Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 99, Hamburg, 23. Juni 1789.[Spaltenumbruch]
theils in dem Reiche selbst
entstanden, theils von
dessen Bey der Reichsversammlung, zu welcher, nach
Unsrer Wenn dieser Reichstag, in Rücksicht auf die
Wich- Mit Vergnügen haben Wir gesehen, daß das
Schwe- Von solchen eigenen Gesinnungen belebt,
verordnen Unsere getreue Unterthanen von der Ritterschaft Von der Ergebenheit des ehrwürdigen Priesterstan- Mit dem größten Vergnügen haben Wir die
Bereit- Zu dem ehrbaren Bauernstande, welcher
sich durch Wir wissen genugsam, daß dieser Krieg,
welcher Allein, da Wir Uns selbst bereit erklären,
für Euch Von eurer freywilligen Beysteuer unterstützt,
über Und gleich wie Wir nie versäumet, was recht
und [Spaltenumbruch]
theils in dem Reiche ſelbſt
entſtanden, theils von
deſſen Bey der Reichsverſammlung, zu welcher, nach
Unſrer Wenn dieſer Reichstag, in Ruͤckſicht auf die
Wich- Mit Vergnuͤgen haben Wir geſehen, daß das
Schwe- Von ſolchen eigenen Geſinnungen belebt,
verordnen Unſere getreue Unterthanen von der Ritterſchaft Von der Ergebenheit des ehrwuͤrdigen Prieſterſtan- Mit dem groͤßten Vergnuͤgen haben Wir die
Bereit- Zu dem ehrbaren Bauernſtande, welcher
ſich durch Wir wiſſen genugſam, daß dieſer Krieg,
welcher Allein, da Wir Uns ſelbſt bereit erklaͤren,
fuͤr Euch Von eurer freywilligen Beyſteuer unterſtuͤtzt,
uͤber Und gleich wie Wir nie verſaͤumet, was recht
und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="jPoliticalNews"> <div type="jArticle"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0002" n="2"/><cb/> theils in dem Reiche ſelbſt entſtanden, theils von deſſen<lb/> weſtlichen Grenze ſich ausbreiteten, einigermaßen ge-<lb/> ſtillet waren, befolgten Wir das gute Beyſpiel Unſerer<lb/> glorreichen Vorfahren, in wichtigen Faͤllen Rath und<lb/> Auskunft bey einem Volke zu ſuchen, das, mit dem Koͤ-<lb/> nig und unter ſich ſelbſt einmuͤthig, allezeit maͤchtig<lb/> genug geweſen iſt, den groͤßeſten Gefahren Trotz zu bie-<lb/> ten, das Ungluͤck abzuwenden oder ertragen zu koͤnnen.</p><lb/> <p>Bey der Reichsverſammlung, zu welcher, nach Unſrer<lb/> gnaͤdigen Einladung, die Staͤnde des Reichs ſich ein-<lb/> gefunden haben, legten Wir ihnen die ganze Lage des<lb/> Reichs in dem Zuſammenhange vor, welchen die Reichs-<lb/> ſtaͤnde bey ihren Berathſchlagungen zu kennen von<lb/> noͤthen hatten.</p><lb/> <p>Wenn dieſer Reichstag, in Ruͤckſicht auf die Wich-<lb/> tigkeit der Geſchaͤffte die Zertrennung der Gemuͤther<lb/> und darauf folgende ungewoͤhnliche Ereigniſſe, lange<lb/> merkwuͤrdig ſeyn wird; ſo verſichert Uns auch Unſere<lb/> eigene Ueberzeugung, daß ſowol Zeit<supplied cert="high">g</supplied>enoſſen als Nach-<lb/> kommen Unſere gnaͤdige Sorgfalt erkennen werden,<lb/> jede Parthey, die nicht Unſer und des Vaterlandes ge-<lb/> meinſchaftliches Beſte