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Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 26, 14. Februar 1801.

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[Spaltenumbruch][r]ungen des Münzfußes und willkührliches Papiergeld
ist hier zum erstenmal gedruckt. Die ganze Samm-
lung verdient nicht bloß das Handbuch aller zu wer-
den, deren Beruf die Kunde der Staatswirthschaft ist,
sondern jedes gute und denkende Mitglied der bürger-
lichen Gesellschaft wird sie nicht ohne Belehrung, Be-
ruhigung und Bildung zu wohlthätigem Gehorsam aus
der Hand legen. Durch Schriften dieser Art erwirbt
der Staatsmann, dessen Anstalten das Glück eines
einzelnen ihm empfohlnen Reichs machen, einen noch
ausgebreitereren Wirkungskreis, und ein Verdienst um
Welt und Nachwelt. Das große und scharfsinnige
Köpfe die Menge an Einsichten übertreffen, ist nur zu
oft ein unfruchtbarer Vorzug; wenn es ihnen nicht
gefällt, durch lichtvolle und einfache Entwickelung der
Grundsätze, die sie allein zu entdecken vermochten, dem
gesunden Menschenverstande die Fähigkeit mitzutheilen,
daß er sie erkenne, festhalte und anwende.

Von Weiß, des Obersten, polit., philosoph., mo-
ralische Abhandlungen und Grundsätze,
3 Theile.
Neue Ausgabe. 8. Hannover, in der Ritscherschen
Buchhandlung. 2 Rthlr. 8 Gr.

Wer sich sowohl als andere kennen will, der muß
vor allem die allgemeine und besondere Natur des
Menschen kennen. Den Weg hiezu bahnt vortreflich
dieser Verf. Mit feiner Zeichnung stellt er die Gründe
der Handlungen und Begierden des Menschen dar;
durch Vereinigung des Mannichfaltigen unter einer
festen Gesichtspunct erleichtert er dem Leser das eigene
Urtheil, und läßt bey jedem Fortschritte der Unter-
suchung die Resultate des Gefundenen ihm deutlich
werden. So wird der Gang seiner Untersuchungen
sehr lehrreich, sehr anziehend. -- Gewiß, ein Schrist-
steller, der so wie dieser der Natur auf ihren geheim-
sten Wegen nachzugehen, ihre versteckten Falten zu ent-
wickeln und jeden wahren Bestimmungsgrund einer
Handlung so rein zu unterscheiden weiß; der endlich
von diesem Unterschied eine so practische Anwendung
auf das wirkliche Leben zu machen versteht, muß bald
in die Hände aller denkenden Menschen, besonders aller
Erzieher und Jugendlehrer, kommen. Durch ihn wird
das hohe Geschäft der Selbstprüfung ein Gegenstand
der Aufmerksamkeit für jedes Alter des Lebens wer-
den, wozu es die Philosophie aller aufgeklärten Na-
tionen, besonders des Christenthums, längst geheiligt
hat. (Jst in Hamburg in der Campeschen Buchhand-
lung zu haben.)

Erfahrungen über die Kuhpocken. Ein sicheres
Mittel, um Menschen vor der Entstellung, der Ver-
krüppelung und dem Tode zu bewahren. Mitgetheilt
von J. K. Sybel. gr. 8. Berlin 1801, in der
Felischischen Buchhandlung. Preis 16 Gr.

