Staats und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheiischen Correspondenten. Nr. 136, Hamburg, 9. Juni 1832.[Spaltenumbruch]
der
westlichen Departements habe mit Wellingtons Der Temps behauptet, die Herzogin v. Berri
be- Die Privatbriefe aus den westlichen Departe- Der König ist gestern von Compiegne in St. Die Behörde hat erfahren, daß die Volksfreunde Jn der letztverwichenen Nacht ist General La- Der Urheber der Charte, Hr. Bernard aus Ren- N. S. Aus den Aussagen der hier in
Paris
Straßburg, den 1
Juni.
Eine telegraphische Depesche, datirt Paris, den Der Niederrheinische Courier sagt
heute: Der berühmte polnische General Dwernizki
ist
Brüssel, den 3 Juni.
Der belgische Moniteur zeigt an, daß die
Ehe [Spaltenumbruch]
der
weſtlichen Departements habe mit Wellingtons Der Temps behauptet, die Herzogin v. Berri
be- Die Privatbriefe aus den weſtlichen Departe- Der König iſt geſtern von Compiegne in St. Die Behörde hat erfahren, daß die Volksfreunde Jn der letztverwichenen Nacht iſt General La- Der Urheber der Charte, Hr. Bernard aus Ren- N. S. Aus den Ausſagen der hier in
Paris
Straßburg, den 1
Juni.
Eine telegraphiſche Depeſche, datirt Paris, den Der Niederrheiniſche Courier ſagt
heute: Der berühmte polniſche General Dwernizki
iſt
Bruͤſſel, den 3 Juni.
Der belgiſche Moniteur zeigt an, daß die
Ehe <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/><cb/> der weſtlichen Departements habe mit Wellingtons<lb/> Eintritt ins Cabinet, ſo wie mit einem Angriffe<lb/> Hollands auf Belgien und andren auswärtigen Ver-<lb/> hältniſſen im Zuſammenhange geſtanden, und die<lb/> carliſtiſche Central-Committee in Paris hätte Befehl<lb/> ertheilt, zu den Waffen zu greifen, jedoch unter der<lb/> Bedingung, bis zu einem gewiſſen Zeitpunkte zu<lb/> warten. Die Ungeduld der Chouans hat dieſen<lb/> Plan vereitelt, und der <hi rendition="#fr">Meſſager</hi> ſchreibt nunmehr<lb/> die ſcheinbare Unterdrückung der Unruhen den neuer-<lb/> dings an die Committee in Paris eingegangenen<lb/> Suſpenſions-Befehlen zu. Hier in Paris ſind 44<lb/> Haupt-Rädelsführer der carliſtiſchen Faction, die<lb/> auch mit der Verſchwörung der Straße Prouvaires<lb/> in Verbindung ſtanden, verhaftet worden, worunter<lb/> der Graf v. Toucheboeuf, der Baron v. Cornebiſe,<lb/> die HH. Monni<hi rendition="#aq">è</hi>re, Meunier und Choumont. Bei<lb/> dem Herzoge v. Fitz-James, ſo wie bei den HH.<lb/> Berryer und Conny hat man ſehr wichtige Acten-<lb/> ſtücke vorgefunden. Bei dem vormaligen Gendarmen<lb/> Subic fand man 92 fertige Bomben. Unter den<lb/> Verhafteten befand ſich auch ein Juli-Decorirter,<lb/> Namens Alphonſe Cauchard.</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#fr">Temps</hi> behauptet, die Herzogin v. Berri be-<lb/> finde ſich in der Vendee und wirklich ſind dort Pro-<lb/> clamationen mit ihrer Unterſchrift im Umlaufe.</p><lb/> <p>Die Privatbriefe aus den weſtlichen Departe-<lb/> ments lauten noch immer ſehr beunruhigend; doch<lb/> ſtimmen ſie alle dahin überein, daß die National-<lb/> garden den größten Patriotismus zeigen. Zwiſchen<lb/> Sabl<hi rendition="#aq">é</hi> und Meslay iſt es mit 500 Chouans zu einem<lb/> blutigen Treffen gekommen, wobei 200 auf dem<lb/> Platze blieben. General Solignac war in Angers<lb/> und General Ornano in Mans augekommen.