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Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 66, Hamburg, 24. April 1790.

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[Spaltenumbruch] burg, auch Graf zu Schwerin, der Lande Rostock und Star-
gard Herr, etc. etc. auf das Protocoll vom 13ten dieses Mo-
nats zum Bescheide:

Daß, nachdem die ad Liquidandum ergangenen Procla-
mata
vom 5ten März dieses Jahrs, docietermaßen öffent-
lich bekannt gemacht worden, in Termino sich aber nie-
mand mündlich oder schriftlich gemeldet, nunmehro Pro-
vocaten mit ihren Forderungen und Ansprüchen an ge-
dachtem Hause, purificato praejudicio mit Auflegung
eines ewigen Stillschweigens, gänzlich präcludiret und
abgewiesen seyn sollen.

Von Rechts wegen.


(L. S.)   Ad Mandatum Serenissimi proprium
Herzogl. Mecklenburgische, zur Ratzeburgischen
Regierung verordnete Kammer- und Justiz-
Räthe, auch Kammer-Assessor.

Reinhard.    Seip.     v. Bülow.



Wann es die Nothwendigkeit erfordert, daß das hieselbst
befindliche, denen Luzinschen Erben noch ungetheilt gehörige
Wohnhaus, welches dem Verfall drohet, öffentlich verkauft
werde; man aber von dem ältesten Luzinschen Sohne, Carl
Friedrich, welcher als Schneidergesell schon seit 8 Jahren ent-
fernt, und zuletzt in Copenhagen gewesen ist, keine Nachricht
eingegangen: So wird selbigem, mittelst dieser öffentlichen
Ladung, welche denen Schwerinschen Jntelligenz-Blättern und
denen Hamburger Zeitungen zu inseriren, injungiret, daß er
binnen 3 Monaten, und spätestens den 26sten Julii dieses
Jahrs, sich vor hiesigem Herzogl. Amtsgerichte sistiren, oder
seine Erklärung solcherhalb in beglaubte Form schriftlich ein-
reichen solle, im widrigen Falle er sonst, als in dem Verkauf,
consentirend angesehen, und Terminus darzu des fordersam-
sten angesetzet werden soll.


Herzogl. Mecklenburg-Strelitzsches Amtsgericht
hieselbst.
Gerschow.



Wir Friederich Franz, von Gottes Gnaden Herzog zu
Mecklenburg, Fürst zu Wenden, Schwerin und Ratze-
burg, auch Graf zu Schwerin, der Lande Rostock und
Stargard Herr, etc. etc.

Befehlen auf unterthänigste Vorstellung und Bitte der
Kinder und Erben des in Unsern Landen zu Dargun
verstorbenen Amtmann Drewes, und dessen gleichfalls ver-
storbenen Wittwe, gebohrnen Fallenkamp, dir, dem resp.
Bruder und Schwager der Supplicanten, Joachim Heinrich
Drewes,
vormaligem Pächter zu Bleysincken, in Westpreußen,
hiemit peremtorie gnädigst, dich a dato binnen 12 Wochen,
zum Zweck der Auseinandersetzung mit deinen Geschwistern
über das angeblich annoch ungetheilte väterliche und gesammte
mütterliche Vermögen, zu Dargun in dem Sterbhause, ent-
weder in Person, oder durch einen hinlänglich legitimirten
Bevollmächtigten einzufinden, und, wie diesem Unsern gnä-
digsten Befe[h]l von dir genüget worden, bey Unserm Hof- und
Landgericht unterthänigst anzuzeigen, widrigenfalls aber zu
gewärtigen, daß dir ex officio der Advocat Krull in Malchin
zum Curator bestellet werden soll, An dem geschieht Unser
gnädigster Wille und Meynung.


