Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 135, Hamburg, 25. August 1731.

Bild:
<< vorherige Seite

Die leztern Nachrichten, so wir von der unter
dem Admiral Wagner ausgelauffenen Flotte haben,
melden, daß man dieselbe den 2. dieses 60. Mei-
len Westwärts von Scilli gesehen habe. Die Com-
missarien von der Admiralität waren den 7. dieses
versammelt, und ertheilten dem Herrn George
Walton Befehl, mit einigen Kriegs-Schiffen im
Canal zu creuzen. Eine gewisse Privat-Person
zog zwanzig Personen an sich, mit dem Versprechen,
ihnen zu Douvres Arbeit zu verschaffen. Bey ich-
rer Ankunfft wurden sie gewahr, daß man sie
in Französische Dienste ziehen wollen. Alles Aufsu-
chens aber ohngeachtet, hat man diesen heimlichen
Werber nicht finden und zur Straffe ziehen kön-
nen. Die Comödianten des Schau-Plazes Lin-
colnfield treibt eine sonderbare Barmherzigkeit,
daß sie das Geld, welches sie für die ersten zwey
Stücke, so sie aufführen werden, einnehmen, den
Abgebrannten zu Blandfort und Tiverton schen-
cken wollen. Am Dienstage sind zu Greenwich
abermahl 72. neu-gegossene schwere Canonen
probiret, und sehr wohl befunden; Dieses ist die
12te Probe, welche man diesen Sommer dorten
gegossen hat, und zwar jedesmahl nicht unter 70.
Canonen zugleich.


Leztlich bekam der Hof einen Abgefertigten von
Parma, mit der Nachricht, daß die dasige Herzo-
gin des Königs Residenten, Herr Collmann, und
den dasigen Consul des Königs, Herrn Skinner
einladen lassen, um ihrer Niederkunfft beyzuwoh-
nen. Eben derselbe bringet Nachricht von einem
neuen zu Florenz errichteten Tractat, die Ueber-
kunnft des Don Carlos betreffend; welcher der
Groß-Herzog für seinen vermuhtlichen Erben hält.
Das Gerüchte gehet, es werde der Lord Harring-
ton als ausserordentlicher Abgesandter nach Spa-
nien gehen; Herr Horatius Walpole aber inzwi-
schen sein Ammt verrichten solle. Der Mar-
quis von Santa Crux soll von Spanien zum
Abgesandten an unserm Hofe ernennet seyn.


Nachdem durch das Absterben des Herrn d'Ar-
gouges das Dechants-Ammt des Staats-Raths
verlediget worden; so ist der Abt Bignon an seine
Stelle kommen. Die leztern Briefe aus Parma
versichern, daß die Herzogin allbereit einige vor
der Gebuhrt vorhergehende Schmerzen empfun-
[Spaltenumbruch] den: weßwegen man alle Augenblick etwas von
ihrer Niederkunnft zu erfahren hoffet. Der Car-
dinal von Rohan begab sich gestern nach Saverne,
um auf seinem Lust-Hause daselbst den Rest des
Sommers und einen Theil des Herbstes zuzubrin-
gen. Man saget, daß der Bischoff von Treguier
in seinem Diöces mit Tode abgegangen sey. Man
vernimmt von Rom, daß der Pabst eine Congre-
gation niedergesezet habe, um die Zwistigkeiten
der Groß-Meister der Heil. Marie und des Heil.
Geistes von Montpellier abzuthun: deren Spruch
endlich dahin ausgefallen; daß keiner von dem
andern dependire, sondern beyde unmittelbar
dem Heil. Stuhle unterworffen wären. Der
Graf Schulenburg, ausserordentlicher Gesandter
von Dännemarck, soll Dienstags bey dem Könige
Audienz haben. Vergangenen Sonntag schlug
der Donner in die Kirche St. Genovesen, und
tödtete ein Kind. Zu gleicher Zeit fuhr der Bliz
in die Thurn-Haube der Kirche von Val de Grace,
und zerschmelzte alles daran befindliche Bley; Zu
Versailles aber wurden an eben dem Tage, von
selbigem Ungewitter, in dem Gefängniß, 2, in
einer Kammer beysammen gesessene Delinquenten,
tödtlich getroffen.


