Stats- u. Gelehrte Zeitung des Hollsteinischen Correspondenten. Nr. 64, Hamburg, 21. April 1725.Anno 1725.
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Num. 64. Stats- u.
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Gelehrte Zei- [Abbildung] tung Des Hollsteinischen unpartheyischen CORRESPONDENTEN LXIV. Stück / am Sonnabend/ den 21. April. [Beginn Spaltensatz]
St. Petersburg, den 23. Mart. 3. April. Vorgestern haben Jhro Majest. unsere regieren- Paris, den 10. April. Die Jnfante von Spanien, welche am 5. dieses Anno 1725.
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Num. 64. Stats- u.
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Gelehrte Zei- [Abbildung] tung Des Hollſteiniſchen unpartheyiſchen CORRESPONDENTEN LXIV. Stuͤck / am Sonnabend/ den 21. April. [Beginn Spaltensatz]
St. Petersburg, den 23. Mart. 3. April. Vorgeſtern haben Jhro Majeſt. unſere regieren- Paris, den 10. April. Die Jnfante von Spanien, welche am 5. dieſes <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001" n="[1]"/> <titlePage type="main"> <docDate> <hi rendition="#aq #b">Anno 1725.</hi> </docDate> <figure/> <docTitle> <titlePart type="sub"> <hi rendition="#aq #b #right">Num. 64.</hi><lb/> </titlePart> <titlePart type="main"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">S</hi>tats- u.<figure/><hi rendition="#in">G</hi>elehrte<lb/><hi rendition="#in">Z</hi>ei-<figure/>tung</hi><lb/> <hi rendition="#b #c"><hi rendition="#in">D</hi>es <hi rendition="#in">H</hi>ollſteiniſchen unpartheyiſchen</hi><lb/> <hi rendition="#b #i"><hi rendition="#in">C</hi>ORRESPONDENTEN</hi> </titlePart><lb/> </docTitle> <docDate> <hi rendition="#b #c"><hi rendition="#aq">LXIV.</hi> Stuͤck / am Sonnabend/ den 21. April.</hi> </docDate><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </titlePage> </front> <body> <cb type="start"/> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jPoliticalNews"> <dateline> <hi rendition="#c">St. Petersburg, den 23. Mart. 3. April.</hi> </dateline><lb/> <p>Vorgeſtern haben Jhro Majeſt. unſere regieren-<lb/> de Kaͤyſerin in der Heil. Dreyfaltigkeits-Kirche der<lb/> gewoͤhnlichen Lythurgie beygewohnet, und befinden<lb/> ſich dieſelbe gegenwaͤrtig zuſammt dem gantzen<lb/> Durchl. Kaͤyſerl. Hauſe bey vollkommener guter<lb/> Geſundheit, auch gehet unter Dero hoͤchſtloͤblichen<lb/> Regierung alles durch die Gnade GOttes in er-<lb/> wuͤnſchter Tranquilitaͤt und Ruhe zu. Da bey itzi-<lb/> gen Ferien hoͤchſtgedachte Jhro Kaͤyſerl. Majeſt.<lb/> und der gantze Hoff in gegenwaͤrtiger Char-Woche<lb/> die gewoͤhnliche Devotion verrichten, ſo werden die<lb/> Zeit uͤber keine wichtige Affaires vorgenommen und<lb/> tractiret.</p> </div><lb/> <div type="jArticle"> <dateline> <hi rendition="#c">Paris, den 10. April.</hi> </dateline><lb/> <p>Die Jnfante von Spanien, welche am 5. dieſes<lb/> von Verſailles nach Madrit abgereiſet, ihr Train<lb/> beſtehet in 226 Perſohnen, und hat ſelbige 6 Caroſ-<lb/> ſen und 4 Chaiſen, ſo ſaͤmmtlich mit 6 Pferden be-<lb/> ſpannet, bey ſich. Man iſt verſichert, daß unſer<lb/> Hof an verſchiedenen Orten durch deſſen Miniſtris<lb/> kraͤftig arbeiten laſſe, damit die Pohlniſchen Sa-<lb/> chen zu keiner Weitlaͤufftigkeit kommen, und ge-<lb/> faͤhrliche Desordres in Europa verurſachen moͤgen.<lb/> Die Krieges-Schiffe, welche den Vicomte d’Andre-<lb/> ſel nach Conſtantinopel gefuͤhret haben, ſind auf der<lb/><cb/> Rehde von Toulon zuruͤck gekommen, allwo ſie 14<lb/> Tage Quarantaine halten werden, ohne Commu-<lb/> nication, mit wem es auch ſey, haben zu moͤgen.<lb/> Jn Anſehung Sr. Majeſt. Mariage werden viele<lb/> Muhtmaſſungen und Wetten gethan, wovon man<lb/> vors erſte noch nichts melden kan. Die Spaniſchen<lb/> Ambaſſadeurs haben nicht gewolt, daß man der Jn-<lb/> fantin einige Meublen oder Kleider zum Geſchenck<lb/> gaͤbe. Der Marquis von Conflans iſt aus Spanien<lb/> hier angekommen, und der Abt de Livry wird erſter<lb/> Tages erwartet. Man vernimmt, daß der Jn-<lb/> fant Don Carlos die Zuruͤckſendung der Printzeßin<lb/> von Beaujolois ſehr zu Hertzen nimmt, weil er auf<lb/> ihre ſeltene Qualitaͤten ſehr verliebt iſt. Der Mar-<lb/> ſchall de Theſſe iſt endlich am 3. dieſes aus Spa-<lb/> nien zu Marly angekommen, und nachdem der Her-<lb/> tzog von Borbon denſelben eine Weile hernach dem<lb/> Koͤnige praͤſentiret, von Sr. Majeſt. mit Bezeugung<lb/> Dero hoͤchſten Vergnuͤgens uͤber ſeine Conduite gnaͤ-<lb/> digſt empfangen worden. Einige beſorgen noch im-<lb/> mer, daß die Spanier ſich mit Zuruͤckſchickung<lb/> der Printzeßin von Beaujolis nicht allein vergnuͤgen,<lb/> ſondern wol durch andere Thaͤtlichkeiten eine groͤſ-<lb/> ſere Satisfaction ſuchen duͤrfften; und weil man<lb/> hier dermahlen keine Penſiones bezahlet, muhtmaſ-<lb/> ſen einige, daß man bereits auf die noͤhtige Fonds<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[1]/0001]
Anno 1725.