zum Endzweck hat, auszurotten,<lb/> alle Authoritaͤt in der Verwaltung des Reichs von den<lb/> Perſonen an die Geſetze zuruͤckzufuͤhren, die allgemeine<lb/> Gerechtſame der Mitbuͤrger nach <hi rendition="#fr">den in der Natur<lb/> der Sache liegenden Gruͤnden</hi> veſtzuſetzen, und be-<lb/> ſondern Staͤnden ſolche Vorrechte und Vortheile zuzu-<lb/> eignen, welche buͤrgerliche Tugenden und Verdienſte<lb/> von der Gerechtigkeit eines Koͤnigs erfordern, welche<lb/> von Unſerer Gnade und Guͤte leicht erhalten werden,<lb/> und welche zur Grundlegung des allgemeinen Wohls<lb/> gehoͤren.</p><lb/> <p>Mit Vergnuͤgen haben Wir geſehen, daß das Schwe-<lb/> diſche Volk dies erkannt hat, und Uns mit der Bereit-<lb/> willigkeit entgegen gekommen iſt, welche ihm Ehre<lb/> macht und dem Reiche nuͤtzet. 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Wenn es in unſerer Macht ſtuͤnde, alles<lb/> dieſes zu verhindern, ſo ſollte keiner von Euch, geliebte<lb/> Unterthanen, ſich damit belaͤſtigt fuͤhlen.</p><lb/> <p>Allein, da Wir Uns ſelbſt bereit erklaͤren, fuͤr Euch<lb/> und das Reich alles wider die Feinde des Reichs und<lb/> die Curigen aufzuopfern, ſollt Jhr Euch auch erinnern,<lb/> was Jhr Uns und dem Reiche vor dem Angeſichte des<lb/> Gottes, der uͤber und zwiſchen Koͤnigen und Unter-<lb/> thanen richtet, ſchuldig ſeyd.</p><lb/> <p>Von eurer freywilligen Beyſteuer unterſtuͤtzt, uͤber<lb/> eure Eintracht erfreut, von der dadurch erzeugten Macht<lb/> geſtaͤrkt, und von euren Fuͤrbitten und Segenswuͤnſchen<lb/> begleitet, hoffen Wir, unbeſchaͤdigt den Gefahren, die<lb/> unſere Gegenwart erheiſchen, entgegen gehen zu koͤnnen,<lb/> um die Grenzen des Reichs zu beſchuͤtzen, und einen<lb/> baldigen gluͤcklichen und dauerhaften Frieden zu be-<lb/> wirken.</p><lb/> <p>Und gleich wie Wir nie verſaͤumet, was recht und<lb/> nuͤtzlich iſt, zu befoͤrdern, ſo haben Wir auch nicht nur<lb/> die Gerechtigkeitspflege und die Verwaltung der oͤffent-<lb/> lichen Reichsgeſchaͤffte nuͤtzlich verbeſſert, ſondern ver-<lb/> ordnen und befehlen auch, zufolge Unſerer Koͤn. 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theils in dem Reiche ſelbſt entſtanden, theils von deſſen
weſtlichen Grenze ſich ausbreiteten, einigermaßen ge-
ſtillet waren, befolgten Wir das gute Beyſpiel Unſerer
glorreichen Vorfahren, in wichtigen Faͤllen Rath und
Auskunft bey einem Volke zu ſuchen, das, mit dem Koͤ-
nig und unter ſich ſelbſt einmuͤthig, allezeit maͤchtig
genug geweſen iſt, den groͤßeſten Gefahren Trotz zu bie-
ten, das Ungluͤck abzuwenden oder ertragen zu koͤnnen.
Bey der Reichsverſammlung, zu welcher, nach Unſrer
gnaͤdigen Einladung, die Staͤnde des Reichs ſich ein-
gefunden haben, legten Wir ihnen die ganze Lage des
Reichs in dem Zuſammenhange vor, welchen die Reichs-
ſtaͤnde bey ihren Berathſchlagungen zu kennen von
noͤthen hatten.