(L. S.)    Ad Mandatum Serenissimi proprium
Vt

C. A. v. Kielmannsegge.
J. H. Wulffleff.



Auf Ansuchen wayland Frau Amtmanninn von Rohden
Herren Erben ist von Königl. und Chursürstl. Justiz-Kanzley
zu Stade mir der hohe Auftrag geworden, deren im Kirch-
spiel Padingbüttel am alten Deiche in der besten Gegend hie-
sigen Landes Wursten belegenen Hof, nebst den zur Woh-
nung, Viehzucht und Ackerbau bequemen in gutem Stande
sich befindenden Gebäuden, auch dazu gehörigen 80 Jück
Marschland, worunter 27 Jück Küh- und Ochsenweiden,
nicht weniger Kirchen Pertinentien, höchstbietend zu verkau-
fen, und Terminus solchen Zwecks auf den 3ten Junii a c.
frühe präcise 9 Uhr, auf gedachtem Hofe angesetzet; wone-
[Spaltenumbruch] ben alle, so Ansprache und Forderungen an den zu verkau-
fenden Pertinentien zu haben vermeynen, zu deren Angabe
in dicto Termino bey Strafe der Ausschließung verabladet
werden.

Eine nähere Beschreibung mehrgedachten Hofes cum an-
nexis,
und die Verkaufsbedingungen, sind bey dem Herrn
Oberst-Lieutenant von Rohden zu Holten, bey Stotel, zu
erfahren.


Königl. und Churfürstl. Obervogt.
J. C. v. Lübs.



AVERTISSEMENT.

Da ich von meinen Bekannten und Herren Creditoren gar
zu oft mit Briefen beschweret werde, worinn angefragt wird,
ob mein Prozeß wider Ein Walcksches Creyßgericht und wider
die Frau Obrist-Lieutenantinn von Malama, nebst deren
ältesten Herrn Sohn, Alexander von Malama, auf Dru-
ve[e]n, im Walckschen Creyse, von Einem dirigirenden Senat
in Petersburg noch nicht entschieden worden; so sehe ich mich
genöthiget, öffentlich bekannt zu machen, daß ich schon am
14ten May 1789 an Eines dirigirenden Senats 3tes Depar-
tement in Petersburg, serner am 10ten September 1789 an
den Durchl. Fürsten und Herrn General-Procureur, Waj-
semskoj,
und endlich abermals am 6ten Februar 1790 an
Einem ganzen dirigirenden Reichs-Senat zu Petersburg alle
von mir erforderliche Schriften eingesandt habe, wie solches
durch meine Post-Scheine documentirt werden kann.

Da aber die gerichtlichen Geschäffte in Petersburg sehr
gehäust sind, und überdem mein Prozeß erst im Eingang des
siebenzehn hundert und sechs und achtzigsten Jahres bey den
Nieter-Gerichten seinen Anfang genommen; so ist es zu viel
verlangt, wenn man jetzt schon die Beendigung der ganzen
Sache erwartet. Von dieser Zeit an lebe ich ohne Verdienst
und eigenes Vermögen mit meinen Kindern in der traurig-
sten Situation, und muß dennoch Geduld haben. Jch bitte
also meine Herren Creditoren, mit ebenmäßiger Ruhe, den
rechten Zeitpunkt abzuwarten; ich bitte sie, an dem schleu-
nigen und gerechten Urtheile Eines dirigirenden Reichs Se-
nats, der Wichtigkeit der Sachen wegen, um so weniger zu
zweifeln, da es nunmehro sowol, theils nach dem klaren Jn-
halt zwey oberrichterlicher Urtheile, als wie auch nach dem
Zeugniß der gerichtlichen Acten, klar erwiesen ist: 1) Daß
Ein Walcksches Creyß-Gericht mich ohne rechtlichen Grund
removirt hat. 2) Die Entscheidung der wider mich ange-
stellten gar sonderbaren fiscalischen Klagen eine lange Zeit
aufgehalten, und mich dadurch in der verzweislungsvollsten
Dürftigkeit versetzet; 3) hundert und etliche achtzig Tage
mich mit dem schimpflichsten Verhaft, ohne die geringste Ur-
sache und ohne alle Defrairung, gequälet; 4) die Strafe des
Meyneides in einem Urtheil über mich erkannt, obgleich ich
nicht einmal daran gedacht habe, einen Menneid zu begehen,
und deshalb weder vorher angeklagt noch gehört worden bin;
5) eigenmächtig, ohne mein Wissen und Willen, alle meine
sämmtlichen Sachen verkauft hat, unter dem Pretext, 75
Rubel Strafgelder einzutreiben, die mir doch in zwey ober-
richterlichen Urtheilen ob Squalorem Carceris -- erlassen
wurden. Dieser und weit mehrerer sehr wichtigen Vor-
fälle wegen ist an der Gerechtigkeit Eines Senats, der solche
Thaten nicht öffentlich durch Stillschweigen billigen kann,
gar nicht zu zweifeln, und meine Herren Creditoren und
Freunde können deshalb unbesorgt seyn. Jch bitte Sie daher,
mich mit allen Briefen gänzlich zu verschonen, oder gleich
so viel Geld beyzufügen, als zur Entrichtung des Porto hin-
reichend ist. Jm entgegengesetzten Falle gehen alle an mir
addreßirten Briefe retour.