</p><lb/> <p>Der König iſt geſtern von Compiegne in St.<lb/> Cloud eingetroffen.</p><lb/> <p>Die Behörde hat erfahren, daß die Volksfreunde<lb/> ſich geſtern Abend in der Straße St. Andr<hi rendition="#aq">é</hi> des<lb/> Arts verſammeln ſollten, ließ daher die Thüre des<lb/> Locals verſiegeln und einen Wächter dabei hinſtellen.<lb/> Als aber die Volksfreunde dort eintrafen, riſſen ſie<lb/> die Siegel ab und ſchlugen die Thüren ein, worauf<lb/> ſie Sitzung hielten. Als die Polizei ſich einfand,<lb/> erklärten ſämmtliche Anweſende, daß ſie ſammt und<lb/> ſonders die Verantwortlichkeit der Siegelabreißung<lb/> übernähmen. Es kam zum Streit und Wortwech-<lb/> ſel und zuletzt zum Handgemenge, wobei eine Per-<lb/> ſon verwundet und der Polizei-Commiſſär gemißhan-<lb/> delt wurde. Sämmtliche Ruheſtörer, 31 an der<lb/> Zahl, wurden hierauf nach der Polizei gebracht.</p><lb/> <p>Jn der letztverwichenen Nacht iſt General <hi rendition="#fr">La-<lb/> marque</hi> mit Tode abgegangen.</p><lb/> <p>Der Urheber der Charte, Hr. Bernard aus Ren-<lb/> nes, ſo wie die Deputirten Tribert, Dulary und<lb/> Cabanon ſind dem Berichte der Oppoſition beige-<lb/> treten.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">N. S.</hi> Aus den Ausſagen der hier in Paris<lb/> verhafteten Carliſten ſoll hervorgehen, daß die Carli-<lb/> ſten nichts Geringeres beabſichtigten, als ſich des<lb/> Königs bei ſeiner Rückkehr nach St. Cloud zu<lb/> bemächtigen, wo eine große Anzahl verkappter Per-<lb/> ſonen ſich einfinden ſollte. Jn der Nacht ſind wie-<lb/> der 35 Perſonen, worunter mehrere Militärs, feſtge-<lb/> nommen worden. Auch ſpricht man von Verhaftun-<lb/> gen, die unter den Officieren der hieſigen Garniſon<lb/> vorgenommen werden ſollen. Heute Nachmittag um<lb/> 3 Uhr wurde ein Schweizer-Officier ergriffen, wie er<lb/><cb/> gerade carliſtiſche Proclamationen auf der Straße<lb/> vertheilte. — Geſtern in der Miniſterial-Verſamm-<lb/> lung ſoll eine neue Truppen-Aushebung zur Sprache<lb/> gekommen ſeyn, da die Berichte, ſowohl aus dem<lb/> Süden, als auch aus Ancona wieder ſehr beunru-<lb/> higend lauten. — Die angebliche Verhaftung der<lb/> Herzogin v. Berri unweit Nantes beruht auf einer<lb/> Verwechſelung mit einer Frau v. Aubepin.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Straßburg,</hi> den 1 Juni.</hi> </dateline><lb/> <p>Eine telegraphiſche Depeſche, datirt Paris, den<lb/> 1 Juni, 1½ Uhr, enthält Folgendes: “Die Empö-<lb/> rung des aufgeſtandenen Theils des Weſten naht<lb/> ihrem Ende. Beinahe auf allen Punkten ſind die<lb/> meiſten Banden zerſtreut. Die unermeßliche Mehr-<lb/> heit der Bevölkerung hat die Theilnahme an ſolcher<lb/> Bewegung verweigert. Viele carliſtiſche Chefs ſind<lb/> angehalten worden, die andern ſind entflohen; Be-<lb/> hörden, Nationalgarden und Linientruppen haben<lb/> in Hingebung gewetteifert. Die Rechtspflege ſchrei-<lb/> tet ein. Der Schauplatz des Aufſtandes wird immer<lb/> enger. Die Regierung hat die nöthigen Maaßre-<lb/> geln getroffen, dem Unweſen ein Ziel zu ſetzen.”