Ihro Durchl. der Prinz von Nassau-Oranien
speisete den 16. bey dem Herrn Dairolles, Königl.
Groß-Brittannischen Residenten; und vorgestern
bey dem Herrn Preiß, ausserordentlichen Abgesand-
ten des Königs in Schweden. Nachdem der Graf
von Chesterfield, Groß-Brittannischer Bothschaff-
ter, einen Abgefertigten aus Londen erhalten: sen-
dete er solchen nach Cassel ab, und besprach sich
darauf mit einigen Herren von der Regierung.


Die Gräfin von Dongelberg machet sich fer-
tig, sich nach Spanien, zu ihrem Gemahl, zu be-
geben, welcher als Colonell in dasigen Königl.
Diensten stehet. Von Tournai vernimmet man,
daß der Herzog von Lotthringen den 9. dieses Mo-
nahts daselbst angelanget. Ihro Königl. Hoheit
haben ihre Wohnung in der Abthey von St. Mar-
tin genommen; und werden nunmehro ihre Rei-
se unverzüglich über Menin, Ypern, Foures und
Nieuport nach Ostende fortsezen.


Den 12. dieses starb der Graf von Goldstein,
Kayserlicher und Chur-Pfälzischer Geheimer Raht
[Spaltenumbruch]


Die leztern Nachrichten, ſo wir von der unter
dem Admiral Wagner ausgelauffenen Flotte haben,
melden, daß man dieſelbe den 2. dieſes 60. Mei-
len Weſtwaͤrts von Scilli geſehen habe. Die Com-
miſſarien von der Admiralitaͤt waren den 7. dieſes
verſammelt, und ertheilten dem Herrn George
Walton Befehl, mit einigen Kriegs-Schiffen im
Canal zu creuzen. Eine gewiſſe Privat-Perſon
zog zwanzig Perſonen an ſich, mit dem Verſprechen,
ihnen zu Douvres Arbeit zu verſchaffen. Bey ich-
rer Ankunfft wurden ſie gewahr, daß man ſie
in Franzöſiſche Dienſte ziehen wollen. Alles Aufſu-
chens aber ohngeachtet, hat man dieſen heimlichen
Werber nicht finden und zur Straffe ziehen koͤn-
nen. Die Comoͤdianten des Schau-Plazes Lin-
colnfield treibt eine ſonderbare Barmherzigkeit,
daß ſie das Geld, welches ſie fuͤr die erſten zwey
Stuͤcke, ſo ſie auffuͤhren werden, einnehmen, den
Abgebrannten zu Blandfort und Tiverton ſchen-
cken wollen. Am Dienſtage ſind zu Greenwich
abermahl 72. neu-gegoſſene ſchwere Canonen
probiret, und ſehr wohl befunden; Dieſes iſt die
12te Probe, welche man dieſen Sommer dorten
gegoſſen hat, und zwar jedesmahl nicht unter 70.
Canonen zugleich.


Leztlich bekam der Hof einen Abgefertigten von
Parma, mit der Nachricht, daß die daſige Herzo-
gin des Koͤnigs Reſidenten, Herr Collmann, und
den daſigen Conſul des Koͤnigs, Herrn Skinner
einladen laſſen, um ihrer Niederkunfft beyzuwoh-
nen. Eben derſelbe bringet Nachricht von einem
neuen zu Florenz errichteten Tractat, die Ueber-
kunnft des Don Carlos betreffend; welcher der
Groß-Herzog fuͤr ſeinen vermuhtlichen Erben haͤlt.
Das Geruͤchte gehet, es werde der Lord Harring-
ton als auſſerordentlicher Abgeſandter nach Spa-
nien gehen; Herr Horatius Walpole aber inzwi-
schen ſein Ammt verrichten ſolle. Der Mar-
quis von Santa Crux ſoll von Spanien zum
Abgeſandten an unſerm Hofe ernennet ſeyn.