Unter allen Entdeckungen des 18ten Jahrhunderts
(sagt ein Recensent dieser Schrift) ist keine von so ent-
schiedener Wichtigkeit und Wohlthätigkeit für das Men-
schengeschlecht, als die am Ende desselben entdeckte
Milderung und höchst wahrscheinlich die gänzliche Ver-
tilgung der Pockenwuth; einer Krankheit, die dem Le-
ben, der Gesundheit und der Schönheit eines jeden
Menschen, Tod, nachbleibende Gebrechen und Ver-
wüstung droht. Der Brittische Arzt Jenner hat im
westlichen England eine Krankheit unter den Kühen
brobachtet, die als blatternartiger Ausschlag die Euter
befällt, und dessen Ansteckungsgift durch Jmpfung dem
Menschen mitgetheilt werden kann und bey demselben
[Spaltenumbruch] eine eigene Art Pockenkrankheit hervorbringt. Diese
neue Jmpfungsmethode gewann bald allgemein Bey-
fall, und nach vielen tausend mit dem glücklichsten Er-
folge angestellten Versuchen stimmten die Resultate der
Englischen Aerzte darin überein: daß die Einmal mit
Kuhpocken geimpften Menschen gegen alle Ansteckung
und Jmpfung der natürlichen Kinderpocken unempfäng-
lich sind; daß die Materie von den Kuhpocken eines
Menschen zur Jmpfung eben so wirksam ist, als die
vom Thier selbst; daß die Kuhpocken nicht durch die
Luft anstecken; daß die Erscheinungen bey denselben
weit unbedeutender sind, als die leichtesten Zufälle
bey den Kinderpocken, und daß sie überhaupt die Con-
stitution weniger angreifen; daß sie keine Nachkrank-
heiten, keine Narben hinterlassen, und daß endlich die
Jmpfungsmethode der Kuhpocken alle hisher angewand-
ten Mittel und menschenfreundlichen Vorschläge nicht
nur weit übertrifft, sondern auch die glückliche Aus-
sicht darbietet, die Kinderpocken gänzlich auszu-
rotten.
Diese frohen Erfahrungen sind von mehrern
Aerzten unsers Vaterlandes bestätiget worden, und un-
ter diesen zeichnet sich vorzüglich diese Schrift aus,
die genaue Erzählungen des Verlaufs von 80 Kuh-
pocken-Jmpfungen liefert, die in Brandenburg und
der umliegenden Gegend mit dem glücklichsten Erfolge
unternommen worden. Möchte dieselbe doch in die
Hände aller Familien gelangen, denen das Leben, die
Gesundheit und die Wohlgestalt ihrer Kinder theuer
ist, die sich von dieser wichtigen Entdeckung völlig zu
überzeugen und von allen Erscheinungen bey der Krank-
heit näher zu belehren wünschen."




Musikalische-Akademie.

Endesunterzeichneter hat die Ehre, ein verehrungs-
würdiges Publicum zu benachrichtigen, daß, mit hoher
Obrigkeitlicher Erlaubniß, Sonnabend den 28sten dieses
Monats, das Haydesche Oratorium, die Schöpfung,
im Deutschen Schauspielhause aufgeführt wird. Da die
Kosten sehr beträchtlich sind, und ich es nur einmal
geben kann; so sehe ich mich genöthigt, folgende Preise
zu bestimmen: Erster Rang, 4 Mk. Zweyter Rang,
3 Mk. Parterre, 2. Mk. Gallerie, 1 Mk. 4 ßl.

Die resp. Liebhaber der Musik, welche schon Logen
bestellt haben, werden ersucht, sich ihrer Plätze bis zum
21sten dieses bey dem Caßirer, Herrn Bartels, zu
versichern, weil nachher die noch nicht abgeforderten
Logen anders vergeben werden. Der gedruckte Text
des Oratoriums kostet 6 Schillinge, und ist, so wie
Billets, zu haben bey dem Caßirer, bey mir im Opern-
hofe No. 92 und beym Eingange.


Hönicke,
Musikdirector des Deutschen Theaters.



Concert-Anzeige.

Mit hoher Obrigkeitlicher Erlaubniß wird Herr
Kirchner die Ehre haben, Sonnabend den 21sten Fe-
bruer im Deutschen Schauspielhause ein großes Vocal-
und Jnstrumental-Concert zu geben. Billets sind bey
Herren Kirchner im Opernhof und bey Herrn Caßirer
Bartels zu haben.




Hundertstündiger Tödeskampf, oder Begeben-
heiten Augustin Delassall's,
Dragoner-Lieute-
nants; welcher den 23sten Ventose, A. 7, von den
Arabern in Syrien zum Gefangenen gemacht