Wenn dieſer Reichstag, in Ruͤckſicht auf die Wich-
tigkeit der Geſchaͤffte die Zertrennung der Gemuͤther
und darauf folgende ungewoͤhnliche Ereigniſſe, lange
merkwuͤrdig ſeyn wird; ſo verſichert Uns auch Unſere
eigene Ueberzeugung, daß ſowol Zeitgenoſſen als Nach-
kommen Unſere gnaͤdige Sorgfalt erkennen werden,
jede Parthey, die nicht Unſer und des Vaterlandes ge-
meinſchaftliches Beſte zum Endzweck hat, auszurotten,
alle Authoritaͤt in der Verwaltung des Reichs von den
Perſonen an die Geſetze zuruͤckzufuͤhren, die allgemeine
Gerechtſame der Mitbuͤrger nach den in der Natur
der Sache liegenden Gruͤnden veſtzuſetzen, und be-
ſondern Staͤnden ſolche Vorrechte und Vortheile zuzu-
eignen, welche buͤrgerliche Tugenden und Verdienſte
von der Gerechtigkeit eines Koͤnigs erfordern, welche
von Unſerer Gnade und Guͤte leicht erhalten werden,
und welche zur Grundlegung des allgemeinen Wohls
gehoͤren.
Mit Vergnuͤgen haben Wir geſehen, daß das Schwe-
diſche Volk dies erkannt hat, und Uns mit der Bereit-
willigkeit entgegen gekommen iſt, welche ihm Ehre
macht und dem Reiche nuͤtzet. Wenn zuweilen die
Berathſchlagungen nicht ſo einmuͤthig und nutzbar ge-
weſen, als Wir es gern gewuͤnſcht haͤtten, haben Wir
die Veranlaſſung dazu in der Rathloſigkeit geſucht,
welche bey wichtigen Geſchaͤfften oft entſteht, auch
wenn ſie von ſachkundigen und wohlwollenden Maͤn-
nern behandelt werden; und Wir halten Uns ſelbſt
uͤber alle Begierde zu ſehr erhaben, fuͤr eigene Rech-
nung wider einzelne Perſonen die Koͤnigl. Macht und
Authoritaͤt zu gebrauchen, welche in Unſerer Hand nie
zu etwas anderm, als zur Beveſtigung des allgemeinen
Wohls angewandt geweſen.
Von ſolchen eigenen Geſinnungen belebt, verordnen
und befehlen Wir hiemit gnaͤdiglich ſaͤmmtlichen Un-
ſern Unterthanen, daß ſie ſich nach Unſerm Beyſpiel
aller unvorſichtigen und ſtrafbaren Urtheile uͤber die
Verhandlungen der Reichsſtaͤnde enthalten, eben wie
Wir gleich gnaͤdiglich einen jeden inſonderheit ermah-
nen, alle Begierde und Luſt in ſich zu unterdruͤcken,
welche zur Privatrache und Verfolgung wider Staͤnde,
Beamte und einzelne Perſonen, die ſich in der ver-
floſſenen Zeit auf eine oder andere Weiſe ausgezeichnet
haben, Veranlaſſung geben koͤnnte.
Unſere getreue Unterthanen von der Ritterſchaft
und dem Adel werden, zufolge ihrer Verbindung mit
Uns und dem Reiche, durch treue Dienſtleiſtung und
ritterliche Thaten in die Fußſtapfen ihrer wuͤrdigen
Vorfahren treten, ſich der Ehre, der erſte Stand in
dem Reiche zu ſeyn, wuͤrdig zeigen, und ſich bey Uns
zu der Gnade und Huld berechtigt machen, die Wir
ihnen nie verſagt haben, und fernerhin der adelichen
Geburt, wenn ſie ſich durch Treue und Verdienſte her-
vorthut, gerne goͤnnen.
