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Der Hollsteinische unpartheyische Correspondente. Nr. 37, Hamburg, 26. Oktober 1712.

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[Spaltenumbruch] dasselbe nun besser fortificiret/ auch mehr Volck nebst
Ammunition und 2. Canonen dahin gesandt. Hier
gehet ein Gerücht/ daß Bouchain sich ergeben/ und
Bethüne berennet sey/ welches mehrere Confirma-
tion erfodert; indessen hat man doch seit einigen Tagen
auf und aus Bouchain nicht mehr schiessen gehöret.

Die Trouppen/
welche aus der Armee des Marschalls de Villars an-
hero gekommen seynd/ bestehen in 8. Battallions/
und 3. Regimenter zu Pferde; und diesen Abend er-
wartet man noch mehrere Milice/ um die Attaque
auff das Fort de Knocque zu unternehmen/ zu wel-
chem Ende unser Commendant eine Artillerie von
15. schweren Canonen und einigen Mortiers fertig
machen lässet.

Die Frantzosen ver-
sammlen in der Gegend Ypern ein fliegendes Lager/
und geben vor/ daß sie bey Anlangung des Herrn
de Broglio die Belagerung des Forts de Knocque
zu unternehmen gesonnen. Der Holländische Com-
mendant in besagter Fortresse machet grosse Anstal-
ten zu einer tapfern Defension; man hält aber dafür/
daß die Frantzosen/ durch Einwerffung derer Bom-
ben/ selbigen Platz wieder zu gewinnen trachten
werden.

Das Fort Knoc-
que ist mit Proviant und Ammunition auf allen Fall
versehen/ und das Land umher/ durch einen in die
Fahrt gelegten Dam/ unter Wasser gesetzt/ so daß
man dem Fort nur längst 2. Deichen nähern kan.
Doch läst sichs ansehen/ als ob die Frantzosen dar-
auf oder sonst auf einem Ort an der Leye etwas ten-
tiren wollen/ indem aus dem Lager einige Regimen-
ter zu Ypern schon angekommen/ und noch mehr
erwartet werden.

Die General-Staa-
ten haben resolviret/ den Capitain Lieutenant de la
Rue/ wegen löblich geführter Conduite in Uberra-
schung des Forts de Knocque/ zum Commendanten
desselben zu ernennen/ nebst Verehrung von 1000 Du-
catons oder 3000 Gülden/ und einer Acte um Obrist-
Lieutenant zu werden/ indessen aber die erste vaci-
rende Capitains-Charge zu haben. Die übrigen
Officiers und Gemeine bey dieser Expedition wer-
den auch nach Proportion belohnet/ und empfängt
jeder Soldat 5. ein Sergeant aber 10. Gülden.

Von den Friedens- Tractaten in Engel-
land/ und dergleichen.

Die Flottille segelte Vor-
gestern abermahl aus dieser Bay/ blieb aber we-
gen stillen Wetters den gantzen Tag in unserm Ge-
sichte/ und nahm erst Gestern ihren Cours weiter in
[Spaltenumbruch] die See. Sie hat vom Könige Schreiben bey sich/
nebst einer Copey vom Stillstande/ welcher Gestern
allhier/ zu Gibraltar aber noch nicht abgekündiget/
weil der Gouverneur die Ordre aus Engelland noch
erwartet. Es ist auch kund gemacht/ daß künfftig
alle Englische Schiffe/ deren schon 3. mit Frantzösi-
schen Pässen hier angelanget/ in unsere Hafen frey
einlauffen/ und von ihren Gütern mehr nicht/ als
Zeit vorigen Friedens/ bezahlen sollen. Sonst ha-
ben Jhr. Majest. dero Verpflichtung gegen diese
Nation zu bezeugen/ unserm Capitain Gouverneur
Ordre gegeben/ den Lord Lexington/ im Fall er die-
ser Gegend einlauffen solte/ aufs herrlichste zu em-
pfangen/ und bis Madrit frey zu halten. Die nach
Engelland destinirte Schiffe gehen Morgen ab.

Man spricht/ daß der
König in kurtzem mit allen seinen Printzen im Par-
lament erscheinen/ und auf die Cron Spanien re-
nunciiren werde; Desgleichen auch der König von
Spanien den 6. dieses/ in Gegenwart des Engli-
schen Ministers und aller Deputirten des Reichs/
auf die Crohn Franckreich thun sollen.

Man höret noch nichts
von Anwerbung der Recrouten/ dannenhero viele
solches vor eine grosse Marque/ daß der Friede nicht
weit mehr seyn müsse/ auslegeten/ wiewohl hievon
der Schluß dieser Campagne den Ausschlag geben
wird.

Vom Spanischen Krieg in Portugal.