[Spaltenumbruch][r]ungen des Muͤnzfußes und willkuͤhrliches Papiergeld
iſt hier zum erſtenmal gedruckt. Die ganze Samm-
lung verdient nicht bloß das Handbuch aller zu wer-
den, deren Beruf die Kunde der Staatswirthſchaft iſt,
ſondern jedes gute und denkende Mitglied der buͤrger-
lichen Geſellſchaft wird ſie nicht ohne Belehrung, Be-
ruhigung und Bildung zu wohlthaͤtigem Gehorſam aus
der Hand legen. Durch Schriften dieſer Art erwirbt
der Staatsmann, deſſen Anſtalten das Gluͤck eines
einzelnen ihm empfohlnen Reichs machen, einen noch
ausgebreitereren Wirkungskreis, und ein Verdienſt um
Welt und Nachwelt. Das große und ſcharfſinnige
Koͤpfe die Menge an Einſichten uͤbertreffen, iſt nur zu
oft ein unfruchtbarer Vorzug; wenn es ihnen nicht
gefaͤllt, durch lichtvolle und einfache Entwickelung der
Grundſaͤtze, die ſie allein zu entdecken vermochten, dem
geſunden Menſchenverſtande die Faͤhigkeit mitzutheilen,
daß er ſie erkenne, feſthalte und anwende.

Von Weiß, des Oberſten, polit., philoſoph., mo-
raliſche Abhandlungen und Grundſaͤtze,
3 Theile.
Neue Ausgabe. 8. Hannover, in der Ritſcherſchen
Buchhandlung. 2 Rthlr. 8 Gr.

Wer ſich ſowohl als andere kennen will, der muß
vor allem die allgemeine und beſondere Natur des
Menſchen kennen. Den Weg hiezu bahnt vortreflich
dieſer Verf. Mit feiner Zeichnung ſtellt er die Gruͤnde
der Handlungen und Begierden des Menſchen dar;
durch Vereinigung des Mannichfaltigen unter einer
feſten Geſichtspunct erleichtert er dem Leſer das eigene
Urtheil, und laͤßt bey jedem Fortſchritte der Unter-
ſuchung die Reſultate des Gefundenen ihm deutlich
werden. So wird der Gang ſeiner Unterſuchungen
ſehr lehrreich, ſehr anziehend. — Gewiß, ein Schriſt-
ſteller, der ſo wie dieſer der Natur auf ihren geheim-
ſten Wegen nachzugehen, ihre verſteckten Falten zu ent-
wickeln und jeden wahren Beſtimmungsgrund einer
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von dieſem Unterſchied eine ſo practiſche Anwendung
auf das wirkliche Leben zu machen verſteht, muß bald
in die Haͤnde aller denkenden Menſchen, beſonders aller
Erzieher und Jugendlehrer, kommen. Durch ihn wird
das hohe Geſchaͤft der Selbſtpruͤfung ein Gegenſtand
der Aufmerkſamkeit fuͤr jedes Alter des Lebens wer-
den, wozu es die Philoſophie aller aufgeklaͤrten Na-
tionen, beſonders des Chriſtenthums, laͤngſt geheiligt
hat. (Jſt in Hamburg in der Campeſchen Buchhand-
lung zu haben.)

Erfahrungen uͤber die Kuhpocken. Ein ſicheres
Mittel, um Menſchen vor der Entſtellung, der Ver-
kruͤppelung und dem Tode zu bewahren. Mitgetheilt
von J. K. Sybel. gr. 8. Berlin 1801, in der
Feliſchiſchen Buchhandlung. Preis 16 Gr.