Nachdem durch das Abſterben des Herrn d’Ar-
gouges das Dechants-Ammt des Staats-Raths
verlediget worden; ſo iſt der Abt Bignon an ſeine
Stelle kommen. Die leztern Briefe aus Parma
verſichern, daß die Herzogin allbereit einige vor
der Gebuhrt vorhergehende Schmerzen empfun-
[Spaltenumbruch] den: weßwegen man alle Augenblick etwas von
ihrer Niederkunnft zu erfahren hoffet. Der Car-
dinal von Rohan begab ſich geſtern nach Saverne,
um auf ſeinem Luſt-Hauſe daſelbſt den Reſt des
Sommers und einen Theil des Herbſtes zuzubrin-
gen. Man ſaget, daß der Biſchoff von Treguier
in ſeinem Dioͤces mit Tode abgegangen ſey. Man
vernimmt von Rom, daß der Pabſt eine Congre-
gation niedergeſezet habe, um die Zwiſtigkeiten
der Groß-Meiſter der Heil. Marie und des Heil.
Geiſtes von Montpellier abzuthun: deren Spruch
endlich dahin ausgefallen; daß keiner von dem
andern dependire, ſondern beyde unmittelbar
dem Heil. Stuhle unterworffen waͤren. Der
Graf Schulenburg, auſſerordentlicher Geſandter
von Daͤnnemarck, ſoll Dienſtags bey dem Koͤnige
Audienz haben. Vergangenen Sonntag ſchlug
der Donner in die Kirche St. Genoveſen, und
toͤdtete ein Kind. Zu gleicher Zeit fuhr der Bliz
in die Thurn-Haube der Kirche von Val de Grace,
und zerſchmelzte alles daran befindliche Bley; Zu
Verſailles aber wurden an eben dem Tage, von
ſelbigem Ungewitter, in dem Gefaͤngniß, 2, in
einer Kammer beyſammen geſeſſene Delinquenten,
toͤdtlich getroffen.


Ihro Durchl. der Prinz von Naſſau-Oranien
ſpeiſete den 16. bey dem Herrn Dairolles, Koͤnigl.
Groß-Brittanniſchen Reſidenten; und vorgeſtern
bey dem Herrn Preiß, auſſerordentlichen Abgeſand-
ten des Koͤnigs in Schweden. Nachdem der Graf
von Cheſterfield, Groß-Brittanniſcher Bothſchaff-
ter, einen Abgefertigten aus Londen erhalten: ſen-
dete er ſolchen nach Caſſel ab, und beſprach ſich
darauf mit einigen Herren von der Regierung.


Die Graͤfin von Dongelberg machet ſich fer-
tig, ſich nach Spanien, zu ihrem Gemahl, zu be-
geben, welcher als Colonell in daſigen Koͤnigl.
Dienſten ſtehet. Von Tournai vernimmet man,
daß der Herzog von Lotthringen den 9. dieſes Mo-
nahts daſelbſt angelanget. Ihro Koͤnigl. Hoheit
haben ihre Wohnung in der Abthey von St. Mar-
tin genommen; und werden nunmehro ihre Rei-
ſe unverzüglich uͤber Menin, Ypern, Foures und
Nieuport nach Oſtende fortſezen.


Den 12. dieſes ſtarb der Graf von Goldſtein,
Kayſerlicher und Chur-Pfaͤlziſcher Geheimer Raht
[Spaltenumbruch]