Wilhelm Ludwig Koenemann,
ehemaliger Advocat in Liesland.



Wenn jemanden damit gedienet seyn sollte, einen vorzüg-
lich schönen gut eingefahrnen, und ganz fehlerfreyen Zug von
4 oder auch 6 hellbraunen anglisirten Holsteinischen, Olden-
burgischen und Mecklenburgischen Stuten und Wallachen,
zwischen 4 und 6 Jahr alt, mit egalen breiten Blässen oder
so genannten Leuchten vor dem Kopfe, für einen der Kostbar-
keit dieser Pferde angemessenen Preis zu erhandeln, der be-
liebe sich mit postfreyen Briesen an den Eigenthümer, Drosten
von U[unleserliches Material]lar, zu Scharnebeck bey Lüneburg, zu wenden.


[Ende Spaltensatz]

[Spaltenumbruch] burg, auch Graf zu Schwerin, der Lande Roſtock und Star-
gard Herr, ꝛc. ꝛc. auf das Protocoll vom 13ten dieſes Mo-
nats zum Beſcheide:

Daß, nachdem die ad Liquidandum ergangenen Procla-
mata
vom 5ten März dieſes Jahrs, docietermaßen öffent-
lich bekannt gemacht worden, in Termino ſich aber nie-
mand mündlich oder ſchriftlich gemeldet, nunmehro Pro-
vocaten mit ihren Forderungen und Anſprüchen an ge-
dachtem Hauſe, purificato præjudicio mit Auflegung
eines ewigen Stillſchweigens, gänzlich präcludiret und
abgewieſen ſeyn ſollen.

Von Rechts wegen.


(L. S.)   Ad Mandatum Sereniſſimi proprium
Herzogl. Mecklenburgiſche, zur Ratzeburgiſchen
Regierung verordnete Kammer- und Juſtiz-
Räthe, auch Kammer-Aſſeſſor.

Reinhard.    Seip.     v. Bülow.



Wann es die Nothwendigkeit erfordert, daß das hieſelbſt
befindliche, denen Luzinſchen Erben noch ungetheilt gehörige
Wohnhaus, welches dem Verfall drohet, öffentlich verkauft
werde; man aber von dem älteſten Luzinſchen Sohne, Carl
Friedrich, welcher als Schneidergeſell ſchon ſeit 8 Jahren ent-
fernt, und zuletzt in Copenhagen geweſen iſt, keine Nachricht
eingegangen: So wird ſelbigem, mittelſt dieſer öffentlichen
Ladung, welche denen Schwerinſchen Jntelligenz-Blättern und
denen Hamburger Zeitungen zu inſeriren, injungiret, daß er
binnen 3 Monaten, und ſpäteſtens den 26ſten Julii dieſes
Jahrs, ſich vor hieſigem Herzogl. Amtsgerichte ſiſtiren, oder
ſeine Erklärung ſolcherhalb in beglaubte Form ſchriftlich ein-
reichen ſolle, im widrigen Falle er ſonſt, als in dem Verkauf,
conſentirend angeſehen, und Terminus darzu des forderſam-
ſten angeſetzet werden ſoll.