Unter allen Entdeckungen des 18ten Jahrhunderts
(ſagt ein Recenſent dieſer Schrift) iſt keine von ſo ent-
ſchiedener Wichtigkeit und Wohlthaͤtigkeit fuͤr das Men-
ſchengeſchlecht, als die am Ende deſſelben entdeckte
Milderung und hoͤchſt wahrſcheinlich die gaͤnzliche Ver-
tilgung der Pockenwuth; einer Krankheit, die dem Le-
ben, der Geſundheit und der Schoͤnheit eines jeden
Menſchen, Tod, nachbleibende Gebrechen und Ver-
wuͤſtung droht. Der Brittiſche Arzt Jenner hat im
weſtlichen England eine Krankheit unter den Kuͤhen
brobachtet, die als blatternartiger Ausſchlag die Euter
befaͤllt, und deſſen Anſteckungsgift durch Jmpfung dem
Menſchen mitgetheilt werden kann und bey demſelben
[Spaltenumbruch] eine eigene Art Pockenkrankheit hervorbringt. Dieſe
neue Jmpfungsmethode gewann bald allgemein Bey-
fall, und nach vielen tauſend mit dem gluͤcklichſten Er-
folge angeſtellten Verſuchen ſtimmten die Reſultate der
Engliſchen Aerzte darin uͤberein: daß die Einmal mit
Kuhpocken geimpften Menſchen gegen alle Anſteckung
und Jmpfung der natuͤrlichen Kinderpocken unempfaͤng-
lich ſind; daß die Materie von den Kuhpocken eines
Menſchen zur Jmpfung eben ſo wirkſam iſt, als die
vom Thier ſelbſt; daß die Kuhpocken nicht durch die
Luft anſtecken; daß die Erſcheinungen bey denſelben
weit unbedeutender ſind, als die leichteſten Zufaͤlle
bey den Kinderpocken, und daß ſie uͤberhaupt die Con-
ſtitution weniger angreifen; daß ſie keine Nachkrank-
heiten, keine Narben hinterlaſſen, und daß endlich die
Jmpfungsmethode der Kuhpocken alle hisher angewand-
ten Mittel und menſchenfreundlichen Vorſchlaͤge nicht
nur weit uͤbertrifft, ſondern auch die gluͤckliche Aus-
ſicht darbietet, die Kinderpocken gaͤnzlich auszu-
rotten.
Dieſe frohen Erfahrungen ſind von mehrern
Aerzten unſers Vaterlandes beſtaͤtiget worden, und un-
ter dieſen zeichnet ſich vorzuͤglich dieſe Schrift aus,
die genaue Erzaͤhlungen des Verlaufs von 80 Kuh-
pocken-Jmpfungen liefert, die in Brandenburg und
der umliegenden Gegend mit dem gluͤcklichſten Erfolge
unternommen worden. Moͤchte dieſelbe doch in die
Haͤnde aller Familien gelangen, denen das Leben, die
Geſundheit und die Wohlgeſtalt ihrer Kinder theuer
iſt, die ſich von dieſer wichtigen Entdeckung voͤllig zu
uͤberzeugen und von allen Erſcheinungen bey der Krank-
heit naͤher zu belehren wuͤnſchen.”




Muſikaliſche-Akademie.

Endesunterzeichneter hat die Ehre, ein verehrungs-
wuͤrdiges Publicum zu benachrichtigen, daß, mit hoher
Obrigkeitlicher Erlaubniß, Sonnabend den 28ſten dieſes
Monats, das Haydeſche Oratorium, die Schoͤpfung,
im Deutſchen Schauſpielhauſe aufgefuͤhrt wird. Da die
Koſten ſehr betraͤchtlich ſind, und ich es nur einmal
geben kann; ſo ſehe ich mich genoͤthigt, folgende Preiſe
zu beſtimmen: Erſter Rang, 4 Mk. Zweyter Rang,
3 Mk. Parterre, 2. Mk. Gallerie, 1 Mk. 4 ßl.

Die reſp. Liebhaber der Muſik, welche ſchon Logen
beſtellt haben, werden erſucht, ſich ihrer Plaͤtze bis zum
21ſten dieſes bey dem Caßirer, Herrn Bartels, zu
verſichern, weil nachher die noch nicht abgeforderten
Logen anders vergeben werden. Der gedruckte Text
des Oratoriums koſtet 6 Schillinge, und iſt, ſo wie
Billets, zu haben bey dem Caßirer, bey mir im Opern-
hofe No. 92 und beym Eingange.


Hoͤnicke,
Muſikdirector des Deutſchen Theaters.



Concert-Anzeige.

Mit hoher Obrigkeitlicher Erlaubniß wird Herr
Kirchner die Ehre haben, Sonnabend den 21ſten Fe-
bruer im Deutſchen Schauſpielhauſe ein großes Vocal-
und Jnſtrumental-Concert zu geben. Billets ſind bey
Herren Kirchner im Opernhof und bey Herrn Caßirer
Bartels zu haben.




