Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 27, 17. Februar 1801.Mit allergnädigster Kayserlichen Freyheit. Staats- und
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Gelehrte Zei- [Abbildung] tung des Hamburgischen unpartheyischen CORRESPONDENTEN. Anno 1801. (Am Dienstage, den 17 Februar.) Num. 27. [Beginn Spaltensatz]
Schreiben aus Luneville, vom 8 Febr. (Durch außerordentl. Gelegenheit.) Gestern ist hier von Joseph Bonaparte und dem Jn dem Frieden zwischen Frankreich und Oester- Die Armeen behalten ihre Positionen, bis der Schreiben aus dem Haag, vom 10 Febr. So eben vor Abgang der Post trifft hier mit außer- Vorgestern ist nun der Französ. Admiral Bruix, der Von unserm Gesandten zu Copenhagen, Bürger Schreiben aus Constantinopel, vom 10 Jan. Syrien und Aegypten sind jetzt ein neuer Kriegs- Hier giebt man die Französ. Macht in Aegypten auf Das Gerücht, daß schon im Nov. in dem Lager des Groß- Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit. Staats- und
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Gelehrte Zei- [Abbildung] tung des Hamburgiſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN. Anno 1801. (Am Dienſtage, den 17 Februar.) Num. 27. [Beginn Spaltensatz]
Schreiben aus Luneville, vom 8 Febr. (Durch außerordentl. Gelegenheit.) Geſtern iſt hier von Joſeph Bonaparte und dem Jn dem Frieden zwiſchen Frankreich und Oeſter- Die Armeen behalten ihre Poſitionen, bis der Schreiben aus dem Haag, vom 10 Febr. So eben vor Abgang der Poſt trifft hier mit außer- Vorgeſtern iſt nun der Franzoͤſ. Admiral Bruix, der Von unſerm Geſandten zu Copenhagen, Buͤrger Schreiben aus Conſtantinopel, vom 10 Jan. Syrien und Aegypten ſind jetzt ein neuer Kriegs- Hier giebt man die Franzoͤſ. 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Mit allergnaͤdigſter Kayſerlichen Freyheit.
Staats- und
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Gelehrte
Zei-
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des Hamburgiſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN.
Anno 1801. (Am Dienſtage, den 17 Februar.) Num. 27.
Schreiben aus Luneville, vom 8 Febr.
(Durch außerordentl. Gelegenheit.)
Geſtern iſt hier von Joſeph Bonaparte und dem
Grafen von Cobenzl der Definitiv-Friede zwiſchen
Frankreich und Oeſterreich geſchloſſen worden. Auch
iſt man uͤber die Grundlage des Friedens zwiſchen dem
Kayſer, als Oberhaupt des Deutſchen Reichs, und
der Franzoͤſiſchen Republik bereits uͤbereingekommen,
in ſofern Frankreich an das Reich Forderungen gemacht
hat. Die Entſchaͤdigungen und Saͤculariſationen wer-
den, wie man glaubt, zu Regensburg berichtigt werden.
Jn dem Frieden zwiſchen Frankreich und Oeſter-
reich werden die Cisalpinſche und die Bataviſche Re-
publik anerkannt und vergroͤßert.
Die Armeen behalten ihre Poſitionen, bis der
Friede vom Kayſer und Reich ratificirt ſeyn wird.
Schreiben aus dem Haag, vom 10 Febr.
So eben vor Abgang der Poſt trifft hier mit außer-
ordentlicher Gelegenheit die wichtige Nachricht ein,
daß am 7ten der Friede zu Luneville zwiſchen der
Franzoͤſ. Republik und Kayſer und Reich geſchloſſen
worden. Das Gebiet unſrer Republik erhaͤlt noch
einigen Zuwachs. Morgen wird, wie man verſichert,
dieſe wichtige Nachricht unſerm geſetzgebenden Corps
officiell mitgetheilt werden.
Vorgeſtern iſt nun der Franzoͤſ. Admiral Bruix, der
von ſeiner Unpaͤßlichkeit wieder hergeſtellt worden, von
hier nach Amſterdam abgereiſet, wohin der Admiral de
Winter ſchon Tags vorher abgegangen war. Außer
den See-Ruͤſtungen hat die Reiſe des Admirals Bruix
nach Amſterdam auch, wie ſchon ehemals erwaͤhnt,
eine Geld-Anleihe zum Behuf der Franzoͤſ. Marine
zum Gegenſtande. Von Amſterdam begiebt er ſich
nach dem Texel und von da nach Helvoetſluos und
Vließingen.
Von unſerm Geſandten zu Copenhagen, Buͤrger
Bangemann Huygens, iſt hier der Legationsſecretair
Johnſon mit Depeſchen angekommen, die ſich auf die
jetzigen Umſtaͤnde im Norden beziehen. Der Wuͤrtem-
bergiſche Courier Roͤmer iſt aus dem Haag nach Er-
langen zuruͤckgekehrt.
Schreiben aus Conſtantinopel, vom 10 Jan.
Syrien und Aegypten ſind jetzt ein neuer Kriegs-
ſchauplatz geworden. Die erſte Abtheilung der Engli-
ſchen Flotte und der Landtruppen iſt nun an den Kuͤ-
ſten von Syrien angekommen. Der Admiral Keith
hat dem Capitain Paſcha gemeldet, daß er in der Bay
von Mannory mit 50 Tranſportſchiffen gelandet habe
an deren Bord ſich General Abercromby befindet.
Die andere Haͤlfte der Expedition ward unverzuͤglich
erwartet. Der hieſige Engl. Ambaſſadeur, Lord Elgin,
hat dieſelben Nachrichten erhalten. Es ſind Engliſche
Commiſſairs nach den vorzuͤglichſten Handelsplaͤtzen
der Levante abgeſandt, um die Engl. Flotte zu ver-
proviantiren. Zu Smyrna ſind gegen baare Bezah-
lung 5000 Ochſen und viele Lebensmittel in Requiſition
geſetzt. Von Englaud ſind zu ſolchen Ankaͤufen be-
traͤchtliche baare Summen dahin geſandt.
Hier giebt man die Franzoͤſ. Macht in Aegypten auf
13050 Mann, und die Anzahl ihrer Huͤlfstruppen, die
aus Kopten, Arabern und Mammelucken beſteht, auf
15000 Mann an. Zu Salahich iſt eine Beſatzung von
2500, zu Alexandrien iſt eine Beſatzung von 2000 und
zu Cairo eine eben ſo ſtarke Beſatzung. Die andern
verſchiedenen Poſten betragen 600, 300 bis 50 Mann.
Das Geruͤcht, daß ſchon im Nov. in dem Lager des Groß-
viziers ein Aufſtand geweſen ſey und daß ſich dieſer ſelbſt in
Lebensgefahr befunden habe, iſt ungegruͤndet. Das Ge-
ruͤcht iſt daher entſtanden, daß die Truppen des Paſcha
von Tripoli in Syrien mißvergnuͤgt waren, und dieſen
Paſcha, der eben den Namen fuͤhrt, wie der Groß-
vizier, aus ihrem Lager vertrieben. Der Ottomanni-
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