Herzogl. Mecklenburg-Strelitzſches Amtsgericht
hieſelbſt.
Gerſchow.



Wir Friederich Franz, von Gottes Gnaden Herzog zu
Mecklenburg, Fuͤrſt zu Wenden, Schwerin und Ratze-
burg, auch Graf zu Schwerin, der Lande Roſtock und
Stargard Herr, ꝛc. ꝛc.

Befehlen auf unterthaͤnigſte Vorſtellung und Bitte der
Kinder und Erben des in Unſern Landen zu Dargun
verſtorbenen Amtmann Drewes, und deſſen gleichfalls ver-
ſtorbenen Wittwe, gebohrnen Fallenkamp, dir, dem reſp.
Bruder und Schwager der Supplicanten, Joachim Heinrich
Drewes,
vormaligem Paͤchter zu Bleyſincken, in Weſtpreußen,
hiemit peremtorie gnaͤdigſt, dich a dato binnen 12 Wochen,
zum Zweck der Auseinanderſetzung mit deinen Geſchwiſtern
uͤber das angeblich annoch ungetheilte vaͤterliche und geſammte
muͤtterliche Vermoͤgen, zu Dargun in dem Sterbhauſe, ent-
weder in Perſon, oder durch einen hinlaͤnglich legitimirten
Bevollmaͤchtigten einzufinden, und, wie dieſem Unſern gnaͤ-
digſten Befe[h]l von dir genuͤget worden, bey Unſerm Hof- und
Landgericht unterthaͤnigſt anzuzeigen, widrigenfalls aber zu
gewaͤrtigen, daß dir ex officio der Advocat Krull in Malchin
zum Curator beſtellet werden ſoll, An dem geſchieht Unſer
gnaͤdigſter Wille und Meynung.


(L. S.)    Ad Mandatum Sereniſſimi proprium
Vt

C. A. v. Kielmannsegge.
J. H. Wulffleff.



Auf Anſuchen wayland Frau Amtmanninn von Rohden
Herren Erben iſt von Koͤnigl. und Churſuͤrſtl. Juſtiz-Kanzley
zu Stade mir der hohe Auftrag geworden, deren im Kirch-
ſpiel Padingbuͤttel am alten Deiche in der beſten Gegend hie-
ſigen Landes Wurſten belegenen Hof, nebſt den zur Woh-
nung, Viehzucht und Ackerbau bequemen in gutem Stande
ſich befindenden Gebaͤuden, auch dazu gehoͤrigen 80 Juͤck
Marſchland, worunter 27 Juͤck Kuͤh- und Ochſenweiden,
nicht weniger Kirchen Pertinentien, hoͤchſtbietend zu verkau-
fen, und Terminus ſolchen Zwecks auf den 3ten Junii a c.
fruͤhe praͤciſe 9 Uhr, auf gedachtem Hofe angeſetzet; wone-
[Spaltenumbruch] ben alle, ſo Anſprache und Forderungen an den zu verkau-
fenden Pertinentien zu haben vermeynen, zu deren Angabe
in dicto Termino bey Strafe der Ausſchließung verabladet
werden.

Eine naͤhere Beſchreibung mehrgedachten Hofes cum an-
nexis,
und die Verkaufsbedingungen, ſind bey dem Herrn
Oberſt-Lieutenant von Rohden zu Holten, bey Stotel, zu
erfahren.


Königl. und Churfürſtl. Obervogt.
J. C. v. Lübs.



AVERTISSEMENT.