Aus Estremadu-
ra hat man/ daß sich die Trouppen bey Badajos
starck versammleten/ um das Lager zu formiren;
und daß die Portugiesen das Jhrige bey Elvas zu-
fammen zögen/ weil sie sich einer Belagerung dieses
Platzes besorgeten.

Den 27. Passato hat
der Marquis de Bay Campo Major in Portugal
berennet.

Mit einem die-
ser Tagen von Madera im Tessel gekommenen Schif-
fer vernimmt man/ daß den 22. Sept. 2. nach Ma-
dera gehörige Schiffe von Brasilien daselbst ange-
kommen/ mit Bericht/ daß sie die Brasilische Flotte/
150. Segel starck/ nebst 7. Königl. Fregatten/ sehr
reich beladen/ ohngefehr 60. Meilen von dannen bey
Tercera gelassen/ ihren Cours nach Portugal fort-
setzende/ wohin auch der Gouverneur den 26 einen
Expressen mit der Zeitung gesandt; Der Englische
Admiral Bäker kreutzet auch noch auf diese Flotte
mit 7. Schiffen wieder die Frantzosen. Von Lissa-
bon hat man/ daß die Fransche und Spanische Troup-
pen Elvas zwar berennet; aber auch/ nachdem der

Gou-

[Spaltenumbruch] daſſelbe nun beſſer fortificiret/ auch mehr Volck nebſt
Ammunition und 2. Canonen dahin geſandt. Hier
gehet ein Geruͤcht/ daß Bouchain ſich ergeben/ und
Bethuͤne berennet ſey/ welches mehrere Confirma-
tion erfodert; indeſſen hat man doch ſeit einigen Tagẽ
auf und aus Bouchain nicht mehr ſchieſſen gehoͤret.

Die Trouppen/
welche aus der Armee des Marſchalls de Villars an-
hero gekommen ſeynd/ beſtehen in 8. Battallions/
und 3. Regimenter zu Pferde; und dieſen Abend er-
wartet man noch mehrere Milice/ um die Attaque
auff das Fort de Knocque zu unternehmen/ zu wel-
chem Ende unſer Commendant eine Artillerie von
15. ſchweren Canonen und einigen Mortiers fertig
machen laͤſſet.

Die Frantzoſen ver-
ſammlen in der Gegend Ypern ein fliegendes Lager/
und geben vor/ daß ſie bey Anlangung des Herrn
de Broglio die Belagerung des Forts de Knocque
zu unternehmen geſonnen. Der Hollaͤndiſche Com-
mendant in beſagter Fortreſſe machet groſſe Anſtal-
ten zu einer tapfern Defenſion; man haͤlt aber dafuͤr/
daß die Frantzoſen/ durch Einwerffung derer Bom-
ben/ ſelbigen Platz wieder zu gewinnen trachten
werden.

Das Fort Knoc-
que iſt mit Proviant und Ammunition auf allen Fall
verſehen/ und das Land umher/ durch einen in die
Fahrt gelegten Dam/ unter Waſſer geſetzt/ ſo daß
man dem Fort nur laͤngſt 2. Deichen naͤhern kan.
Doch laͤſt ſichs anſehen/ als ob die Frantzoſen dar-
auf oder ſonſt auf einem Ort an der Leye etwas ten-
tiren wollen/ indem aus dem Lager einige Regimen-
ter zu Ypern ſchon angekommen/ und noch mehr
erwartet werden.

Die General-Staa-
ten haben reſolviret/ den Capitain Lieutenant de la
Rue/ wegen loͤblich gefuͤhrter Conduite in Uberra-
ſchung des Forts de Knocque/ zum Commendanten
deſſelben zu ernennen/ nebſt Verehrung von 1000 Du-
catons oder 3000 Guͤlden/ und einer Acte um Obriſt-
Lieutenant zu werden/ indeſſen aber die erſte vaci-
rende Capitains-Charge zu haben. Die uͤbrigen
Officiers und Gemeine bey dieſer Expedition wer-
den auch nach Proportion belohnet/ und empfaͤngt
jeder Soldat 5. ein Sergeant aber 10. Guͤlden.

Von den Friedens- Tractaten in Engel-
land/ und dergleichen.

Die Flottille ſegelte Vor-
geſtern abermahl aus dieſer Bay/ blieb aber we-
gen ſtillen Wetters den gantzen Tag in unſerm Ge-
ſichte/ und nahm erſt Geſtern ihren Cours weiter in
[Spaltenumbruch] die See. Sie hat vom Koͤnige Schreiben bey ſich/
nebſt einer Copey vom Stillſtande/ welcher Geſtern
allhier/ zu Gibraltar aber noch nicht abgekuͤndiget/
weil der Gouverneur die Ordre aus Engelland noch
erwartet. Es iſt auch kund gemacht/ daß kuͤnfftig
alle Engliſche Schiffe/ deren ſchon 3. mit Frantzoͤſi-
ſchen Paͤſſen hier angelanget/ in unſere Hafen frey
einlauffen/ und von ihren Guͤtern mehr nicht/ als
Zeit vorigen Friedens/ bezahlen ſollen. Sonſt ha-
ben Jhr. Majeſt. dero Verpflichtung gegen dieſe
Nation zu bezeugen/ unſerm Capitain Gouverneur
Ordre gegeben/ den Lord Lexington/ im Fall er die-
ſer Gegend einlauffen ſolte/ aufs herrlichſte zu em-
pfangen/ und bis Madrit frey zu halten. Die nach
Engelland deſtinirte Schiffe gehen Morgen ab.

