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Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 27, 17. Februar 1801.

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[Spaltenumbruch] mehr auseinander gelegt werden, und auch schon einige
Regimenter die Weisung zu neuen Standquartieren er-
halten haben. So wird z. B. das Cüraßier-Regiment
Herzog Albert von Brünn nach Neustadt verlegt etc.
Jm Ganzen aber will man wissen, daß die Ungarischen
Jnsurrections-Truppen weiter aufwärts rücken, und
dagegen Deutsche Regimenter, besonders Cavallerie,
nach Ungarn kommen werden.

Am 5ten dieses hat das sämmtliche Personale der
Kriegskanzley bey dem Erzherzog Carl die Glückwün-
sche zur erlangten Präsidentenstelle abgelegt, und sich
zu künftigen Gnaden empfohlen. Die Antwort des
Erzherzogs war in kurzem diese: "Jch rechne es mir
zum Vergnügen, der Chef einer so wichtigen Stelle zu
seyn, hoffe, daß unser gemeinschaftlicher Eifer zur Zu-
friedenheit des Monarchen und zum Nutzen des Staats
gereiche, und wünsche, daß der bisherige Geschäftsgang
mehr einsach geführt und abgekürzt werden möchte."

Von hier aus geht noch grobes Geschütz und Muni-
tion nach Preßburg, und von da aus weiter bis an die
Türkischen Gränzen. Einige Politiker wollen hieraus
auf einen neuen Krieg schließen, andre aber betrachten
diese Maaßregeln bloß als Vorsichtsanstalten gegen die
Rebellen in der Türkey.

Oeffentlichen Nachrichten zufolge haben sich die Ruß.
Kayserl. Truppen, die bisher an der Ostgallizischen
Gränze versammlet waren, gegen die Türkey in Marsch
gesetzt.


Die hiesige Zeitung enthält folgendes


"Die Kriegsrüstungen werden in allen Rußischen Hä-
fen mit dem größten Eifer betrieben. Se. Kayserl.
Majestät ertheilen denjenigen Befehlshabern, welche
sich dabey am thätigsten benehmen, ihr Allerhöchstes
Wohlwollen. Es soll eine Armee eingeschifft werden,
welche in Verbindung andrer Mächte, und vorzüglich
mit einer Französischen Armee, eine Landung in Jrland
versuchen wird."


Dem Vernehmen nach hat der Königl. Preuß. Hof
dem Großbrittannischen erklären lassen: daß, wenn das
in den Großbrittannischen Häfen auf die Dänischen
und Schwedischen Schiffe gelegte Embargo nicht wie-
der aufgehoben werden sollte, Preußen sich genöthigt
sehen würde, die Verbindungen zu erfüllen, welche es
mit den beyden Mächten eingegangen, um ihren Un-
terthanen die gehörigen Entschädigungen zu verschaffen.


Unsere Seerüstungen werden so eifrig betrieben,
daß die Flotten schon am Ende März zum Auslaufen
fertig seyn sollen, wenn anders die Häven bey dieser
Zeit von Eis frey sind.

Die Gerichtssache des Admiralitäts-Obersten, Grafen
von Wrangel, welcher bekanntlich die erste im Jahr
1798 von den Engländern aufgebrachte Schwedische
Convoy commandirte, ist nun vom Könige entschieden.
Dem zufolge ist der Graf verurtheilt worden, arquebu-
firt zu werden, und das Kriegs-Hofgericht hat wegen
dessen über ihn gefällten gelindern Ausspruch, der nur
den Verlust des Dienstes betraf, von Sr. Maj. einen
ernsthaften Verweis erhalten.

Jm verwichenen Jahre sind von Stockholm nach
dem Auslande exportirt: rohes Eisen von verschiedener
Art 204000 Schiffpfund, manufacturirte Schmiedewaa-
[Spaltenumbruch] ren von Eisen, Kupfer und andern Metallen 26000
Schiffpfund, und da die übrige Schwedische Metallen-
Ausfuhr gewöhnlich der Stockholmischen gleich kommt,
so wird die ganze vorjährige Ausfuhr von Bergwerks-
Producten des Reichs auf 400000 Schiffpfund gerech-
net. Dem ungeachtet sind doch wegen der in den letz-
tern Jahren sehr zugenommenen Bergwerks-Production
alle unsere Magazine und sogenannte Metallen-Waagen
mit Waaren von obiger Art angefüllt.

Der ehemalige Reichsrath, Graf von Bunge, ist im
70sten Jahre eines Alters hier gestorben.


Wie man vernimmt, dürfte ehestens zwischen Ruß-
land und unsrer Republik ein Freundschafts-Tractat
geschlossen werden.

