Staats und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheiischen Correspondenten. Nr. 136, Hamburg, 9. Juni 1832.[Spaltenumbruch]
keit verdoppelt,
und starke Patrouillen, mit Officieren
Konstantinopel, den
10 Mai.
Die Pforte hat an alle fremde Gesandtschaften Am 7 d. M. hat die gegen Mehemed Ali Pascha Vom Kriegsschauplatze in Syrien sind keine neue- Dem ehemaligen Director der Pulver-Magazine, Der Großvezir hat nach einigen glücklichen Ge- Der Sohn des Großvezirs, Gouverneur der San- Von gelehrten Sachen. Ueber den Organismus der
Staatsverwaltung, insbesondre die Trennung der richterlichen und administrativen Gewalt, vom Grafen von Blome. Hamburg, bei Perthes und Besser, 1832. Pp. IV und 52. 8. Der Verfasser, der bereits durch seine
Schrift [Spaltenumbruch]
keit verdoppelt,
und ſtarke Patrouillen, mit Officieren
Konſtantinopel, den
10 Mai.
Die Pforte hat an alle fremde Geſandtſchaften Am 7 d. M. hat die gegen Mehemed Ali Paſcha Vom Kriegsſchauplatze in Syrien ſind keine neue- Dem ehemaligen Director der Pulver-Magazine, Der Großvezir hat nach einigen glücklichen Ge- Der Sohn des Großvezirs, Gouverneur der San- Von gelehrten Sachen. Ueber den Organismus der
Staatsverwaltung, insbeſondre die Trennung der richterlichen und adminiſtrativen Gewalt, vom Grafen von Blome. Hamburg, bei Perthes und Beſſer, 1832. Pp. IV und 52. 8. Der Verfaſſer, der bereits durch ſeine
Schrift <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0005" n="[5]"/><cb/> keit verdoppelt, und ſtarke Patrouillen, mit Officieren<lb/> an der Spitze, ziehen durch die Stadt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Konſtantinopel,</hi> den 10 Mai.</hi> </dateline><lb/> <p>Die Pforte hat an alle fremde Geſandtſchaften<lb/> eine Circular-Note gerichtet, worin ſie von dem<lb/> Fetwa gegen Mehemed Ali Kenntniß ertheilt, und<lb/> das Erſuchen an die europäiſchen Höfe ſtellt, daß<lb/> ihren reſpectiven Handelsſchiffen die Fahrt nach<lb/> den Häfen von Aegypten bis zur Beendigung des<lb/> Kampfes mit demſelben unterſagt werden möchte.</p><lb/> <p>Am 7 d. M. hat die gegen Mehemed Ali Paſcha<lb/> beſtimmte türkiſche Flotte den hieſigen Hafen ver-<lb/> laſſen, und iſt, mit Ausnahme des Admiralſchiffs<lb/> Mahmudie, in das Meer von Marmara eingelau-<lb/> fen. Dieſes Admiralſchiff wird nach den Bairams-<lb/> feſten der Flotte folgen. Jm Arſenale wird noch<lb/> an der Ausrüſtung des Dreideckers Selimie von<lb/> 120 Ka<supplied cert="high">n</supplied>onen, eines Zweideckers und einiger anderer<lb/> Schiffe zweiten und dritten Ranges gearbeitet.</p><lb/> <p>Vom Kriegsſchauplatze in Syrien ſind keine neue-<lb/> ren Nachrichten eingelaufen. Es ſcheint indeß ge-<lb/> wiß, daß ſich St. Jean d’Acre noch hält, und da<lb/> Jbrahim Paſcha ſelbſt die Belagerung nicht mehr<lb/> leitete, ſondern ſich nach Tripoli und von da nach<lb/> Hama (auf der Straße nach Aleppo) gewendet hatte,<lb/> ſo iſt es wahrſcheinlich, daß ſich jene Feſtung bis<lb/> zur Ankunft der ottomanniſchen Hülfstruppen wird<lb/> vertheidigen können.</p><lb/> <p>Dem ehemaligen Director der Pulver-Magazine,<lb/> Nedſchib Effendi, welcher Geſchäftsträger des nunmeh-<lb/> rigen Ex-Gouverneurs von Aegypten war, ſind auch<lb/> die ähnlichen Functionen, welche er für zwei andre<lb/> Großen bisher verſehen, vom Sultan genommen und<lb/> Andren übertragen worden.