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Gelehrte
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Des Hollſteiniſchen unpartheyiſchen
CORRESPONDENTEN
LXIV. Stuͤck / am Sonnabend/ den 21. April.
St. Petersburg, den 23. Mart. 3. April.
Vorgeſtern haben Jhro Majeſt. unſere regieren-
de Kaͤyſerin in der Heil. Dreyfaltigkeits-Kirche der
gewoͤhnlichen Lythurgie beygewohnet, und befinden
ſich dieſelbe gegenwaͤrtig zuſammt dem gantzen
Durchl. Kaͤyſerl. Hauſe bey vollkommener guter
Geſundheit, auch gehet unter Dero hoͤchſtloͤblichen
Regierung alles durch die Gnade GOttes in er-
wuͤnſchter Tranquilitaͤt und Ruhe zu. Da bey itzi-
gen Ferien hoͤchſtgedachte Jhro Kaͤyſerl. Majeſt.
und der gantze Hoff in gegenwaͤrtiger Char-Woche
die gewoͤhnliche Devotion verrichten, ſo werden die
Zeit uͤber keine wichtige Affaires vorgenommen und
tractiret.
Paris, den 10. April.
Die Jnfante von Spanien, welche am 5. dieſes
von Verſailles nach Madrit abgereiſet, ihr Train
beſtehet in 226 Perſohnen, und hat ſelbige 6 Caroſ-
ſen und 4 Chaiſen, ſo ſaͤmmtlich mit 6 Pferden be-
ſpannet, bey ſich. Man iſt verſichert, daß unſer
Hof an verſchiedenen Orten durch deſſen Miniſtris
kraͤftig arbeiten laſſe, damit die Pohlniſchen Sa-
chen zu keiner Weitlaͤufftigkeit kommen, und ge-
faͤhrliche Desordres in Europa verurſachen moͤgen.
Die Krieges-Schiffe, welche den Vicomte d’Andre-
ſel nach Conſtantinopel gefuͤhret haben, ſind auf der
Rehde von Toulon zuruͤck gekommen, allwo ſie 14
Tage Quarantaine halten werden, ohne Commu-
nication, mit wem es auch ſey, haben zu moͤgen.
Jn Anſehung Sr. Majeſt. Mariage werden viele
Muhtmaſſungen und Wetten gethan, wovon man
vors erſte noch nichts melden kan. Die Spaniſchen
Ambaſſadeurs haben nicht gewolt, daß man der Jn-
fantin einige Meublen oder Kleider zum Geſchenck
gaͤbe. Der Marquis von Conflans iſt aus Spanien
hier angekommen, und der Abt de Livry wird erſter
Tages erwartet. Man vernimmt, daß der Jn-
fant Don Carlos die Zuruͤckſendung der Printzeßin
von Beaujolois ſehr zu Hertzen nimmt, weil er auf
ihre ſeltene Qualitaͤten ſehr verliebt iſt. Der Mar-
ſchall de Theſſe iſt endlich am 3. dieſes aus Spa-
nien zu Marly angekommen, und nachdem der Her-
tzog von Borbon denſelben eine Weile hernach dem
Koͤnige praͤſentiret, von Sr. Majeſt. mit Bezeugung
Dero hoͤchſten Vergnuͤgens uͤber ſeine Conduite gnaͤ-
digſt empfangen worden. Einige beſorgen noch im-
mer, daß die Spanier ſich mit Zuruͤckſchickung
der Printzeßin von Beaujolis nicht allein vergnuͤgen,
ſondern wol durch andere Thaͤtlichkeiten eine groͤſ-
ſere Satisfaction ſuchen duͤrfften; und weil man
hier dermahlen keine Penſiones bezahlet, muhtmaſ-
ſen einige, daß man bereits auf die noͤhtige Fonds
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