Man ſpricht/ daß der
Koͤnig in kurtzem mit allen ſeinen Printzen im Par-
lament erſcheinen/ und auf die Cron Spanien re-
nunciiren werde; Desgleichen auch der Koͤnig von
Spanien den 6. dieſes/ in Gegenwart des Engli-
ſchen Miniſters und aller Deputirten des Reichs/
auf die Crohn Franckreich thun ſollen.

Man hoͤret noch nichts
von Anwerbung der Recrouten/ dannenhero viele
ſolches vor eine groſſe Marque/ daß der Friede nicht
weit mehr ſeyn muͤſſe/ auslegeten/ wiewohl hievon
der Schluß dieſer Campagne den Ausſchlag geben
wird.

Vom Spaniſchen Krieg in Portugal.

Aus Eſtremadu-
ra hat man/ daß ſich die Trouppen bey Badajos
ſtarck verſammleten/ um das Lager zu formiren;
und daß die Portugieſen das Jhrige bey Elvas zu-
fammen zoͤgen/ weil ſie ſich einer Belagerung dieſes
Platzes beſorgeten.

Den 27. Paſſato hat
der Marquis de Bay Campo Major in Portugal
berennet.

Mit einem die-
ſer Tagen von Madera im Teſſel gekommenen Schif-
fer vernimmt man/ daß den 22. Sept. 2. nach Ma-
dera gehoͤrige Schiffe von Braſilien daſelbſt ange-
kommen/ mit Bericht/ daß ſie die Braſiliſche Flotte/
150. Segel ſtarck/ nebſt 7. Koͤnigl. Fregatten/ ſehr
reich beladen/ ohngefehr 60. Meilen von dannen bey
Tercera gelaſſen/ ihren Cours nach Portugal fort-
ſetzende/ wohin auch der Gouverneur den 26 einen
Expreſſen mit der Zeitung geſandt; Der Engliſche
Admiral Baͤker kreutzet auch noch auf dieſe Flotte
mit 7. Schiffen wieder die Frantzoſen. Von Liſſa-
bon hat man/ daß die Franſche und Spaniſche Troup-
pen Elvas zwar berennet; aber auch/ nachdem der