Die Anstalten hier, ehestens das Friedensfest zu seyern,
dauern fort.

Von unserm Observations-Corps in Jtalien unter
dem General Murat sind folgende Depeschen einge-
gangen:

Murat, Commandant des Observations-Corps, an den
Cardinal-Minister Sr. Päbstl. Heiligkeit. Aus dem


Jch habe die Ehre, Sie zu benachrichtigen, Herr
Cardinal, daß der doppelte Zweck meines Einrückens
in die Staaten des heil. Vaters ist: 1) Ancona zu
besetzen, das durch den Waffenstillstand von Treviso der
Französ. Armee abgetreten worden; 2) Sr. Heiligkeit
den freyen Genuß Jhrer Staaten wieder zu geben,
indem ich die Neapolitaner zwinge, die Engelsburg
und das ganze Römische Gebiet zu räumen. Jch weiß,
daß Se. Heiligkeit verschiedenemale vergebens verlangt
haben, daß die Neapolitanischen Truppen Jhre Staa-
ten räumen möchten; aber ich hoffe, daß die Annähe-
rung der Franzosen die Neapolitaner zu gerechtern Ge-
sinnungen bringen werde. Jch wünsche sehr, daß sel-
bige durch die schnelle Räumung des Römischen Ge-
biets Sr. Heiligkeit die Unannehmlichkeit ersparen,
daß die Stadt, die Sie bewohnen, das Kriegstheater
werde. Auf jeden Fall habe ich den Besehl von mei-
ner Regierung, nicht über Citta-Castellana vorzurücken,
es sey denn, daß ich von Sr. Heiligkeit ganz bestimmt
dazu aufgefordert würde. Dies wird hinlänglich seyn,
um Jhnen die Hochachtung zu zeigen, die der Ober-
Consul für Sie hegt. Glauben Sie, Herr Cardinal,
an die Achtung, die ich für Sie habe.

(Unterz.) J. Murat.

Ancona ist am 27sten Januar von unsern Truppen
unter dem General Poulet besetzt worden, welcher, zu-
folge eines Berichts des Brigade-Generals Berthier
aus Florenz, an dem Fuße der Appenninen noch zahl-
reiche Räuberhaufen zu bekämpfen gehabt hatte.

Auf ein Schreiben, welches General Murat an den
Neapolitanischen General v[o]n Damas gesandt hatte,
erfolgte nachstehende

Antwort des Herrn von Damas an den General-Mu-
rat. Aus seinem Hauptquartier zu

Herr General,

Die Feindseligkeiten der Armee, die ich commandire,
bezogen sich beständig auf die der Kayserl. Armee.
Meine Jnstructionen seit der Eröffnung des Feldzugs
befahlen mir, die Jnstructionen des Herrn von Belle-
garde
zu empfangen und nach denselben zu verfahren.
Meine Bewegungen in Toscana waren mit den seini-

[Spaltenumbruch] mehr auseinander gelegt werden, und auch ſchon einige
Regimenter die Weiſung zu neuen Standquartieren er-
halten haben. So wird z. B. das Cuͤraßier-Regiment
Herzog Albert von Bruͤnn nach Neuſtadt verlegt ꝛc.
Jm Ganzen aber will man wiſſen, daß die Ungariſchen
Jnſurrections-Truppen weiter aufwaͤrts ruͤcken, und
dagegen Deutſche Regimenter, beſonders Cavallerie,
nach Ungarn kommen werden.

Am 5ten dieſes hat das ſaͤmmtliche Perſonale der
Kriegskanzley bey dem Erzherzog Carl die Gluͤckwuͤn-
ſche zur erlangten Praͤſidentenſtelle abgelegt, und ſich
zu kuͤnftigen Gnaden empfohlen. Die Antwort des
Erzherzogs war in kurzem dieſe: “Jch rechne es mir
zum Vergnuͤgen, der Chef einer ſo wichtigen Stelle zu
ſeyn, hoffe, daß unſer gemeinſchaftlicher Eifer zur Zu-
friedenheit des Monarchen und zum Nutzen des Staats
gereiche, und wuͤnſche, daß der bisherige Geſchaͤftsgang
mehr einſach gefuͤhrt und abgekuͤrzt werden moͤchte.”

Von hier aus geht noch grobes Geſchuͤtz und Muni-
tion nach Preßburg, und von da aus weiter bis an die
Tuͤrkiſchen Graͤnzen. Einige Politiker wollen hieraus
auf einen neuen Krieg ſchließen, andre aber betrachten
dieſe Maaßregeln bloß als Vorſichtsanſtalten gegen die
Rebellen in der Tuͤrkey.