Hundertſtuͤndiger Toͤdeskampf, oder Begeben-
heiten Auguſtin Delaſſall’s,
Dragoner-Lieute-
nants; welcher den 23ſten Ventoſe, A. 7, von den
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[[5]/0005] rungen des Muͤnzfußes und willkuͤhrliches Papiergeld iſt hier zum erſtenmal gedruckt. Die ganze Samm- lung verdient nicht bloß das Handbuch aller zu wer- den, deren Beruf die Kunde der Staatswirthſchaft iſt, ſondern jedes gute und denkende Mitglied der buͤrger- lichen Geſellſchaft wird ſie nicht ohne Belehrung, Be- ruhigung und Bildung zu wohlthaͤtigem Gehorſam aus der Hand legen. Durch Schriften dieſer Art erwirbt der Staatsmann, deſſen Anſtalten das Gluͤck eines einzelnen ihm empfohlnen Reichs machen, einen noch ausgebreitereren Wirkungskreis, und ein Verdienſt um Welt und Nachwelt. Das große und ſcharfſinnige Koͤpfe die Menge an Einſichten uͤbertreffen, iſt nur zu oft ein unfruchtbarer Vorzug; wenn es ihnen nicht gefaͤllt, durch lichtvolle und einfache Entwickelung der Grundſaͤtze, die ſie allein zu entdecken vermochten, dem geſunden Menſchenverſtande die Faͤhigkeit mitzutheilen, daß er ſie erkenne, feſthalte und anwende. Von Weiß, des Oberſten, polit., philoſoph., mo- raliſche Abhandlungen und Grundſaͤtze, 3 Theile. Neue Ausgabe. 8. Hannover, in der Ritſcherſchen Buchhandlung. 2 Rthlr. 8 Gr. Wer ſich ſowohl als andere kennen will, der muß vor allem die allgemeine und beſondere Natur des Menſchen kennen. Den Weg hiezu bahnt vortreflich dieſer Verf. Mit feiner Zeichnung ſtellt er die Gruͤnde der Handlungen und Begierden des Menſchen dar; durch Vereinigung des Mannichfaltigen unter einer feſten Geſichtspunct erleichtert er dem Leſer das eigene Urtheil, und laͤßt bey jedem Fortſchritte der Unter- ſuchung die Reſultate des Gefundenen ihm deutlich werden. So wird der Gang ſeiner Unterſuchungen ſehr lehrreich, ſehr anziehend. — Gewiß, ein Schriſt- ſteller, der ſo wie dieſer der Natur auf ihren geheim- ſten Wegen nachzugehen, ihre verſteckten Falten zu ent- wickeln und jeden wahren Beſtimmungsgrund einer Handlung ſo rein zu unterſcheiden weiß; der endlich von dieſem Unterſchied eine ſo practiſche Anwendung auf das wirkliche Leben zu machen verſteht, muß bald in die Haͤnde aller denkenden Menſchen, beſonders aller Erzieher und Jugendlehrer, kommen. Durch ihn wird das hohe Geſchaͤft der Selbſtpruͤfung ein Gegenſtand der Aufmerkſamkeit fuͤr jedes Alter des Lebens wer- den, wozu es die Philoſophie aller aufgeklaͤrten Na- tionen, beſonders des Chriſtenthums, laͤngſt geheiligt hat. (Jſt in Hamburg in der Campeſchen Buchhand- lung zu haben.) Erfahrungen uͤber die Kuhpocken. Ein ſicheres Mittel, um Menſchen vor der Entſtellung, der Ver- kruͤppelung und dem Tode zu bewahren. Mitgetheilt von J. K. Sybel. gr. 8. Berlin 1801, in der Feliſchiſchen Buchhandlung. Preis 16 Gr. Unter allen Entdeckungen des 18ten Jahrhunderts (ſagt ein Recenſent dieſer Schrift) iſt keine von ſo ent- ſchiedener Wichtigkeit und Wohlthaͤtigkeit fuͤr das Men- ſchengeſchlecht, als die am Ende deſſelben entdeckte Milderung und hoͤchſt wahrſcheinlich die gaͤnzliche Ver- tilgung der Pockenwuth; einer Krankheit, die dem Le- ben, der Geſundheit und der Schoͤnheit eines jeden Menſchen, Tod, nachbleibende Gebrechen und Ver- wuͤſtung droht. Der Brittiſche Arzt Jenner hat im weſtlichen England eine Krankheit unter den Kuͤhen brobachtet, die als