</p><lb/> <p>Der <hi rendition="#fr">Niederrheiniſche Courier</hi> ſagt heute:<lb/> Wir erhalten ſo eben folgendes Schreiben vom<lb/> Hrn. Präfecten. Die Erklärung, welche daſſelbe<lb/> enthält, macht den Beſorgniſſen, die man allgemein<lb/> über das Schickſal des Hrn. <hi rendition="#fr">Harro-Harring</hi> hegte,<lb/> ein Ende, und beweiſt uns, daß dieſelben durch die<lb/> Maaßregeln, die man gegen ihn zu nehmen ange-<lb/> fangen hatte, nur allzugegründet waren. Hier folgen<lb/> die Ausdrücke im Briefe des Präfecten: “<hi rendition="#fr">Straß-<lb/> burg,</hi> den 1 Juni 1832. Die Behörde konnte Hrn.<lb/> Harro-Harring’s politiſche Lage nicht kennen, konnte<lb/> nicht denken, daß er aus Deutſchland verbannt ſey,<lb/> als ſie erfuhr, daß dieſer Ausländer ſich nach Rhein-<lb/> baiern begebe. Sobald dieſelbe durch Hrn. Harro-<lb/> Harring ſelbſt ſeine politiſche Lage erfuhr, wurden<lb/> alsbald Befehle ertheilt, unſer gaſtfreundliches Land<lb/> dieſem Ausländer zu eröffnen, der ſich übrigens nicht<lb/> unter ſeinem wahren Namen geſtellt, ſondern eine<lb/> ihm nicht zukommende Qualification angenommen<lb/> hatte.”</p><lb/> <p>Der berühmte polniſche General <hi rendition="#fr">Dwernizki</hi> iſt<lb/> aus Oeſterreich dieſen Abend hier angekommen und<lb/> im Gaſthofe zum rothen Hauſe abgeſtiegen. Um<lb/> 9 Uhr brachte ihm die Muſik des 2ten Bataillons<lb/> der Nationalgarde angelegentlichſt eine Serenade<lb/> unter Fackelſchein. Eine Menge Bürger wohnten<lb/> dieſer Serenade bei, und äußerten mehrmals ihr<lb/> lebhaftes Mitgefühl für Polen. Eine Deputation<lb/> von Bürgern begab ſich zum General.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Bruͤſſel,</hi> den 3 Juni.</hi> </dateline><lb/> <p>Der belgiſche <hi rendition="#fr">Moniteur</hi> zeigt an, daß die Ehe<lb/> zwiſchen dem Könige der Belgier und der Prinzeſſin<lb/> Luiſe, älteſten Tochter des Königs Ludwig Philipp,<lb/> beſchloſſen, und binnen Kurzem gefeiert werden ſolle.<lb/> Der <hi rendition="#fr">Emancipation</hi> zufolge, wird die Vermählung<lb/> am 21 Juli, als dem Jahrstage der Einführung<lb/> des Königs Leopold, ſtattfinden, und Madame<lb/> Adelaide ihre K. Nichte hieher begleiten. Der Kö-<lb/> nig iſt bereits geſtern Abend hier eingetroffen und<lb/> wurde mit lautem Jubel empfangen. Se. Maj.<lb/> trugen das Großkreuz der Ehrenlegion, welches<lb/> der König der Franzoſen Höchſtih<supplied cert="high">n</supplied>en umgehangen<lb/> hatte. Graf Aerſchot, Hr. Lehon, und die Gene-<lb/> neräle v. Hane und v. Chaſteler waren zu Officieren<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
der weſtlichen Departements habe mit Wellingtons
Eintritt ins Cabinet, ſo wie mit einem Angriffe
Hollands auf Belgien und andren auswärtigen Ver-
hältniſſen im Zuſammenhange geſtanden, und die
carliſtiſche Central-Committee in Paris hätte Befehl
ertheilt, zu den Waffen zu greifen, jedoch unter der
Bedingung, bis zu einem gewiſſen Zeitpunkte zu
warten. Die Ungeduld der Chouans hat dieſen
Plan vereitelt, und der Meſſager ſchreibt nunmehr
die ſcheinbare Unterdrückung der Unruhen den neuer-
dings an die Committee in Paris eingegangenen
Suſpenſions-Befehlen zu. Hier in Paris ſind 44
Haupt-Rädelsführer der carliſtiſchen Faction, die
auch mit der Verſchwörung der Straße Prouvaires
in Verbindung ſtanden, verhaftet worden, worunter
der Graf v. Toucheboeuf, der Baron v. Cornebiſe,
die HH. Monnière, Meunier und Choumont. Bei
dem Herzoge v. Fitz-James, ſo wie bei den HH.