Oeffentlichen Nachrichten zufolge haben ſich die Ruß.
Kayſerl. Truppen, die bisher an der Oſtgalliziſchen
Graͤnze verſammlet waren, gegen die Tuͤrkey in Marſch
geſetzt.


Die hieſige Zeitung enthaͤlt folgendes


“Die Kriegsruͤſtungen werden in allen Rußiſchen Haͤ-
fen mit dem groͤßten Eifer betrieben. Se. Kayſerl.
Majeſtaͤt ertheilen denjenigen Befehlshabern, welche
ſich dabey am thaͤtigſten benehmen, ihr Allerhoͤchſtes
Wohlwollen. Es ſoll eine Armee eingeſchifft werden,
welche in Verbindung andrer Maͤchte, und vorzuͤglich
mit einer Franzoͤſiſchen Armee, eine Landung in Jrland
verſuchen wird.”


Dem Vernehmen nach hat der Koͤnigl. Preuß. Hof
dem Großbrittanniſchen erklaͤren laſſen: daß, wenn das
in den Großbrittanniſchen Haͤfen auf die Daͤniſchen
und Schwediſchen Schiffe gelegte Embargo nicht wie-
der aufgehoben werden ſollte, Preußen ſich genoͤthigt
ſehen wuͤrde, die Verbindungen zu erfuͤllen, welche es
mit den beyden Maͤchten eingegangen, um ihren Un-
terthanen die gehoͤrigen Entſchaͤdigungen zu verſchaffen.


Unſere Seeruͤſtungen werden ſo eifrig betrieben,
daß die Flotten ſchon am Ende Maͤrz zum Auslaufen
fertig ſeyn ſollen, wenn anders die Haͤven bey dieſer
Zeit von Eis frey ſind.

Die Gerichtsſache des Admiralitaͤts-Oberſten, Grafen
von Wrangel, welcher bekanntlich die erſte im Jahr
1798 von den Englaͤndern aufgebrachte Schwediſche
Convoy commandirte, iſt nun vom Koͤnige entſchieden.
Dem zufolge iſt der Graf verurtheilt worden, arquebu-
firt zu werden, und das Kriegs-Hofgericht hat wegen
deſſen uͤber ihn gefaͤllten gelindern Ausſpruch, der nur
den Verluſt des Dienſtes betraf, von Sr. Maj. einen
ernſthaften Verweis erhalten.

Jm verwichenen Jahre ſind von Stockholm nach
dem Auslande exportirt: rohes Eiſen von verſchiedener
Art 204000 Schiffpfund, manufacturirte Schmiedewaa-
[Spaltenumbruch] ren von Eiſen, Kupfer und andern Metallen 26000
Schiffpfund, und da die uͤbrige Schwediſche Metallen-
Ausfuhr gewoͤhnlich der Stockholmiſchen gleich kommt,
ſo wird die ganze vorjaͤhrige Ausfuhr von Bergwerks-
Producten des Reichs auf 400000 Schiffpfund gerech-
net. Dem ungeachtet ſind doch wegen der in den letz-
tern Jahren ſehr zugenommenen Bergwerks-Production
alle unſere Magazine und ſogenannte Metallen-Waagen
mit Waaren von obiger Art angefuͤllt.

Der ehemalige Reichsrath, Graf von Bunge, iſt im
70ſten Jahre eines Alters hier geſtorben.


Wie man vernimmt, duͤrfte eheſtens zwiſchen Ruß-
land und unſrer Republik ein Freundſchafts-Tractat
geſchloſſen werden.

Die Anſtalten hier, eheſtens das Friedensfeſt zu ſeyern,
dauern fort.

Von unſerm Obſervations-Corps in Jtalien unter
dem General Murat ſind folgende Depeſchen einge-
gangen:

Murat, Commandant des Obſervations-Corps, an den
Cardinal-Miniſter Sr. Päbſtl. Heiligkeit. Aus dem