blatternartiger Ausſchlag die Euter befaͤllt, und deſſen Anſteckungsgift durch Jmpfung dem Menſchen mitgetheilt werden kann und bey demſelben eine eigene Art Pockenkrankheit hervorbringt. Dieſe neue Jmpfungsmethode gewann bald allgemein Bey- fall, und nach vielen tauſend mit dem gluͤcklichſten Er- folge angeſtellten Verſuchen ſtimmten die Reſultate der Engliſchen Aerzte darin uͤberein: daß die Einmal mit Kuhpocken geimpften Menſchen gegen alle Anſteckung und Jmpfung der natuͤrlichen Kinderpocken unempfaͤng- lich ſind; daß die Materie von den Kuhpocken eines Menſchen zur Jmpfung eben ſo wirkſam iſt, als die vom Thier ſelbſt; daß die Kuhpocken nicht durch die Luft anſtecken; daß die Erſcheinungen bey denſelben weit unbedeutender ſind, als die leichteſten Zufaͤlle bey den Kinderpocken, und daß ſie uͤberhaupt die Con- ſtitution weniger angreifen; daß ſie keine Nachkrank- heiten, keine Narben hinterlaſſen, und daß endlich die Jmpfungsmethode der Kuhpocken alle hisher angewand- ten Mittel und menſchenfreundlichen Vorſchlaͤge nicht nur weit uͤbertrifft, ſondern auch die gluͤckliche Aus- ſicht darbietet, die Kinderpocken gaͤnzlich auszu- rotten. Dieſe frohen Erfahrungen ſind von mehrern Aerzten unſers Vaterlandes beſtaͤtiget worden, und un- ter dieſen zeichnet ſich vorzuͤglich dieſe Schrift aus, die genaue Erzaͤhlungen des Verlaufs von 80 Kuh- pocken-Jmpfungen liefert, die in Brandenburg und der umliegenden Gegend mit dem gluͤcklichſten Erfolge unternommen worden. Moͤchte dieſelbe doch in die Haͤnde aller Familien gelangen, denen das Leben, die Geſundheit und die Wohlgeſtalt ihrer Kinder theuer iſt, die ſich von dieſer wichtigen Entdeckung voͤllig zu uͤberzeugen und von allen Erſcheinungen bey der Krank- heit naͤher zu belehren wuͤnſchen.” Muſikaliſche-Akademie. Endesunterzeichneter hat die Ehre, ein verehrungs- wuͤrdiges Publicum zu benachrichtigen, daß, mit hoher Obrigkeitlicher Erlaubniß, Sonnabend den 28ſten dieſes Monats, das Haydeſche Oratorium, die Schoͤpfung, im Deutſchen Schauſpielhauſe aufgefuͤhrt wird. Da die Koſten ſehr betraͤchtlich ſind, und ich es nur einmal geben kann; ſo ſehe ich mich genoͤthigt, folgende Preiſe zu beſtimmen: Erſter Rang, 4 Mk. Zweyter Rang, 3 Mk. Parterre, 2. Mk. Gallerie, 1 Mk. 4 ßl. Die reſp. Liebhaber der Muſik, welche ſchon Logen beſtellt haben, werden erſucht, ſich ihrer Plaͤtze bis zum 21ſten dieſes bey dem Caßirer, Herrn Bartels, zu verſichern, weil nachher die noch nicht abgeforderten Logen anders vergeben werden. Der gedruckte Text des Oratoriums koſtet 6 Schillinge, und iſt, ſo wie Billets, zu haben bey dem Caßirer, bey mir im Opern- hofe No. 92 und beym Eingange. Hamburg, den 13ten Februar 1801. Hoͤnicke, Muſikdirector des Deutſchen Theaters. Concert-Anzeige. Mit hoher Obrigkeitlicher Erlaubniß wird Herr Kirchner die Ehre haben, Sonnabend den 21ſten Fe- bruer im Deutſchen Schauſpielhauſe ein großes Vocal- und Jnſtrumental-Concert zu geben. Billets ſind bey Herren Kirchner im Opernhof und bey Herrn Caßirer Bartels zu haben. Hundertſtuͤndiger Toͤdeskampf, oder Begeben- heiten Auguſtin Delaſſall’s, Dragoner-Lieute- nants; welcher den 23ſten Ventoſe, A. 7, von den Arabern in Syrien zum Gefangenen gemacht

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 26, 14. Februar 1801, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_261402_1801/5>, abgerufen am 21.11.2024.