</p><lb/> <p>Der Großvezir hat nach einigen glücklichen Ge-<lb/> fechten die albaneſiſchen Stämme Lab und Gulak,<lb/> welche mit den Bosniaken gemeinſchaftliche Sache<lb/> gemacht hatten, ſo wie den bosniſchen Stamm<lb/> Schale zum Gehorſam zurückgeführt, und ſie zur<lb/> Annahme des neuen Syſtems gezwungen. Dieſe<lb/> von den ottomanniſchen Waffen in Bosnien errun-<lb/> genen Vortheile berechtigen zu der Hoffnung, daß<lb/> auch dieſe Provinz ihrer endlichen Beruhigung ent-<lb/> gegengehe.</p><lb/> <p>Der Sohn des Großvezirs, Gouverneur der San-<lb/> ſchacks von Janina, Delvina und Awlona, Emin<lb/> Paſcha, befindet ſich hier, und hat auf ſein Verlan-<lb/> gen vom Seriasker einen Lehrer in den Kriegs-<lb/> wiſſenſchaften und Kriegsübungen erhalten. Sein<lb/> Ehrgeiz iſt, General zu werden, allein obgleich der<lb/> Sultan viel Wohlwollen für ihn hat, ſo werden<lb/> doch, nach den neueren ſtrengeren Avancements-Ge-<lb/> ſetzen, ſolche Grade nur dem wirklichen Verdienſte<lb/> ertheilt, und Emin Paſcha, obgleich Sohn des<lb/> Großvezirs, wird daher warten müſſen, bis er alle<lb/> die einem ſo hohen Officier nöthigen Kenntniſſe ſich<lb/> erworben hat. Er iſt gegen Ende v. 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Vf. zeigt die wohlthätigen Folgen<lb/> für die Sache des monarchiſchen Prinzips und die<lb/> demſelben untergebenen Staaten, wenn die geiſtige<lb/> Betriebſamkeit in einer Richtung gelenkt würde,<lb/> wo ſich ein ſo reiches Feld zu Unterſuchungen dar-<lb/> bietet, während die dadurch herbeizuführenden Re-<lb/> formen und Verbeſſerungen nirgends die Grundlage<lb/> ſelbſt gefährden dürften. Jn dieſem Sinne hat der<lb/> Vf. ſeinen Gegenſtand aufgefaßt, den allgemeinen Ge-<lb/> ſichtspunkt ſtets im Auge behaltend, jedoch mit beſtän-<lb/> diger Nutzanwendung auf ſein Vaterland, wo die<lb/> Verſchiedenheit des Municipalweſens eine ſo große<lb/> Mannichfaltigkeit der Verwaltung veranlaßt. 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Er behandelt zuvörderſt die in Schleswig-<lb/> Holſtein noch ſtatthabende Vereinigung der Juſtiz<lb/> und Adminiſtration, worauf er die Nachtheile erör-<lb/> tert, die aus der Geſchäfts-Ueberhäufung der Be-<lb/> hörden hervorgehen, deren Tüchtigkeit theils zu ſehr<lb/> in Anſpruch genommen, theils aber auch durch Zu-<lb/> weiſung von Fächern, die nicht im Bereiche ihrer<lb/> Studien gelegen, auf eine harte Probe geſtellt wird.<lb/> Zur Abhülfe dieſer, theilweiſe durch die Beibehal-<lb/> tung veralteter Formen entſtandenen Nachtheile,<lb/> wird, für die Juſtiz, die Einführung von Kreis- und<lb/> Diſtricts-Gerichten, die Erlaſſung eines gemeinſchaft-<lb/> lichen Geſetzbuches für beide Herzogthümer, nebſt<lb/> Aufhebung aller ſtatutariſchen Rechte und Gleich-<lb/> heit aller Staatsbürger vor dem Geſetze, Feſtſtel-<lb/> lung der Jnſtanzenfolge und Errichtung eines Ober-<lb/> appellationsgerichts; für die Adminiſtration, Ausbil-<lb/> dung des Communalweſens und Errichtung eines<lb/> Regierungs-Collegiums für beide Herzogthümer<lb/> empfohlen. Die Schrift ſchließt mit einigen Be-<lb/> merkungen über die zwiſchen Rechtspflege und Ad-<lb/> miniſtration in der Mitte ſtehende Polizei-Juris-<lb/> diction, nebſt Hinweiſung auf das große Problem,<lb/> den Mittelweg zwiſchen ſummariſchem Verfahren, wo-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[5]/0005]
keit verdoppelt, und ſtarke Patrouillen, mit Officieren
an der Spitze, ziehen durch die Stadt.