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jPoliticalNews">
        <pb facs="#f0002" n="[2]"/>
        <div type="jArticle">
          <dateline> <hi rendition="#c">Londen, den 14. Augu&#x017F;t.</hi> </dateline><lb/>
          <p>Die leztern Nachrichten, &#x017F;o wir von der unter<lb/>
dem Admiral Wagner                   ausgelauffenen Flotte haben,<lb/>
melden, daß man die&#x017F;elbe den 2. die&#x017F;es 60.                   Mei-<lb/>
len We&#x017F;twa&#x0364;rts von Scilli ge&#x017F;ehen habe. Die Com-<lb/>
mi&#x017F;&#x017F;arien von der                   Admiralita&#x0364;t waren den 7. die&#x017F;es<lb/>
ver&#x017F;ammelt, und ertheilten dem Herrn George<lb/>
Walton Befehl, mit einigen Kriegs-Schiffen im<lb/>
Canal zu creuzen. Eine                   gewi&#x017F;&#x017F;e Privat-Per&#x017F;on<lb/>
zog zwanzig Per&#x017F;onen an &#x017F;ich, mit dem Ver&#x017F;prechen,<lb/>
ihnen zu Douvres Arbeit zu ver&#x017F;chaffen. Bey ich-<lb/>
rer Ankunfft wurden &#x017F;ie                   gewahr, daß man &#x017F;ie<lb/>
in Franzö&#x017F;i&#x017F;che Dien&#x017F;te ziehen wollen. Alles                   Auf&#x017F;u-<lb/>
chens aber ohngeachtet, hat man die&#x017F;en heimlichen<lb/>
Werber nicht                   finden und zur Straffe ziehen ko&#x0364;n-<lb/>
nen. Die Como&#x0364;dianten des Schau-Plazes                   Lin-<lb/>
colnfield treibt eine &#x017F;onderbare Barmherzigkeit,<lb/>
daß &#x017F;ie das Geld,                   welches &#x017F;ie fu&#x0364;r die er&#x017F;ten zwey<lb/>
Stu&#x0364;cke, &#x017F;o &#x017F;ie auffu&#x0364;hren werden,                   einnehmen, den<lb/>
Abgebrannten zu Blandfort und Tiverton &#x017F;chen-<lb/>
cken wollen.                   Am Dien&#x017F;tage &#x017F;ind zu Greenwich<lb/>
abermahl 72. neu-gego&#x017F;&#x017F;ene &#x017F;chwere                   Canonen<lb/>
probiret, und &#x017F;ehr wohl befunden; Die&#x017F;es i&#x017F;t die<lb/>
12te Probe,                   welche man die&#x017F;en Sommer dorten<lb/>
gego&#x017F;&#x017F;en hat, und zwar jedesmahl nicht unter                   70.<lb/>
Canonen zugleich.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle">
          <dateline> <hi rendition="#c">Hamptoncourt, den 13. Aug.</hi> </dateline><lb/>
          <p>Leztlich bekam der Hof einen Abgefertigten von<lb/>
Parma, mit der Nachricht, daß                   die da&#x017F;ige Herzo-<lb/>
gin des Ko&#x0364;nigs Re&#x017F;identen, Herr Collmann, und<lb/>
den                   da&#x017F;igen Con&#x017F;ul des Ko&#x0364;nigs, Herrn Skinner<lb/>
einladen la&#x017F;&#x017F;en, um ihrer                   Niederkunfft beyzuwoh-<lb/>
nen. Eben der&#x017F;elbe bringet Nachricht von einem<lb/>
neuen zu Florenz errichteten Tractat, die Ueber-<lb/>
kunnft des Don Carlos                   betreffend; welcher der<lb/>
Groß-Herzog fu&#x0364;r &#x017F;einen vermuhtlichen Erben ha&#x0364;lt.<lb/>
Das Geru&#x0364;chte gehet, es werde der Lord Harring-<lb/>
ton als                   au&#x017F;&#x017F;erordentlicher Abge&#x017F;andter nach Spa-<lb/>
nien gehen; Herr Horatius Walpole                   aber inzwi-<lb/>
schen &#x017F;ein Ammt verrichten &#x017F;olle. Der Mar-<lb/>
