Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 26, 14. Februar 1801.Mit allergnädigster Kayserlichen Freyheit. Staats- und
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Gelehrte Zei- [Abbildung] tung des Hamburgischen unpartheyischen CORRESPONDENTEN. Anno 1801. (Am Sonnabend, den 14 Februar.) Num. 26. [Beginn Spaltensatz]
Schreiben aus Stockholm, vom 3 Februar. Folgendes ist das Acten-Stück, welches mit der Reglement des Königs, nach welchem sich die Schiffahrt und der Handel Schwedens in Kriegszeiten richten sollen; gegeben zu St. Petersburg, den 23sten December 1800. Wir Gustav Adolph etc. thun kund hiermit: 1. Damit ein Schiff für ein Schwedisches erkannt 2. Der Schiffs-Capitain muß mit allen Papieren Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit. Staats- und
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Gelehrte Zei- [Abbildung] tung des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN. Anno 1801. (Am Sonnabend, den 14 Februar.) Num. 26. [Beginn Spaltensatz]
Schreiben aus Stockholm, vom 3 Februar. Folgendes iſt das Acten-Stuͤck, welches mit der Reglement des Koͤnigs, nach welchem ſich die Schiffahrt und der Handel Schwedens in Kriegszeiten richten ſollen; gegeben zu St. Petersburg, den 23ſten December 1800. Wir Guſtav Adolph ꝛc. thun kund hiermit: 1. Damit ein Schiff fuͤr ein Schwediſches erkannt 2. 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Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit.
Staats- und
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Gelehrte
Zei-
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tung
des Hamburgiſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN.
Anno 1801. (Am Sonnabend, den 14 Februar.) Num. 26.
Schreiben aus Stockholm, vom 3 Februar.
Folgendes iſt das Acten-Stuͤck, welches mit der
Nordiſchen Convention, mit der Uebereinkunft in
Verbindung ſteht, die zwiſchen unſerm und dem Ruß.
Kayſerl. Hofe am 16ten December v. J. zu St. Pe-
tersburg geſchloſſen worden, und worauf man ſich in
gedachter (in unſrer geſtrigen Zeitung mitgetheilten)
Convention bezieht.
Reglement des Koͤnigs, nach welchem ſich die
Schiffahrt und der Handel Schwedens in
Kriegszeiten richten ſollen; gegeben zu St.
Petersburg, den 23ſten December 1800.
Wir Guſtav Adolph ꝛc. thun kund hiermit:
Da Wir durch die Begebenheiten der letzten Zeit die
Erfahrung gemacht haben, wie ſehr der Zwang und
die Ungewißheit fuͤr den Handel und die Schiffahrt der
Neutralen nachtheilig und compromittirend geweſen,
ſo haben Wir zur Erhaltung der Rechte unſrer Unter-
thanen, ſo wie zur Feſtſetzung ſicherer Grundſaͤtze in
Angelegenheiten von allgemeinem Jntereſſe, fuͤr dienſt-
lich erachtet, ein beſtimmtes Reglement fuͤr die Schif-
fahrt Unſers Reichs zu publiciren. Es hat Uns nicht
entgehen koͤnnen, daß zur Zeit eines Kriegs, diejenigen
Maͤchte, die an demſelben keinen Theil nehmen, ein
natuͤrliches Recht haben, ihren Handel und Schifſahrt
in Sicherheit fortzuſetzen, — ein Recht, das unwider-
ſprechlich von der voͤlligen Unabhaͤngigkeit entſpringt,
die jeder Regierung eigen iſt. Dieſes Recht, dem in
der Ausfuͤhrung oft ausgewichen wird, obgleich es
nach einem allgemeinen Uebereinkommen ſtets anerkannt
wird, ſetzt indeß die Verpflichtung voraus, gegen die
kriegfuͤhrenden Maͤchte eine voͤllige Unpartheylichkeit
zu beobachten, ohne die eine zum Nachtheil der an-
dern zu beguͤnſtigen, und ferner eine ſorgfaͤltige Ruͤck-
ſicht auf die Verpflichtungen, die ſich auf Tractaten
und auf anerkannte Reglements gruͤnden. Die Be-
achtung dieſer Obliegenheiten und Pflichten, welche
nach Grundſaͤtzen uͤbernommen worden, die allgemein
anerkannt ſind, oder durch beſondere Tractaten aufer-
legt werden, iſt um ſo nothwendiger, da ohne ſie aller
Anſpruch auf die Vorthelle der Neutralitaͤt wegſaͤllt,
und die Schiffahrt Verlegenheiten ausgeſetzt wird, die
ſtets nachtheilig ſind und oft die unangenehmſten Fol-
gen haben. Wir erklaͤren demnach folgende Beſtim-
mungen als die Grundlagen der Rechte und der Pflich-
ten der geſetzmaͤßigen und neutralen Schiffahrt Schwe-
dens:
1. Damit ein Schiff fuͤr ein Schwediſches erkannt
werden koͤnne, muß es in Schweden oder in den Pro-
vinzen unter Schwediſcher Herrſchaft erbaut, oder an
den Schwediſchen Kuͤſten geſcheitert, und daſelbſt in
gehoͤriger Form verkauft, oder in der Fremde mittelſt
einer geſetzmaͤßigen und authentiſchen Convention von
einem Schweden gekauft ſeyn. Wenn eine ſolche Ac-
quiſition in einem im Kriege begriffenen Lande ge-
ſchieht, ſo wird ſie fuͤr geſetzmaͤßig gehalten, ſobald
der Ankauf 3 Monate vor dem wuͤrklichen Bruch vor-
hergeht. Jedes acquirirte Schiff muß naturaliſirt wer-
den. Da aber die Naturaliſation von Schiffen, welche
geſetzmaͤßig in der Fremde acquirirt, die aber in der
Folge von dem Kaper einer kriegfuͤhrenden Macht ge-
nommen worden, oft unangenehme Explicationen zur
Folge gehabt hat; ſo wird hierdurch beſchloſſen, daß
in Kriegszeiten die Naturaliſation nicht fuͤr Schiffe
erlaubt werden ſoll, die vorher das Eigenthum einer
der kriegfuͤhrenden Maͤchte oder ihrer Unterthanen ge-
weſen ſind, jedoch mit Ausnahme aller Schiffe, die
vor Ausfertigung der gegenwaͤrtigen Verordnung natu-
raliſirt worden, indem dieſe ſtets die Rechte genießen
ſollen, die mit den Eigenſchaften von Neutralen und
von Schweden verbunden ſind.
2. Der Schiffs-Capitain muß mit allen Papieren
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(2014-08-05T11:20:29Z)
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