Da ich von meinen Bekannten und Herren Creditoren gar
zu oft mit Briefen beſchweret werde, worinn angefragt wird,
ob mein Prozeß wider Ein Walckſches Creyßgericht und wider
die Frau Obriſt-Lieutenantinn von Malama, nebſt deren
aͤlteſten Herrn Sohn, Alexander von Malama, auf Dru-
ve[e]n, im Walckſchen Creyſe, von Einem dirigirenden Senat
in Petersburg noch nicht entſchieden worden; ſo ſehe ich mich
genoͤthiget, oͤffentlich bekannt zu machen, daß ich ſchon am
14ten May 1789 an Eines dirigirenden Senats 3tes Depar-
tement in Petersburg, ſerner am 10ten September 1789 an
den Durchl. Fuͤrſten und Herrn General-Procureur, Waj-
ſemskoj,
und endlich abermals am 6ten Februar 1790 an
Einem ganzen dirigirenden Reichs-Senat zu Petersburg alle
von mir erforderliche Schriften eingeſandt habe, wie ſolches
durch meine Poſt-Scheine documentirt werden kann.

Da aber die gerichtlichen Geſchaͤffte in Petersburg ſehr
gehaͤuſt ſind, und uͤberdem mein Prozeß erſt im Eingang des
ſiebenzehn hundert und ſechs und achtzigſten Jahres bey den
Nieter-Gerichten ſeinen Anfang genommen; ſo iſt es zu viel
verlangt, wenn man jetzt ſchon die Beendigung der ganzen
Sache erwartet. Von dieſer Zeit an lebe ich ohne Verdienſt
und eigenes Vermoͤgen mit meinen Kindern in der traurig-
ſten Situation, und muß dennoch Geduld haben. Jch bitte
alſo meine Herren Creditoren, mit ebenmaͤßiger Ruhe, den
rechten Zeitpunkt abzuwarten; ich bitte ſie, an dem ſchleu-
nigen und gerechten Urtheile Eines dirigirenden Reichs Se-
nats, der Wichtigkeit der Sachen wegen, um ſo weniger zu
zweifeln, da es nunmehro ſowol, theils nach dem klaren Jn-
halt zwey oberrichterlicher Urtheile, als wie auch nach dem
Zeugniß der gerichtlichen Acten, klar erwieſen iſt: 1) Daß
Ein Walckſches Creyß-Gericht mich ohne rechtlichen Grund
removirt hat. 2) Die Entſcheidung der wider mich ange-
ſtellten gar ſonderbaren fiſcaliſchen Klagen eine lange Zeit
aufgehalten, und mich dadurch in der verzweiſlungsvollſten
Duͤrftigkeit verſetzet; 3) hundert und etliche achtzig Tage
mich mit dem ſchimpflichſten Verhaft, ohne die geringſte Ur-
ſache und ohne alle Defrairung, gequaͤlet; 4) die Strafe des
Meyneides in einem Urtheil uͤber mich erkannt, obgleich ich
nicht einmal daran gedacht habe, einen Menneid zu begehen,
und deshalb weder vorher angeklagt noch gehoͤrt worden bin;
5) eigenmaͤchtig, ohne mein Wiſſen und Willen, alle meine
ſaͤmmtlichen Sachen verkauft hat, unter dem Pretext, 75
Rubel Strafgelder einzutreiben, die mir doch in zwey ober-
richterlichen Urtheilen ob Squalorem Carceris — erlaſſen
wurden. Dieſer und weit mehrerer ſehr wichtigen Vor-
faͤlle wegen iſt an der Gerechtigkeit Eines Senats, der ſolche
Thaten nicht oͤffentlich durch Stillſchweigen billigen kann,
gar nicht zu zweifeln, und meine Herren Creditoren und
Freunde koͤnnen deshalb unbeſorgt ſeyn. Jch bitte Sie daher,
mich mit allen Briefen gaͤnzlich zu verſchonen, oder gleich
ſo viel Geld beyzufuͤgen, als zur Entrichtung des Porto hin-
reichend iſt. Jm entgegengeſetzten Falle gehen alle an mir
addreßirten Briefe retour.