quis von Santa Crux                   &#x017F;oll von Spanien zum<lb/>
Abge&#x017F;andten an un&#x017F;erm Hofe ernennet &#x017F;eyn.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle">
          <dateline> <hi rendition="#c">Paris, den 13. Augu&#x017F;t.</hi> </dateline><lb/>
          <p>Nachdem durch das Ab&#x017F;terben des Herrn d&#x2019;Ar-<lb/>
gouges das Dechants-Ammt des                   Staats-Raths<lb/>
verlediget worden; &#x017F;o i&#x017F;t der Abt Bignon an &#x017F;eine<lb/>
Stelle                   kommen. Die leztern Briefe aus Parma<lb/>
ver&#x017F;ichern, daß die Herzogin allbereit                   einige vor<lb/>
der Gebuhrt vorhergehende Schmerzen empfun-<lb/><cb/>
den: weßwegen man alle Augenblick etwas von<lb/>
ihrer Niederkunnft zu                   erfahren hoffet. Der Car-<lb/>
dinal von Rohan begab &#x017F;ich ge&#x017F;tern nach Saverne,<lb/>
um auf &#x017F;einem Lu&#x017F;t-Hau&#x017F;e da&#x017F;elb&#x017F;t den Re&#x017F;t des<lb/>
Sommers und einen Theil                   des Herb&#x017F;tes zuzubrin-<lb/>
gen. Man &#x017F;aget, daß der Bi&#x017F;choff von Treguier<lb/>
in                   &#x017F;einem Dio&#x0364;ces mit Tode abgegangen &#x017F;ey. Man<lb/>
vernimmt von Rom, daß der Pab&#x017F;t                   eine Congre-<lb/>
gation niederge&#x017F;ezet habe, um die Zwi&#x017F;tigkeiten<lb/>
der                   Groß-Mei&#x017F;ter der Heil. Marie und des Heil.<lb/>
Gei&#x017F;tes von Montpellier abzuthun:                   deren Spruch<lb/>
endlich dahin ausgefallen; daß keiner von dem<lb/>
andern                   dependire, &#x017F;ondern beyde unmittelbar<lb/>
dem Heil. Stuhle unterworffen wa&#x0364;ren.                   Der<lb/>
Graf Schulenburg, au&#x017F;&#x017F;erordentlicher Ge&#x017F;andter<lb/>
von Da&#x0364;nnemarck, &#x017F;oll                   Dien&#x017F;tags bey dem Ko&#x0364;nige<lb/>
Audienz haben. Vergangenen Sonntag &#x017F;chlug<lb/>
der                   Donner in die Kirche St. Genove&#x017F;en, und<lb/>
to&#x0364;dtete ein Kind. Zu gleicher Zeit                   fuhr der Bliz<lb/>
in die Thurn-Haube der Kirche von Val de Grace,<lb/>
und                   zer&#x017F;chmelzte alles daran befindliche Bley; Zu<lb/>
Ver&#x017F;ailles aber wurden an eben                   dem Tage, von<lb/>
&#x017F;elbigem Ungewitter, in dem Gefa&#x0364;ngniß, 2, in<lb/>
einer Kammer                   bey&#x017F;ammen ge&#x017F;e&#x017F;&#x017F;ene Delinquenten,<lb/>
to&#x0364;dtlich getroffen.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle">
          <dateline> <hi rendition="#c">Haag, den 19. Augu&#x017F;t.</hi> </dateline><lb/>
          <p>Ihro Durchl. der Prinz von Na&#x017F;&#x017F;au-Oranien<lb/>
&#x017F;pei&#x017F;ete den 16. bey dem Herrn                   Dairolles, Ko&#x0364;nigl.<lb/>
Groß-Brittanni&#x017F;chen Re&#x017F;identen; und vorge&#x017F;tern<lb/>
bey                   dem Herrn Preiß, au&#x017F;&#x017F;erordentlichen Abge&#x017F;and-<lb/>
ten des Ko&#x0364;nigs in Schweden.                   Nachdem der Graf<lb/>
von Che&#x017F;terfield, Groß-Brittanni&#x017F;cher Both&#x017F;chaff-<lb/>
