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Staats/ und Gelehrte Zeitung des Hollsteinischen Correspondenten. Nr. 35, Hamburg, 26. August 1721.

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Anno 1721. [Abbildung]
Num. 35.
Staats/ [Abbildung] Gelehrte
und [Abbildung] ordentl.
Zei- [Abbildung] tung
Des Hollsteinischen unpartheyischen
CORRESPONDENTEN
Durch EUROPA und andere Teile der Welt.

XXXV. Stück / am Dienstage/ den 25. August.


[Beginn Spaltensatz]
Von Nordischen Affairen, und der Schwe-
den Krieg mit Moscau.

Dieser Ta-
gen langte alhier aus Liefland mit einer doppel-
ten Chalouppe der Hr. Lieutenant Winterfeld an,
welchem Tages darauf der Hr. Vice Admiral Bille
gefolget. Letzterer ist so gleich zu Jhr. Majest. un-
serm allergnädigsten König nach Jüdland abgerei-
set, um von seiner gehabten Commission allerun-
tertähnigsten mündlichen Bericht abzustatten.
Jhr. Königl. Maj. haben den vorigen Feld-Post-
Meister Mahling zum Secretair beym Missions-
Collegio allergnädigst ernennet, welche Bedienung
sieter Ms. Wendt abgangen, ledig gewesen. Die
hiesige Lotterie avanciret recht wohl, und hoffet
man gegen Ausgang dieses Monahts den Zie-
hungs Termin der ersten Classe feste setzen zu kön-
nen. Verwichenen Mittewochen reisete der Hr.
General Major von Leuenörn von hier nach Jüd-
land, und wird von da der Königl. hohen Herr-
schafft nach Gottorf folgen. Am Sonabend um
10. Uhr ging der Groß-Brittannis. Envoye Ba-
ron von Bothmar von hier nach Hollstein, um bey
[Spaltenumbruch] Ankunfft des Königs in Schleßwig zu seyn; und
weis niemand, was diese so schleunige Abreise zu
bedeuten habe, angesehen keiner von denen übri-
gen fremden Ministers gefolget. Mit gestriger
Post haben wir keine Briefe von Jh. Königl. Maj.
Suite, welches uns glauben machet, daß Sie be-
reits in Schleßwig werden ankommen seyn.

Man weiß nicht,
was man von dem Frieden, davon bißher so viel
geredet worden, machen oder dencken soll, weil
sich hier alles aufs neue zum Kriege anschicket.
Die hie herum stehenden Trouppen bewegen sich,
und sollen Ordre zum Marsch erhalten haben, deß-
gleichen ziehen sich auch die bey Gefle gestandene
Regimenter, die schon aus einander haben gehen
sollen, wieder mit Macht zusammen; Auch sind
die Schiffs-Flotten wieder beordert zum Auslauff,
zu dem Ende alle Officieurs sich auf ihre gehörige
Schiffe verfügen müssen, und scheinet, daß man
wegen eines neuen Uberfalls vom Feinde in gros-
ser Besorgniß stehe, indem alhier und auch auf dem
Lande ein Gerücht erschollen, daß sich nicht nur ei-
ne Menge feindlicher Galeeren, sondern auch gar

Anno 1721. [Abbildung]
Num. 35.
Staats/ [Abbildung] Gelehrte
und [Abbildung] ordentl.
Zei- [Abbildung] tung
Des Hollſteiniſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN
Durch EUROPA und andere Teile der Welt.

XXXV. Stuͤck / am Dienſtage/ den 25. Auguſt.


[Beginn Spaltensatz]
Von Nordiſchen Affairen, und der Schwe-
den Krieg mit Moſcau.

Dieſer Ta-
gen langte alhier aus Liefland mit einer doppel-
ten Chalouppe der Hr. Lieutenant Winterfeld an,
welchem Tages darauf der Hr. Vice Admiral Bille
gefolget. Letzterer iſt ſo gleich zu Jhr. Majeſt. un-
ſerm allergnaͤdigſten Koͤnig nach Juͤdland abgerei-
ſet, um von ſeiner gehabten Commisſion allerun-
tertaͤhnigſten muͤndlichen Bericht abzuſtatten.
Jhr. Koͤnigl. Maj. haben den vorigen Feld-Poſt-
Meiſter Mahling zum Secretair beym Misſions-
Collegio allergnaͤdigſt ernennet, welche Bedienung
ſieter Mſ. Wendt abgangen, ledig geweſen. Die
hieſige Lotterie avanciret recht wohl, und hoffet
man gegen Ausgang dieſes Monahts den Zie-
hungs Termin der erſten Claſſe feſte ſetzen zu koͤn-
nen. Verwichenen Mittewochen reiſete der Hr.
General Major von Leuenoͤrn von hier nach Juͤd-
land, und wird von da der Koͤnigl. hohen Herr-
ſchafft nach Gottorf folgen. Am Sonabend um
10. Uhr ging der Groß-Brittanniſ. Envoye Ba-
ron von Bothmar von hier nach Hollſtein, um bey
[Spaltenumbruch] Ankunfft des Koͤnigs in Schleßwig zu ſeyn; und
weis niemand, was dieſe ſo ſchleunige Abreiſe zu
bedeuten habe, angeſehen keiner von denen uͤbri-
gen fremden Miniſters gefolget. Mit geſtriger
Poſt haben wir keine Briefe von Jh. Koͤnigl. Maj.
Suite, welches uns glauben machet, daß Sie be-
reits in Schleßwig werden ankommen ſeyn.

Man weiß nicht,
was man von dem Frieden, davon bißher ſo viel
geredet worden, machen oder dencken ſoll, weil
ſich hier alles aufs neue zum Kriege anſchicket.
Die hie herum ſtehenden Trouppen bewegen ſich,
und ſollen Ordre zum Marſch erhalten haben, deß-
gleichen ziehen ſich auch die bey Gefle geſtandene
Regimenter, die ſchon aus einander haben gehen
ſollen, wieder mit Macht zuſammen; Auch ſind
die Schiffs-Flotten wieder beordert zum Auslauff,
zu dem Ende alle Officieurs ſich auf ihre gehoͤrige
Schiffe verfuͤgen muͤſſen, und ſcheinet, daß man
wegen eines neuen Uberfalls vom Feinde in groſ-
ſer Beſorgniß ſtehe, indem alhier und auch auf dem
Lande ein Geruͤcht erſchollen, daß ſich nicht nur ei-
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Zitationshilfe: Staats/ und Gelehrte Zeitung des Hollsteinischen Correspondenten. Nr. 35, Hamburg, 26. August 1721, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_352608_1721/1>, abgerufen am 21.11.2024.