Gou-
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[[3]/0003] daſſelbe nun beſſer fortificiret/ auch mehr Volck nebſt Ammunition und 2. Canonen dahin geſandt. Hier gehet ein Geruͤcht/ daß Bouchain ſich ergeben/ und Bethuͤne berennet ſey/ welches mehrere Confirma- tion erfodert; indeſſen hat man doch ſeit einigen Tagẽ auf und aus Bouchain nicht mehr ſchieſſen gehoͤret. Ypern/ vom 18. Octob. Die Trouppen/ welche aus der Armee des Marſchalls de Villars an- hero gekommen ſeynd/ beſtehen in 8. Battallions/ und 3. Regimenter zu Pferde; und dieſen Abend er- wartet man noch mehrere Milice/ um die Attaque auff das Fort de Knocque zu unternehmen/ zu wel- chem Ende unſer Commendant eine Artillerie von 15. ſchweren Canonen und einigen Mortiers fertig machen laͤſſet. Gent/ vom 19. Octobr. Die Frantzoſen ver- ſammlen in der Gegend Ypern ein fliegendes Lager/ und geben vor/ daß ſie bey Anlangung des Herrn de Broglio die Belagerung des Forts de Knocque zu unternehmen geſonnen. Der Hollaͤndiſche Com- mendant in beſagter Fortreſſe machet groſſe Anſtal- ten zu einer tapfern Defenſion; man haͤlt aber dafuͤr/ daß die Frantzoſen/ durch Einwerffung derer Bom- ben/ ſelbigen Platz wieder zu gewinnen trachten werden. Cortryck/ vom 19. October. Das Fort Knoc- que iſt mit Proviant und Ammunition auf allen Fall verſehen/ und das Land umher/ durch einen in die Fahrt gelegten Dam/ unter Waſſer geſetzt/ ſo daß man dem Fort nur laͤngſt 2. Deichen naͤhern kan. Doch laͤſt ſichs anſehen/ als ob die Frantzoſen dar- auf oder ſonſt auf einem Ort an der Leye etwas ten- tiren wollen/ indem aus dem Lager einige Regimen- ter zu Ypern ſchon angekommen/ und noch mehr erwartet werden. Haag/ vom 21. October. Die General-Staa- ten haben reſolviret/ den Capitain Lieutenant de la Rue/ wegen loͤblich gefuͤhrter Conduite in Uberra- ſchung des Forts de Knocque/ zum Commendanten deſſelben zu ernennen/ nebſt Verehrung von 1000 Du- catons oder 3000 Guͤlden/ und einer Acte um Obriſt- Lieutenant zu werden/ indeſſen aber die erſte vaci- rende Capitains-Charge zu haben. Die uͤbrigen Officiers und Gemeine bey dieſer Expedition wer- den auch nach Proportion belohnet/ und empfaͤngt jeder Soldat 5. ein Sergeant aber 10. Guͤlden. Von den Friedens- Tractaten in Engel- land/ und dergleichen. Cadix/ vom 18 Sept. Die Flottille ſegelte Vor- geſtern abermahl aus dieſer Bay/ blieb aber we- gen ſtillen Wetters den gantzen Tag in unſerm Ge- ſichte/ und nahm erſt Geſtern ihren Cours weiter in die See. Sie hat vom Koͤnige Schreiben bey ſich/ nebſt einer Copey vom Stillſtande/ welcher Geſtern allhier/ zu Gibraltar aber noch nicht abgekuͤndiget/ weil der Gouverneur die Ordre aus Engelland noch erwartet. Es iſt auch kund gemacht/ daß kuͤnfftig alle Engliſche Schiffe/ deren ſchon 3. mit Frantzoͤſi- ſchen Paͤſſen hier angelanget/ in unſere Hafen frey einlauffen/ und von ihren Guͤtern mehr nicht/ als Zeit vorigen Friedens/ bezahlen ſollen. Sonſt ha- ben Jhr. Majeſt. dero Verpflichtung gegen dieſe Nation zu bezeugen/ unſerm Capitain Gouverneur Ordre gegeben/ den Lord Lexington/ im Fall er die- ſer Gegend einlauffen ſolte/ aufs herrlichſte zu em- pfangen/ und bis Madrit frey zu halten. Die nach Engelland deſtinirte Schiffe gehen Morgen ab. Paris/ vom 17. Octobr. Man ſpricht/ daß der Koͤnig in kurtzem mit allen ſeinen Printzen im Par- lament erſcheinen/ und auf die Cron Spanien re- nunciiren werde; Desgleichen auch der Koͤnig von Spanien den 6. dieſes/ in Gegenwart des Engli- ſchen Miniſters und aller Deputirten des Reichs/ auf die Crohn Franckreich thun ſollen. Berlin/ vom 22. Octobr. Man hoͤret noch nichts von Anwerbung der Recrouten/ dannenhero viele ſolches vor eine groſſe Marque/ daß der Friede nicht weit mehr ſeyn muͤſſe/ auslegeten/ wiewohl hievon der Schluß dieſer Campagne den Ausſchlag geben wird. Vom Spaniſchen Krieg in Portugal. Madrit/ vom 26. Septembr. Aus Eſtremadu- ra hat man/ daß ſich die Trouppen bey Badajos ſtarck verſammleten/ um das Lager zu formiren; und daß die Portugieſen das Jhrige bey Elvas zu- fammen zoͤgen/ weil ſie ſich einer Belagerung dieſes Platzes beſorgeten. Paris/ vom 17. Octobr. Den 27. Paſſato hat der Marquis de Bay Campo Major in Portugal berennet. Amſterdam/ vom 21. October. Mit einem die- ſer Tagen von Madera im Teſſel gekommenen Schif- fer vernimmt man/ daß den 22. Sept. 2. nach Ma- dera gehoͤrige Schiffe von Braſilien daſelbſt ange- kommen/ mit Bericht/ daß ſie die Braſiliſche Flotte/ 150. Segel ſtarck/ nebſt 7. Koͤnigl. Fregatten/ ſehr reich beladen/ ohngefehr 60. Meilen von dannen bey Tercera gelaſſen/ ihren Cours nach Portugal fort- ſetzende/ wohin auch der Gouverneur den 26 einen Expreſſen mit der Zeitung geſandt; Der Engliſche Admiral Baͤker kreutzet auch noch auf dieſe Flotte mit 7. Schiffen wieder die Frantzoſen. Von Liſſa- bon hat man/ daß die Franſche und Spaniſche Troup- pen Elvas zwar berennet; aber auch/ nachdem der Gou-

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Zitationshilfe: Der Hollsteinische unpartheyische Correspondente. Nr. 37, Hamburg, 26. Oktober 1712, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_372910_1712/3>, abgerufen am 21.11.2024.