Wilhelm Ludwig Koenemann,
ehemaliger Advocat in Lieſland.



Wenn jemanden damit gedienet ſeyn ſollte, einen vorzüg-
lich ſchönen gut eingefahrnen, und ganz fehlerfreyen Zug von
4 oder auch 6 hellbraunen angliſirten Holſteiniſchen, Olden-
burgiſchen und Mecklenburgiſchen Stuten und Wallachen,
zwiſchen 4 und 6 Jahr alt, mit egalen breiten Bläſſen oder
ſo genannten Leuchten vor dem Kopfe, für einen der Koſtbar-
keit dieſer Pferde angemeſſenen Preis zu erhandeln, der be-
liebe ſich mit poſtfreyen Brieſen an den Eigenthümer, Droſten
von U[unleserliches Material]lar, zu Scharnebeck bey Lüneburg, zu wenden.


[Ende Spaltensatz]
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[[8]/0008] burg, auch Graf zu Schwerin, der Lande Roſtock und Star- gard Herr, ꝛc. ꝛc. auf das Protocoll vom 13ten dieſes Mo- nats zum Beſcheide: Daß, nachdem die ad Liquidandum ergangenen Procla- mata vom 5ten März dieſes Jahrs, docietermaßen öffent- lich bekannt gemacht worden, in Termino ſich aber nie- mand mündlich oder ſchriftlich gemeldet, nunmehro Pro- vocaten mit ihren Forderungen und Anſprüchen an ge- dachtem Hauſe, purificato præjudicio mit Auflegung eines ewigen Stillſchweigens, gänzlich präcludiret und abgewieſen ſeyn ſollen. Von Rechts wegen. Publicatum auf Unſerm Domhofe bey Ratzeburg, den 15ten April 1790. (L. S.) Ad Mandatum Sereniſſimi proprium Herzogl. Mecklenburgiſche, zur Ratzeburgiſchen Regierung verordnete Kammer- und Juſtiz- Räthe, auch Kammer-Aſſeſſor. Reinhard. Seip. v. Bülow. Wann es die Nothwendigkeit erfordert, daß das hieſelbſt befindliche, denen Luzinſchen Erben noch ungetheilt gehörige Wohnhaus, welches dem Verfall drohet, öffentlich verkauft werde; man aber von dem älteſten Luzinſchen Sohne, Carl Friedrich, welcher als Schneidergeſell ſchon ſeit 8 Jahren ent- fernt, und zuletzt in Copenhagen geweſen iſt, keine Nachricht eingegangen: So wird ſelbigem, mittelſt dieſer öffentlichen Ladung, welche denen Schwerinſchen Jntelligenz-Blättern und denen Hamburger Zeitungen zu inſeriren, injungiret, daß er binnen 3 Monaten, und ſpäteſtens den 26ſten Julii dieſes Jahrs, ſich vor hieſigem Herzogl. Amtsgerichte ſiſtiren, oder ſeine Erklärung ſolcherhalb in beglaubte Form ſchriftlich ein- reichen ſolle, im widrigen Falle er ſonſt, als in dem Verkauf, conſentirend angeſehen, und Terminus darzu des forderſam- ſten angeſetzet werden ſoll. Datum Feldberg, in Judicio, den 14ten April 1790. Herzogl. Mecklenburg-Strelitzſches Amtsgericht hieſelbſt. Gerſchow. Wir Friederich Franz, von Gottes Gnaden Herzog zu Mecklenburg, Fuͤrſt zu Wenden, Schwerin und Ratze- burg, auch Graf zu Schwerin, der Lande Roſtock und Stargard Herr, ꝛc. ꝛc. Befehlen auf unterthaͤnigſte Vorſtellung und Bitte der Kinder und Erben des in Unſern Landen zu Dargun verſtorbenen Amtmann Drewes, und deſſen gleichfalls ver- ſtorbenen Wittwe, gebohrnen Fallenkamp, dir, dem reſp. Bruder und