Berryer und Conny hat man ſehr wichtige Acten-
ſtücke vorgefunden. Bei dem vormaligen Gendarmen
Subic fand man 92 fertige Bomben. Unter den
Verhafteten befand ſich auch ein Juli-Decorirter,
Namens Alphonſe Cauchard.
Der Temps behauptet, die Herzogin v. Berri be-
finde ſich in der Vendee und wirklich ſind dort Pro-
clamationen mit ihrer Unterſchrift im Umlaufe.
Die Privatbriefe aus den weſtlichen Departe-
ments lauten noch immer ſehr beunruhigend; doch
ſtimmen ſie alle dahin überein, daß die National-
garden den größten Patriotismus zeigen. Zwiſchen
Sablé und Meslay iſt es mit 500 Chouans zu einem
blutigen Treffen gekommen, wobei 200 auf dem
Platze blieben. General Solignac war in Angers
und General Ornano in Mans augekommen.
Der König iſt geſtern von Compiegne in St.
Cloud eingetroffen.
Die Behörde hat erfahren, daß die Volksfreunde
ſich geſtern Abend in der Straße St. André des
Arts verſammeln ſollten, ließ daher die Thüre des
Locals verſiegeln und einen Wächter dabei hinſtellen.
Als aber die Volksfreunde dort eintrafen, riſſen ſie
die Siegel ab und ſchlugen die Thüren ein, worauf
ſie Sitzung hielten. Als die Polizei ſich einfand,
erklärten ſämmtliche Anweſende, daß ſie ſammt und
ſonders die Verantwortlichkeit der Siegelabreißung
übernähmen. Es kam zum Streit und Wortwech-
ſel und zuletzt zum Handgemenge, wobei eine Per-
ſon verwundet und der Polizei-Commiſſär gemißhan-
delt wurde. Sämmtliche Ruheſtörer, 31 an der
Zahl, wurden hierauf nach der Polizei gebracht.
Jn der letztverwichenen Nacht iſt General La-
marque mit Tode abgegangen.
Der Urheber der Charte, Hr. Bernard aus Ren-
nes, ſo wie die Deputirten Tribert, Dulary und
Cabanon ſind dem Berichte der Oppoſition beige-
treten.
N. S. Aus den Ausſagen der hier in Paris
verhafteten Carliſten ſoll hervorgehen, daß die Carli-
ſten nichts Geringeres beabſichtigten, als ſich des
Königs bei ſeiner Rückkehr nach St. Cloud zu
bemächtigen, wo eine große Anzahl verkappter Per-
ſonen ſich einfinden ſollte. Jn der Nacht ſind wie-
der 35 Perſonen, worunter mehrere Militärs, feſtge-
nommen worden. Auch ſpricht man von Verhaftun-
gen, die unter den Officieren der hieſigen Garniſon
vorgenommen werden ſollen. Heute Nachmittag um
3 Uhr wurde ein Schweizer-Officier ergriffen, wie er
gerade carliſtiſche Proclamationen auf der Straße
vertheilte. — Geſtern in der Miniſterial-Verſamm-
lung ſoll eine neue Truppen-Aushebung zur Sprache
gekommen ſeyn, da die Berichte, ſowohl aus dem
Süden, als auch aus Ancona wieder ſehr beunru-
higend lauten. — Die angebliche Verhaftung der
Herzogin v. Berri unweit Nantes beruht auf einer
Verwechſelung mit einer Frau v. Aubepin.