Von der Ergebenheit des ehrwuͤrdigen Prieſterſtan-
des ſind Wir ſo viel mehr verſichert, als ſeine Aemter
ihn unmittelbar an die heiligen Pflichten, die er fuͤr
andere predigt, erinnern, und deren Erfuͤllung durch
ſein eigenes Beyſpiel von Treue, Ergebenheit und Ge-
horſam am beſten befoͤrdert wird; daruͤber Wir ſelbi-
gem ſchon Unſern gnaͤdigen Wohlgefallen, den er durch
aͤhnliche Auffuͤhrung allezeit beybehalten wird, haben
erklaͤren laſſen.
Mit dem groͤßten Vergnuͤgen haben Wir die Bereit-
willigkeit und den Eifer der ſaͤmmtlichen loͤblichen
Buͤrgerſchaften in dieſem Reiche wahrgenommen, alles
fuͤr unſern Dienſt und die Vertheidigung des Reichs
aufzuopfern; weshalb Wir auch ſelbige von dem Schutze
in ihren Gewerben und Nahrungsarten, der in unſerm
Vermoͤgen ſteht, und welchen die Umſtaͤnde der Zeit
zulaſſen, hiemit gnaͤdiglich verſichern.
Zu dem ehrbaren Bauernſtande, welcher ſich durch
Ehre, Redlichkeit und Gehorſam allezeit der Gnade
ſeiner Koͤnige wuͤrdig gezeigt, hegen Wir ein ſo viel
ſicheres Zutrauen, als dieſer Stand, beydes vor und
nach dem letztverfloſſenen Reichstage, die groͤßten Pro-
ben einer unwandelbaren Ergebenheit, die Wir durch
Gerechtigkeit und Wohlthaten fuͤr die Zukunft gerne
beveſtigen wollen, an den Tag gelegt hat.
Wir wiſſen genugſam, daß dieſer Krieg, welcher
noch muß fortgeſetzt werden, nach ſeinem Maaße fuͤr
die ſaͤmmtlichen Einwohner des Reichs druͤckend iſt,
und daß die dazu erforderlichen Abgaben an vielen
Orten die fuͤr andere Beduͤrfniſſe noͤthigen Huͤlfsquellen
wegnehmen. Wenn es in unſerer Macht ſtuͤnde, alles
dieſes zu verhindern, ſo ſollte keiner von Euch, geliebte
Unterthanen, ſich damit belaͤſtigt fuͤhlen.
Allein, da Wir Uns ſelbſt bereit erklaͤren, fuͤr Euch
und das Reich alles wider die Feinde des Reichs und
die Curigen aufzuopfern, ſollt Jhr Euch auch erinnern,
was Jhr Uns und dem Reiche vor dem Angeſichte des
Gottes, der uͤber und zwiſchen Koͤnigen und Unter-
thanen richtet, ſchuldig ſeyd.
Von eurer freywilligen Beyſteuer unterſtuͤtzt, uͤber
eure Eintracht erfreut, von der dadurch erzeugten Macht
geſtaͤrkt, und von euren Fuͤrbitten und Segenswuͤnſchen
begleitet, hoffen Wir, unbeſchaͤdigt den Gefahren, die
unſere Gegenwart erheiſchen, entgegen gehen zu koͤnnen,
um die Grenzen des Reichs zu beſchuͤtzen, und einen
baldigen gluͤcklichen und dauerhaften Frieden zu be-
wirken.
Und gleich wie Wir nie verſaͤumet, was recht und
nuͤtzlich iſt, zu befoͤrdern, ſo haben Wir auch nicht nur
die Gerechtigkeitspflege und die Verwaltung der oͤffent-
lichen Reichsgeſchaͤffte nuͤtzlich verbeſſert, ſondern ver-
ordnen und befehlen auch, zufolge Unſerer Koͤn. Macht
und Autoritaͤt, ſaͤmmtlichen Unſern Beamten, hohen
und niedrigen Standes, inſonderheit den Landshaupt-
maͤnnern und Richtern, daß ſie einem jeden geſetzmaͤßige
Gerechtigkeit wiederfahren laſſen, und bey der Aus-
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(2014-07-07T10:32:49Z)
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