Konſtantinopel, den 10 Mai.
Die Pforte hat an alle fremde Geſandtſchaften
eine Circular-Note gerichtet, worin ſie von dem
Fetwa gegen Mehemed Ali Kenntniß ertheilt, und
das Erſuchen an die europäiſchen Höfe ſtellt, daß
ihren reſpectiven Handelsſchiffen die Fahrt nach
den Häfen von Aegypten bis zur Beendigung des
Kampfes mit demſelben unterſagt werden möchte.
Am 7 d. M. hat die gegen Mehemed Ali Paſcha
beſtimmte türkiſche Flotte den hieſigen Hafen ver-
laſſen, und iſt, mit Ausnahme des Admiralſchiffs
Mahmudie, in das Meer von Marmara eingelau-
fen. Dieſes Admiralſchiff wird nach den Bairams-
feſten der Flotte folgen. Jm Arſenale wird noch
an der Ausrüſtung des Dreideckers Selimie von
120 Kanonen, eines Zweideckers und einiger anderer
Schiffe zweiten und dritten Ranges gearbeitet.
Vom Kriegsſchauplatze in Syrien ſind keine neue-
ren Nachrichten eingelaufen. Es ſcheint indeß ge-
wiß, daß ſich St. Jean d’Acre noch hält, und da
Jbrahim Paſcha ſelbſt die Belagerung nicht mehr
leitete, ſondern ſich nach Tripoli und von da nach
Hama (auf der Straße nach Aleppo) gewendet hatte,
ſo iſt es wahrſcheinlich, daß ſich jene Feſtung bis
zur Ankunft der ottomanniſchen Hülfstruppen wird
vertheidigen können.
Dem ehemaligen Director der Pulver-Magazine,
Nedſchib Effendi, welcher Geſchäftsträger des nunmeh-
rigen Ex-Gouverneurs von Aegypten war, ſind auch
die ähnlichen Functionen, welche er für zwei andre
Großen bisher verſehen, vom Sultan genommen und
Andren übertragen worden.
Der Großvezir hat nach einigen glücklichen Ge-
fechten die albaneſiſchen Stämme Lab und Gulak,
welche mit den Bosniaken gemeinſchaftliche Sache
gemacht hatten, ſo wie den bosniſchen Stamm
Schale zum Gehorſam zurückgeführt, und ſie zur
Annahme des neuen Syſtems gezwungen. Dieſe
von den ottomanniſchen Waffen in Bosnien errun-
genen Vortheile berechtigen zu der Hoffnung, daß
auch dieſe Provinz ihrer endlichen Beruhigung ent-
gegengehe.
Der Sohn des Großvezirs, Gouverneur der San-
ſchacks von Janina, Delvina und Awlona, Emin
Paſcha, befindet ſich hier, und hat auf ſein Verlan-
gen vom Seriasker einen Lehrer in den Kriegs-
wiſſenſchaften und Kriegsübungen erhalten. Sein
Ehrgeiz iſt, General zu werden, allein obgleich der
Sultan viel Wohlwollen für ihn hat, ſo werden
doch, nach den neueren ſtrengeren Avancements-Ge-
ſetzen, ſolche Grade nur dem wirklichen Verdienſte
ertheilt, und Emin Paſcha, obgleich Sohn des
Großvezirs, wird daher warten müſſen, bis er alle
die einem ſo hohen Officier nöthigen Kenntniſſe ſich
erworben hat. Er iſt gegen Ende v. M., von ſei-
nem Lehrer und Officieren ſeiner Suite begleitet,
nach ſeinem Gouvernement zurückgekehrt.
Von gelehrten Sachen.
Ueber den Organismus der Staatsverwaltung,
insbeſondre die Trennung der richterlichen und
adminiſtrativen Gewalt, vom Grafen von
Blome. Hamburg, bei Perthes und Beſſer,
1832. Pp. IV und 52. 8.
Der Verfaſſer, der bereits durch ſeine Schrift
über das Gemeindeweſen ſein Stimmrecht in öffent-
lichen Angelegenheiten bethätigt hat, geht in der
gegenwärtigen, kurzgefaßten, aber gedankenreichen
Schrift zu einem umfaſſenderen Gegenſtande über.