ter,                   einen Abgefertigten aus Londen erhalten: &#x017F;en-<lb/>
dete er &#x017F;olchen nach Ca&#x017F;&#x017F;el ab,                   und be&#x017F;prach &#x017F;ich<lb/>
darauf mit einigen Herren von der Regierung.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle">
          <dateline> <hi rendition="#c">Bru&#x0364;&#x017F;&#x017F;el, den 16. Augu&#x017F;t.</hi> </dateline><lb/>
          <p>Die Gra&#x0364;fin von Dongelberg machet &#x017F;ich fer-<lb/>
tig, &#x017F;ich nach Spanien, zu ihrem                   Gemahl, zu be-<lb/>
geben, welcher als Colonell in da&#x017F;igen Ko&#x0364;nigl.<lb/>
Dien&#x017F;ten                   &#x017F;tehet. Von Tournai vernimmet man,<lb/>
daß der Herzog von Lotthringen den 9.                   die&#x017F;es Mo-<lb/>
nahts da&#x017F;elb&#x017F;t angelanget. Ihro Ko&#x0364;nigl. Hoheit<lb/>
haben ihre                   Wohnung in der Abthey von St. Mar-<lb/>
tin genommen; und werden nunmehro ihre                   Rei-<lb/>
&#x017F;e unverzüglich u&#x0364;ber Menin, Ypern, Foures und<lb/>
Nieuport nach O&#x017F;tende                   fort&#x017F;ezen.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle">
          <dateline> <hi rendition="#c">Aachen, den 17. Aug.</hi> </dateline><lb/>
          <p>Den 12. die&#x017F;es &#x017F;tarb der Graf von Gold&#x017F;tein,<lb/>
Kay&#x017F;erlicher und                   Chur-Pfa&#x0364;lzi&#x017F;cher Geheimer Raht<lb/><cb/>
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[2]/0002] Londen, den 14. Auguſt. Die leztern Nachrichten, ſo wir von der unter dem Admiral Wagner ausgelauffenen Flotte haben, melden, daß man dieſelbe den 2. dieſes 60. Mei- len Weſtwaͤrts von Scilli geſehen habe. Die Com- miſſarien von der Admiralitaͤt waren den 7. dieſes verſammelt, und ertheilten dem Herrn George Walton Befehl, mit einigen Kriegs-Schiffen im Canal zu creuzen. Eine gewiſſe Privat-Perſon zog zwanzig Perſonen an ſich, mit dem Verſprechen, ihnen zu Douvres Arbeit zu verſchaffen. Bey ich- rer Ankunfft wurden ſie gewahr, daß man ſie in Franzöſiſche Dienſte ziehen wollen. Alles Aufſu- chens aber ohngeachtet, hat man dieſen heimlichen Werber nicht finden und zur Straffe ziehen koͤn- nen. Die Comoͤdianten des Schau-Plazes Lin- colnfield treibt eine ſonderbare Barmherzigkeit, daß ſie das Geld, welches ſie fuͤr die erſten zwey Stuͤcke, ſo ſie auffuͤhren werden, einnehmen, den Abgebrannten zu Blandfort und Tiverton ſchen- cken wollen. Am Dienſtage ſind zu Greenwich abermahl 72. neu-gegoſſene ſchwere Canonen probiret, und ſehr wohl befunden; Dieſes iſt die 12te Probe, welche man dieſen Sommer dorten gegoſſen hat, und zwar jedesmahl nicht unter 70. Canonen zugleich. Hamptoncourt, den 13. Aug. Leztlich bekam der Hof einen Abgefertigten von Parma, mit der Nachricht, daß die daſige Herzo- gin des Koͤnigs Reſidenten, Herr Collmann, und den daſigen Conſul des Koͤnigs, Herrn Skinner einladen laſſen, um ihrer Niederkunfft beyzuwoh- nen. Eben derſelbe bringet Nachricht von einem neuen zu Florenz errichteten Tractat, die Ueber- kunnft des Don Carlos betreffend; welcher der Groß-Herzog fuͤr ſeinen vermuhtlichen Erben haͤlt. Das Geruͤchte gehet, es werde der Lord