Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 132, Hamburg, 21. August 1731.Anno 1731. Num. 132. Stats- u.
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Gelehrte Zei- [Abbildung] tung Des Hamburgischen unpartheyischen CORRESPONDENTEN CXXXII Stück / am Dienstage/ den 21. August. [Beginn Spaltensatz]
Moscau, den 15. 26. Jul. Ihro Majestät unsere allergnädigste Kayserin Nachdem Ihro Kayserl. Majest. unterleget wor- Anno 1731. Num. 132. Stats- u.
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Gelehrte Zei- [Abbildung] tung Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN CXXXII Stuͤck / am Dienſtage/ den 21. Auguſt. [Beginn Spaltensatz]
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Anno 1731. Num. 132.
Stats- u.
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Gelehrte
Zei-
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tung
Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN
CXXXII Stuͤck / am Dienſtage/ den 21. Auguſt.
Moſcau, den 15. 26. Jul.
Ihro Majeſtaͤt unſere allergnaͤdigſte Kayſerin
haben dero Pallaſt, Anna-Hof bereits wuͤrklich be-
zogen und die Leib-Garde-Regimenter haben da-
ſelbſt gleichfalls dero Campements aufgeſchlagen.
Mit dem 20. des verfloſſenen May-Monahts iſt
folgende Akaſe publiciret worden. Aus dem diri-
girenden Senat wird zu jedermanns Wiſſen kund
gemachet.
Nachdem Ihro Kayſerl. Majeſt. unterleget wor-
„den, welcher maaßen es in Rußland einige
„Gottes-vergeſſene und ohne alle Furcht wegen
„der ewigen Marter lebende Leute gebe, die ſich
„anſtellen. als wann ſie zaubern koͤten, und Krafft
„ſolcher ihrer Kunſt, dem gemeinem Mann aller-
„hand Huͤls-Leiſtungen verſprechen. Wenn nun
„dadurch der gemeine Mann verfuͤhret wird, ſol-
„che Perſonen zu ſich in das Haus zu berufen, und
„ſelbige in boͤſen Vornehmungen um Huͤllfe anzu-
„ſprechen, auch dieſe vermeynte Zauberer ſich
„nicht ohne ihren groſſen Nuzen ganz willig dazu
„finden laſſen, diejenigen aber, ſo ſich auf eine ſol-
„che Seelenverderbliche Huͤlfs-Leiſtung verlaſſen,
„nicht nur in Schaden geſezet werden, ſondern
„auch des Zorns GOttes, nach den Buͤrgerlichen
„Geſezen aber, einer Ahndung, ſo, nach Beſchaffen-
„heit der Sachen, ſich auch wohl biß auf eine Le-
„bens-Strafe erſtrecken kann, gewaͤrtig ſeyn muͤſ-
„ſen: Als hat der regirende Senat, auf allergnaͤ-
„digſtem Befehl Ihro Kayſerl. Majeſtaͤt fuͤr gut be-
„funden, daruͤber in das Ruſſiſche Reich gedruck-
„te Akaſen ausgehen zu laſſen, und das zu dem
„Ende, damit hinfuͤhro ſich niemand unterſtehen
„moͤge, dergleichen vermeynte Zauberer, weder oͤf-
„fentlich, noch heimlich in ſein Hauß zu berufen,
„oder auch zu ihnen in die Haͤuſer zu gehen; viel-
„weniger aber von ihnen zu lernen ꝛc. Daferne
„aber jemand inskuͤnfftige, mit Verachtung des
„Goͤttlichen Zorns und Hindanſezung dieſer Ihro
„Kayſerl. Majeſt. Akaſe, ſich geluͤſten laſſen ſolte,
„dergleichen Zauberer zu ſich zu beruffen, oder zu
„ihnen ſelbſt, wegen zauberiſcher Huͤlfs-Leiſtung in
„die Haͤuſer gienge, oder auch auf dem Wege mit
„ihnen von Zaubereyen redete, und wohlgar ſolche
„ins Werck richtete: oder ſo auch die Zauberer
„von ſich ſelbſt, zum Nachtheil anderer, oder in
„Meynung einen zu nuzen ſich unterſtehen ſolten,
„Zauberey zu treiben; ſo ſollen ſolche Betruͤger
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