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Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 27, 17. Februar 1801.

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Mit allergnädigster Kayserlichen Freyheit.
Staats- und [Abbildung] Gelehrte
Zei- [Abbildung] tung
des Hamburgischen unpartheyischen
CORRESPONDENTEN.

Anno 1801.    (Am Dienstage, den 17 Februar.)    
Num. 27.



[Beginn Spaltensatz]

(Durch außerordentl. Gelegenheit.)

Gestern ist hier von Joseph Bonaparte und dem
Grafen von Cobenzl der Definitiv-Friede zwischen
Frankreich und Oesterreich geschlossen worden. Auch
ist man über die Grundlage des Friedens zwischen dem
Kayser, als Oberhaupt des Deutschen Reichs, und
der Französischen Republik bereits übereingekommen,
in sofern Frankreich an das Reich Forderungen gemacht
hat. Die Entschädigungen und Säcularisationen wer-
den, wie man glaubt, zu Regensburg berichtigt werden.

Jn dem Frieden zwischen Frankreich und Oester-
reich werden die Cisalpinsche und die Batavische Re-
publik anerkannt und vergrößert.

Die Armeen behalten ihre Positionen, bis der
Friede vom Kayser und Reich ratificirt seyn wird.


So eben vor Abgang der Post trifft hier mit außer-
ordentlicher Gelegenheit die wichtige Nachricht ein,
daß am 7ten der Friede zu Luneville zwischen der
Französ. Republik und Kayser und Reich geschlossen
worden. Das Gebiet unsrer Republik erhält noch
einigen Zuwachs. Morgen wird, wie man versichert,
diese wichtige Nachricht unserm gesetzgebenden Corps
officiell mitgetheilt werden.

Vorgestern ist nun der Französ. Admiral Bruix, der
von seiner Unpäßlichkeit wieder hergestellt worden, von
hier nach Amsterdam abgereiset, wohin der Admiral de
Winter schon Tags vorher abgegangen war. Außer
den See-Rüstungen hat die Reise des Admirals Bruix
nach Amsterdam auch, wie schon ehemals erwähnt,
eine Geld-Anleihe zum Behuf der Französ. Marine
zum Gegenstande. Von Amsterdam begiebt er sich
nach dem Texel und von da nach Helvoetsluos und
Vließingen.

Von unserm Gesandten zu Copenhagen, Bürger
[Spaltenumbruch] Bangemann Huygens, ist hier der Legationssecretair
Johnson mit Depeschen angekommen, die sich auf die
jetzigen Umstände im Norden beziehen. Der Würtem-
bergische Courier Römer ist aus dem Haag nach Er-
langen zurückgekehrt.


Syrien und Aegypten sind jetzt ein neuer Kriegs-
schauplatz geworden. Die erste Abtheilung der Engli-
schen
Flotte und der Landtruppen ist nun an den Kü-
sten von Syrien angekommen. Der Admiral Keith
hat dem Capitain Pascha gemeldet, daß er in der Bay
von Mannory mit 50 Transportschiffen gelandet habe
an deren Bord sich General Abercromby befindet.
Die andere Hälfte der Expedition ward unverzüglich
erwartet. Der hiesige Engl. Ambassadeur, Lord Elgin,
hat dieselben Nachrichten erhalten. Es sind Englische
Commissairs nach den vorzüglichsten Handelsplätzen
der Levante abgesandt, um die Engl. Flotte zu ver-
proviantiren. Zu Smyrna sind gegen baare Bezah-
lung 5000 Ochsen und viele Lebensmittel in Requisition
gesetzt. Von Englaud sind zu solchen Ankäufen be-
trächtliche baare Summen dahin gesandt.

Hier giebt man die Französ. Macht in Aegypten auf
13050 Mann, und die Anzahl ihrer Hülfstruppen, die
aus Kopten, Arabern und Mammelucken besteht, auf
15000 Mann an. Zu Salahich ist eine Besatzung von
2500, zu Alexandrien ist eine Besatzung von 2000 und
zu Cairo eine eben so starke Besatzung. Die andern
verschiedenen Posten betragen 600, 300 bis 50 Mann.

Das Gerücht, daß schon im Nov. in dem Lager des Groß-
viziers ein Aufstand gewesen sey und daß sich dieser selbst in
Lebensgefahr befunden habe, ist ungegründet. Das Ge-
rücht ist daher entstanden, daß die Truppen des Pascha
von Tripoli in Syrien mißvergnügt waren, und diesen
Pascha, der eben den Namen führt, wie der Groß-
vizier, aus ihrem Lager vertrieben. Der Ottomanni-

Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit.
Staats- und [Abbildung] Gelehrte
Zei- [Abbildung] tung
des Hamburgiſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN.

Anno 1801.    (Am Dienſtage, den 17 Februar.)    
Num. 27.



[Beginn Spaltensatz]

(Durch außerordentl. Gelegenheit.)