Jch habe die Ehre, Sie zu benachrichtigen, Herr
Cardinal, daß der doppelte Zweck meines Einruͤckens
in die Staaten des heil. Vaters iſt: 1) Ancona zu
beſetzen, das durch den Waffenſtillſtand von Treviſo der
Franzoͤſ. Armee abgetreten worden; 2) Sr. Heiligkeit
den freyen Genuß Jhrer Staaten wieder zu geben,
indem ich die Neapolitaner zwinge, die Engelsburg
und das ganze Roͤmiſche Gebiet zu raͤumen. Jch weiß,
daß Se. Heiligkeit verſchiedenemale vergebens verlangt
haben, daß die Neapolitaniſchen Truppen Jhre Staa-
ten raͤumen moͤchten; aber ich hoffe, daß die Annaͤhe-
rung der Franzoſen die Neapolitaner zu gerechtern Ge-
ſinnungen bringen werde. Jch wuͤnſche ſehr, daß ſel-
bige durch die ſchnelle Raͤumung des Roͤmiſchen Ge-
biets Sr. Heiligkeit die Unannehmlichkeit erſparen,
daß die Stadt, die Sie bewohnen, das Kriegstheater
werde. Auf jeden Fall habe ich den Beſehl von mei-
ner Regierung, nicht uͤber Citta-Caſtellana vorzuruͤcken,
es ſey denn, daß ich von Sr. Heiligkeit ganz beſtimmt
dazu aufgefordert wuͤrde. Dies wird hinlaͤnglich ſeyn,
um Jhnen die Hochachtung zu zeigen, die der Ober-
Conſul fuͤr Sie hegt. Glauben Sie, Herr Cardinal,
an die Achtung, die ich fuͤr Sie habe.

(Unterz.) J. Murat.

Ancona iſt am 27ſten Januar von unſern Truppen
unter dem General Poulet beſetzt worden, welcher, zu-
folge eines Berichts des Brigade-Generals Berthier
aus Florenz, an dem Fuße der Appenninen noch zahl-
reiche Raͤuberhaufen zu bekaͤmpfen gehabt hatte.

Auf ein Schreiben, welches General Murat an den
Neapolitaniſchen General v[o]n Damas geſandt hatte,
erfolgte nachſtehende

Antwort des Herrn von Damas an den General-Mu-
rat. Aus ſeinem Hauptquartier zu

Herr General,

Die Feindſeligkeiten der Armee, die ich commandire,
bezogen ſich beſtaͤndig auf die der Kayſerl. Armee.
Meine Jnſtructionen ſeit der Eroͤffnung des Feldzugs
befahlen mir, die Jnſtructionen des Herrn von Belle-
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Meine Bewegungen in Toscana waren mit den ſeini-