Harring- ton als auſſerordentlicher Abgeſandter nach Spa- nien gehen; Herr Horatius Walpole aber inzwi- schen ſein Ammt verrichten ſolle. Der Mar- quis von Santa Crux ſoll von Spanien zum Abgeſandten an unſerm Hofe ernennet ſeyn. Paris, den 13. Auguſt. Nachdem durch das Abſterben des Herrn d’Ar- gouges das Dechants-Ammt des Staats-Raths verlediget worden; ſo iſt der Abt Bignon an ſeine Stelle kommen. Die leztern Briefe aus Parma verſichern, daß die Herzogin allbereit einige vor der Gebuhrt vorhergehende Schmerzen empfun- den: weßwegen man alle Augenblick etwas von ihrer Niederkunnft zu erfahren hoffet. Der Car- dinal von Rohan begab ſich geſtern nach Saverne, um auf ſeinem Luſt-Hauſe daſelbſt den Reſt des Sommers und einen Theil des Herbſtes zuzubrin- gen. Man ſaget, daß der Biſchoff von Treguier in ſeinem Dioͤces mit Tode abgegangen ſey. Man vernimmt von Rom, daß der Pabſt eine Congre- gation niedergeſezet habe, um die Zwiſtigkeiten der Groß-Meiſter der Heil. Marie und des Heil. Geiſtes von Montpellier abzuthun: deren Spruch endlich dahin ausgefallen; daß keiner von dem andern dependire, ſondern beyde unmittelbar dem Heil. Stuhle unterworffen waͤren. Der Graf Schulenburg, auſſerordentlicher Geſandter von Daͤnnemarck, ſoll Dienſtags bey dem Koͤnige Audienz haben. Vergangenen Sonntag ſchlug der Donner in die Kirche St. Genoveſen, und toͤdtete ein Kind. Zu gleicher Zeit fuhr der Bliz in die Thurn-Haube der Kirche von Val de Grace, und zerſchmelzte alles daran befindliche Bley; Zu Verſailles aber wurden an eben dem Tage, von ſelbigem Ungewitter, in dem Gefaͤngniß, 2, in einer Kammer beyſammen geſeſſene Delinquenten, toͤdtlich getroffen. Haag, den 19. Auguſt. Ihro Durchl. der Prinz von Naſſau-Oranien ſpeiſete den 16. bey dem Herrn Dairolles, Koͤnigl. Groß-Brittanniſchen Reſidenten; und vorgeſtern bey dem Herrn Preiß, auſſerordentlichen Abgeſand- ten des Koͤnigs in Schweden. Nachdem der Graf von Cheſterfield, Groß-Brittanniſcher Bothſchaff- ter, einen Abgefertigten aus Londen erhalten: ſen- dete er ſolchen nach Caſſel ab, und beſprach ſich darauf mit einigen Herren von der Regierung. Bruͤſſel, den 16. Auguſt. Die Graͤfin von Dongelberg machet ſich fer- tig, ſich nach Spanien, zu ihrem Gemahl, zu be- geben, welcher als Colonell in daſigen Koͤnigl. Dienſten ſtehet. Von Tournai vernimmet man, daß der Herzog von Lotthringen den 9. dieſes Mo- nahts daſelbſt angelanget. Ihro Koͤnigl. Hoheit haben ihre Wohnung in der Abthey von St. Mar- tin genommen; und werden nunmehro ihre Rei- ſe unverzüglich uͤber Menin, Ypern, Foures und Nieuport nach Oſtende fortſezen. Aachen, den 17. Aug. Den 12. dieſes ſtarb der Graf von Goldſtein, Kayſerlicher und Chur-Pfaͤlziſcher Geheimer Raht

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz, Fabienne Wollny: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-07T10:12:03Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1352508_1731
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1352508_1731/2
Zitationshilfe: Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 135, Hamburg, 25. August 1731, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1352508_1731/2>, abgerufen am 23.11.2024.