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Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 136, Hamburg, 28. August 1731.

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Anno 1731.
Num. 136.
Stats- u. [Abbildung] Gelehrte
Zei- [Abbildung] tung
Des Hamburgischen unpartheyischen
CORRESPONDENTEN

CXXXVI. Stück / am Dienstage/ den 28. August.

[Beginn Spaltensatz]

Auf unterthänigstes Suppliciren des Herrn von
Caspari, Deputirten von der Stadt Riga, haben
Ihro Kayserl. Majest. in einer von Deroselben ei-
genhändig unterschriebenen Akase vom 10. verwi-
chenen Monahts allergnädigst befohlen, daß, um
den Rigischen Getreyde-Handel in bessern Flor zu
bringen, der von dem Getreyde zu nehmende Zoll
nach dem Fuß von Königsberg und Danzig einge-
richtet werden solle. Da nun auch bereits an alle
in Liefland befindliche Zoll-Contoire hierüber die
gehörige Akasen abgefertiget worden: so ist auch
befohlen worden, solche Akase zu jedermanns Wis-
sen, absonderlich denen ausländischen Kaufleuten
zu publiciren, um die Zufuhr des Getreydes in da-
sige Haven folglich dadurch zu vermehren. Fol-
gende Akase ist sonst allhier den 17. vorigen Mo-
nahts über das Stempel-Papier noch publiciret
worden:
Wir ANNA, von GOttes Gnaden, Kayserin
und Selbstherrscherin von ganz Ruß-
"land. etc. etc. etc. Nachdem uns hinterbracht wor-
"den, wasmassen die Revenüen aus dem Stem-
"pel-Papier in Abnahme gerahte und zwar deswe-
"gen, daß von Moscau aus in die Gouvernements
[Spaltenumbruch] "und aus diesen wiederum in die Städte verschicket
"werde, durch solche Verschickung aber die Cassa
"nicht geringen Schaden leide, und in denen Städ-
"ten wegen nicht baldiger Einsendung dieses Pa-
"piers auf ungestempeltes Papier geschrieben und
"dennoch von denen Supplicanten eben so viel Geld
"als für Stempel-Papier gehörig, genommen wird.
"Wenn man aber nicht eigentlich wissen kann, ob
"das für solches Papier einkommende Geld auch in
"die Einnahme-Bücher alles richtig eingeschrieben
"werde; zudem auch viele Leute solch Stempel-
"Papier nicht nur Buch- sondern auch Rieß weise
"aufkaufen und es nachgehends in andern Städte
"wo an der dergleichen jezuweilen Mangel ist, es nicht
"nur zwey- sondern wohl um dreyfachen Preiß
"theurer wieder verkauffe, als gewöhnlich, dadurch
"nun aber der Nation grosser Schaden und denen
"Kayserl. Revenüen Abbruch verursachet wird: als
"haben wir hiemit allergnädigst befehlen wollen;
"1) Inskünfftige keinen freyen Leuten, ausser ein,
"zwey biß drey Bogen, so viel als ungefehr zu Sup-
"pliquen nöthig seyn möchte, von solchem gestem-
"pelten Papier weder Buch- noch Rieß-weise zu ver-
"kauffen. 2) Soll dieses Papier aus dem Manu-
"factur-Contoir an die Collegia, Canzeleyen und
[Spaltenumbruch]

Anno 1731.
Num. 136.
Stats- u. [Abbildung] Gelehrte
Zei- [Abbildung] tung
Des Hamburgiſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN

CXXXVI. Stuͤck / am Dienſtage/ den 28. Auguſt.

[Beginn Spaltensatz]

Auf unterthaͤnigſtes Suppliciren des Herrn von
Caſpari, Deputirten von der Stadt Riga, haben
Ihro Kayſerl. Majeſt. in einer von Deroſelben ei-
genhaͤndig unterſchriebenen Akaſe vom 10. verwi-
chenen Monahts allergnaͤdigſt befohlen, daß, um
den Rigiſchen Getreyde-Handel in beſſern Flor zu
bringen, der von dem Getreyde zu nehmende Zoll
nach dem Fuß von Koͤnigsberg und Danzig einge-
richtet werden ſolle. Da nun auch bereits an alle
in Liefland befindliche Zoll-Contoire hieruͤber die
gehoͤrige Akaſen abgefertiget worden: ſo iſt auch
befohlen worden, ſolche Akaſe zu jedermanns Wiſ-
ſen, abſonderlich denen auslaͤndiſchen Kaufleuten
zu publiciren, um die Zufuhr des Getreydes in da-
ſige Haven folglich dadurch zu vermehren. Fol-
gende Akaſe iſt ſonſt allhier den 17. vorigen Mo-
nahts uͤber das Stempel-Papier noch publiciret
worden:
Wir ANNA, von GOttes Gnaden, Kayſerin
und Selbſtherrſcherin von ganz Ruß-
„land. ꝛc. ꝛc. ꝛc. Nachdem uns hinterbracht wor-
„den, wasmaſſen die Revenuͤen aus dem Stem-
„pel-Papier in Abnahme gerahtē und zwar deswe-
„gen, daß von Moſcau aus in die Gouvernements
[Spaltenumbruch] „und aus dieſen wiederum in die Staͤdte verſchicket
„werde, durch ſolche Verſchickung aber die Caſſa
„nicht geringen Schaden leide, und in denen Staͤd-
„ten wegen nicht baldiger Einſendung dieſes Pa-
„piers auf ungeſtempeltes Papier geſchrieben und
„deñoch von denen Supplicanten eben ſo viel Geld
„als fuͤr Stempel-Papier gehoͤrig, genom̃en wird.
„Wenn man aber nicht eigentlich wiſſen kann, ob
„das fuͤr ſolches Papier einkom̃ende Geld auch in
„die Einnahme-Buͤcher alles richtig eingeſchrieben
„werde; zudem auch viele Leute ſolch Stempel-
„Papier nicht nur Buch- ſondern auch Rieß weiſe
„aufkaufen und es nachgehends in andern Staͤdtē
„wo an der dergleichen jezuweilen Mangel iſt, es nicht
„nur zwey- ſondern wohl um dreyfachen Preiß
„theurer wieder verkauffē, als gewoͤhnlich, dadurch
„nun aber der Nation groſſer Schaden und denen
„Kayſerl. Revenuͤen Abbruch verurſachet wird: als
„haben wir hiemit allergnaͤdigſt befehlen wollen;
„1) Inskuͤnfftige keinen freyen Leuten, auſſer ein,
„zwey biß drey Bogen, ſo viel als ungefehr zu Sup-
„pliquen noͤthig ſeyn moͤchte, von ſolchem geſtem-
„pelten Papier weder Buch- noch Rieß-weiſe zu ver-
„kauffen. 2) Soll dieſes Papier aus dem Manu-
„factur-Contoir an die Collegia, Canzeleyen und
[Spaltenumbruch]

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Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz, Fabienne Wollny: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-07T10:12:03Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

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Zitationshilfe: Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 136, Hamburg, 28. August 1731, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1362808_1731/1>, abgerufen am 21.11.2024.