Schwager der Supplicanten, Joachim Heinrich Drewes, vormaligem Paͤchter zu Bleyſincken, in Weſtpreußen, hiemit peremtorie gnaͤdigſt, dich a dato binnen 12 Wochen, zum Zweck der Auseinanderſetzung mit deinen Geſchwiſtern uͤber das angeblich annoch ungetheilte vaͤterliche und geſammte muͤtterliche Vermoͤgen, zu Dargun in dem Sterbhauſe, ent- weder in Perſon, oder durch einen hinlaͤnglich legitimirten Bevollmaͤchtigten einzufinden, und, wie dieſem Unſern gnaͤ- digſten Befehl von dir genuͤget worden, bey Unſerm Hof- und Landgericht unterthaͤnigſt anzuzeigen, widrigenfalls aber zu gewaͤrtigen, daß dir ex officio der Advocat Krull in Malchin zum Curator beſtellet werden ſoll, An dem geſchieht Unſer gnaͤdigſter Wille und Meynung. Gegeben Guͤſtrow, den 25ſten Maͤrz 1790. (L. S.) Ad Mandatum Sereniſſimi proprium Vt C. A. v. Kielmannsegge. J. H. Wulffleff. Auf Anſuchen wayland Frau Amtmanninn von Rohden Herren Erben iſt von Koͤnigl. und Churſuͤrſtl. Juſtiz-Kanzley zu Stade mir der hohe Auftrag geworden, deren im Kirch- ſpiel Padingbuͤttel am alten Deiche in der beſten Gegend hie- ſigen Landes Wurſten belegenen Hof, nebſt den zur Woh- nung, Viehzucht und Ackerbau bequemen in gutem Stande ſich befindenden Gebaͤuden, auch dazu gehoͤrigen 80 Juͤck Marſchland, worunter 27 Juͤck Kuͤh- und Ochſenweiden, nicht weniger Kirchen Pertinentien, hoͤchſtbietend zu verkau- fen, und Terminus ſolchen Zwecks auf den 3ten Junii a c. fruͤhe praͤciſe 9 Uhr, auf gedachtem Hofe angeſetzet; wone- ben alle, ſo Anſprache und Forderungen an den zu verkau- fenden Pertinentien zu haben vermeynen, zu deren Angabe in dicto Termino bey Strafe der Ausſchließung verabladet werden. Eine naͤhere Beſchreibung mehrgedachten Hofes cum an- nexis, und die Verkaufsbedingungen, ſind bey dem Herrn Oberſt-Lieutenant von Rohden zu Holten, bey Stotel, zu erfahren. Dorum, den 6ten April 1790. Königl. und Churfürſtl. Obervogt. J. C. v. Lübs. AVERTISSEMENT. Da ich von meinen Bekannten und Herren Creditoren gar zu oft mit Briefen beſchweret werde, worinn angefragt wird, ob mein Prozeß wider Ein Walckſches Creyßgericht und wider die Frau Obriſt-Lieutenantinn von Malama, nebſt deren aͤlteſten Herrn Sohn, Alexander von Malama, auf Dru- veen, im Walckſchen Creyſe, von Einem dirigirenden Senat in Petersburg noch nicht entſchieden worden; ſo ſehe ich mich genoͤthiget, oͤffentlich bekannt zu machen, daß ich ſchon am 14ten May 1789 an Eines dirigirenden Senats 3tes Depar- tement in Petersburg, ſerner am 10ten September 1789 an den Durchl. Fuͤrſten und Herrn General-Procureur, Waj- ſemskoj, und endlich abermals am 6ten Februar 1790 an Einem ganzen dirigirenden Reichs-Senat zu Petersburg alle von mir erforderliche Schriften eingeſandt habe, wie ſolches durch meine Poſt-Scheine documentirt werden kann. Da aber die gerichtlichen Geſchaͤffte in Petersburg ſehr gehaͤuſt ſind, und uͤberdem mein Prozeß erſt im Eingang