Während der hohlen Theorieen über Staatsverfaſ-
ſung ſo viele aufgeſtellt werden, ohne daß die Doctri-
näre über das aprioriſche Prinzip ſich einig werden
könnten, oder ohne daß die ins Leben eingreifende
Nützlichkeit einer einzigen erwieſen wäre, iſt ver-
hältnißmäßig für das rein Praktiſche, unmittelbar
Wirkſame, mit einem Worte, für die Staatsver-
waltung, vom Publicum aus wenig geſchehen, ob-
gleich alle und jede Verfaſſung doch nur als eine
Garantie der Verwaltung Werth und Bedeutung er-
hält. Der Hr. Vf. zeigt die wohlthätigen Folgen
für die Sache des monarchiſchen Prinzips und die
demſelben untergebenen Staaten, wenn die geiſtige
Betriebſamkeit in einer Richtung gelenkt würde,
wo ſich ein ſo reiches Feld zu Unterſuchungen dar-
bietet, während die dadurch herbeizuführenden Re-
formen und Verbeſſerungen nirgends die Grundlage
ſelbſt gefährden dürften. Jn dieſem Sinne hat der
Vf. ſeinen Gegenſtand aufgefaßt, den allgemeinen Ge-
ſichtspunkt ſtets im Auge behaltend, jedoch mit beſtän-
diger Nutzanwendung auf ſein Vaterland, wo die
Verſchiedenheit des Municipalweſens eine ſo große
Mannichfaltigkeit der Verwaltung veranlaßt. Mit
ſteter Achtung vor der hiſtoriſchen Baſis, deren
keine Verwaltung ermangeln darf, um nicht an die
Stelle der Nationalität ein Hirngeſpinſt des Kos-
mopolitismus zu ſetzen, weiſet er dennoch auf die
Nothwendigkeit hin, die vereinzelten, wenn auch
ehrwürdigen Bruchſtücke der von den Vorfahren er-
erbten Adminiſtration zu einem ſyſtematiſchen Gan-
zen zu verbinden, wo das Hiſtoriſche mehr in der
Jdee klar vorſchweben muß, als in der Form ſcharf
ausgedrückt zu ſeyn braucht. Es würde hier nicht
am Orte ſeyn, dem Hrn. Vf. im Einzelnen zu fol-
gen: ſeine Anſichten und Vorſchläge werden bei
den Kennern inländiſcher Verhältniſſe ſicherlich
vielfache Beachtung finden. Jm Allgemeinen ergiebt
ſich aus der vorliegenden Schrift, daß die preußiſche
Organiſation dem Vf. als nachahmungswürdiges
Vorbild, als Jdeal des Ordre légal vor Augen
ſchwebt. Er behandelt zuvörderſt die in Schleswig-
Holſtein noch ſtatthabende Vereinigung der Juſtiz
und Adminiſtration, worauf er die Nachtheile erör-
tert, die aus der Geſchäfts-Ueberhäufung der Be-
hörden hervorgehen, deren Tüchtigkeit theils zu ſehr
in Anſpruch genommen, theils aber auch durch Zu-
weiſung von Fächern, die nicht im Bereiche ihrer
Studien gelegen, auf eine harte Probe geſtellt wird.
Zur Abhülfe dieſer, theilweiſe durch die Beibehal-
tung veralteter Formen entſtandenen Nachtheile,
wird, für die Juſtiz, die Einführung von Kreis- und
Diſtricts-Gerichten, die Erlaſſung eines gemeinſchaft-
lichen Geſetzbuches für beide Herzogthümer, nebſt
Aufhebung aller ſtatutariſchen Rechte und Gleich-
heit aller Staatsbürger vor dem Geſetze, Feſtſtel-
lung der Jnſtanzenfolge und Errichtung eines Ober-
appellationsgerichts; für die Adminiſtration, Ausbil-
dung des Communalweſens und Errichtung eines
Regierungs-Collegiums für beide Herzogthümer
empfohlen. Die Schrift ſchließt mit einigen Be-
merkungen über die zwiſchen Rechtspflege und Ad-
miniſtration in der Mitte ſtehende Polizei-Juris-
diction, nebſt Hinweiſung auf das große Problem,
den Mittelweg zwiſchen ſummariſchem Verfahren, wo-
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(2014-09-26T13:06:02Z)
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