Hebbel, Friedrich: Maria Magdalene. Hamburg, 1844.Denn nicht, wie wohl ein ird'scher Künstler, spielend, Wenn er zurück von seiner Tafel trat, Dem Lieblingskind, das, lüstern darnach schielend, Schon längst ihn still um seinen Griffel bat, Ihn freundlich darreicht, auf nichts And'res zielend, Als daß es, träumend von gewalt'ger That, Sein Meisterstück in todten, groben Zügen Nachbilde, wie es kann, sich zu vergnügen; Denn nicht, wie wohl ein ird’ſcher Künſtler, ſpielend, Wenn er zurück von ſeiner Tafel trat, Dem Lieblingskind, das, lüſtern darnach ſchielend, Schon längſt ihn ſtill um ſeinen Griffel bat, Ihn freundlich darreicht, auf nichts And’res zielend, Als daß es, träumend von gewalt’ger That, Sein Meiſterſtück in todten, groben Zügen Nachbilde, wie es kann, ſich zu vergnügen; <TEI> <text> <front> <div> <pb facs="#f0014"/> <lg type="poem"> <l>Denn nicht, wie wohl ein ird’ſcher Künſtler, ſpielend,</l><lb/> <l>Wenn er zurück von ſeiner Tafel trat,</l><lb/> <l>Dem Lieblingskind, das, lüſtern darnach ſchielend,</l><lb/> <l>Schon längſt ihn ſtill um ſeinen Griffel bat,</l><lb/> <l>Ihn freundlich darreicht, auf nichts And’res zielend,</l><lb/> <l>Als daß es, träumend von gewalt’ger That,</l><lb/> <l>Sein Meiſterſtück in todten, groben Zügen</l><lb/> <l>Nachbilde, wie es kann, ſich zu vergnügen;</l> </lg><lb/> </div> </front> </text> </TEI> [0014]
Denn nicht, wie wohl ein ird’ſcher Künſtler, ſpielend,
Wenn er zurück von ſeiner Tafel trat,
Dem Lieblingskind, das, lüſtern darnach ſchielend,
Schon längſt ihn ſtill um ſeinen Griffel bat,
Ihn freundlich darreicht, auf nichts And’res zielend,
Als daß es, träumend von gewalt’ger That,
Sein Meiſterſtück in todten, groben Zügen
Nachbilde, wie es kann, ſich zu vergnügen;
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