des ſiebenzehn hundert und ſechs und achtzigſten Jahres bey den Nieter-Gerichten ſeinen Anfang genommen; ſo iſt es zu viel verlangt, wenn man jetzt ſchon die Beendigung der ganzen Sache erwartet. Von dieſer Zeit an lebe ich ohne Verdienſt und eigenes Vermoͤgen mit meinen Kindern in der traurig- ſten Situation, und muß dennoch Geduld haben. Jch bitte alſo meine Herren Creditoren, mit ebenmaͤßiger Ruhe, den rechten Zeitpunkt abzuwarten; ich bitte ſie, an dem ſchleu- nigen und gerechten Urtheile Eines dirigirenden Reichs Se- nats, der Wichtigkeit der Sachen wegen, um ſo weniger zu zweifeln, da es nunmehro ſowol, theils nach dem klaren Jn- halt zwey oberrichterlicher Urtheile, als wie auch nach dem Zeugniß der gerichtlichen Acten, klar erwieſen iſt: 1) Daß Ein Walckſches Creyß-Gericht mich ohne rechtlichen Grund removirt hat. 2) Die Entſcheidung der wider mich ange- ſtellten gar ſonderbaren fiſcaliſchen Klagen eine lange Zeit aufgehalten, und mich dadurch in der verzweiſlungsvollſten Duͤrftigkeit verſetzet; 3) hundert und etliche achtzig Tage mich mit dem ſchimpflichſten Verhaft, ohne die geringſte Ur- ſache und ohne alle Defrairung, gequaͤlet; 4) die Strafe des Meyneides in einem Urtheil uͤber mich erkannt, obgleich ich nicht einmal daran gedacht habe, einen Menneid zu begehen, und deshalb weder vorher angeklagt noch gehoͤrt worden bin; 5) eigenmaͤchtig, ohne mein Wiſſen und Willen, alle meine ſaͤmmtlichen Sachen verkauft hat, unter dem Pretext, 75 Rubel Strafgelder einzutreiben, die mir doch in zwey ober- richterlichen Urtheilen ob Squalorem Carceris — erlaſſen wurden. Dieſer und weit mehrerer ſehr wichtigen Vor- faͤlle wegen iſt an der Gerechtigkeit Eines Senats, der ſolche Thaten nicht oͤffentlich durch Stillſchweigen billigen kann, gar nicht zu zweifeln, und meine Herren Creditoren und Freunde koͤnnen deshalb unbeſorgt ſeyn. Jch bitte Sie daher, mich mit allen Briefen gaͤnzlich zu verſchonen, oder gleich ſo viel Geld beyzufuͤgen, als zur Entrichtung des Porto hin- reichend iſt. Jm entgegengeſetzten Falle gehen alle an mir addreßirten Briefe retour. Mitau, den 30ſten Maͤrz 1790. Wilhelm Ludwig Koenemann, ehemaliger Advocat in Lieſland. Wenn jemanden damit gedienet ſeyn ſollte, einen vorzüg- lich ſchönen gut eingefahrnen, und ganz fehlerfreyen Zug von 4 oder auch 6 hellbraunen angliſirten Holſteiniſchen, Olden- burgiſchen und Mecklenburgiſchen Stuten und Wallachen, zwiſchen 4 und 6 Jahr alt, mit egalen breiten Bläſſen oder ſo genannten Leuchten vor dem Kopfe, für einen der Koſtbar- keit dieſer Pferde angemeſſenen Preis zu erhandeln, der be- liebe ſich mit poſtfreyen Brieſen an den Eigenthümer, Droſten von U_ lar, zu Scharnebeck bey Lüneburg, zu wenden.

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 66, Hamburg, 24. April 1790, S. [8]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_662404_1790/8>, abgerufen am 21.11.2024.