Geſtern iſt hier von Joſeph Bonaparte und dem
Grafen von Cobenzl der Definitiv-Friede zwiſchen
Frankreich und Oeſterreich geſchloſſen worden. Auch
iſt man uͤber die Grundlage des Friedens zwiſchen dem
Kayſer, als Oberhaupt des Deutſchen Reichs, und
der Franzoͤſiſchen Republik bereits uͤbereingekommen,
in ſofern Frankreich an das Reich Forderungen gemacht
hat. Die Entſchaͤdigungen und Saͤculariſationen wer-
den, wie man glaubt, zu Regensburg berichtigt werden.

Jn dem Frieden zwiſchen Frankreich und Oeſter-
reich werden die Cisalpinſche und die Bataviſche Re-
publik anerkannt und vergroͤßert.

Die Armeen behalten ihre Poſitionen, bis der
Friede vom Kayſer und Reich ratificirt ſeyn wird.


So eben vor Abgang der Poſt trifft hier mit außer-
ordentlicher Gelegenheit die wichtige Nachricht ein,
daß am 7ten der Friede zu Luneville zwiſchen der
Franzoͤſ. Republik und Kayſer und Reich geſchloſſen
worden. Das Gebiet unſrer Republik erhaͤlt noch
einigen Zuwachs. Morgen wird, wie man verſichert,
dieſe wichtige Nachricht unſerm geſetzgebenden Corps
officiell mitgetheilt werden.

Vorgeſtern iſt nun der Franzoͤſ. Admiral Bruix, der
von ſeiner Unpaͤßlichkeit wieder hergeſtellt worden, von
hier nach Amſterdam abgereiſet, wohin der Admiral de
Winter ſchon Tags vorher abgegangen war. Außer
den See-Ruͤſtungen hat die Reiſe des Admirals Bruix
nach Amſterdam auch, wie ſchon ehemals erwaͤhnt,
eine Geld-Anleihe zum Behuf der Franzoͤſ. Marine
zum Gegenſtande. Von Amſterdam begiebt er ſich
nach dem Texel und von da nach Helvoetſluos und
Vließingen.

Von unſerm Geſandten zu Copenhagen, Buͤrger
[Spaltenumbruch] Bangemann Huygens, iſt hier der Legationsſecretair
Johnſon mit Depeſchen angekommen, die ſich auf die
jetzigen Umſtaͤnde im Norden beziehen. Der Wuͤrtem-
bergiſche Courier Roͤmer iſt aus dem Haag nach Er-
langen zuruͤckgekehrt.


Syrien und Aegypten ſind jetzt ein neuer Kriegs-
ſchauplatz geworden. Die erſte Abtheilung der Engli-
ſchen
Flotte und der Landtruppen iſt nun an den Kuͤ-
ſten von Syrien angekommen. Der Admiral Keith
hat dem Capitain Paſcha gemeldet, daß er in der Bay
von Mannory mit 50 Tranſportſchiffen gelandet habe
an deren Bord ſich General Abercromby befindet.
Die andere Haͤlfte der Expedition ward unverzuͤglich
erwartet. Der hieſige Engl. Ambaſſadeur, Lord Elgin,
hat dieſelben Nachrichten erhalten. Es ſind Engliſche
Commiſſairs nach den vorzuͤglichſten Handelsplaͤtzen
der Levante abgeſandt, um die Engl. Flotte zu ver-
proviantiren. Zu Smyrna ſind gegen baare Bezah-
lung 5000 Ochſen und viele Lebensmittel in Requiſition
geſetzt. Von Englaud ſind zu ſolchen Ankaͤufen be-
traͤchtliche baare Summen dahin geſandt.

Hier giebt man die Franzoͤſ. Macht in Aegypten auf
13050 Mann, und die Anzahl ihrer Huͤlfstruppen, die
aus Kopten, Arabern und Mammelucken beſteht, auf
15000 Mann an. Zu Salahich iſt eine Beſatzung von
2500, zu Alexandrien iſt eine Beſatzung von 2000 und
zu Cairo eine eben ſo ſtarke Beſatzung. Die andern
verſchiedenen Poſten betragen 600, 300 bis 50 Mann.