Straßburg, den 1 Juni.
Eine telegraphiſche Depeſche, datirt Paris, den
1 Juni, 1½ Uhr, enthält Folgendes: “Die Empö-
rung des aufgeſtandenen Theils des Weſten naht
ihrem Ende. Beinahe auf allen Punkten ſind die
meiſten Banden zerſtreut. Die unermeßliche Mehr-
heit der Bevölkerung hat die Theilnahme an ſolcher
Bewegung verweigert. Viele carliſtiſche Chefs ſind
angehalten worden, die andern ſind entflohen; Be-
hörden, Nationalgarden und Linientruppen haben
in Hingebung gewetteifert. Die Rechtspflege ſchrei-
tet ein. Der Schauplatz des Aufſtandes wird immer
enger. Die Regierung hat die nöthigen Maaßre-
geln getroffen, dem Unweſen ein Ziel zu ſetzen.”
Der Niederrheiniſche Courier ſagt heute:
Wir erhalten ſo eben folgendes Schreiben vom
Hrn. Präfecten. Die Erklärung, welche daſſelbe
enthält, macht den Beſorgniſſen, die man allgemein
über das Schickſal des Hrn. Harro-Harring hegte,
ein Ende, und beweiſt uns, daß dieſelben durch die
Maaßregeln, die man gegen ihn zu nehmen ange-
fangen hatte, nur allzugegründet waren. Hier folgen
die Ausdrücke im Briefe des Präfecten: “Straß-
burg, den 1 Juni 1832. Die Behörde konnte Hrn.
Harro-Harring’s politiſche Lage nicht kennen, konnte
nicht denken, daß er aus Deutſchland verbannt ſey,
als ſie erfuhr, daß dieſer Ausländer ſich nach Rhein-
baiern begebe. Sobald dieſelbe durch Hrn. Harro-
Harring ſelbſt ſeine politiſche Lage erfuhr, wurden
alsbald Befehle ertheilt, unſer gaſtfreundliches Land
dieſem Ausländer zu eröffnen, der ſich übrigens nicht
unter ſeinem wahren Namen geſtellt, ſondern eine
ihm nicht zukommende Qualification angenommen
hatte.”
Der berühmte polniſche General Dwernizki iſt
aus Oeſterreich dieſen Abend hier angekommen und
im Gaſthofe zum rothen Hauſe abgeſtiegen. Um
9 Uhr brachte ihm die Muſik des 2ten Bataillons
der Nationalgarde angelegentlichſt eine Serenade
unter Fackelſchein. Eine Menge Bürger wohnten
dieſer Serenade bei, und äußerten mehrmals ihr
lebhaftes Mitgefühl für Polen. Eine Deputation
von Bürgern begab ſich zum General.
Bruͤſſel, den 3 Juni.
Der belgiſche Moniteur zeigt an, daß die Ehe
zwiſchen dem Könige der Belgier und der Prinzeſſin
Luiſe, älteſten Tochter des Königs Ludwig Philipp,
beſchloſſen, und binnen Kurzem gefeiert werden ſolle.
Der Emancipation zufolge, wird die Vermählung
am 21 Juli, als dem Jahrstage der Einführung
des Königs Leopold, ſtattfinden, und Madame
Adelaide ihre K. Nichte hieher begleiten. Der Kö-
nig iſt bereits geſtern Abend hier eingetroffen und
wurde mit lautem Jubel empfangen. Se. Maj.
trugen das Großkreuz der Ehrenlegion, welches
der König der Franzoſen Höchſtihnen umgehangen
hatte. Graf Aerſchot, Hr. Lehon, und die Gene-
neräle v. Hane und v. Chaſteler waren zu Officieren
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