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[[3]/0003] mehr auseinander gelegt werden, und auch ſchon einige Regimenter die Weiſung zu neuen Standquartieren er- halten haben. So wird z. B. das Cuͤraßier-Regiment Herzog Albert von Bruͤnn nach Neuſtadt verlegt ꝛc. Jm Ganzen aber will man wiſſen, daß die Ungariſchen Jnſurrections-Truppen weiter aufwaͤrts ruͤcken, und dagegen Deutſche Regimenter, beſonders Cavallerie, nach Ungarn kommen werden. Am 5ten dieſes hat das ſaͤmmtliche Perſonale der Kriegskanzley bey dem Erzherzog Carl die Gluͤckwuͤn- ſche zur erlangten Praͤſidentenſtelle abgelegt, und ſich zu kuͤnftigen Gnaden empfohlen. Die Antwort des Erzherzogs war in kurzem dieſe: “Jch rechne es mir zum Vergnuͤgen, der Chef einer ſo wichtigen Stelle zu ſeyn, hoffe, daß unſer gemeinſchaftlicher Eifer zur Zu- friedenheit des Monarchen und zum Nutzen des Staats gereiche, und wuͤnſche, daß der bisherige Geſchaͤftsgang mehr einſach gefuͤhrt und abgekuͤrzt werden moͤchte.” Von hier aus geht noch grobes Geſchuͤtz und Muni- tion nach Preßburg, und von da aus weiter bis an die Tuͤrkiſchen Graͤnzen. Einige Politiker wollen hieraus auf einen neuen Krieg ſchließen, andre aber betrachten dieſe Maaßregeln bloß als Vorſichtsanſtalten gegen die Rebellen in der Tuͤrkey. Oeffentlichen Nachrichten zufolge haben ſich die Ruß. Kayſerl. Truppen, die bisher an der Oſtgalliziſchen Graͤnze verſammlet waren, gegen die Tuͤrkey in Marſch geſetzt. Koͤnigsberg, den 9 Februar. Die hieſige Zeitung enthaͤlt folgendes Schreiben aus Curland, vom 22 Januar. “Die Kriegsruͤſtungen werden in allen Rußiſchen Haͤ- fen mit dem groͤßten Eifer betrieben. Se. Kayſerl. Majeſtaͤt ertheilen denjenigen Befehlshabern, welche ſich dabey am thaͤtigſten benehmen, ihr Allerhoͤchſtes Wohlwollen. Es ſoll eine Armee eingeſchifft werden, welche in Verbindung andrer Maͤchte, und vorzuͤglich mit einer Franzoͤſiſchen Armee, eine Landung in Jrland verſuchen wird.” Schreiben aus Daͤnnemark, vom 10 Febr. Dem Vernehmen nach hat der Koͤnigl. Preuß. Hof dem Großbrittanniſchen erklaͤren laſſen: daß, wenn das in den Großbrittanniſchen Haͤfen auf die Daͤniſchen und Schwediſchen Schiffe gelegte Embargo nicht wie- der aufgehoben werden ſollte, Preußen ſich genoͤthigt ſehen wuͤrde, die Verbindungen zu erfuͤllen, welche es mit den beyden Maͤchten eingegangen, um ihren Un- terthanen die gehoͤrigen Entſchaͤdigungen zu verſchaffen. Schreiben aus Stockholm, vom 6 Februar. Unſere Seeruͤſtungen werden ſo eifrig betrieben, daß die Flotten ſchon am Ende Maͤrz zum Auslaufen fertig ſeyn ſollen, wenn anders die Haͤven bey dieſer Zeit von Eis frey ſind. Die Gerichtsſache des Admiralitaͤts-Oberſten, Grafen von Wrangel, welcher bekanntlich die erſte im Jahr 1798 von den Englaͤndern aufgebrachte Schwediſche Convoy commandirte, iſt nun vom Koͤnige entſchieden. Dem zufolge iſt der Graf verurtheilt worden, arquebu- firt zu werden, und das Kriegs-Hofgericht hat wegen deſſen uͤber ihn gefaͤllten gelindern Ausſpruch, der nur den Verluſt des Dienſtes betraf, von Sr. Maj. einen ernſthaften Verweis erhalten. Jm verwichenen Jahre ſind von Stockholm nach dem Auslande exportirt: rohes Eiſen von verſchiedener Art 204000 Schiffpfund, manufacturirte Schmiedewaa- ren von Eiſen, Kupfer und andern Metallen 26000 Schiffpfund, und da die uͤbrige Schwediſche Metallen- Ausfuhr gewoͤhnlich der Stockholmiſchen gleich kommt, ſo wird die ganze vorjaͤhrige Ausfuhr von Bergwerks- Producten des Reichs auf 400000 Schiffpfund gerech- net. Dem ungeachtet ſind doch wegen der in den letz- tern Jahren ſehr zugenommenen Bergwerks-Production alle unſere Magazine und ſogenannte Metallen-Waagen mit Waaren von obiger Art angefuͤllt. Der ehemalige Reichsrath, Graf von Bunge, iſt im 70ſten Jahre eines Alters hier geſtorben. Schreiben aus Paris, vom 6 Februar. Wie man vernimmt, duͤrfte eheſtens zwiſchen Ruß- land und unſrer Republik ein Freundſchafts-Tractat geſchloſſen werden. Die Anſtalten hier, eheſtens das Friedensfeſt zu ſeyern, dauern fort. Von unſerm Obſervations-Corps in Jtalien unter dem General Murat ſind folgende Depeſchen einge- gangen: Murat, Commandant des Obſervations-Corps, an den Cardinal-Miniſter Sr. Päbſtl. Heiligkeit. Aus dem Hauptquartier zu Florenz den 4ten Pluvioſe (24ſten. Januar.) Jch habe die Ehre, Sie zu benachrichtigen, Herr Cardinal, daß der doppelte Zweck meines Einruͤckens in die Staaten des heil. Vaters iſt: 1) Ancona zu beſetzen, das durch den Waffenſtillſtand von Treviſo der Franzoͤſ. 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Ancona iſt am 27ſten Januar von unſern Truppen unter dem General Poulet beſetzt worden, welcher, zu- folge eines Berichts des Brigade-Generals Berthier aus Florenz, an dem Fuße der Appenninen noch zahl- reiche Raͤuberhaufen zu bekaͤmpfen gehabt hatte. Auf ein Schreiben, welches General Murat an den Neapolitaniſchen General von Damas geſandt hatte, erfolgte nachſtehende Antwort des Herrn von Damas an den General-Mu- rat. Aus ſeinem Hauptquartier zu Viterbo, den 22ſten Januar 1801. Herr General, Die Feindſeligkeiten der Armee, die ich commandire, bezogen ſich beſtaͤndig auf die der Kayſerl. Armee. Meine Jnſtructionen ſeit der Eroͤffnung des Feldzugs befahlen mir, die Jnſtructionen des Herrn von Belle- garde zu empfangen und nach denſelben zu verfahren. Meine Bewegungen in Toscana waren mit den ſeini-

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 27, 17. Februar 1801, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_271702_1801/3>, abgerufen am 21.11.2024.