Das Geruͤcht, daß ſchon im Nov. in dem Lager des Groß-
viziers ein Aufſtand geweſen ſey und daß ſich dieſer ſelbſt in
Lebensgefahr befunden habe, iſt ungegruͤndet. Das Ge-
ruͤcht iſt daher entſtanden, daß die Truppen des Paſcha
von Tripoli in Syrien mißvergnuͤgt waren, und dieſen
Paſcha, der eben den Namen fuͤhrt, wie der Groß-
vizier, aus ihrem Lager vertrieben. Der Ottomanni-

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[[1]/0001] Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit. Staats- und [Abbildung] Gelehrte Zei- [Abbildung] tung des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN. Anno 1801. (Am Dienſtage, den 17 Februar.) Num. 27. Schreiben aus Luneville, vom 8 Febr. (Durch außerordentl. Gelegenheit.) Geſtern iſt hier von Joſeph Bonaparte und dem Grafen von Cobenzl der Definitiv-Friede zwiſchen Frankreich und Oeſterreich geſchloſſen worden. Auch iſt man uͤber die Grundlage des Friedens zwiſchen dem Kayſer, als Oberhaupt des Deutſchen Reichs, und der Franzoͤſiſchen Republik bereits uͤbereingekommen, in ſofern Frankreich an das Reich Forderungen gemacht hat. Die Entſchaͤdigungen und Saͤculariſationen wer- den, wie man glaubt, zu Regensburg berichtigt werden. Jn dem Frieden zwiſchen Frankreich und Oeſter- reich werden die Cisalpinſche und die Bataviſche Re- publik anerkannt und vergroͤßert. Die Armeen behalten ihre Poſitionen, bis der Friede vom Kayſer und Reich ratificirt ſeyn wird. Schreiben aus dem Haag, vom 10 Febr. So eben vor Abgang der Poſt trifft hier mit außer- ordentlicher Gelegenheit die wichtige Nachricht ein, daß am 7ten der Friede zu Luneville zwiſchen der Franzoͤſ. Republik und Kayſer und Reich geſchloſſen worden. Das Gebiet unſrer Republik erhaͤlt noch einigen Zuwachs. Morgen wird, wie man verſichert, dieſe wichtige Nachricht unſerm geſetzgebenden Corps officiell mitgetheilt werden. Vorgeſtern iſt nun der Franzoͤſ. Admiral Bruix, der von ſeiner Unpaͤßlichkeit wieder hergeſtellt worden, von hier nach Amſterdam abgereiſet, wohin der Admiral de Winter ſchon Tags vorher abgegangen war. Außer den See-Ruͤſtungen hat die Reiſe des Admirals Bruix nach Amſterdam auch, wie ſchon ehemals erwaͤhnt, eine Geld-Anleihe zum Behuf der Franzoͤſ. Marine zum Gegenſtande. Von Amſterdam begiebt er ſich nach dem Texel und von da nach Helvoetſluos und Vließingen. Von unſerm Geſandten zu Copenhagen, Buͤrger Bangemann Huygens, iſt hier der Legationsſecretair Johnſon mit Depeſchen angekommen, die ſich auf die jetzigen Umſtaͤnde im Norden beziehen. Der Wuͤrtem- bergiſche Courier Roͤmer iſt aus dem Haag nach Er- langen zuruͤckgekehrt. Schreiben aus Conſtantinopel, vom 10 Jan. Syrien und Aegypten ſind jetzt ein neuer Kriegs- ſchauplatz geworden. Die erſte Abtheilung der Engli- ſchen Flotte und der Landtruppen iſt nun an den Kuͤ- ſten von Syrien angekommen. Der Admiral Keith hat dem Capitain Paſcha gemeldet, daß er in der Bay von Mannory mit 50 Tranſportſchiffen gelandet habe an deren Bord ſich General Abercromby befindet. Die andere Haͤlfte der Expedition ward unverzuͤglich erwartet. Der hieſige Engl. Ambaſſadeur, Lord Elgin, hat dieſelben Nachrichten erhalten. Es ſind Engliſche Commiſſairs nach den vorzuͤglichſten Handelsplaͤtzen der Levante abgeſandt, um die Engl. Flotte zu ver- proviantiren. Zu Smyrna ſind gegen baare Bezah- lung 5000 Ochſen und viele Lebensmittel in Requiſition geſetzt. Von Englaud ſind zu ſolchen Ankaͤufen be- traͤchtliche baare Summen dahin geſandt. Hier giebt man die Franzoͤſ. Macht in Aegypten auf 13050 Mann, und die Anzahl ihrer Huͤlfstruppen, die aus Kopten, Arabern und Mammelucken beſteht, auf 15000 Mann an. Zu Salahich iſt eine Beſatzung von 2500, zu Alexandrien iſt eine Beſatzung von 2000 und zu Cairo eine eben ſo ſtarke Beſatzung. Die andern verſchiedenen Poſten betragen 600, 300 bis 50 Mann. Das Geruͤcht, daß ſchon im Nov. in dem Lager des Groß- viziers ein Aufſtand geweſen ſey und daß ſich dieſer ſelbſt in Lebensgefahr befunden habe, iſt ungegruͤndet. Das Ge- ruͤcht iſt daher entſtanden, daß die Truppen des Paſcha von Tripoli in Syrien mißvergnuͤgt waren, und dieſen Paſcha, der eben den Namen fuͤhrt, wie der Groß- vizier, aus ihrem Lager vertrieben. Der Ottomanni-

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 27, 17. Februar 1801, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_271702_1801/1>, abgerufen am 21.11.2024.