtaaten und einem großen Mo-
narchen ſollen Mißhelligkeiten entſtanden ſeyn.
(Der Beſchluß folgt.)
Stockholm, den 19 Julii.
Man behauptet noch immer, daß die Koͤnigl. Kroͤnung
im Auguſt zu Upſal vor ſich gehen werde. Hier in der
Hauptſtadt wuͤrden ein paar Tonnen Goldes mehr dazu
erfordert werden.
Der geheime Ausſchuß hat ſeine Inſtructionen von
der Ritterſchaft bereits erhalten. Er ſoll alle Woche
an das Plenum der Reichsſtaͤnde berichten, was er ab-
gemacht, und an den Koͤnig ausgefertiget hat. Acht
Tage vor dem Schluſſe des Reichstages ſoll er aufhoͤren.
Dieſer Schluß iſt den uͤbrigen Staͤnden mitgetheilet,
und genehmiget worden. Die Glieder von der Depu-
tation der Ritterſchaft ſind: Graf Carl Piper, Kammer-
herr; Graf Bonde von Saͤttaholm, Graf Carl Bonde,
Kammerherr; Capitain Lorenz Freyherr von Rehuſen;
Lieutenant Freyherr Oernfeldt; Marks von Wuͤrten-
berg, Sprarſchoͤld, Fok, Stohlhammer, Gyldenſtolpe,
Silfverſtolpe, Kinnimund und Manderſtroͤm.
Der Koͤnigl. Secretair Ehlers iſt zum Secretair des
geheimen Ausſchuſſes erwaͤhlet worden.
Se. Koͤnigl. Hoheit, der Prinz Carl, werden ſich mit
der Prinzeßinn Philippine Auguſta Amalia von Bran-
denburg-Schwedt vermaͤhlen.
Potsdam, den 25 Julii.
Vorgeſtern ſind Ihro Durchl. die Herzoginn von
Curland, hier eingetroffen.
Hamburg, den 30 Julii.
Heute haben wir wieder einen heftigen Wind aus
Weſten mit einem Strich aus dem Norden gehabt, der
dem Ablaufen des Waſſer ſehr hinderlich iſt. Indeſſen
kann man nun ſchon vom Hamm bis zum letzten Heller
zu Fuße kommen, und mit Wagen und Pferden den
Weg zwiſchen dem Reuter und dem Geſundbrunnen
paßiren. Heute fruͤh ſind die Lauben beym Geſund-
brunnen vom Waſſer frey geworden; uͤber die blaue
Bill-Bruͤcke aber laͤuft es noch einige Zoll hoch weg.
Von gelehrten Sachen.
Stockholm. Wenn die Freunde eines rechtſchaffenen
Weſens mit Betruͤbniß wahrnehmen muͤſſen, daß unſere
Zeiten reich ſind an zuͤgelloſen Spoͤttern der Religion,
und ein wahres Chriſtenthum keine große Anzahl lau-
terer Verehrer, in Vergleichung mit rohen Gemuͤthern,
finde; ſo koͤnnen ſie deſto weniger umhin, innigſt ſich zu
freuen, wenn hie und dort ſich gegenſeitige Geſinnungen
aͤußern, die entweder einzelne Perſonen, oder ganze Ge-
ſellſchaften beleben. Von dem Letztern benachrichtiget
uns ein zu Stockholm in dieſem Jahr gedruckter Bogen
in Octav, der die Aufſchrift hat: Geſetze fuͤr eine
Geſellſchaft, welche ſich Societas Suecana pro fide &
chriſtianiſmo nennet. Im verwichenen Maͤrz-Monat
ſind dieſe Geſetze und die Einrichtung der gedachten
Geſellſchaft zu Stande gekommen, wie aus der Unter-
ſchrift erhellet. Ihr Zweck iſt eine gemeinſchaftliche
Befoͤrderung des Chriſtenthums und der Gottesfurcht.
Die gegenwartige Mitglieder verſammeln ſich den letzten
Mittewochen in jedem Monat. Der Praͤſes oder Wort-
fuͤhrer wird alle Jahre bey der erſten Zuſammenkunft
erwaͤhlet, und dieſer muß in Stockholm gegenwaͤrtig
ſeyn. Ein Gleiches gilt auch von den beyden Secre-
tairs, die das Protocoll bey den Zuſammenkuͤnften, im-
gleichen die Correſpondenz zu fuͤhren haben. Was das
Weſentliche der Geſellſchaft betrifft, ſo will ſie 1) die
Aufnahme des wahren Chriſtenthums, ſowol in Be-
ziehung auf die Wiſſenſchaft, als die Ausuͤbung deſſelben,
zu befoͤrdern trachten; 2) ſich Muͤhe geben, vermittelſt
des Briefwechſels mit den auswaͤrtigen Mitgliedern,
das Reich mit guten Schriften zu verſehen, die zum
praktiſchen Theil der Gottesgelahrtheit gehoͤren; 3)
daran arbeiten, daß dienliche Buͤcher in der Mutter-
ſprache des Reichs herauskommen, die den Hauptzweck
erreichen helfen, und zu dem Ende a) aus fremden
Sprachen uͤberſetzen, was dazu dienet; b) ſolche Gegen-
ſtaͤnde bearbeiten, welche den gegenwaͤrtigen Zeiten,
Umſtaͤnden und Beduͤrfniſſen angemeſſen, und z. E. Irr-
thuͤmern, ſchaͤdlichen Vorurtheilen, der Nation eigenen
Suͤnden, und dergleichen entgegen geſtellet ſind; c) an
einer Paſtoralſammlung arbeiten, in dem Geſchmack,
wie des ſeligen D. Freſenius, und dazu ſolche Sachen waͤh-
len, die Lehrer und Zuhoͤrer nutzen koͤnnen, als Lebens-
Beſchreibungen der um die Kirche und Religion vorzuͤg-
lich verdienter Lehrer und anderer Chriſten, allerley
Nachrichten von dem Zuſtand, Verfall oder Aufnahme
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz, Fabienne Wollny: Bereitstellung der Texttranskription.
(2014-07-07T12:30:46Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Weitere Informationen:Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien. Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst). I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |