Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 131, Hamburg, 18. August 1789.[Ende Spaltensatz]
Beylage
zu Nr. 131. des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Am Dienstage, den 18 August 1789. [Beginn Spaltensatz]
Schreiben aus Stockholm, vom 7
August.
Der Herzog von Südermannland hat zu Carlskrona, Aus Finnland ist nichts neues eingegangen.
Schreiben aus Wien, vom 8 August.
Seit 8 Tagen erhalten sich bereits die Friedensge- Die Rekrutirung dauert im Lande noch immer fort. Der Feldmarschall Laudon ist aus Croatien zu Alt- Die aus Berbir entflohene Türkische Besatzung
ist Des Kaysers Majestät befinden sich von Tage zu
Tage Bey der täglich zunehmenden Gesundheit des
Kaysers Das Gerücht, als wenn hier Zimmer für den Herrn
Schreiben aus Warschau, vom 8
August.
Jn der 134sten Seßion des Reichstags ward
vestge- Aus Kaminieck ist Nachricht eingegangen, daß die Der Graf Potocki, Starost von Olstyn, Oberster Um die Armee desto geschwinder vollzählig zu
machen, Die Geschenke, welche unser Gesandte nach
Con-
Schreiben aus Bohupol, in der Ukraine, vom 30 Julii. Der Fürst Potemkin ist nach einem sehr kurzen
Aufent- Der Fürst Potemkin reiset künftigen Sonntag
nach
Constantinopel, den 22 Junii.
Der Schwedische Minister, welcher sich bisher
viele [Ende Spaltensatz]
Beylage
zu Nr. 131. des Hamburgiſchen unpartheyiſchen Correſpondenten. Am Dienſtage, den 18 Auguſt 1789. [Beginn Spaltensatz]
Schreiben aus Stockholm, vom 7
Auguſt.
Der Herzog von Suͤdermannland hat zu Carlskrona, Aus Finnland iſt nichts neues eingegangen.
Schreiben aus Wien, vom 8 Auguſt.
Seit 8 Tagen erhalten ſich bereits die Friedensge- Die Rekrutirung dauert im Lande noch immer fort. Der Feldmarſchall Laudon iſt aus Croatien zu Alt- Die aus Berbir entflohene Tuͤrkiſche Beſatzung
iſt Des Kayſers Majeſtaͤt befinden ſich von Tage zu
Tage Bey der taͤglich zunehmenden Geſundheit des
Kayſers Das Geruͤcht, als wenn hier Zimmer fuͤr den Herrn
Schreiben aus Warſchau, vom 8
Auguſt.
Jn der 134ſten Seßion des Reichstags ward
veſtge- Aus Kaminieck iſt Nachricht eingegangen, daß die Der Graf Potocki, Staroſt von Olſtyn, Oberſter Um die Armee deſto geſchwinder vollzaͤhlig zu
machen, Die Geſchenke, welche unſer Geſandte nach
Con-
Schreiben aus Bohupol, in der Ukraine, vom 30 Julii. Der Fuͤrſt Potemkin iſt nach einem ſehr kurzen
Aufent- Der Fuͤrſt Potemkin reiſet kuͤnftigen Sonntag
nach
Conſtantinopel, den 22 Junii.
Der Schwediſche Miniſter, welcher ſich bisher
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Beylage
zu
Nr. 131. des Hamburgiſchen unpartheyiſchen Correſpondenten.
Am Dienſtage, den 18 Auguſt 1789.
Schreiben aus Stockholm, vom 7 Auguſt.
Der Herzog von Suͤdermannland hat zu Carlskrona,
wo er den 1ſten mit der Flotte angekommen iſt, die
kranken Seeleute ans Land geſetzt, und ſtatt ihrer neue
daſelbſt angekommene an Bord genommen. Zugleich
ſind noch viele neue Kanonen auf die Flotte gebracht.
Von dem Verhoͤr uͤber das Betragen des Contreadmi-
rals Liljehorn in der Schlacht vom 26ſten des vorigen
Monats iſt noch nichts bekannt worden.
Aus Finnland iſt nichts neues eingegangen.
Schreiben aus Wien, vom 8 Auguſt.
Seit 8 Tagen erhalten ſich bereits die Friedensge-
ruͤchte, und es giebt Leute, die Wetten anbieten, daß
innerhalb 6 Wochen der Friede geſchloſſen ſey. Wahr-
ſcheinlich aber ſind alle dieſe Sagen nur aus der Un-
thaͤtigkeit entſtanden, die man an der Armee des Groß-
veziers bemerkt. — Der Erzherzog Franz wird den
19ten dieſes Monats zur Armee des Feldmarſchalls
Laudon nach Croatien abreiſen, und von dem Feldmar-
ſchall Pellegrini begleitet werden. Man verſichert
nun, daß es niemals die Abſicht des Feldmarſchalls
Laudon geweſen ſey, Belgrad zu belagern, indem es
fuͤr unſer Croatien gefaͤhrlich haͤtte werden muͤſſen,
wenn ſich die zu deſſen Vertheidigung beſtimmte Armee
nach Bosnien gezogen, und das Land den Einfaͤllen
der raͤuberiſchen Tuͤrken offen geſtanden waͤre. Ueber-
dies ſind im Tuͤrkiſchen Croatien noch mehrere veſte
Plaͤtze, deren ſich Laudon vorher bemaͤchtigen wird,
ehe er ſeine Armee vor Belgrad fuͤhrt.
Die Rekrutirung dauert im Lande noch immer fort.
Es werden aber ſehr wenige junge Leute gegenwaͤrtig
weggenommen, weil alle Regimenter bereits uͤber-
complet ſind. Das Jnfanterie-Regiment Preiß, zu
deſſen Canton Wien und einige umliegende Doͤrfer
angewieſen ſind, hat allein 1100 Ueberzaͤhlige. Die
Tranſporte auf der Donau gehen nicht ſo ſtark, wie
vor einigen Wochen, auch werden aus dem Zeugamte
wiederum Arbeiter entlaſſen — Es ſoll wirklich be-
ſchloſſen ſeyn, das Ochſenfahrweſen bey der Armee nach
und nach eingehen zu laſſen, weil durch die Langſam-
keit, mit der die Tranſporte dadurch fortgebracht
werden, mehr Nachtheil verurſacht werde, als die
wohlfeile Unterhaltung davon Nutzen giebt.
Der Feldmarſchall Laudon iſt aus Croatien zu Alt-
Gradiska zuruͤckgekommen, wo er ſeine weitere Be-
ſtimmung abwartet.
Die aus Berbir entflohene Tuͤrkiſche Beſatzung iſt
zu Banialucka nicht aufgenommen worden.
Des Kayſers Majeſtaͤt befinden ſich von Tage zu Tage
mehr geſtaͤrkt, die Fieberanfaͤlle und die Lendenſchmer-
zen ſind nun ſo lange ausgeblieben, daß man keinen
Ruͤckfall mehr zu beſorgen hat. Se. Majeſtaͤt werden
noch dieſen Monat in Laxenburg zubringen, und die
angefangene Cur daſelbſt vollenden.
Bey der taͤglich zunehmenden Geſundheit des Kayſers
bezeigt unſer Hof gegenwaͤrtig wenig Luſt, die Roͤmiſche
Koͤnigswahl zu betreiben, worinn noch nichts weſent-
liches geſchehen iſt.
Das Geruͤcht, als wenn hier Zimmer fuͤr den Herrn
Grafen von Artois fertig gemacht werden, iſt un-
gegruͤndet.
Schreiben aus Warſchau, vom 8 Auguſt.
Jn der 134ſten Seßion des Reichstags ward veſtge-
ſetzt, daß der Generalſtaab fuͤr eine Armee, nicht von
60000, ſondern von 100000 Mann veſtgeſetzt werden
ſoll. Es werden dabey 12 General Lieutenants ſeyn,
wovon 4 das Commando uͤber die Diviſionen haben
ſollen. Die General-Majors, welche bey dem Koͤnige
employirt ſind, ſoll der Monarch ſelbſt waͤhlen. —
Jn der folgenden Seßion ward das Gehalt der General-
Lieutenants auf 20000, und das der General-Majors
auf 12000 Gulden beſtimmt. — Es ward hierauf ein
Vorſchlag gemacht, die in auswaͤrtigen Kriegsdienſten
befindlichen Pohlen zuruͤck zu berufen.
Aus Kaminieck iſt Nachricht eingegangen, daß die
an der Grenze befindlichen Pohlniſchen Commandos
unſere Fuhren mit Getraide fuͤr die Rußiſche Armee
nicht durchlaſſen wollen, obgleich die Ruſſen ſolches
gekauft haben, und daß dieſes dem Handel der dortigen
Einwohner großen Nachtheil verurſache. Der Reichs-
tag wird dieſe Sache in Ueberlegung nehmen.
Der Graf Potocki, Staroſt von Olſtyn, Oberſter
der Artillerie, hat der Republik 6 metallene Kanonen,
mit der Ueberſchrift: Bello nunquam civili, zum Ge-
ſchenk gemacht.
Um die Armee deſto geſchwinder vollzaͤhlig zu machen,
iſt auf eine Belohnung fuͤr diejenigen angetragen, die
ſich freywillig zum Dienſt melden und anwerben laſſen.
Die Geſchenke, welche unſer Geſandte nach Con-
ſtantinopel fuͤr die Pforte mitgenommen, beſtehen in
goldenen Uhren, Saͤbeln, Servicen, ꝛc. die zuſammen
auf 9500 Ducaten geſchaͤtzt werden.
Schreiben aus Bohupol, in der Ukraine,
vom 30 Julii.
Der Fuͤrſt Potemkin iſt nach einem ſehr kurzen Aufent-
halt in Cherſon wiederum nach Oczakow zuruͤckgekehrt,
wo er mit Kanonenſchuͤſſen bewillkommt worden. Er
begab ſich hierauf auf den Liman, und nahm die Flotte
in Augenſchein. Zwey Tuͤrkiſche Fahrzeuge landeten
bey Bereſan, hielten ſich aber nicht lange auf, und
ſegelten gegen Odriaba, wo die Tuͤrkiſche Flotte liegt.
Der Fuͤrſt Potemkin reiſet kuͤnftigen Sonntag nach
Jaſſy; 64000 Mann Ruſſen ſtehen 5 Meilen von Ben-
der, und warten auf Befehl, dieſen Platz zu belagern.
Der Graf Romanzow reiſet nun gewiß in dieſer Woche
aus der Moldau ab. Der Fuͤrſt von Coburg ſtehet noch
auf dem alten Platze.
Conſtantinopel, den 22 Junii.
Der Schwediſche Miniſter, welcher ſich bisher viele
Muͤhe gegeben, daß Selim III. den Tractat ratificiren
moͤchte, welchen der Koͤnig mit dem verſtorbenen
Sultan geſchloſſen, ſoll endlich eine guͤnſtige Antwort
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(2014-07-07T10:32:49Z)
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